Ja: die ersten 1980/1 (teils in Berlin, teils Leipzig), der 1. Hund 1984 und die Spieldosen 1987. Wobei Stefan aus eigener Erfahrung (als Mitwirkender) den Hund auch auf Produktionsjahr 84 datiert (die filmographischen Angaben weisen fälschlicherweise 80 aus) und mir gerade einfällt, dass die Besetzung der Spieldosen außer Niklaus/Köhn sich, wenn ich mich recht erinnere (müsste ich genauer nachsehen), von den übrigen unterscheidet: Wurde auch die Synchronarbeit nachgeschoben?
"Spieldosen" war noch nicht einmal eine Arbeit der DEFA, sondern des "Fernsehens der DDR Studio für Synchronisation" und wurde definitiv erst 1986 oder 1987 synchronisiert, da die Fassung in einem Ritt mit der Dokumentation "Die vielen Gesichter des Sherlock Holmes" erstellt wurde (gleiche Autorin, gleiche Regisseurin, Wolfgang Lohse (der im Film nur zwei Sätze hatte) als Stimme von Christopher Lee und Ausschnitte aus "Dressed To Kill", die in der Originaldokumentation nicht zu finden sind - angekündigt mit den Worten "Jetzt haben Sie für einen kurzen Moment die Gelegenheit, Holmes deutsch synchronisiert zu erleben").
Ach so. Entschuldige bitte das Missverständnis meinerseits, aber ich war gerade etwas verwirrt! "Verspätet nachgeschoben" bezog sich demnach auf die Neusynchros mit Hinrich Köhn.
Zitat von Stefan der DEFA-FanWeiss eigentlich jemand, wer Regie bei den hamburger Fassungen geführt hat? Wer immer es war - er hat das DDR-TV genau verfolgt (Köhn war ja im Westen nie zu hören)
Eine Vermutung meinerseits: Vielleicht wollte man beim ZDF die ursprünglichen Sprecher haben, fand dann aber heraus, dass Alfred Bohl nicht mehr lebte, und Walter Niklaus erwähnte, dass er die Filme später nochmal mit Hinrich Köhn als Partner synchronisiert hatte? Wäre das eine Möglichkeit?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan"Spieldosen" war noch nicht einmal eine Arbeit der DEFA, sondern des "Fernsehens der DDR Studio für Synchronisation" und wurde definitiv erst 1986 oder 1987 synchronisiert, da die Fassung in einem Ritt mit der Dokumentation "Die vielen Gesichter des Sherlock Holmes" erstellt wurde
War das aus irgendeinem Anlass oder hat man die Gelegenheit genutzt und die Doku zu dem noch fehlenden Film der Reihe noch hinterher geschoben ? Und gab es einen Grund, dass der Film "Jagd auf Spieldosen" erst 1986/87 synchronisiert wurde und nicht schon 1980/81 mit den anderen Neusynchros ?
Hi, habe hier noch ein paar Ausstrahlungsdaten der "Sherlock Holmes"-Reihe mit Basil Rathbone, die 1984/85 in der ARD mit 10 Folgen liefen. Vielleicht hilft das bei der Zuordnung des Synchrojahres?
ARD-Termine: FR, 16.11.1984: 01. Verhängnisvolle Reise (62 min.) Vermerk: Lief bereits in einigen Dritten Programmen!
FR, 23.11.1984: 02. Gespenster im Schloss (63 min.) FR, 30.11.1984: 03. Das Spinnennest (59 min.) FR, 07.12.1984: 04. Die Perle der Borgia (58 min.) FR, 14.12.1984: 05. Die Kralle (68 min.) FR, 21.12.1984: 06. Das Haus des Schreckens (67 min.) FR, 28.12.1984: 07. Gefährliche Mission (62 min.) FR, 11.01.1985: 08. Die Frau in Grün (63 min.) FR, 25.01.1985: 09. Juwelenraub (57 min.) FR, 01.02.1985: 10. Jagd auf Spieldosen (69 min.)
Nee, hilft absolut nicht, weil es sich dabei um die Synchronfassungen von 1969 handelt. Sämtliche DEFA-Fassungen, ob alt oder neu, wurden sowieso zuerst im DDR-Fernsehen ausgestrahlt.
Im "Hund von Baskerville" sind auf DVD einige kurze Dialogsequenzen untertitelt, aber nur deshalb, weil die Tonspur von einer Amateuraufzeichnung gezogen wurde und es bei der letzten Ausstrahlung einen kurzen Sendeausfall gab. Dagegen scheinen einige Einstellungen bei Holmes' Suche nach dem Versteck des Hundes tatsächlich gefehlt zu haben.# "Die Spinnenfrau" war jedenfalls um eine kurze Sequenz gekürzt, direkt nachdem Holmes an der Wahrsagerin vorbei gegangen ist - die ersten Sätze des Gesprächs zwischen Holmes und der schurkischen Vereinigung fehlen - ein Grund erschließt sich mir nicht, also wird es wohl ein Materialfehler der gelieferten Kopie gewesen sein. Der fehlende Satz von Lestrade in "Perle des Todes" ist keine Kürzung, sondern wieder ein Fehler der Amateuraufzeichnung.
Einerseits hat man sich die Mühe gemacht, verschiedene Synchronfassungen zu veröffentlichen, andererseits griff man für die Audiospur auf Amateuraufzeichnungen zurück?
Gibt's häufiger, vor allem, wenn die originalen Filme nicht ohne Weiteres aus dem jeweiligen Archiv greifbar sind (siehe "Das Geheimnis des 7. Weges", bei dem die Originalsynchro von der ARD gelöscht worden war und nur mit Hilfe einiger VHS-Sammler auf DVD veröffentlicht werden konnte).