@Ekkehardt: In dem Artikel werden ja nur Berliner Studios genannt. Ich schätze mal, die Situation ist bei euch in München ähnlich bis genauso? Übrigens würde ich fast behaupten probiert es doch mal aus - diesen Generalstreik. Die Stimmen gegen Synchronisation häufen sich ja, aber mich würden doch die Reaktionen interessieren, wenn es tatsächlich mal soweit kommen sollte und das sage ich als jemand, der auch Originalfasungen bevorzugt.
Und hasst mich, aber ich finde es gar nicht so schlecht, dass einige Studios vermehrt auf junge Neulinge setzen. Nicht weil diese billiger sind und es dadruch zu Dumping oder Unterbezahlung der Profis kommt, sondern weil ich es befürworte den Markt mit neuen Stimmen regelrecht zu stürmen. Ein Argument das ich immer wieder höre und auch selbst uterstütze ist, dass man viele Stimmen einfach zu oft hört. Das geht mir persönlich auch oft so, dass ich was schaue und dann denke "Oh nein, der schon wieder". Insbesondere wenn die Stimme für mich schon "vergeben" ist und dann nicht so recht mit dem anderen Schauspieler zusammenpassen will.
Für einen Generalstreik müßte man organisiert sein. Das sind wir nicht. Und die Sender können jahrelang den alten Mist senden ohne das es dem Publikum auffällt. Die hätten den längeren Atem. Zu einem Streik gehört auch eine Streikkasse. Die müßte ordentlich gefüllt sein. Und Miete, oder Hypothekenzinsen, Versicherungen, Essen, Trinken, Auto, Familie und, und, und, ???? Wir sind alle selbstständige Unternehmer. Der eine würde ein Jahr , die meisten keine 2 Monate aushalten bei einem Streik.
Nun zu den Originalfassungen. Wenn du sie bevorzugst weil du die Sprache wirklich so beherrscht, daß du einen Film ohne jedwede Einschränkung in der Orginalsprache geniessen kannst, gehörst du zu den wenigen Menschen die ich wirklich ob ihrer Fremdsprachenkenntnisse bewundere. Seit meinem 15. Lebensjahr, nach wochenlangen Dreharbeiten mit amerikanischen Schauspielern, später einem halben Jahr England, drehen in Englisch in Frankreich, Italien, Honkong, Marokko, und Gott weiß noch wo... Verwandten in den USA...sichten und synchronisieren hunderter amerikanischer und englischer Filme........ich versteh nie mehr als 50 % der Dialoge und 10 % vor allem der aktuellen Jokes. Was erwartest du dann vom Normalzuschauer? Zweikanalton wäre die Lösung und wird sich bestimmt mehr und mehr durchsetzen.
Zum Thema Nachwuchs. Als ich anfing zu synchronsieren, haten wir ein Drittel des heutigen Pensums. Man gab uns Chancen Fehler zu machen.Es gab Produktionen die sich intensiv mit der Nachwuchsförderung beschäftigten. Man hat uns die Angst vor großen Takes genommen. Die Alten haben die Jungen gefördert. Heute bei dem Druck funktioniert ein Einsteiger oder bekommt keine Chance mehr. Da sind dann noch die etablierten Sprecher die in jedem neuen Gesicht eine Konkurenz sehen und sie wegbeißen. Vor allem in der Stadt mit dem "B" am Anfang.
Die Studios die auf Neulinge setzen tun das nicht um den Nachwuchs zu fördern sondern um Gagen zu sparen. Es gibt heute Leute die würden Geld mitbringen um in dem scheinbaren "Traumberuf" des Synchronsprechers Fuss zu fassen.
In dem Moloch mit dem großen "B" machen sich die Jungs (ich glaube sogar nur die Jungs) die sowieso schon einige feste Stars haben, mit allerlei Tricks gegenseitig die Rollen noch streitig.
Dass das nicht umsetzbar wäre ist mir klar, deshalb schrieb ich auch nur "fast".
Ich habe nie gesagt, dass ich die Originalfassungen bevorzuge, weil ich die Sprache so beherrsche. Im Gegenteil, ich nutze sie als Gelegenheit meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Mir geht es dabei aber auch nicht um das reine Sprachverständnis. Einen deutschen Film möchte ich ja auch nicht auf englisch sehen. Sondern so wie er gedacht war: In Deutsch. Für Zweikanalton bin ich sowieso. Stirbt aber leider immer mehr aus. Aber zum Glück gibt's ja DVDs.
Diese Konkurrenz-Verhalten finde ich traurig. Ich gehöre zwar auch zu denen, die jammern wenn sich eine Größe aus dem Business verabschiedet. Aber trotzdem finde ich es erschreckend wie alt viele der Synchron-Stars sind. Da frage ich mich müssen die noch arbeiten um über die Runden zu kommen? Wäre traurig. Oder haben die Angst ihre Rollen zu verlieren, so wie du schreibst? Auch traurig, dass man dem Nachwuchs keine Chance geben will. Oder tun sie es ihren Fans zuliebe? Wohl die romantischte Variante. Aber in dieser Illusion lebt sich's ganz gut.
Es ist für mich der schönste Beruf der Welt. Und mein Traum ist es mein Leben mit dem letzten Take in einem Studio auszuhauchen. Die Chancen dafür stehen aber gering, weil man mir vorher schon ein Messer in den Rücken gerammt hat.
Nein aber im Ernst. Als Sprecher hört man erst auf wenn die Gesundheit dich dazu zwingt. Andererseits kenne ich nicht sehr viele Kollegen, die wirklich mit erreichen des Pensionsalters so ganz ohne Zusatzeinkommen zurechtkämen.Aber meine Frau wird dann für mich sorgen.
Gruß
Ekkehardt
PS. In München wird glücklicherweise keiner aus dem eigenen Rudel weggebissen.
Moin, ich hab am SA ein Interview mit WOLFGANG PAMPEL geführt. In erster Linie geht es natürlich - Themenbezogen zu meiner HP - um seine Tätigkeit als Hörspiel und Hörbuchsprecher. Ich wünsche viel Spaß und wems gefallen hat, der kann ja hier ein paar Zeilen da lassen --> (Bis mi-Nachmittag auf der Startseite -> http://www.hoernews.de / Ansonsten -> Archiv -> Interviews)
Ein schönes Interview mit einem meiner Lieblingssprecher eines meiner Lieblingsschauspieler.
Allerdings frage ich mich, woher immer dieses Gerücht kommt, dass Indiana Jones in den englischen Fassungen der Videospiele von Harrison Fords Bruder gesprochen wird. Ford's Bruder ist Fotograf, hat also gar nix damit zu tun, und die tatsächliche Besetzung wanderte von Doug Lee über David Esch zu John Armstrong.
Interessant auch, dass Pampel die Indy-Spiele zuhause in Eigenregie einspricht, was auch die nicht immer passende Betonung (insbesondere beim letzten Spiel) erklärt. Allerdings juckt's mich da schon in den Fingern, ihn einfach mal sämtliche Texte aus "Fate of Atlantis" einsprechen zu lassen... mal so ganz privat für meine eigene deutsche Version des Spiels
Was mir aufgefallen ist: Als Indy IV in die Kinos kam, haben sehr viele Radiosender Interviews mit Pampel geführt etc. (was ich super fand). Ist das in der letzten Zeit eigentlich verstärkt aufgetreten oder hat man das schon früher gemacht? Beim Simpsons-Film war es ja ähnlich. Ich finde das ist eine tolle Sache und doch ein nicht zu unterschätzender Werbeeffekt.
nachdem unsere sommerliche Live-Produktion "Die rosarote Brille" erstmals erfolgreich über die Bühne ging, hier mal zwei kurze unbearbeitete Clips von der abendlichen Premiere im Schwabinger Rationaltheater:
Getrübtes Liebesglück: Christian Weygand als Rick und Maren Rainer als Jenny
Aussprache unter "Rivalen": Christian Weygand als Rick und Tobias Lelle als Mike