Kuhnert hm... Ich finde, der kommt immer noch so verhältnismäßig jung rüber, und wird gerade in neuerer Zeit meinem Empfinden nach etwas generisch in die Richtung eingesetzt. Es würde funktionieren, aber damit wäre Gandalf leider alles andere als eine ehrfurchterbietende Wow!-Figur.
An Ronald Nitschke dachte ich lustigerweise vorhin auch im Zusammenhang mit meiner Kluckert-Ablehnung, aber nein, der wird nicht hinhauen, so cool die Idee an sich auch ist.
Zitat Nö. Beweis: Gothmog und der Hexenkönig, 2 Charaktere die sogar im selben Film im Dialog miteinander zu hören sind, werden beide von Thomas Rauscher gesprochen
Weil auch im Original vom gleichen Schauspieler gespielt (Lawrence Makoare) und gesprochen (Craig Parker).
Das Faszinierende an dieser letztlich komplett überflüssigen, aber sensationell spaßigen Diskussion ist für mich die Beschäftigung mit all den tollen Altherren-Stimmen. Ich persönlich finde diese viel spannender als all die glattgeschliffenen, größtenteils austauschbaren Jungstimmen mit dem unverkennbaren Synchronsound. Mir fällt gerade hier auf, dass ich unter all dem Jungvolk sehr wenige Individuen heraushöre, von denen ich glaube, dass sie in 30 Jahre eine so enorme Markanz und Wirkung entfalten werden, wie sie quasi alle der aufgezählten "Altvorderen" besitzen. Liegt es daran, dass sie alle noch klassisch das Schauspielhandwerk erlernt haben, nicht bloß über Vitamin B im Studio gelandet sind? Ist diese Qualitätsveränderung irgendwie zu erklären - oder ist sie bloß subjektive Täuschung, und auch die heutige Generation wird toll reifen?
Licht und Schatten einer spannenden Diskussionen, für die ich als Thread-Starter an der Stelle mal danken möchte. Auf weiteres kreatives Diskutieren, wenn wir den Studio-Wunsch in Kürze offiziell erfahren.
ich verstehe was du meinst. Ich hatte diesbezüglich eine Unterhaltung mit einem sehr renommierten älteren Herrn dieser Branche. Er sagte, dass viele Jungsprecher die Technik beherrschen - aber nicht spielen. Vergleiche mal die Generation der Jungsprechern aus den 80ern (Völz, Fröhlich, Rohrbeck, Sense) mit der heutigen. Ich sehe bzw. höre da schon einen Unterschied.
Halte ich für eine Konsequenz des X-ens. Wer mit X-en groß geworden ist, verhält sich hinterm Mikro einfach anders als jemand, der noch die Zeiten kennt, wo man ne Synchro wirklich gemeinsam im Studio entwickelte und den Film quasi mit den Kollegen nochmal ohne Maske und Bühnenbild durchspielte.
Gebe euch beiden Recht. Eure Antworten gehen in dieselbe Richtung - die heutige Generation kann perfekt die Illusion erzeugen, aber man merkt, dass es Illusion ist. Replika-Schausprechen mit dem Echtigkeits-Nährwert von Blattgold. Ich würde sagen, dass dieser Prozess irgendwann in den 2000ern begonnen hat. Das X-en hat wohl auch auf dem Bereich viel zerstört.
Wenn die älteren Generationen irgendwann nicht mehr sind, wird unsere Synchronlandschaft sogar ein, zwei Ligen absteigen, wenn das mit dem X-en so weitergeht.
X-en ist das absolute Gegenteil von Talentförderung. Sowas übers Sparen zu begründen ist absurd. Das ist wie ein Fußballverein, bei dem nur Konditionstraining gemacht wird, weil kein Geld für die Bälle da ist.
X-en hat aber auch seine Vorteile. Man kann jedes Take einzeln bearbeiten oder austauschen falls Störgeräusche drauf sind. Aufnahmen sind um einiges schneller zu erledigen. Der Spaß- und Spielfaktor leidet aber. Ist ein schwieriges Thema, da kann man viel falsches sagen. Überall wird ja heutzutage gespart, wenn man auch bedenkt wie viele Serien und Filme heutzutage bearbeitet werden... kein Wunder das jeder mal vors Mikro darf.