Ackermann hat für mich persönlich allerdings nur bedingt eine Gentleman-Stimme, Joloff zumindest weitaus weniger als Schoenfelder. Und Schürenberg klang mir etwas zu gesetzt für Price´ teilweise sehr lebendige Mimik, als dass ich ihn mir regelmäßig hätte vorstellen können.
Moment... "aristokratisch" und "Gentleman" ist nicht dasselbe.
Und "Gentleman" wiederum heißt auch nicht unbedingt "freundlich", sondern dass jemand gute Manieren beherrscht und in der upper class zu verkehren weiß. Unter diesem Gesichtspunkt toppt Joloff Schoenfelder, meines Erachtens, locker. Der klingt einfach von Haus aus wie aus ner anderen Gesellschaftsliga. Schoenfelder klingt eindeutig bodenständiger als er - aber nicht so sehr wie Lukschy.
Ackermann wiederum als "männliche Stimme schlechthin" ist zwangsläufig auch eine Gentleman-Stimme. Wenn auch nicht ganz im selben Sinne wie Joloff, so auf seinem Gebiet aber auch wiederum mehr als Schoenfelder.
Wenn auch nur leicht, so ist Friedrich Schoenfelder für mich hier nur die abgespeckte Version. Nicht perfekt, aber mehr als gut. Wäre bei den meisten nahezu ideal, aber nicht bei so vielen Top-Alternativen. Schoenfelder ist vielleicht der beste Mittelweg aus Ackermann, Joloff und Lukschy, aber das ist mir hier irgendwie zu wenig. Zumal man dann wiederum auch fragen könnte: Warum nicht Schürenberg?
Für mich: der sonst eigentlich in größeren und kleineren immer passende Wolfgang Amerbacher. Für Vincent Price leider gnadenlos fehlbesetzt. Marthin Hirthe war auch sehr gewöhnungsbedürftig. Ging aber gerade noch so. Glücklicherweise besetzte Brunnemann dort nicht Marquis, den er neben GGH offenbar auch gerne mal in Hauptrollen besetzte, bevor das später auch Brandt tat. Und Klaus Münster in CATCHFIRE, trotz Minirolle, ging natürlich auch nicht. Aber die ganze Synchro war sowieso ziemlich schräg. Selbst Hans-Joachim Hanisch und Helmut Müller-Lankow, die ich sonst gerne höre, waren ziemlich daneben.
Arnold Marquis war eine Katastrophe. Dass er selbst auf Price - bei dem nun echt mal viele passten - daneben lag, soll wirklich etwas heißen. Das beweist geradezu, dass er eben nicht die Universal-Stimme war als die er immer gern verkauft wird. Sein Organ ist dafür einfach viel zu speziell gewesen.
Zitat von Mücke im Beitrag #246Arnold Marquis war eine Katastrophe..
Da stimmen wir völlig überein.
Ansonsten gefiel mir Thomas Reiner nie wirklich auf ihm. An Schürenberg habe ich (zumindest in den gehörten Einsätzen) nichts auszusetzen, der hätte wahrscheinlich auch in "Ruhe sanft GmbH" gepaßt (jedenfalls eher als Joloff und Lukschy).
Zitat von Silenzio im Beitrag #245Marthin Hirthe war auch sehr gewöhnungsbedürftig. Ging aber gerade noch so. Glücklicherweise besetzte Brunnemann dort nicht Marquis, den er neben GGH offenbar auch gerne mal in Hauptrollen besetzte, bevor das später auch Brandt tat.
Bei Hirthe und Marquis stimme ich hier voll zu. Gerade dass Letzterer es auf mehrere Einsätze brachte, ist mir unverständlich. Auch Miedel war völlig daneben, zumal in "Die Rückkehr des Dr. Phibes" auch noch Terry-Thomas mitspielte. Aber bei diesem Film finde ich die größeren Rollen generell ziemlich absonderlich besetzt. Lukas Ammann passte für mich auch nicht so recht, als Matthew Hopkins hätte ich viel lieber Wolf Ackva gehört, der für mich bei dieser Rolle besser gepasst hätte als im "Theater des Grauens", wo er zwar nicht daneben, aber doch gewöhnungsbedürftig war.
Zitat von Silenzio im Beitrag #245Wer ging für euch gar nicht?
Für mich: der sonst eigentlich in größeren und kleineren immer passende Wolfgang Amerbacher. Für Vincent Price leider gnadenlos fehlbesetzt.
Amerbacher für Price habe ich übrigens erst kürzlich im "Vierten" erlebt; er wirkte absolut farblos. Seine Besetzung ist mir unverständlich. Gerade bei dieser Rolle wäre Schürenberg relativ naheliegend gewesen. An ihn musste ich schon denken, als ich in der Programmzeitschrift ein Szenenbild von Price mit Zylinder sah.
Was mich an Schoenfelder, glaube ich, am meisten stört, ist, dass ihm die dem Originalton von Haus aus eigene Verschlagenheit, wo man nie so genau wusste, in welche Richtung sie kippen wird, fast völlig fehlte. Dafür kann er nix - das war nunmal seine Stimme. Er klang zwar recht ambivalent, aber grundsätzlich erstmal viel zu neutral. In dem Punkt ziehen ihn Lukschy, Joloff und Ackermann locker ab.
Er war gezwungen, den Rollen von vorn herein einen gewissen schauspielerischen Anstrich zu verleihen, was die Figuren aber vorhersehbarer und dadurch in gewisser Weise auch trashiger macht.
Darüber hinaus sehe ich bei Schoenfelder - im Positiven wie im Negativen - eigentlich nichts, was nicht auch Schürenberg erfüllt hätte und der war wiederum nunmal eher da. Schoenfelder ist von der reinen Stimmlage her vielleicht einen Zacken näher an Price dran als Schürenberg, aber das war es auch.
Nicht zuletzt hat Schoenfelder auf Price für mich immer den Charakter desjenigen, der erst irgendwann spät dazukam. Für Cushing letztlich dito. Damit war er hier von der Sache her auch nichts anderes als Arnold Marquis für John Wayne - in Relation zu Heinz Engelmann.
Ich hätte ihn stattdessen lieber öfter auf beispielsweise John Payne und Richard Conte gehört, die beide auch so ziemlich die ersten Stars waren, die er gesprochen hat. Gerade Payne hatte nun wirklich viele Stimmen, von denen ich den gegen den Strich besetzten Schoenfelder aber mit am besten fand.
Zitat von Mücke im Beitrag #250Darüber hinaus sehe ich bei Schoenfelder - im Positiven wie im Negativen - eigentlich nichts, was nicht auch Schürenberg erfüllt hätte und der war wiederum nunmal eher da. Schoenfelder ist von der reinen Stimmlage her vielleicht einen Zacken näher an Price dran als Schürenberg, aber das war es auch.
Nicht zuletzt hat Schoenfelder auf Price für mich immer den Charakter desjenigen, der erst irgendwann spät dazukam. Für Cushing letztlich dito.
Schoenfelder passt für mich einen Tick besser als Schürenberg, weil Letzterer sonorer und kräftiger klang, was weniger gut damit harmonierte, dass Price eher schmächtig wirkte und eine recht "lebendige" Mimik hatte. Aber das kann ein eher subjektiver Eindruck sein. Zum Thema ""irgendwann spät dazugekommen" wäre allerdings zu sagen, dass Schoenfelder Price laut diesem Thread (und Arne) bereits 1956 in "Die Bestie" sprach, also ziemlich zu Beginn seiner Synchronkarriere.
Das war aber ein Einzelfall. Schoenfelders zweiter Einsatz war erst "Ruhe sanft GmbH" Mitte der 60er. Marquis hat Wayne bekanntlich auch bereits in den 50ern hin und wieder synchronisiert. Sogar noch öfter.
Abgesehen davon hatten Ackermann, Joloff und Schürenberg bereits alle mehr als einen Einsatz auf dem Konto bevor Schoenfelder kam.
PS: Die Angabe im Thread zu "Die Bestie" bezieht sich auf Arne. Ist also nicht als Bestätigung zu verstehen.
Zitat von Mücke im Beitrag #252Die Angabe im Thread zu "Die Bestie" bezieht sich auf Arne. Ist also nicht als Bestätigung zu verstehen.
Das wusste ich nicht. Bevor ich auf seiner Seite nachgesehen hatte, dachte ich, der Film sei vielleicht erst mehrere Jahre später synchronisiert worden, aber die deutsche Fassung wird dort auf 1956 datiert. Natürlich kann sich hier aber auch ein Fehler eingeschlichen haben.
Hier ein bekanntes Beispiel, dass zeigt, wie einzigartig Vincent Price' Stimme war. Hab ich erst neulich wieder auf der Kirmes gehört: http://www.youtube.com/watch?v=Y7q2-4JCcR4
Zitat von Lord PeterWie siehts denn jetzt mit "Satanas" aus? Da 3sat ja anscheinend selbstgebastelte Fassungen gesendet hat - uncut?
War eine deutsche Kinofassung, die man offenbar neu abgetastet hat. Die kurzen Stellen, die auch auf der MGM-DVD fehlen (und auf allen mir bekannten Veröffentlichungen, ausgenommen der Laserdisc), sind hier auch nicht vorhanden. Dass was geschnitten wurde, kann man hier - zumindest im üblichen Sinne - nicht sagen. Ist wohl so, dass irgendwann mal im Negativ (?) diese Stellen beschädigt und entfernt wurden. Und das muss wohl schon vor 1970 geschehen sein, denn da wurde die deutsche Fassung angefertigt. Wenn ich das richtig erinnere, ist es im Deutschen sogar weniger auffällig, weil da sozusagen drübersynchronisiert wurde.
Der Film kommt am 14.06.13 auf DVD und BluRay von Koch Media - als Doppeldisk und wahrscheinlich uncut:
Zitat von www.cinefacts.de/Forum/230442-die-maske-...tml#post7812784Wir schauen gerade, wie weit wir den Film vervollständigen können. Die Tonzensuren sollten wir alle haben, die Szene mit "Mercy in the name of God" ebenfalls, die war in der deutschen Kinofassung komplett drin, wird in HD abgetastet. Die Szene mit Francesca in der Wanne war bisher bei allen vorliegenden Fassungen framegenau identisch. Da schau ich jetzt nach dem Master der Widescreen-LD aus den USA, wo sie angeblich drin sein soll.
Ansonsten gibt es den deutschen Trailer, Originaltrailer, Super8-Fassung, Interview mit Roger Corman und das Vincent-Price-TV-Special "An Evening of Edgar Allan Poe" sowie der offizielle Comic zum Film als ROM-Part. Den deutschen Ton nehmen wir von der deutschen Kinokopie, der von MGM war bereits Tonhöhenkorrigiert und hatte dadurch einige Verzerrungen drin.
Zitat von www.cinefacts.de/Forum/230442-die-maske-...tml#post7812803...ich hatte auch eine längere amerikanische Fassung in Vollbild, diese hatte die Szene am Anfang mit "God" auch komplett, war bei der Badeszene aber exakt identisch mit dem MGM-Master und der deutschen Kinofassung. Ein Master steht noch aus, ich bin gespannt. Der englische Ton soll natürlich auch zum Schluß komplett sein.
Die Bonus-Disc wird eine DVD, da die ganzen Extras in SD produziert wurden.
Falls hier noch jemand gute Hinweise auf Material hat, kann er sie ja weitergeben.
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