Wenn Sie jetzt bei South Park alles wegzensieren, was nicht politisch korrekt ist, können Sie auch gleich eine Neusynchro beauftragen und die Serie als Kinderserie vermarkten.
Es wird echt immer bescheuerter. Was ist denn mit den Juden? Es wird in der Serie soooo oft dreckiger Jude oder Ähnliches gesagt, das ist dann wieder okay, oder wie?
Zitat von BoomClash im Beitrag #241Wenn Sie jetzt bei South Park alles wegzensieren, was nicht politisch korrekt ist, können Sie auch gleich eine Neusynchro beauftragen und die Serie als Kinderserie vermarkten.
Boah, da hätte damals Eberhard Storeck fürs ZDF als Regisseur und Buchautor rangemusst. Das wär geil geworden.
Zitat von BoomClash im Beitrag #241 Es wird echt immer bescheuerter. Was ist denn mit den Juden? Es wird in der Serie soooo oft dreckiger Jude oder Ähnliches gesagt, das ist dann wieder okay, oder wie?
Es ist schon ziemlich paradox eine aus schwarzem Humor bestehende Satire-Sendung an gewissen Stellen zu zensieren und an anderen nicht. Ich mein South Park schlägt ja in alle möglichen Richtungen und das teils auch unterhalb der Gürtellinie. Da gäbe es ja so viel „kritisches“ zu zensieren, dass man wie von dir schon ironisch gescherzt, gleich eine Neufassung in Arbeit geben kann, die dann ganz ohne ihre Quintessenz auskommen darf. Schließlich ist diese fehlende Scham etwas „verbotenes“ auszusprechen, dass was South Park ausmacht.
Bei mir im Kopf drehen sich bei der Entscheidungspolitik lediglich Fragezeichen.
Arne Elsholtz war definitiv maßgeblich dafür verantwortlich, wie sich die Synchro in den folgenden Jahren entwickelt hat. Viele Beleidigungen und „verbotende Wörter“ hat er in die Serie miteingliedert und damit South Park zudem gemacht, was es heute ist. Peter Stein und später dann Dominik Auer haben Elsholtz-Erben dann ja auch weitergeführt.
Ein Michael Rüth, den man ja eigentlich eher durch freundliche und herzerwährmende Rollen gekannt hat, schien offensichtlich ja auch seinen Spaß dabei gehabt zu haben. Sonst wäre er ziemlich sicher bereits nach Staffel 1 ausgestiegen (wie es ja auch einige andere getan haben, unter anderem Klaus Höhne), und ich bin mir sicher, dass er sich auf jede South-Park-Aufnahme sehr gefreut hat, insbesondere, wenn es Kollegen gab, die unter der Woche echt nervig und anstregend waren.
Dass diese Arbeiten jetzt einfach zerstört werden, ist unverzeihlich, und Elsholtz und Rüth und natürlich auch Donald Arthur würden diese Zensur ganz sicher in keiner Weise irgendwie unterstützen! Die Verantwortlichen sollte man… Ne, das sage ich jetzt mal lieber nicht. :)
Bei der Chefkoch-Änderung kann ich es ja irgendwie noch verstehen - auch wenn eine Nachsynchro mit nem anderen Sprecher eigentlich bescheuert ist - aber bei Cartman? Als ob der Charakter sich um politisch korrekte Ausdrucksweisen schert.
Immer wenn man denkt, noch absurder geht es nicht, dann geht es doch: Nach SpongeBob wird jetzt sogar South Park (!!!) zensiert. Das nimmt langsam echt bedenkliche Züge an... South Park ist eben eine politisch unkorrekte Satire-Serie, da ist Zensieren und Umändern völlig fehl am Platze.
Hier kann man ja nicht mal argumentieren, das Kinder den Ausdruck "Neger" nicht hören sollen. Kinder gucken die Serie nicht und Erwachsene werden wohl das Wort richtig einordnen können und sich vermutlich nichts denken, wenn Cartman solche Wörter verwendet. Die Figur ist eben so angelegt, dass sie politisch unkorrekte Ausdrücke verwendet. Dann noch diese Inkonsequenz - wenn es im Original nicht gesagt wird, muss es zensiert werden, aber wenn das Wort im Original vorkommt, dann nicht? Nicht sehr logisch. Entweder man macht es ganz oder gar nicht (wobei ich bezüglich Zensieren für Letzteres bin). Okay, Synchros sollten grundsätzlich nicht vom Original abweichen, wenn es nicht notwendig ist. Aber früher wurde das bei South Park eben gemacht und das jetzt noch umzuändern, hätte keiner gebraucht.
Ich finde hier muss man das ganze etwas differenzierter betrachten. Die Redakteure und Produzenten hatten die Serie gar nicht verstanden. Das sieht man besonders an den Besetzungen und die teils absurden Kraftausdrücke, die im Original nicht vorhanden waren. Wenn also Cartman das böse N-Wort im Original nicht gesagt hat, wieso sollte er das dann im deutschen tun? Wobei die Intention der „Zensur“ sicher keine künstlerische war…
"Nicht verstanden" finde ich etwas hart. Es war eben eine künstlerische Entscheidung. Und die Kraftausdrücke waren zumindest in den frühen Elsholtz/Odle-Staffeln, wie du sagst, so absurd, dass man gar nicht ernsthaft Anstoß an ihnen nehmen konnte. Es fügte sich auch nach meinem Empfinden gut ein. Erst nach einigen Jahren wurde die Serie so richtig sozialkritisch.
Dann lasse mich weiter ausführen was ich mit "nicht verstanden" genau meine. Teil des Humors war seit Staffel 1 die Art und Weise wie man die Serie präsentierte. Man verzichtete auf aufwendige Animationen und professionelle Voice-Actor. Trey Parker und Matt Stone sprechen den Großteil der Rollen selbst und das auch gewollt schlecht. Die teiles miesen und schlecht gespielten Chargen sind Teil der Park'schen und Stone'schen Gagmaschinerie. Im Prinzip hätte man South Park so ähnlich wie Little Britain bearbeiten müssen. Aber das ist auch nur meine Ansicht, ich will sie niemanden aufdrücken.
Der Originalton von South Park ist wirklich eine totale Katastrophe. Ohne deutsche Synchro kann ich mir die Serie echt nicht geben. Gleiches gilt auch für SpongeBob oder American Dad. Das sind so Serien, wo die Synchro ganz klar besser als der Originalton ist.
Ich bin so froh, dass man sich nicht immer am Original gehalten hat.
Da kann man geteilter Meinung sein. Ich gucke kein SpongeBob aber South Park, Beavis und Butthead, American Dad, Family Guy und ähnliches (Simpsons natürlich ausgenommen) schaue ich viel lieber im O. Und ich finde, obwohl ich Synchron-Fan bin, dass das Original hier jeweils die Nase vorn hat. Viele Gags sind einfach undankbar auf deutsch und so muss ich mich gar nicht damit befassen, egal wie solide oder sogar hervorragend die Synchronarbeit ist. Ich will auch gar nichts schlecht reden, finde nur, dass du nicht sagen kannst "ganz klar besser als der Originalton". Subjektiv kann das aber problemlos deine Meinung sein.
South Park ist durchaus ein interessanter Fall. Die RTL Staffeln, finde ich maximal durchschnittlich. Keine Vollkatastrophe, aber weit davon weg gut zu sein. Ab den Punkt als MTV die Serie übernommen hat und Auer in der Regie saß, wurde die Synchro schlagartig besser. Einen so krassen Qualitätsunterschied innerhalb einer Synchro, nimmt man nicht oft war. Am meisten hört man es bei Jan Makino. In den ersten Staffeln quietscht er sich teilweise einen ab, was zumindest in meinen Ohren sehr unangenehm klingt. Ab Auer, spielt er viel natürlicher und angenehmer.
Die englische und deutsche Fassung haben für mich ziemlich unterschiedliche Herangehensweisen. Finde bei "South Park" auch tatsächlich beide Fassungen auf ihre Art und Weise in Ordnung. Da bei der einen Fassung von Katastrophe zu sprechen ist dann doch unfair. Ist letzten Endes Geschmackssache, was einen mehr zusagt.
Im Original muss man auch die Leistung von Trey Parker und Matt Stone anerkennen, die soweit ich überblicken konnten quasi alle männlichen Rollen sprechen und es schaffen dabei so unterschiedlich zu klingen, dass man es gar nicht so richtig merkt.
Natürlich ist alles, was ich sage, nur meine Meinung. Ich will ja niemandem hier aufzwingen, dass jeder über den Originalton so denkt wie ich.
Aber ich muss schon zugeben, dass Seth MacFarlane wirklich ein Multitalent ist: Er spricht fast alle männlichen Rollen bei Family Guy und American Dad und verstellt lediglich seine Stimme, er kann also im ersten Moment wie Brian klingen, dann zu Peter rüberschalten und den Satz mit Stan oder Roger abschließen. Da kann ich wirklich nur meinen Hut ziehen! Das hätte in der deutschen Fassung so natürlich nicht funktioniert. Jan Odle auf Brian oder Frank Engelhardt auf Peter? Unvorstellbar. Der Originalton von „Family Guy“ oder „American Dad“ ist also für mich keine Vollkatastrophe, weil hier wirklich großartige Sprecher hinterstecken, die einen fantastischen Job machen! Trotzdem würde ich hier auch zur deutschen Fassung tendieren, weil die Besetzungen einfach an allen Ecken und Enden stimmen. Das muss man natürlich vor allem Matthias von Stegmann verdanken, der bei Family Guy astreine Arbeit abliefert. Auch die Kollegen aus Berlin von American Dad haben bei den Besetzungen ein gutes Händchen bewiesen. Detlef Bierstedt war großartig auf Stan und Michael Iwannek ist einfach Weltklasse auf Roger. Auch die Umbesetzung von Steve gab in meinen Augen keinen Qualitätsverlust her.
Bei South Park bleibe ich dabei. Parker und Stone sprechen ja wohl die meisten Sachen in ihrer normalen Stimmlage ein und drehen dann am Ende ein paar Regler hoch oder runter. Das ist wirklich gar nicht meins. Auch von der Qualität liegt die deutsche Fassung meilenweit vorne, jeder Charakter ist großartig besetzt (Ausnahmen sind hier wohl kleinere Ausreißer wie Jimbo Kern mit Gudo Hoegel, der damit Stans Onkel und Gerald Broflovski spricht, warum nur?) und es gibt kaum Mehrfachbesetzungen.
South Park ist definitiv so eine Serie, wo die Synchro von Staffel zu Staffel immer besser wurde, insbesondere ab Staffel 8, als Dominik Auer übernahm, und es zahlreiche Umbesetzungen gab. Wendy bekam die großartige Marieke Oeffinger, Officer Barbrady seinen Gerhard Jilka, Direktorin Victoria bekam Maria Böhme statt Desiree Nick. Zudem übernahm Auer einen Großteil der Rollen selbst. Als Auer die Serie verließ, musste dann natürlich wieder vieles umgebaut werden, jedoch hat sich da jetzt seit Staffel 16 ein sehr sehr guter Cast zusammengestellt, mit einigen guten Besetzungen wie Patrick Roche auf Token oder Patrick Schröder auf Craig, auch wenn ich da Marc Stachel sehr vermisst habe.
Auch dass so gut wie alle Caststars ihre deutsche Stimme bekommen, trägt definitiv dazu bei, dass die deutsche Fassung unerreicht ist. Darunter waren auch einige Highlights wie Philipp Brammer auf Barack Obama! Die meisten Caststars übernehmen ja auch Parker und Stone in der englischen Fassung.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich insbesondere mit dem Originalton von South Park nicht wirklich was anfangen kann – länger als eine Folge kann ich mir das echt nicht anhören. Ich habe großen Respekt für Parkers und Stones sonstiges Schaffen an dieser Serie und dafür, dass sie sich so unglaublich viel trauen und keine Angst vor Klagen oder Drohungen haben, für ihre Sprecherleistungen kann ich jedoch nicht viel Positives sagen.
Ja, alles tolle Leute. Vor allem Auer. Mir ist noch eingefallen, dass ich sein Drawn Together richtig klasse finde (und lieber auf deutsch gucke). Dennoch finde ich, dass elcaballerooscuro schon gar nicht so falsch mit seiner Deutung liegt. Beispiel: Ich find's witziger, wenn Trey Parker mit einer schlechten Frauencharge eine Nebenfigur spricht, als wenn das eine professionelle Synchronschauspielerin macht. Es ist legitim, aber trifft nicht unbedingt exakt den selben Ton und damit Charme wie das Original. https://southpark.fandom.com/fr/wiki/Dis...=Disclaimer.jpg Die Tafel am Anfang warnt ja quasi schon voraus, dass es jetzt albern wird durch billige Nachmache. Streichen wir "Celebrity" und wenden es auf alles an.