Zitat von MückeGenerell muss man sicher noch hinzufügen, dass das mehrfache Auftreten eines Sprechers im selben Film oftmals mit ziemlicher Sicherheit auf den Regisseur schließen lässt, der sich einfach mehrmals verewigte oder halt Sprechermangel kompensierte, weil er selbst natürlich am häufigsten im Studio war. Ein Beispiel dafür, wo man so wirklich einen Rückschluss ziehen können dürfte, obwohl sich sonst bisher niemand an den Regisseur zu erinnern schien, ist "Bud, der Ganovenschreck", wo das Mehrfachauftauchen von Heinz Petruo und noch dazu seines Sohnes eigentlich eine einwandfreie Folgerung zulässt.
Ja, oder Thomas Keck, der in DuckTales fast alle One-Liner sprach.
In "Bulworth" sprechen Karl-Heinz Grewe, Detlef Bierstedt, Klaus-Dieter Klebsch jeweils mindesten 3 - 5 Rollen. Eine von Bierstedts Rollen kann man dabei durchaus als bedeutende Nebenrolle bezeichen.
Zwei besonders krasse, aktuelle Beispiele sind die Zeichtenrickfilme "Soul Music" und "Wyrd Sisters". Da hatte ich das Gefühl, dass Robert Missler so ziemlich jede zweite männliche Rolle spricht. In "Soul Music" ist es extremer als in "Wyrd Sisters", weil er da sogar mehrere Haupt(!!)personen spricht. Nicht falsch verstehen, ich höre Missler sehr gern, er war auch mein persönliches Highlight in "Dr. House", aber das war dann doch ein wenig zuviel Missler in einem Film.
In "Raumschiff Enterprise" sprach bekanntlich GGH Captain Kirk. In der Folge "Das Netz der Tholianer" verschwindet Kirk für lange Zeit, in der deutschen Fassung wurde sogar seine lange Testamentsrede geschnitten. Wahrscheinlich klingt deshalb einer der Labortechniker wie der Captain. Zwar sagt er nichts, aber am Schmerzensstöhnen ist eindeutig GGH zu erkennen. Etwas Ähnliches ist mir auch in "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten" aufgefallen - der Bandit, der am Ende von Sam Hawkens in den Rücken (!) geschossen wird, stöhnt genauso wie Old Shatterhand - offenbar wurde immer wieder unterschätzt, wie charakteristisch GGHs Stimme war.
In der King-of-Queens-Episode "Schlimme Wörter" organisiert Arthur ein Vorsprechen für eine Theateraufführung. Unter den Kandidatinnen gibt es eine alte Dame mit Sauerstoffflasche. Arthur: "Die Beziehung zu deiner Sauerstoffflasche, wie eng ist die?" Frau: "Ich brauche sie zum Atmen."
Dieser Satz klingt für mich nach einer gedrückten Christine Pappert (Carrie). Vielleicht wurde der Take vergessen oder es war zu aufwändig, eine zusätzliche Sprecherin zu holen.
Zitat von MarkusEine schizophrene Besetzung (oder einen Fall von Reinkarnation) weist (mal wieder) der Einsatz von Gerd Duwner in "James Bond jagt Dr. No" auf. Er spricht als Nebenrolle den Insulaner Quarrel und dann, als dieser vom "Drachen" getötet wird, einen Mann aus dessen Besatzung (in seinem Asiatenton).
Einen ähnlichen Fall gibt es bei "Die Spur des Falken": K. E. Ludwig spricht dort Elisha Cook jr. als Wilmer und Captain Jacoby (Walter Huston), der tödlich verwundet mit dem Falken in Spades Büro taumelt, drei Worte röchelt und stirbt. Später erfährt der Zuschauer, dass Jacoby von Wilmer erschossen wurde.
In der restaurierten Fassung von "Für ein paar Dollar mehr" hört man Fritz von Hardenberg erst als Baby Cavanaugh, in der letzten Rolle dann auf einmal als Colonel Mortimer (obwohl diese Szene bis auf das letzte Fragment sehr wohl noch in der originalen deutschen Fassung existiert). Selbiges geschah mit dem namentlich mir nicht bekannten Sprecher, der erst Narbengesicht Guy (auch dieses Fragment wurde völlig überflüssig neu synchronisiert!), später dann den "Verräter" (Lorenzo Robledo) sprach. Wären da nicht Klaus Kindler (kurz vor seinem Tod) und Horst Naumann, würde diese Arbeit einen sehr billigen Eindruck machen.
Ich glaube, Gernot Duda ist in "Kennwort 777" in zwei Rollen im Abstand von gerademal 10 Minuten zu hören. Zuerst als der Gefangene, der Wiecek (Richard Conte) vor dem Lügendetektor-Test warnt, später als ein Polizist, der mit MacNeil (James Stewart) streitet. Er spricht zwar in etwas unterschiedlichen Stimmlagen, aber ich bin mir doch ziemlich sicher. Oder kennt jemand hier den Film und hört dort jemand anders raus?
Ein weiterer Fall, der ähem Gerd Duwner betrifft: In dem Miss-Marple-Klassiker "Vier Frauen und ein Mord" spricht er mal wieder den dicken Bobby bei der Gerichtsverhandlung und genau eine Szene später(!) den Pfarrer, der sich so lebensecht erstechen lassen kann. Dabei sagt der im Original kein Wort, nur die deutsche Fassung hat ihm ein "Danke sehr" reingemogelt.
In dieser Szene gibt es zudem einen Touch, den ich sehr gerne mag: Rutherford, die angesichts des Begeisterungsausbruchs von Mr. Stringer ein Grinsen nicht mehr verbergen kann .
In der "Mit Schirm, Charme und Melone"-Folge "Duplikate gefällig" spricht Werner Peters gleich 5 (!) Rollen: Zunächst hört man ihn als den Autofahrer, der glaubt, jemanden zu Tode gefahren zu haben. Bei der Szene mit zwei übenden Soldaten hört man ihn als Vorgesetzten per Funk, im Forschungslabor als Wachmann, der Steed nach seinem Ausweis fragt. In einer späteren Szene spricht er einen pakistanischen Schachspieler und am Ende noch einen Politiker, der im Fernsehen eine Rede hält. Ich weiß, mehrere Cameo-Rollen sind bei Synchronregisseuren nicht ungewöhnlich, aber 5 Rollen in 50 Minuten sind schon extrem. Zumal der Autofahrer zu Beginn mehrere Szenen hat.
Das geschah allerdings in einigen Folgen der Farbstaffel - besonders auffällig in "Fahrkahrten in die Vergangenheit", wo er neben mehreren Rollen auch noch für die Stöhner der wortlosen Kämpfer verantwortlich zeichnete. Sparmaßnahmen? Immerhin war es seine eigene Firma, welche die Serie synchronisierte und für die Rollen, die er selbst übernahm, musste er wohl keine Schauspieler bezahlen. Witzig ist das gleiche in "Einmal Venus und zurück", in der er alle Opfer des Lasterstrahls sprach - mit einer Ausnahme: Harry Wüstenhagen als Schornsteinfeger, der aber seinerseits Peters in einem Mabuse-Film nachsynchronisiert hatte.
Zitat von Stefan der DEFA-FanSorry, aber dieses "Danke sehr" stammt nicht von Duwner. Keine Ahnung, wer es ist, aber nicht Duwner. Gruß Stefan
Seltsam, im "Lauf" des Films hatte ich das immer für Duwner gehalten, beim Looping der Stelle im Player zweifle ich auch. Geht mir aber zu schnell, vielleicht setze ich mich mal mit Kopfhörer ran.
In "Die nackte Kanone 2 1/2" spricht Arne Elsholtz (wie im Vorgänger und Nachfolger) O. J. Simpson als Nordberg. Am Ende des Films hört man ihn zusätzlich noch als Countdown-Stimme der Atombombe.