In "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" fragt in einer Szene der Amerikaner Orville Newton (Stuart Whitman) den Briten Richard Mays (James Fox), ob dieser einen "moneky wrench" für ihn hätte. Mays ist durch diesen amerikanischen Ausdruck kurz irritert, bevor er gragt: "Ach, Sie meinen einen verstellbaren Schraubenschlüssel?" Newton antwortet: "So nennt Ihr das wohl hier in England!" In der Synchronisation fragt Newton, ob Mays ihm "einen Engländer" leihen könnte. Eine einfache, aber trotzdem gelungene Idee!
In "Die Frau in rot" wird die Angestellte Miss Milner (Gilda Radner) durch einen irrtümlich ihr zugeleiteten Anruf emotional aus dem Konzept gebracht und verwirrt. In der Synchronfassung drückt sich ihre Verwirrung dadurch aus, dass sie mit ihrer Kundin Charlotte (Kelly LeBrock) plötzlich Italienisch spricht und auf die Frage, warum sie dies tue, antwortet, man habe ihr gesagt, Charlotte sei Italienerin. Im Originaldialog (und auch in den englischen Untertiteln) wird behauptet, sie würde mit ihr Deutsch sprechen. Dieses "Deutsch" ist aber eher ein Fall von chaplineskem Kauderwelsch ("Bitte Excusen Sie mir.").
Bei DIE WAFFEN DER FRAUEN spricht Sigourney Weaver im Original deutsch mit Ihrem Skilehrer am Telefon. In der Synchro wurde daraus italienisch.
Bei DIE THOMAS CROWN AFFÄRE meine ich mich an eine Szene mit zwei "Rumänen" zu erinnern, die in Wahrheit aber astreines Deutsch reden! Was in der Synchro damit geschah, weiß ich nicht mehr.
Gestern bei Leverage wurde Peter Stormares Figur zu einem Russen, obwohl er im Original - soweit ich es verstanden habe - ein Deutscher war. Hat sich aber nicht auf die Sprache ausgewirkt, Bierstedt hat ihn mit Akzent gesprochen, aber Stormare spricht im Original auch Englisch mit einem Akzent.
Das hier noch niemand "Stirb langsam" genannt hat? Rickmans "Schieß den Fänstör!" hat das Zeug zum Klassiker. Und der mit "Gib mir Feuerschutz!" synchronisierte Satz (laut UT-Spur "Unverständliches Deutsch") klingt irgendwie nach "Alter Fisch!"...
Die deutsche Fassung verschweigt zwar die Herkunft Grubers, ändert aber nur seinen Vornamen von Hans in Jack, wodurch Willis' Namensliste eher... albern wirkt ("Euch beiden nenn' ich Hans und Karl, wie die bösen Riesen im Märchen..."). Ansonsten hat man relativ sauber übersetzt, was allerdings nichts daran ändert, daß Mackensy überhaupt nicht auf Rickman paßt. Es kann ja wohl kein Zufall sein, daß mich schon mehrere Personen bei Ansicht darum baten, auf den Originalton zu wechseln, sobald Gruber den Mund aufmachte ("Och nee, da hat er ja diese blöde Stimme...").
In der achten Staffel von 24, in der übrigens auch Jürgen Prochnow als Russe mitspielt, gibt sich Jack Bauer russsichen Verbrechern gegenüber als Deutscher aus. Während einer der Russen im O-Ton fließend Deutsch spricht, radebricht sich Kiefer Sutherland einen ab, dass man als Deutscher Mühe hat, einzelne Wörter zu verstehen. Witzigerweise wird er auf seinen amerikanischen Akzent angesprochen. Jack Bauer erklärt diesen damit, dass er schon seit vielen Jahren in den USA lebe. Das würde vielleicht einen leichten Einschlag erklären, aber mit dem Pdeudodeutsch hätte seine Tarnung sofort aufliegen müssen. Ich weiß nicht mehr, wie sie es in der deutschen Fassung gelöst haben. Die Sache mit dem Akzent (und natürlich auch den plötzlichen Sprachwechsel) hat man jedenfalls ausgelassen und dafür irgendwelche anderen Zweifel formuliert. Dass er angeblich Deutscher sei, hat man aber nicht geändert.
Ähnlich unschönes Deutsch hört man in der Stargate SG1-Folge "1969". Darin gibt sich Dr. Daniel Jackson gegenüber der jüngeren Version von Dr. Langford als Deutscher aus und wechselt ein paar sehr unverständliche Sätze auf Deutsch mit ihr. Was natürlich besonders unschön ist, da die Figur angeblich etliche Sprachen fließend sprechen kann. In der deutschen Fassung wurde daraus ein vermeintlicher Franzose, den Klaus-Peter Grap mit einem wenig überzeugenden französischen Dialekt spricht.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #80Das hier noch niemand "Stirb langsam" genannt hat? Rickmans "Schieß den Fänstör!" hat das Zeug zum Klassiker. Und der mit "Gib mir Feuerschutz!" synchronisierte Satz (laut UT-Spur "Unverständliches Deutsch") klingt irgendwie nach "Alter Fisch!"...
Vielleicht wurde das Beispiel hier noch nicht genannt, weil in diesem Film durch die Mehrsprachigkeiten keine Hürden im Dialog entstehen? Die einzige Ausnahme wäre die Stelle in der Mitte des Films, in der Hans Gruber McClane zufällig über den Weg läuft und sich ihm gegenüber als einer der Geiseln ausgibt. Die Szene war ursprünglich nicht vorgesehen und wurde eingebaut, weil Rickman während der Dreharbeiten zum Spaß einen amerikanischen Akzent imitierte. Und genau dieser falsche Akzent ist im Original der Grund, weshalb McClane ihn dann doch durchschaut.
Beim dritten Film der Reihe gibt es einer Szene, in der ein Terrorist im Original "Nicht schießen!", McClane ihn erschießt und anschließend fragt, was dieser gesagt habe. In der Synchro wurde der deutsche Ausruf durch einen unartikulierten Schrei ersetzt.
Wurde hier der Film "Merry Christmas" schonmal angesprochen? Da sprechen Deutsche, Schotten und Franzosen miteinander deutsch und über die Sprachbarriere wurde "drübersynchronisiert" was man manchen Stellen sehr deutlich auffällt, ich aber auch gar nicht schlimm finde.
Wieso hast du das eigentlich gar nicht schlimm gefunden? Wie hat man in der DF versucht, die Sprachbarrieren bei diesem Film zu kaschieren? Mich würde es sehr wohl stören, wenn das auffällt, erst recht, wen es mir "sehr deutlich" auffällt, ohne das Original zu kennen.
"Die große Sause" wurde offenbar auch noch nicht erwähnt? Die Erstsynchro drückte sich vor allem durch Schnitte vor der Mehrsprachigkeit, und aus teilweisem Radebrechen wurden flüssige Dialoge. Die Zweitsynchro bemühte sich redlich, zumindest etwas von der Problematik umzusetzen, zur Drittsynchro kann ich nichts sagen, da ich sie mir bisher nicht anhören mußte.
Zitat von SFC im Beitrag #81Ähnlich unschönes Deutsch hört man in der Stargate SG1-Folge "1969". Darin gibt sich Dr. Daniel Jackson gegenüber der jüngeren Version von Dr. Langford als Deutscher aus und wechselt ein paar sehr unverständliche Sätze auf Deutsch mit ihr. Was natürlich besonders unschön ist, da die Figur angeblich etliche Sprachen fließend sprechen kann. In der deutschen Fassung wurde daraus ein vermeintlicher Franzose, den Klaus-Peter Grap mit einem wenig überzeugenden französischen Dialekt spricht.
Abgesehen von dem nicht überzeugenden Akzent, hat die Szene in der Synchro noch eine andere Unschönheit bekommen. Im Original spricht Daniel zunächst englisch, in das nur einige deutsche Wörter einfliesst. Erst als noch eine dritte Person den Raum betritt wechselt er dazu über, ein paar Sätze komplett auf deutsch zu reden (oder was er dafür hält), damit sie nicht mitbekommt worum es in dem Gespräch geht. Der deutschen Fassung ist dieser Umstand völlig egal, und er redet die ganze Zeit über in deutsch mit französischen Akzent weiter.
Besonders bizarr wird das ganze auf der deutschen DVD. Diese benutzt das englische Bildmaster mit fest eingeblendete englischen Untertiteln, die wiederum mit von der DVD erstellten deutschen Untertiteln überdeckt wird. Wenn man sich also die Synchrofassung ansieht hat man eine Szene, in der Daniel deutsch mit deutschen Untertiteln spricht.
Im Film "Carry On Regardless" (Nicht so toll, Süßer) gibt es in einer Sequenz ein Ehepaar, das Probleme hat, weil sich die beiden im wahrsten Sinne des Wortes nicht verstehen. Kenneth Williams wird in seiner Rolle als Linguist zu den beiden geschickt und erkennt schnell, dass die Frau (in der deutschen Fassung) mit ihrem Mann auf englisch spricht, der sie in der deutschen Synchronfassung nicht versteht. Wenn man bei der StudioCanal-Neuveröffentlichung des Films nun auf die Originalfassung switcht, erkennt man, dass die Frau in der englischsprachigen Fassung deutsch mit ihrem Mann sprach!
"Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh" beginnt mit dem Verhör eines französischen Agenten durch zwei amerikanische Beamte. In der westdeutschen Synchro spricht einer der beiden Englisch, dass jedoch nicht aus dem O-Ton übernommen, sondern von Randolf Kronberg (mit amerikanischem Akzent) neu eingesprochen wurde, und der andere übersetzt dieses. In der DEFA-Synchro dagegen wurde die Zweisprachigkeit nicht übernommen, da (wie Stefan mal schrieb) "kein Leipziger (...) ein so perfektes Ami-Englisch" hingekriegt hätte (Kronberg lebte bekanntlich vorübergehend in New York). Stattdessen ergänzt hier der eine die Fragen des anderen. Ohne Kenntnis der anderen Synchro (oder die Erwähnung im Thread über den Film) wäre mir das wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.
Im Finale der "Schlemmerorgie" sucht der Amerikaner Robert Ross (George Segal) im Londoner Gebäude eines Fernsehsenders fieberhaft nach einem bestimmten Studio, von dem ihm gesagt wurde, dass es im "second floor" sei. Nach mehreren peinlichen Situationen trifft er im Flur einen Mann, der ihm umständlich erklärt, dass man das, was in Amerika als "first floor" bezeichnet würde, in England "ground floor" nenne. Daher sei der "second floor" eine Etage höher. In der Synchronfassung blieb hier nichts Anderes übrig, als den Mann sagen zu lassen, was in Amerika der "erste Stock" sei, hieße in England "Parterre". Einerseits war dies keine Schwierigkeit, da die deutsche Zählung der Stockwerk analog mit dem Erdgeschoss beginnt und der erste Stock erst danach kommt. Andererseits wird dem Zuschauer dadurch bewusst, dass er einen synchronisierten Film, dessen Originalsprache regionale Unterscheidungen kennt, zu denen kein deutsches Pendant existiert. Da die Verwechslung aber Teil der Handlung ist, war ein Illusionsbruch hier unvermeidlich.
In "Django Unchained" ist eine komplette deutsche Szene enthalten, in der Christoph Waltz und Kerry Washington auf deutsch sprechen, damit eventuelle Mithörer nicht verstehen, was sie planen. Das wird damit begründet, dass die Figur, die Kerry Washington spielt, zuvor bei deutschen Sklavenhaltern war (oder so) und deshalb gut deutsch spricht. Ihre (Kerrys) Sätze beschränken sich dabei aber auf so einfache Oneliner und Waltz übernimmt die meisten deutschen Passagen komplett selbst. Ich bin schon recht gespannt, wie sie das in der Synchro lösen werden. Aber ich denke mal, man wird es einfach wie bei Inglourious Basterds alles komplett in deutsch lassen.