und noch eine Trashgurke, bei der ein Synchronsprecher gleich mehrfach zum Einsatz kam: in "Argoman - Der phantastische Supermann" (1966/DF: 1978) hört man Manfred Lichtenfeld mehrfach. Zuerst als aufgebrachter Franzose auf dem Eiffelturm, der sich über die Touristen ärgert, dann fast unmittelbar darauf als Schalterbeamter in einer Bank und nach einiger Zeit ein drittes Mal als aufgebrachter Autofahrer, dessen Fahrzeug von Argoman mit seinen mentalen Kräften gegen einen Bus gefahren wurde. Alles natürlich sehr kleine Rollen, zu denen ich auch keine Darstellernamen in Erfahrung bringen konnte.
Spezielles Beispiel aus einem deutschen Film: In "Der grüne Bogenschütze" spielt Karin Dor die weibliche Hauptrolle. Da sie für einige Nachaufnahmen im Synchronatelier stand, nahm man sie gleich auch für die Stewardess am Anfang des Filmes, bei der Eddi Arent um Strom bittet.
In Mel Brooks "Blazing Saddles" sprachen Edgar Ott, Lothar Blumhagen und Toni Herbert jeweils zwei Nebenrollen:http://215072.homepagemodules.de/topic-t...message=7104453 Gerade bei Ott fällt es sehr auf, da Mongo und der Henker mehr als nur eine Szene mit Text haben.
Zitat von bertiApropos "Feuerball": Friedrich Schoenfelder sprach bei der SPECTRE-Sitzung Nr. 5. Ich hab den Film vor Jahren zuletzt gesehen, aber ich meine, Schoenfelder hatte noch eine weitere kleine Rolle. Kann das jemand bestätigen?
Ich kann diese Frage nun selbst beantworten: Schoenfelder sprach die Nr. 5 von SECTRE (nur ein Satz) und genau 30 Minuten später einen "Sir John" von der Royal Air Force, der bei der Geheimdienst-Sitzung spricht (mehrere Sätze). Im selben Film hört man Gerd Duwner zunächst mit mehreren Sätzen als den Spitzel, der von Bond im Badezimer ertappt wird, später als einen Mitarbeiter des Ministers namens Kennisten (Reginald Beckwith). Die zweite Rolle besteht zwar nur aus einem kurzen "Ja, Sir", aber ich bin mir trotzdem sicher, dass es Duwner ist.
Bei "Saber Rider" haben Ekkehardt Belle und Christian Tramitz neben ihren Hauptrollen-Parts auch öfter Outrider gesprochen, zumindest Ekkehardt habe ich auch manchmal raushören können. Der Höhepunkt in dieser Hinsicht dürfte wohl "Saber in der Phantomzone" sein. Dort sprach er gleich drei (!) unterschiedliche Outrider. Einer davon hat einen direkten Dialog mit Saber, die beiden anderen sind mit ihm zusammen in einer Szene zu hören.
In der Folge "Der Friedensvertrag" trifft Nemesis zu Beginn auf dem Planeten Alamo ein. Er wird von einem Outrider angekündigt, der mit der Stimme von Michael Rüth spricht. Eine Minute später in der Folge sieht man zwei Outrider, die eine menschliche Delegation durch den Outrider-Planeten führt und ihnen versichert, dass alle Waffen vernichtet wurden. Zuerst spricht der eine, dann der andere. Man hört jedoch durchgehend Michael Rüth. Er sprach also innerhalb von 2-3 Minuten gleich drei Rollen.
In "In the Line of Fire" sprach Ekkehardt Belle sowohl einen im Rollstuhl sitzenden Kriegskameraden von Mitch Leary als auch einen Sicherheitsbeamten, der bei der Ankunft des Präsidenten am Flughafen von Los Angeles eine Durchsage per Funk macht. Beide Rollen beinhalten allerdings nur wenige Sätze.
In "Die Glücksritter" spricht Michael Habeck einen ziemlich bulligen Schwarzen (den, der Billy Ray in der Zelle vermöbeln will). Die Figur tritt in mehreren Szenen auf. In der Abschlussszene, die auf einer tropischen Insel spielt, tritt ein kleinwüchsiger Diener namens Dimitri auf. Er sagt zwar nur einen Satz, aber es ist unverkennbar auch Habeck.
In der 2. Synchro von "Amityville Horror" spricht Helmut Gauß James Tolkan am Anfang des Films und dann noch John Larch in der Mitte. Beide Rollen haben zwar nur ein paar Sätze, trotzdem fand ich's auffällig.
Es wurde schon anderweitig genannt, aber noch nicht hier: In "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" sprach Synchronregisseur Arne Elsholtz nicht nur den Fanatiker Kazim, sondern auch einen der Schatzräuber in der Anfangssequenz.
Bei "Dick Tracy" hatte Elsholtz ebenfalls die Dialogregie und sprach nicht nur einen der Nachrichtensprecher im Radio, sondern auch die drei kurzen artikulierten Sätze, die Dustin Hoffman als Murmler von sich gab (der Rest dürfte im O-Ton geblieben sein).
Ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde. In "Ist das Leben nicht schön" ist ein unbekanntes Sprecherkind zweimal im Einsatz. Einmal am Anfang in der Rolle des George Bailey als Kind (Darsteller: Robert J. Anderson) und später im Film als Sohn von George Bailey, gespielt von Larry Simms.
In "Herr der Ringe: Die zwei Türme" spricht Wolfgang Hess sowohl den Zwerg Gimli als auch den Baum Treebeard. Im Original wurde der Baum auch vom Gimli Darsteller John Rhys-Davis gesporchen. An sich ist es gut, dass man sich ans Original gehalten hat, doch in der deutschen Fassung finde ich es aufgrund der sehr markanten Sprechweise von Hess etwas irritierend.Das ist mir damals im Kino schon merkwürdig vorgekommen. Sind sich die Stimmen im Original auch so ähnich?
Zitat von berti"Verflucht, verdammt und Halleluja" habe ich vor Jahren zuletzt gesehen, aber ich glaube, Heinz Petruo spricht am Anfang des Films einen Aufseher oder sogar den Direktor des Gefängnisses, aus dem Monkey befreit wird. Laut Bräutigams Lexikon spricht Petruo aber auch Riccardo Pizzuti als Morton.
Durch eine Synchronliste von "Verflucht..." konnte meine Erinnerung bestätigt werden. Eine kleine Zwischenfrage: Gibt es nach eurem Eindruck Sprecher, die besonders oft mehrere Einsätze in ein und derselben Synchro hatten, ohne dass sie die Synchronregisseure gewesen wären? Bei Gerd Duwner, Joachim Nottke und Norbert Gastell scheint das ja öfter der Fall gewesen zu sein, bei Heinz Petruo (wie schon gesagt) auch beim "Glückspilz" und dem "längsten Tag".
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
03.01.2009 16:02
#73 RE: Eine Stimme, mehrere Darsteller in einem Film
Generell muss man sicher noch hinzufügen, dass das mehrfache Auftreten eines Sprechers im selben Film oftmals mit ziemlicher Sicherheit auf den Regisseur schließen lässt, der sich einfach mehrmals verewigte oder halt Sprechermangel kompensierte, weil er selbst natürlich am häufigsten im Studio war. Ein Beispiel dafür, wo man so wirklich einen Rückschluss ziehen können dürfte, obwohl sich sonst bisher niemand an den Regisseur zu erinnern schien, ist "Bud, der Ganovenschreck", wo das Mehrfachauftauchen von Heinz Petruo und noch dazu seines Sohnes eigentlich eine einwandfreie Folgerung zulässt.
Petruo sprach allerdings auch in "Verflucht,..." zwei Rollen, und dort hatte Josef Wolf die Regie. Beim "längsten Tag" tippe ich eher auf Alexander Welbat, obwohl man Petruo dort gleich dreifach hört.
Ansonsten wurde ja schon gesagt, dass z. B. Gerd Duwner auch mehrfach besetzt wurde. Oder ist bekannt, dass er auch mal Regie geführt hat?
Zitat von LammersIch weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde. In "Ist das Leben nicht schön" ist ein unbekanntes Sprecherkind zweimal im Einsatz. Einmal am Anfang in der Rolle des George Bailey als Kind (Darsteller: Robert J. Anderson) und später im Film als Sohn von George Bailey, gespielt von Larry Simms.
Nur, in diesem Fall passt es, denn es ist ja nicht unglaubwürdig, dass der Vater als Kind und dann sein Sohn im gleichen Alter gleich klingen.