In Antwort auf:Und wo kommen denn jetzt die Argumente für die alten Fassungen? Bislang habe ich noch kein einziges vernommen.
Hallo,
die "alten Fassungen"- egal ob von BSG oder IFU- haben durchweg eine bessere musikalische Bearbeitung als das ZDF-Tuba-Gedudel von Strittmatter & Amper. Die Geräuschbearbeitung ist in den "alten Fassungen" besser als der sterile Klangteppich der ZDF-Synchros.
Arno Paulsen und auch Gerd Duwner waren für mich bessere Hardy-Sprecher als der damals noch sehr junge Michael Habeck.
Walter Bluhm war zum Zeitpunkt der "alten Fassungen" einige Jahre jünger. Und das merkt man (leider) auch. In den ZDF-Synchros klingt seine Stimme leider schon sehr krank.
Ich bin mir schon bewußt Norbert, daß Dich diese Argumente nicht überzeugen werden. Und es ist auch Dein gutes Recht, die ZDF-Fassungen den anderen vorzuziehen. Du mußt allerdings auch akzeptieren, daß es andere Meinungen (z.B. von mir) gibt.
Gruß
Peter
PS: für mich sind die Synchros der "Western von Gestern"-Reihe auch alles andere als gelungen. Mal ganz abgesehen, daß man die Filme teilweise arg verstümmelt hat.
Ich ziehe auch ganz klar die ZDF-Synchros vor. Das hat allerdings tatsächlich rein subjektive Gründe. Diese Fassungen hab ich als Kind gesehen und lieb gewonnen. Von einigen Kinofassungen, die in den letzten Jahren auf den ARD-Sendern liefen war ich irgendwie enttäuscht. Horst Genzen auf Stan Laurel ging gar nicht (war glaube ich auch nur ein Film) und auch Habeck habe ich immer vermisst.
Zitat von NorbertUnd wo kommen denn jetzt die Argumente für die alten Fassungen? Bislang habe ich noch kein einziges vernommen.
Die kamen doch längst - meine Statements zur musikalischen Untermalung muss ich doch nicht nochmal wiederholen, dass Paulsen & Pfeiffer weitaus besser auf Hardy sind als Habeck (personenbezogen - Habeck ist ansonsten ein hervorragender Sprecher), habe ich auch schon gesagt. Da die Dialoge oft übernommen wurden, sind sie ein Plus für die Kinofassungen, denn für sie wurden sie ja geschrieben (und für die ZDF-Fassungen mitunter verschlechtert). Und ganz subjektiv finde ich bspw. Bettina Schön und F.O. Krüger weitaus besser als Viktoria Brams und Leo Bardischewski (Beispiel "In der Fremdenlegion").
Das sind jetzt aber alles rein subjektive Eindrücke. Objektive Argumente kommen überhaupt keine. Also gehe ich davon aus, dass es einfach reine Geschmackssache ist - sonst nichts.
In DICK UND DOOF ALS SALONTIROLER (was für ein selten dämlicher Titel) hat man es tatsächlich geschafft, die "Schweizer" mit einem bayrischen (oder österreichischen) Dialekt zu versehen! Die Neufassung DAS SCHWEIZER MÄDEL übernahme diesen Fauxpas nicht.
Apropos Fauxpas - Gerd Duwner hat es immer wieder geschafft, dieses Wort Fauxpaix auszusprechen. Auch hier wurde der Fehler in den entsprechenden ZDF-Bearbeitungen nicht wiederholt.
Zitat von NorbertDas sind jetzt aber alles rein subjektive Eindrücke. Objektive Argumente kommen überhaupt keine. Also gehe ich davon aus, dass es einfach reine Geschmackssache ist - sonst nichts.
Was sind für dich persönlich denn "objektive Argumente" im Bezug auf die Qualität einer Synchro? Das die Beurteilung von Besetzungen und Musik (insofern diese neu ist) subjektive Faktoren sind,, bestreitet ja niemand. Bei den Dialogen sieht das schon anders aus, aber Stefan hat ja schon mehrfach betont, dass diese für die ZDF-Fassungen weitgehend übernommen wurden. Oder meinst du mit "objektiv", ob die Fassungen gekürzt waren?
In Antwort auf:Das sind jetzt aber alles rein subjektive Eindrücke. Objektive Argumente kommen überhaupt keine
Hallo,
natürlich ist das alles subjektiv. Ich finde allerdings auch keine Gründe, die für die ZDF-Bearbeitungen sprechen. Wir werden da allerdings auch auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Solche Diskussionen bringen aus meiner Sicht nichts, da jeder auf seinem Standpunkt beharren wird. Wie schon geschrieben: wer die ZDF-Synchros mag, der soll sie sich ansehen oder archivieren- jedem das Seine.
- billige furchtbare Musik, inkl. teilweise affiger Geräusche - Walter Bluhm klingt mitleiderregend, weil sein Tod nahte, was bei ner Komödie äußerst fehl am Platze ist und außerdem zu alt
Für die die 50er- und frühen 60er-Synchros spricht:
- Hardy hatte hier eindeutig die besseren Sprecher; ich gehöre zwar nicht zu den großen Habeck-Gegnern, aber auf Duwner kann ich um's Verrecken nicht, Paulsen war klar der beste und Pfeiffer hatte auch was - Original-Musiken oder aufwändige Neubearbeitungen - zeitgemäßere Stimmen - aus dem 2. und 3. Punkt resultiert, dass die Atmo einfach wesentlich stimmiger ist; im Grunde spricht für die älteren Synchros also auch allein die Tatsache, dass sie eben älter sind
Das einzige, was ich an den ZDF-Fassungen sympathisch finde ist das Prinzip der einheitlichen Aufmachung und die Idee mit dem Vorwort von Theo Lingen. Ich würde sie unterm Strich eventuell sogar weniger missen wollen, als die Fassungen mit Duwner, wenn halt nur die Musik nicht wäre...
Originalmusik? Von einer oder zwei Ausnahmen abgesehen, wurde auch in den alten Fassungen nie die Originalmusik verwendet, und die älteren Kompositionen waren nicht näher am Original als die neueren. Letzten Endes gibt es nichts, was wirklich für die alten Fassungen spricht.
Originalmusiken waren zu hören in: teilweise "Hinter Schloss und Riegel" "Hände hoch - oder nicht" (einige Musiken wurden sogar nach der Opernpartitur neu eingespielt - mit Orchester) "Wir sind vom schottischen Infanterieregiment" "Dick und Doof werden Papa" "Rache ist süß" "In der Fremdenlegion" "Abenteuer auf hoher See" "Schrecken der Kompanie" "Schrecken aller Spione" "Als Geheimagenten beim FBI" "Die Tanzmeister" "Dick und Doof in geheimer Mission" "Die Stierkämpfer" "Die Leibköche seiner Majestät" "Atoll K"
In Antwort auf:In DICK UND DOOF ALS SALONTIROLER (was für ein selten dämlicher Titel) hat man es tatsächlich geschafft, die "Schweizer" mit einem bayrischen (oder österreichischen) Dialekt zu versehen! Die Neufassung DAS SCHWEIZER MÄDEL übernahme diesen Fauxpas nicht.
Dafür nervt tierisch der "Blubb" beim Abnehmen bzw. Aufsetzen der Hüte.
Man kann prinzipiell nicht sagen, dass die älteren Synchros die Besseren waren, nur ziehe ich Paulsen/Duwner/Pfeiffer und insbesondere den jüngeren Bluhm der ZDF-Fassung vor. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, da ich mich mit Pantel auch nie richtig anfreunden konnte. Lt. Aping sind auch nicht alle ZDF-Synchros schlecht. Von daher macht es Sinn, wenn mindestens zwei deutsche Fassungen auf den kommenden DVDs vorhanden sind.
Zitat von NorbertLetzten Endes gibt es nichts, was wirklich für die alten Fassungen spricht.
Äh...doch!?
Selbst wenn man die Musik unberechtigterweise außen vorließe, so ist die Tatsache nicht zu verleugnen, dass die Atmo der alten Fassungen schon mal zwangsläufig viel stimmiger ist, hinzu kommt, dass man beim ZDF nicht gerade an mickey mousing-Effekten sparte und hinzu kommt auch im Speziellen, dass Bluhm in den alten Fassungen viel besser passt, sozusagen lebendiger klingt und Hardy damals die wesentlich besseren Sprecher hatte. Da wir hier von den Sprechern der beiden Protagonisten reden, um die es überhaupt geht, finde ich das nicht allzu unwesentlich. Duwner für Hardy war so schlecht, dass er nichtmal mit Habeck gemeinsam an Arno Paulsen oder Hermann Pfeiffer ranreicht und das, was man mit Bluhm gemacht hat, war gegen Ende ja schon fast die blanke Ausnutzung. Was Duwner total fehlte war dieses gewisse trockene, überhebliche Gehabe, das eine ganze Linie von Hardys Figur ausmacht - gerade gegenüber Frauen oder "ranghöheren" Personen. Duwner wirkte als einziger Hardy-Sprecher überhaupt stets hektisch, beschränkt und einfach nur dicklich-dumm. Das finde ich persönlich wirklich nervtötend. Es kommt durch die Bank etwa den Performances von Arnold Marquis für Bud Spencer gleich, wo er am meisten chargierte. Dagegen agierte Habeck wirklich noch harmlos und besonnen. Aufgrund dieser Tatsache ist schonmal festzuhalten, dass der erste wirkliche Bruch in der Qualität der Laurel/Hardy-Synchros mit dem ersten Einsatz von Gerd Duwner zustande kam. Die wenigen Bluhm-Vertreter-Ersätze für Laurel kamen ja wenigstens noch dem Original nahe. Insofern ist es auch unfair alle Wut auf den ZDF-Fassungen abzuladen. Vor allem was Duwner angeblich besser als der permanent verschriene Habeck macht, würde mich wirklich mal interessieren... Natürlich muss man auch festhalten, dass die ZDF-Synchros in Ausnahmefällen die besseren Typecasts hatten, was zum Teil auch daraus resultierte, dass sich für manche Nebendarstellertypen damals durch viele TV-Synchros einfach adäquate Leute etablierten. Das einleuchtendste Beispiel, was mir dahingehend gerade einfällt, ist Christian Marschall für Charles Middleton in "...in der Fremdenlegion".
In Sachen Duwner stimme ich Dir sogar voll und ganz zu, obwohl Duwner mein Erstkontakt für Hardy war und ich ihn ansonsten schätze (auch für Ned Beatty), aber dieses betont komisch Sprechen zerstört einfach die herrliche unfreiwillige Komik des Filmcharakters Olli (die natürlich von Seiten des Schauspielers beabsichtigte Komik war). Das ist auch ein Problem bei Habeck, allerdings nicht durchgängig (also scheint es eher ein Problem der Regie zu sein) - und deshalb ist er mir auch wesentlich lieber als Duwner oder Pantel (den ich aber in "Dick und Doof werden Papa" gar nicht übel fand) - die ZDF-Fassungen von "Saps At Sea" oder "Pack Up Your Troubles" (grrrauenvoll!) sind mir deutlich lieber.
Ich finde dass Habeck Paulsen von der Diktion her eigentlich sogar am nächsten kam. Wenn das Regieproblem nicht wäre, hätte da wahrscheinlich gar nicht mal allzu viel Differenz bestanden. Pfeiffer sprach Hardy ja ziemlich exzentrisch, aber auf ne Art und Weise die für sich auch schon wieder was hatte (soweit ich mich erinnere war das bei Herbert A.E. Böhme so ähnlich), wohingegen Duwner eben nur einfalls- und Pantel farblos wirkt.
An Clemens Hasse kann ich mich nicht mehr genau erinnern, sofern ich den überhaupt mal für Hardy gehört habe. Er war es in Langfilmen ja nur in denen, die heute als recht unbedeutend gelten. Allzu schlecht war er auf jeden Fall nicht, sofern ich ihn mal gehört habe, da mir dahingehend eigentlich nur Duwner im Gedächtnis geblieben ist.
PS: Oben hatte sich ein Schreibfehler eingeschlichen. Mit Laurel-Sprechern, die dem Original wenigstens noch nahe kamen, meinte ich natürlich nicht "die wenigen Bluhm-Einsätze", sondern die wenigen Einsätze, wo es NICHT Bluhm war. Was wiederum auch nicht heißt, dass ich die Leute prinzipiell besser als Bluhm fand.
Da diese DVD-Box meines Wissens hier noch nicht behandelt wurde: Am 07.11.2008 (schon etwas her) erschien bei 20th Century Fox die "Laurel & Hardy DVD Collection" mit 5 Filmen des Duos aus der "20th Century Fox"-Ära. Dort sind folgende Filme in folgenden Synchrofassungen enthalten:
Die Geheimagenten (ZDF-Fassung von 1975 mit Habeck/Bluhm) Die Wunderpille (ZDF-Fassung von 1975 mit Habeck/Bluhm) Der große Knall (Kinofassung von 1958 mit Arno Paulsen (?)/Walter Bluhm; stark gekürzt, fehlende Szenen in OmU) Die Stierkämpfer (ZDF-Fassung von 1975 mit Habeck/Bluhm) Die Tanzmeister (Kinofassung von 1958 mit Clemens Hasse/Walter Bluhm)