Dass die Gaststars in dieser Serie oft merkwürdige, teilweise sogar gruselig unpassende Synchronstimmen hatten, wurde schon öfter kritisiert. Passte Marschall denn? Die Folge kenne ich bisher nur im O-Ton. Beim Sehen (und Hören) dieser Szene musste ich übrigens wieder an Holger Hagen denken: http://www.youtube.com/watch?v=lQALLGsn-Fk
Zitat von berti im Beitrag #227Mir ist noch etwas eingefallen: Ob der früh Verstorbene Hans Nielsen in den Fünfzigern funktioniert hätte?
Vielleicht, aber wofür?
Price hatte mit Ackermann, Joloff und Lukschy bereits drei geniale Stimmen. Ich hätte alle 3 Friedrich Schoenfelder jederzeit vorgezogen, da mir Schoenfelder für Price zu jung und unverbraucht klingt. Auch wenn er wirklich nicht übel war. Auch Siegfried Schürenberg war, gemessen am O-Ton, gar nichtmal eine blöde Lösung.
However... Price hatte Ackermann, Joloff und Lukschy. Cushing hatte Schellow und Fiedler. Eigentlich brauchte es Schoenfelder auf den Horror-Stars wirklich nicht.
Schoenfelder zu jung? DAS habe ich noch nie gehört...
Nichtsdestotrotz war Ackermann top, und Joloff paßte rollenbezogen. Lukschy kenne ich jetzt nur aus dem "Schwarzen Seeteufel", und da war Vince selbst auch nicht gerade in Hochform. Aber bspw. in "Ruhe sanft GmbH" könnte ich mir allenfalls Ackermann in einer gleichwertigen Performance vorstellen wie Schoenfelder, Joloff und Lukschy hätten da beide nicht gepaßt.
Und Fiedler auf Cushing fand ich gräßlich. So können Geschmäcker variieren...
Zitat von Mücke im Beitrag #230 Price hatte mit Ackermann, Joloff und Lukschy bereits drei geniale Stimmen. Ich hätte alle 3 Friedrich Schoenfelder jederzeit vorgezogen, da mir Schoenfelder für Price zu jung und unverbraucht klingt. Auch wenn er wirklich nicht übel war. Auch Siegfried Schürenberg war, gemessen am O-Ton, gar nichtmal eine blöde Lösung.
Da vermisse ich noch einen Namen: Peter Pasetti. Fand ihn bisher am besten. Die Vorlage in TODSÜNDE war natürlich auch schon grandios.
Einen richtig am Rad drehenden Joloff kann ich mir in "Ruhe sanft GmbH" sogar außerordentlich gut vorstellen. Und Lukschy erst recht. Dass der Comedy konnte, hat er für Walther Matthau ja bald darauf hervorragend bewiesen. Lukschy kam in "Blut im Schnee" auf jeden Fall ziemlich cool.
Schoenfelder klingt mir für nen Horror-Star einfach zu glatt und vor allem zu freundlich. Da kann er schauspielerisch nich viel gegen machen. Und er klang auch durchaus ein bisschen jünger als er war.
Fiedler auf Cushing mochte ich, weil er das britische Original perfekt abgenommen hat. Britischer als mit Fiedler war Cushing, meiner Meinung nach, nie. Und Cushing wirkt im Original wirklich SEHR britisch.
PS: An Pasetti hab ich auch grad noch gedacht. Wusste aber gar nicht mehr, dass ich den schonmal gehört hatte. "Todsünde" kenne ich aber tatsächlich.
Der Vollständigkeit noch mal hier, obwohl es strenggenommen natürlich nicht ganz hierher gehört:
In der SIMPSONS-Folge 497 "Freundschaftsanfrage von Lisa" gibt es am Ende einen Kurzfilm, der entfernt Anleihen an den o.g. VINCENT nimmt und im Original von Dan Castellaneta gesprochen wird, wobei er Vincent Price imitiert. In der deutschen Fassung hört man hier einen ganz wunderbaren Thomas Reiner. (Es gab auch früher in der Serie schon mal zwei bzw. drei kurze, eher belanglose "Auftritte" einer Vincent-Price-Figur, die von Horst Raspe synchronisiert wurde.)
Zitat von Mücke im Beitrag #233Schoenfelder klingt mir für nen Horror-Star einfach zu glatt und vor allem zu freundlich. Da kann er schauspielerisch nich viel gegen machen. Und er klang auch durchaus ein bisschen jünger als er war.
Fiedler auf Cushing mochte ich, weil er das britische Original perfekt abgenommen hat. Britischer als mit Fiedler war Cushing, meiner Meinung nach, nie. Und Cushing wirkt im Original wirklich SEHR britisch.
Klang er dir auch in "Ruhe Sanft GmbH" "zu freundlich", wo er (offensichtlich mit Genuss) rumpöbelt, lallt, rülpst und schnauzt? Bei Cushing habe ich zumindest in späteren Jahren ("Star Wars") das Problem, dass Schoenfelders Stimme etwas zu glatt für das damals schon sehr eingefallene, hohlwangige Gesicht klang. "Jünger" klang er in den Fünfzigern/Sechzigern vielleicht, aber später eigentlich nicht mehr. Und klingt er für dich weniger "britisch" als Fiedler? Immerhin besetzte man ihn reihenweise auf klassisch "britische" Darsteller wie Cushing, Niven oder Harrison, teilweise auch auf Gielgud, Mason, Guinness oder Olivier. Selbst Price wäre hier zu nennen, da dieser zwar Amerikaner war, aber auffällig oft Europäer spielte und eine "aristokratische" Ausstrahlung hatte. Demnach dürften in der Branche viele überzeugt gewesen sein, dass er eine solche Stimme habe. Fiedler sprach zwar mit Basil Rathbone und Robert Morley auch zwei Klischee-Engländer, aber rein von der Masse dürfte er hier nicht mithalten können. Kleine Notiz am Rande: Es ist immer wieder amüsant, wenn Peter Cushing (nicht bloß in diesem Forum, sondern auch in anderen und auch in der Literatur) als britischer Gentleman schlechthin bezeichnet wird: Am bekanntesten dürfte er durch die Hammer-Filme geworden sein. Und seine Paraderollen dort waren Frankenstein und van Helsing, beide kontinentaler Herkunft!
Aber um zu Price zurückzukommen: Joloff hätte ich auch gerne öfter gehört, aber in richtig überdrehten oder krasseren Rollen kann ich ihn mir nicht recht vorstellen, zumal er sich nach 1965 rar machte und sich trotz mehrerer Einsätze nicht einmal bei James Mason etablieren konnte (wie hier bereits öfter bedauert wurde). Ackermann konnte noch in "Die schwarze Katze" weich genug klingen, um als blasierter Weinliebhaber zu überzeugen, hätte aber in späteren Jahren dafür wohl eine zu schwere Stimme gehabt. Ganz abgesehen davon machte auch er sich rar und besetzte sich selbst wenn er Regie führte öfter nicht mehr selbst in Hauptrollen. Lukschy müsste ich hören, kann ihn mir aber im Prinzip ganz gut vorstellen. Aber ob ihm das stimmlich Elegante bei vielen Rollen nicht abgegangen wäre? Selbst bei James Mason war das ja im Grunde der Fall.
Zitat von berti im Beitrag #235Klang er dir auch in "Ruhe Sanft GmbH" "zu freundlich", wo er (offensichtlich mit Genuss) rumpöbelt, lallt, rülpst und schnauzt?
Yep. Er klang wie jemand, der freundlich klingt und übersteuert auf böse spielt, was die Rolle recht putzig wirken ließ.
Und was seine britische Wirkung angeht: Da wirkte Fiedler einfach immer noch ein wenig extemer. Und ist folglich für Cushing auch die logischere Wahl. Dass er weniger international bekannte Engländer als Schoenfelder sprach hat Altersgründe und ähnliches. Das hat nichts zu sagen.
Schoenfelder ist für beide vollkommen OK, aber mit Sicherheit weder für Price noch für Cushing die Idealbesetzung. So viel ist sicher. Gerade für Cushing klang er nun auch wirklich zu jung. Insbesondere in den späteren Filmen. Ideal war er für David Niven - der übrigens mitten in den 60ern auch mal Erich Fiedler hatte.
Zitat von berti im Beitrag #235Klang er dir auch in "Ruhe Sanft GmbH" "zu freundlich", wo er (offensichtlich mit Genuss) rumpöbelt, lallt, rülpst und schnauzt?
Yep. Er klang wie jemand, der freundlich klingt und übersteuert auf böse spielt, was die Rolle recht putzig wirken ließ.
Aber war das denn nicht gerade hier sehr passend? Immerhin stellte diese rüpelhafte Rolle doch auch bei Price selbst einen Kontrast zu seinem aristokratischen Image dar.
Zitat von berti im Beitrag #227Mir ist noch etwas eingefallen: Ob der früh Verstorbene Hans Nielsen in den Fünfzigern funktioniert hätte?
Vielleicht, aber wofür?
An ihn hatte ich hier gedacht, weil er in späteren Jahren etwas gesetzter klang und daurch auch "vornehmere" Bösewicht-Rollen ("Scaramouche", "Bei Anruf Mord") gut ausfüllen konnte. Diese Möglichkeit hätte ich ihm gerne öfter gegönnt.