Letzten Endes keine SO falsche Behauptung, da Habeck in den 70ern ja fast jeden Langfilm nochmal eingesprochen hat. Bei den Langen liegt er in der Tat sogar vor Paulsen. Wenn man das nun als Kriterium für DIE deutsche Stimme heranzieht - was nachvollziehbar wäre -, dann ist es eben Habeck. Sowas kann man nicht als "schlechte Recherche" darstellen, denn das ist eine reine Meinungssache. Zumal Paulsen zu seinen Zeiten auch bei weitem nicht so präsent wie Bluhm war und die Häufigkeit seiner Einsätze teilweise sogar überschätzt wird.
Man sollte eher dankbar sein, dass der Fokus nicht auf den stimmlich recht bekannten Gerd Duwner gelegt wurde, gegen den selbst Habeck auf Hardy nämlich nicht weniger als eine Offenbarung war. Ich weiß zwar, dass die ZDF-Synchros von vielen verhasst sind, aber Habeck war wirklich noch das beste daran und man sollte ihn nicht schlechter reden als er war. Und ein alter und schwer kranker Walter Bluhm tönt auch immer noch wesentlich besser als sämtliche anderen Laurel-Sprecher und Bluhm selber wird das Ganze sicher auch nochmal Freude gemacht haben. Wo ist also das Problem? Gut, Quirin Amper gehört verboten, aber deswegen die ganze Synchro verfluchen?
Duwner hingegen fand ich für Hardy sehr unsympathisch. Das war er allerdings auch für Chico Marx. Er hat etwas Süffisantes in der Stimme, das zu Hardy so gegen Null passt, für Chico jedoch viel zu antiquiert wirkt. Geht für beide ergo überhaupt nicht. Habeck wiederum war für Lou Costello übel, wo ich ihn anfangs bezeichnenderweise sogar mit Duwner verwechselt habe.
Zitat von MarkusDer Dialog in der Dunkelhaft war nicht, wie auf der DVD, komplett untertitelt, sondern enthielt den Anfang, der noch in der IFU-Version enthalten war. Kinowelt hatte das Stück fallen lassen, wohl weil die Dialoge dort verkalauert waren. So nennt Stan Olli "Dicker"...
Kann evtl. jemand von der entsprechenden Szene ein Sample machen? Leider kann ich seit geraumer Zeit schon kein ARTE mehr empfangen, aber der auf der DVD fehlende (Ton-)Teil würde mich doch mal interessieren.
Zitat Letzten Endes keine SO falsche Behauptung, da Habeck in den 70ern ja fast jeden Langfilm nochmal eingesprochen hat.
Hallo,
zumindest ist es (mal wieder) eine Behauptung, zu der man geteilter Meinung sein darf. Zu Laurel & Hardy gehören natürlich nicht nur die Lang- sondern auch die Kurzfilme. Und da ist nun einmal meist Arno Paulsen zu hören. Ok, ich gebe zu, daß ich die sterilen ZDF-Synchros nicht mag (wofür Herr Habeck natürlich nichts kann)- aber für mich ist Arno Paulsen DIE Hardy-Stimme...
Ist auf der aktuellen Kinowelt-Ausgabe von "Panik auf der Leiter" eigentlich die deutsche Synchronfassung mit Paulsen enthalten? Bei ARTE wurde ja die Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Paulsen war ganz klar der qualitativ beste Hardy, da er er als einziger auch eine wirkliche Trockenheit im Moment der absoluten Resignation, wenn Stan mal wieder extremen Mist gebaut hatte, auszustrahlen vermochte. Pfeiffer wirkte immer ziemlich aufgedreht, Böhme war - meiner Erinnerung nach - sogar noch extremer, Duwner zu süffisant, gleichzeitig aber auch zu dünnhäutig und Habeck einen Tick zu mopsfidel. Trotzdem war Habeck im Grunde gar nicht allzu weit vom O-Ton und ging völlig in Ordnung - er konkurriert mit Pfeiffer um Platz 2.
Ich bin das ewige ZDF-Synchro-Bashing nur etwas leid. Das ist alles. Das Hauptproblem an den ZDF-Synchros ist Ampers ewiggleiches Gedudel, dem man die Knappheit des Budgets anmerkt. Die Meloden sind noch nichtmal wirklich scheiße, aber entwickeln auf die Dauer GameBoy-Spiel-Niveau. Das leiert einfach ziemlich schnell. Mag sein, dass das ZDF eine einheitliche Wirkung wollte, weswegen man ja auch neu synchronisieren ließ, aber das quasi in fast jeder Szene dieselbe Musik läuft, ist dann doch viel zu viel des Guten. Das hat mit Habeck oder Bluhm aber rein GAR NICHTS zu tun und die Nebenrollen sind teilweise sogar ebenfalls ziemlich gut besetzt. Im übrigen bin ich bis heute bestrebt, dem ZDF den offensichtlich guten Willen anzurechnen, dass man mit den Lingen-Intros auch versuchte, so etwas wie einen filmhistorischen Kontext herzustellen, was im Grunde das komplette Gegenteil des teilweise nichts als nur noch ignoranten Kaputt-Synchronisierens Marke "Brandt in Höchstform" war.
Zitat von MückeDas Hauptproblem an den ZDF-Synchros ist Ampers ewiggleiches Gedudel, dem man die Knappheit des Budgets anmerkt. Die Meloden sind noch nichtmal wirklich scheiße, aber entwickeln auf die Dauer GameBoy-Spiel-Niveau. Das leiert einfach ziemlich schnell.
Wobei das von Film zu Film auch wieder verschieden ist. Bei manchen ZDF-Synchros ist die Musik von Amper & Strittmatter eine nette Ergänzung, wie z.B. bei der "Wunderpille", bei anderen Filmen wie z.B. den "Stierkämpfern" ist sie schlichtweg überflüssig und teilweise auch echt nervig.
Zitat Ist auf der aktuellen Kinowelt-Ausgabe von "Panik auf der Leiter" eigentlich die deutsche Synchronfassung mit Paulsen enthalten? Bei ARTE wurde ja die Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Kann ich bestätigen, zumal zum Glück auch nur eine Synchronfassung von diesem und fast allen anderen Kurztonfilmen mit Laurel und Hardy existiert, übrigens alle aus dem Jahre 1961.
Ansonsten teile ich Mückes Auffassung. Ich ziehe persönlich den guten Habeck immer noch einen Duwner oder Pfeiffer vor. Wäre Habeck zur damaligen Zeit schon stimmlich älter gewesen, stände er mit Paulsen für mich gemeinsam an 1. Stelle.
Zitat Gestern lief auf ARTE die Doku über Laurel & Hardy und das wurde doch glatt behauptet, Habeck sei der Specher für Hardy gewesen. Paulsen wurde mit keiner Silbe erwähnt!
Die Doku war spitze, aber das Paulsen keine Erwähnung fand und das behauptet wurde, Habeck wäre DER Sprecher für Hardy gewesen, hat mich auch etwas gestört.
Zitat von HeikoKann ich bestätigen, zumal zum Glück auch nur eine Synchronfassung von diesem und fast allen anderen Kurztonfilmen mit Laurel und Hardy existiert, übrigens alle aus dem Jahre 1961.
Das stimmt so dann doch nicht - im Gegenteil: die meisten Kurzfilme wurden mindestens zweimal synchronisiert, einige sogar drei- oder viermal, einige auch nach der großen Beta-Aktion (die 10 Kurzfilme der IFU mit Marholm für Finlayson aus dem Jahr 1963 oder "Schiff ahoi" der BSG von 1969), nur haben sich die Beta-Fassungen durchgesetzt, da nicht nur fast ALLE von der Beta bearbeitet wurden, sondern man diese auch für die "Dick und Doof"-Serie verwendete. Nichtsdestotrotz wäre es sehr interessant, mal die BSG-Fassung von "Our Wife" zu sehen oder die alte "Them That Hills"-Version mit Herbert Boehme für Hardy.
Könnte da mal jemand eine Liste posten, was wann und vorallem wie oft synchronisiert wurde? Das Dick & Doof-Buch von Norbert Aping ist zwar ausführlich, aber wenig übersichtlich... Ich steig da zumindest nicht durch.
Wie's der Zufall will, habe ich mir vor einigen Wochen eine solche Liste anhand des Aping-Buches und eigener Aufzeichnungen erstellt. Die Stummfilme sind zwar noch nicht komplett darin aufgelistet, aber die Tonfilme samt und sonders. Morgen oder übermorgen kann ich sie hier reinstellen.
Zitat von Stefan der DEFA-FanWie's der Zufall will, habe ich mir vor einigen Wochen eine solche Liste anhand des Aping-Buches und eigener Aufzeichnungen erstellt. Die Stummfilme sind zwar noch nicht komplett darin aufgelistet, aber die Tonfilme samt und sonders. Morgen oder übermorgen kann ich sie hier reinstellen.
Gruß Stefan
Das klingt doch vielversprechend, bin sehr gespannt!
Frage am Rande: Mit der FOX-Box, den 5 Warner-Titeln, den 3 KINOWELT-Boxen sowie "Atoll K" von Universum und "Spuk um Mitternacht" von KINOWELT hat man alles, was offiziell auf dem Markt ist (abgesehen von den Billig-Neusynchros diverser wohlbekannter Ramschlabels), korrekt?
Dürfte hinkommen...wobei ich bei den Kurzfilmen nicht den Überblick habe, ob die bei KINOWELT komplett enthalten sind oder Aberle und Konsorten da wirklich noch was ausgegraben haben...
Bin mal gespannt, ob sich irgendwann noch jemand für "Schrecken der Kompanie" erbarmt - dem einzigen bisher noch nie in Deutschland auf DVD erschienenen Langfilm.
Zitat von Stefan der DEFA-FanDas stimmt so dann doch nicht - im Gegenteil: die meisten Kurzfilme wurden mindestens zweimal synchronisiert, einige sogar drei- oder viermal, einige auch nach der großen Beta-Aktion (die 10 Kurzfilme der IFU mit Marholm für Finlayson aus dem Jahr 1963 oder "Schiff ahoi" der BSG von 1969), nur haben sich die Beta-Fassungen durchgesetzt
Sind das die Fassungen, bei denen Wolfgang Schick für die Dialoge und Conny Schumann für die Musik verantwortlich war ?
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
