Ich glaube nicht, dass es dem X-en geschuldet ist. Wenn jemand nicht spielen kann und nur rumdrückt, dann wird das mit einem Partner an der Seite auch nicht viel besser. Jedenfalls nicht so, dass es die Qualität von jemandem erreicht, der spielen kann. Ich schätze es liegt daran, dass Vitamin B heute mehr zählt als Talent. Oder haben junge Schauspieltalente von heute einfach keinen Bock auf Synchron und bewerben sich deshalb erst gar nicht? Wer weiß. Auf jeden Fall hat die Qualität der Jungsprecher in den vergangenen 15 Jahren stark nachgelassen.
Mh, ich finde ja das kann man nicht über einen Kamm scheren. Im Normalfall wird man ja auch nicht als Synchrongott geboren, sondern muss erstmal lernen. Ich denke eher der Beruf wird heute weniger ernst genommen, was natürlich auch an der Flut von Produktionen liegt. Viele davon mit mäßiger Qualität. Es ist ein Zusammenspiel von vielen Faktoren und auch Regisseure, Studios, Verleier etc. sind nicht unschuldig daran. Ich denke irgendwann wird es zu einem Umbruch kommen, ist evtl. auch eine Sache des Zeitgeists.
Zitat X-en hat aber auch seine Vorteile. Man kann jedes Take einzeln bearbeiten oder austauschen falls Störgeräusche drauf sind. Der Spaß- und Spielfaktor leidet aber.
Genau das erste gewinnt immer mehr an Bedeutung, während das zweite sogar oft ganz bewusst unterbunden wird. Wo kommen wir denn bitte hin, wenn eine Synchro "Spaß" macht? Da muss bitteschön eine sterile Abziehbildatmosphäre herrschen, die so nah am Original klebt, dass man an jeder zweiten Formulierung das Englische durchhört. In der Mehrheit leiden geixte Fassungen an falsch betonten Anschlüssen und an stets nacheinander gesetzten Takes, auch wenn sich eine Überlappung anbieten würde. Eigenstäntige Interaktion der deutschen Sprecher fällt weg und wird durch ein reines Nachahmen der englischen Sprachmelodie ersetzt. Auch das kommt nicht von ungefähr, da jede noch so kleine autarke Interpretation als "Fehler" gebrandmarkt wird. Ich kenne sehr gute Regisseure, die schon immer geixt haben und die Technik nicht aus Bequemlichkeit einsetzen. Aber für durchschnittliche Fließbandsynchros wirkt sich das Verfahren fast immer negativ aus.
Wurde hier eigentlich schon Reiner Schöne genannt? Ich weiß, man denkt zuerst er klinge zu böse.. aber letztens hab ich Coraline gesehen wo er die Katze spricht und da klingt er eher ziemlich alt und weise, also genau richtig für Gandalf. Ich habe ihn sogar gar nicht erkannt, dachte zuerst dass es Höppner wäre.
Klar, meine erste Wahl wäre er nicht, aber ich war überrascht dass ich ihn sogar in Betracht ziehen würde.
@Gaara: Hör ihn dir als "Papa Schlumpf" in der Kino-Neuauflage an. Danach war ich doch ein wenig geil auf ihn als Gandalf. Nach "Krieg der Götter" kamen mir Zweifel. Was eigentlich bescheuert ist, da die Rolle da ja extrem maskulin angelegt ist. Drum: Er wäre schon ein geiler Gandalf.
Bei Cinefacts hat kürzlich jemand die stimmliche Ähnlichkeit zwischen Joachim Höppner und Erich Räuker erwähnt... und irgendwie stimmt's, nur vielleicht mit 10 Jahren Unterschied im Stimmalter:
So gerne ich ihn höre - aber er passt nicht zu Gandalf. Seine Stimme klingt noch immer zu jugendlich, auch wenn Herr Langer selber in der "richtigen" Altersklasse ist.
Kurioserweise klingt Langer völlig anders als früher. Trotzdem kann ich aber verstehen, was du meinst.
PS: Ich hab den Teaser nicht mehr genau in Erinnerung, aber hat Gandalf da überhaupt viel geredet? Man könnte natürlich versuchen, das mit eindrucksvollen Sätzen Höppners aus der ersten Trilogie zu füllen. Davon gab es ja genug. So erspart man sich erstmal viel Stress und erweist Höppner gleichzeitig quasi noch einmal die Ehre.
Sorry, ich war nie so der "Lordi". Für mich ist Gandalf ein Stück weit immer noch der Kiffer-Opa aus "Lord of the Weed" (war teilweise schon fast fies, wie man sich das ständige Gepaffe in der Fansynchro clever zunutze machte - vor allem die Szene, wo er bei Bilbo in der Hütte am Lagerfeuer sitzt, ist erstaunlich gut gemacht).
Aber trotzdem find ich's top, dass man sich endlich mal wieder auf nen guten Fantasyfilm freuen kann, nachdem die Potter-Filme mit der Zeit ja doch stark abgebaut haben.
Absurd ist jedenfalls, dass Peter Jackson nur deswegen in der Regie sitzt, weil in Hollywood die Autoren gestreikt haben. Dieses erstaunlich gewohnte Feeling im Teaser wäre mit del Toro nicht ansatzweise aufgekommen. Ohne streikende Autoren wäre "Der Hobbit" bei weitem nicht das, was er zu werden scheint, nämlich ein quasi nahtlos an die alte Trilogie anschließendes Gemälde. Das sollte man - da es völlig grotesk ist - wirklich mal festhalten.
Ich spreche del Toro nicht die Qualitäten ab, aber ein Regiewechsel hat in der Filmgeschichte bisher immer deutlich was ausgemacht. Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo es einem anderen Regisseur gelungen wäre, derartige Filme wirklich nahtlos weiterzuführen. Was daran liegt, dass die meisten ja auch keine bloße Kopie sein wollen.
Zitat Für mich ist Gandalf ein Stück weit immer noch der Kiffer-Opa aus "Lord of the Weed" (war teilweise schon fast fies, wie man sich das ständige Gepaffe in der Fansynchro clever zunutze machte - vor allem die Szene, wo er bei Bilbo in der Hütte am Lagerfeuer sitzt, ist erstaunlich gut gemacht).
Dito! Kennst du schon den neuen Teil "The Journey?"
Zitat von Mücke Absurd ist jedenfalls, dass Peter Jackson nur deswegen in der Regie sitzt, weil in Hollywood die Autoren gestreikt haben.
Wie meinen? Dass Jackson übernommen hat, lag nicht an irgendeinem Streik. Die Finanzierung wackelte, Del Toro ging schließlich, kurz darauf stand sie dann doch (da gab es aber auch schon Gerüchte, Del Toro sei bei den Kiwis nicht so ganz gut angekommen und habe sich schon ein paar Feinde gemacht). Blöd jedenfalls für Del Toro, gut für die Menschheit - und vor allem für LOTR-Fans wie mich.