Gestern habe ich erstmals "Hitckcock" gesehen und subjektiv die Empfindung gehabt, daß Joachim Kerzel beinahe nichts aus der Rolle herausgeholt hat.
Hitchcocks eigener, seltsamer Stil des Sprechens wird von Hopkins selbst sehr gut nachgemacht. Sicher wäre es ein Fehler gewesen, mit Kerzel irgendeine künstlich wirkende Technik herauszuarbeiten. Aber er spricht den ganzen Film so gleichmäßig, fast monoton ein und vieles von Hitchcocks oft bösem Humor geht verloren. Kerzel scheint sämtliche Ecken und Kanten einfach zu ignorieren (oder hatte es so zu tun).
Interessanterweise hat die italienische Synchronfassung einen Kerzel ähnlich klingenden Sprecher, der auch so gleichförmig spricht. Die französische Synchronfassung dagegen hatte einen ganz wunderbaren Sprecher, der perfekt Hitchcocks "durchtriebene" Aura einfing und dem Spiel von Hopkins entsprach.
Ich glaube, daß hier für die deutsche Fassung ein Kontinuitätsbruch mit einer starken Besetzung wirkungsvoller gewesen wäre. Jemand, der ein Talent für eine gewisse Abgründigkeit mit sich führt. Hört sich vielleicht im ersten Moment seltsam an, aber ich mußte beim Ansehen stark an Hans Teuscher denken...!
Ich stimme dir, in Bezug auf die deutsche Fassung (denn nur diese kenne ich), vollkommen zu. Ich war ziemlich enttäuscht über die Interpretation - da fehlte wirklich das "Hitchcok-Feeling", sein ganz spezieller Singsang. So etwas ist in anderen deutschen Fassung weniger wichtig als in einem solchen Biopic - meiner Meinung nach jedenfalls. Hier geht durch die deutsche Fassung leider eine ganze Menge verloren und ein Umschalten auf die englische Tonspur hat mich da vollkommen bestätigt.
"Das Mörderschiff" - Uwe Friedrichsen (Kinoerstsynchro) und natürlich Volkert Kraeft in der Videofassung, wie LoneRanger schon korrigierte.
@ schakal:
Habe deine Frage erst jetzt gelesen nach der langen Zeit. Im "Glöckner von Notre Dame" hat Hopkins durchaus den üblichen wenigen Text von Quasimodo. Der ist allerdings entsprechend chargiert und von keinem "grossen" Sprecher. Könnte Willi Röbke sein oder Karl-Heinz Krolzyk, so in der Art. Aber die gehen nie richtig in mein Ohr.
Zitat von schakal im Beitrag #46Ahja klar Kemmer. Kommt Reck ja auch etwas nahe. Cool. Ja sagte ja, interessante Stimme. Kemmer hatte eine wunderbare Stimme.
Dem kann ich nur zustimmen! Joachim Kemmer war für jede Synchro in der er vorkam eine Bereicherung!
Habe deine Frage erst jetzt gelesen nach der langen Zeit. Im "Glöckner von Notre Dame" hat Hopkins durchaus den üblichen wenigen Text von Quasimodo. Der ist allerdings entsprechend chargiert und von keinem "grossen" Sprecher. Könnte Willi Röbke sein oder Karl-Heinz Krolzyk, so in der Art. Aber die gehen nie richtig in mein Ohr.
Alles klar. Danke. Also nicht eindeutig zu identifizieren.