Der Bugs-Bunny-Cartoon "8-Ball-Bunny" präsentierte bemerkenswerterweise in beiden mir bekannten Synchronfassungen Kontinuität, auch wenn es sich nur um ein Comic-Abbild handelt: Humphrey Bogarts Gastauftritt wurde in der münchner TV-Fassung von Jan Hendriks gesprochen, der Bogey zumindest in "Der versteinerte Wald" schon die Stimme geliehen hatte. In der hamburger Videofassung war es sogar Gottfried Kramer, der ja mehrfach zum Einsatz kam.
Okay, es ist zwar recht naheliegend, aber der bärbeißige Tom Hutter wurde sowohl im ersten Teil der "Lederstrumpf-Erzählungen" (1969) als auch in "Lederstrumpf: Der Wildtöter" (DF: 1965) von Erik Jelde gesprochen. Mal sehen, ob das hilft, die fehlenden Sequenzen des letzteren Filmes zu ergänzen.
In Coppolas Dracula-Verfilmung von 1992 hört man (wie zu dieser Zeit einige Male) Lutz Mackensy für Richard E. Grant als Dr. Jack Seward. In dem 2006 produzierten Titania-Hörspiel wurde er erneut in dieser Rolle besetzt, was wohl kaum Zufall war. Denn auch wenn er sich recht gut gehalten hat, nimmt man Mackensys Seward nicht mehr ab, dass er derselben Generation angehören soll wie Tobias Kluckerts Quincy Morris und Marius Claréns Arthur Holmwood. Van Helsing wird übrigens von Kaspar Eichel gesprochen, der hier (wie in einigen Rollen aus den letzten Jahren) Rolf Schult teilweise extrem ähnelt. Ob man ursprünglich Schult (der zuvor Anthony Hopkins in dieser Rolle synchronisiert hatte) einplante und danach Eichel eben wegen dieser Ähnlichkeit besetzte?
Dass Borchert den schönen und pathetischen Herzog von Buckingham der "Drei Musketiere" zweimal innerhalb von 5 Jahren sprach (1950 für den Film von George Sidney und 1954 für den von Andre Hunebelle), kann kaum ein Zufall sein, zumal sich die beiden Darsteller nicht unähnlich sind, weder im Aussehen noch in der Darstellung.
"Thelma und "Louise" (1991) und "Auf und davon" (1992) sind thematisch zwar nicht identisch, aber gar nicht mal so unähnlich. Dass eine der beiden Frauen in beiden Filmen (Geena Davis, Christine Lahti) jeweils von Joseline Gassen gesprochen wird, kann eigentlich kein Zufall sein.
Der widerspenstige Computer in Woody Allens "Der Schläfer" hatte im englischen Original den gleichen Sprecher wie HAL in "2001". Ob der Synchronregisseur das wusste, bezweifle ich, nichts desto trotz hat er sehr gut aufgepasst - denn auch in der deutschen Fassung hört man in beiden Fällen Peter Schiff.
Horst Niendorf sprach (und das definitiv nicht zufällig) nachgewiesene 6 mal den Tarzan für drei verschiedene Darsteller - und aller Wahrscheinlichkeit kommen die verschollenen zwei Barker-Synchros mit dazu, womit er also Borchert (6x für Weissmueller) überrunden würde. Kein Wunder und mit Sicherheit auch kein Zufall, dass Behnke ihn 1975 auch als "Tarzoon" besetzte, obwohl er auf den ersten Blick für diese zotige, parodistische Zeichentrickfigur gewiss nicht die naheliegendste Wahl wäre.
Zwei recht kuriose Fälle von Kontinuität aus dem Bereich "Sesamstraße":
Dort gab es einmal eine Art Parodie auf "Miami Vice", die in der deutschen Fassung als "Miami Mice - Die Miami-Mäuse" vorgestellt wurden. Die Puppen wurden von Lutz Mackensy und Reent Reins synchronisiert. https://www.youtube.com/watch?v=VjmaLmxcmM4
Desweiteren gab es noch eine Reihe, die im Original "Colambo" hieß. Die Hauptfigur war dementsprechend ein Schaf als Detektiv. In der deutschen Fassung wurde diese Figur von Uwe Friedrichsen synchronisiert. https://www.youtube.com/watch?v=pTbtA4pr46Y
In seiner Autobiographie erwähnt Peter Matic, dass er Kaiser Joseph II. in dem Stück "Amadeus" verkörpert und zur gleichen Zeit auch Jeffrey Jones in dieser Rolle synchronisiert habe.
Daran merke ich, wie lange ich die (ziemlich schwache) "Rückkehr der Märchenbraut" nicht mehr gesehen habe ... Sonst hätte ich noch auf dem Schirm gehabt, dass Irene Timm genialerweise als Holmes und Watson Peter Hladik und Werner Ehrlicher besetzte!