Mir fällt bei Tilo Schmitz noch auf, dass er neben den großen Afroamerikanern auch sehr oft für die weißen tumben Muskelberge (meist irgendwelche Wrestler, die sich mal vor der Kamera versuchen) besetzt wird. Meist die Kampfmaschine des Bösewichts oder sowas in der Art. Gibt hier sicherlich Überschneidungen aber wollte das noch mal erwähnen.
Stefan Fredrich höre ich abseits seiner Stammrollen sehr oft auf so "Versagertypen" - hat sich in den letzten Jahren etwas geändert aber so bis vor 5-6 Jahren empfand ich das so.
... und (nicht ganz ernst gemeint) Matthias Klages für alle Rollen, die nicht mehr als anderthalb Sätze haben und maximal 20 sec. im Bild sind.
Zitat von Ludo im Beitrag #271Mir fällt bei Tilo Schmitz noch auf, dass er neben den großen Afroamerikanern auch sehr oft für die weißen tumben Muskelberge (meist irgendwelche Wrestler, die sich mal vor der Kamera versuchen) besetzt wird. Meist die Kampfmaschine des Bösewichts oder sowas in der Art. Gibt hier sicherlich Überschneidungen aber wollte das noch mal erwähnen.
Stimmt. Ist mir auch aufgefallen. Denke da etwa an Dave Bautista. Auf der Basis wurde Schmitz in Disney Produktionen auch schon auf Dwayne Johnson besetzt, wo ich ihn allerdings völlig daneben fand und an sich auch dem Charaktertypus zuwiderlief den Johnson in seinen Filmen gerne mal darstellte.
Ne vielleicht maximal noch die Herren Pan, Ziesmer und Mackensy, die hauptsächlich auf die "abgedrehten" Nerds besetzt wurden und werden und seltener normale Rollen sprechen durften/dürfen. Ich überlege auch gerade wann mir Schmitz mal auf durchnittlichen Figuren vorgekommen ist. In 300 sprach er zwar Gérard Butler aber da war ja auch eher eine "Testosteron-Rolle". (warum hat man ihn eigentlich nicht für Brad Pitt in Troja ausgewählt [duckundweg]). Wahrscheinlich muss man sich mal in seiner frühen Phase umschauen
Als Cassim in "Aladdin und der König der Diebe" hatte Schmitz eine eher normale Rolle, auch wenn es Zeichentrick war. Und Djimon Hounso ist jetzt zwar auch nicht gerade ein Spargeltarzan, aber fällt auch nicht unbedingt in Schmitzs typisches Rollenprofil.
Ich denke da an die Serie "Chigago Fire", wo ich Schmitz ganz anders gehört habe, als ich ihn bis dahin gewohnt war: Er sprach zwar erneut einen schwarzen Schauspieler (Eamonn Walker), aber deutlich facettenreicher und differenzierter mit vielen leisen Tönen.
Zitat von Ludo im Beitrag #274Ne vielleicht maximal noch die Herren Pan, Ziesmer und Mackensy, die hauptsächlich auf die "abgedrehten" Nerds besetzt wurden und werden und seltener normale Rollen sprechen durften/dürfen.
Wobei ich Mackensy schon immer wieder mal auf "gewöhnlichen" Rollen gehört habe. Zudem konnte er auch einige Male aus seiner Schublade ausbrechen. Sei es nun der betont coole und Sonnenbrille tragende Horatio Cane in "CSI: Miami" oder der rassistische, homophobe Neonazi in "Falling Down". Da hatte ich einen ganz anderen Mackensy zu hören bekommen, der völlig gegenteilig zu seinem üblichen Rollenbild war so das ich mir denke das man ihn genau deshalb auf diese Rolle da besetzt hatte. Auch heute noch gefriert mir das Blut in den Adern wenn ich an diese Synchronrolle von Mackensy denke.
Klar, Ausnahmen gab es auch bei bspw. Santiago Ziesmer wie etwa Garland Greene in "Con Air". Da konnte er auch mal zeigen, dass er nicht nur lustige Komiker und abgedrehte Nerds draufhat. Ich fand ihn da streckenweise richtig unheimlich, so kannte ich ihn garnicht - auch gut dass man da nicht das gängige Schizoklischee Udo Schenk besetzt, sondern ihn beibehalten hat.
Bei Ziesmers Stimme denke ich mir immer das die per se auch wunderbar für absonderliche Horror-Charaktere geeignet wäre. Weiß gar nicht warum er nicht auch noch eine Klischeestimme für hässliche (ob nun optisch und/oder von der Art her) Horrorfiguren geworden ist. Bin in diesem Genre nicht so ganz vertraut. Könnte womöglich sogar sein das dies bereits der Fall war.
Das Problem ist dass einige Sprecher (in dem Fall Schenk & Ziesmer) so extrem in Nischen verballert wurden, dass man mit ihrer Stimme nur noch mit gewissen Charaktereigenschaften verbindet. Durch Zufall las ich vor ein paar Wochen durch ein paar Amazonrezensionen zu Dracula und fand das: [...] und die für die deutsche Version ausgesuchte Stimme passt auch null. Bei beiden, Reeves und Ryder, sind die Stimmen extrem unpassend ausgesucht worden. Reeves wurde nicht, wie später, von Benjamin Völz sondern Udo Schenk gesprochen. Ich mag Udo Schenks Stimme im Grunde extrem gerne. Aber wenn ich ihn höre muss ich zwangsläufig an die eher verschlagenen Rollen denken welche er im Lauf der Zeit gesprochen hatte (Schlangenzunge, Ben Linus, Weyoun). [...]. Ich kann leider sogar ein bisschen verstehen, was der gute Rezensent hier mokiert, denn Schenk und auch Ziesmer wurden leider so in Stereotypen verheizt (Böse, Lustig/Zeichentrick), dass sie abseits dieser Stereotypen nur noch schwerlich glaubwürdig erscheinen. Es gibt sicherlich auch einige die sich an Con Air und der Besetzung Ziesmer stoßen: "Haha Spongebob spricht den Psycho, kann ich nicht ernst nehmen", oder so ähnlich würden dann die Reaktionen dieser Zuschauer lauten.
Ziesmer hat in normaler Stimmlage wirklich ne ziemlich "unheimliche" Stimme, bzw. kann sie dahin modulieren, da gebe ich dir vollends Recht. Aber das Potential wird wahrscheinlich deswegen nicht ausgenutzt, weil ihn jeder mittlerweile mit eben diesen "komischen Zeichentrickrollen" verbindet und Regisseure solche Wagnisse nicht mehr eingehen. Schenk könnte mE nach auch heute noch auf Reeves passen (auch wenn ich natürlich Völz bevorzuge) - aber das würde sich heute kein Regisseur mehr trauen, selbst wenn Völz, zB. Matthew McConaughey im selben Film sprechen würde.
Mir persönlich ging Schenk in Psycho-Rollen durch diese Überpräsenz sogar richtig auf den Keks und war da immer froh ihn dort zu hören wo er auch mal andere Töne anschlagen konnte. Beispielsweise fand ich Schenk für Peter McNicol in "Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" ganz schön. Da durfte er schon mal teils hysterisch-lustig sein.
Das man aus Schubladen nur schwerlich raus kann wenn man erst mal darauf festgenagelt ist (ob nun von den Regisseuren/Produzenten, sonstige Verantwortliche oder Zuschauer) ist nichts neues und damit hatten und haben diverse Synchronsprecher und Schauspieler zu kämpfen. Finde ich bei einigen schon schade, weil ich entweder weiß oder ich mir gut denken kann das die mehr können als das auf das sie immer gerne reduziert werden.
Viktor Neumann würde ich, bis zu einem gewissen Grad als Klischee-Besetzung für Asiaten sehen.
Thomas Petruo wurde bei TV+ Asien Synchros, oftmals auf übertrieben Klischeehaften dargestellten Schwulen besetzt. Und das oftmals sehr unangenehm, auch wenn Petruo kein Vorwurf zumachen ist, da er einfach das Original übernimmt.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #281Mir persönlich ging Schenk in Psycho-Rollen durch diese Überpräsenz sogar richtig auf den Keks.
Ein weiteres Klischee bei dem ich auch mittlerweile nur die Augen verdrehe ist, dass in jeder Berliner Film- oder Seriensynchro, die sagen wir mal im Zeitraum 1990-2015 enstand, gefühlt alle älteren Säc.. ääh Schauspieler😜 entweder von Klaus Sonnenschein oder Otto Mellies gesprochen werden. Nicht selten auch völlig konträr zur herübergebrachten Wirkung oder auch ausgefallerene Besetzungen verdrängend (Sonnenschein auf Hackman trotz Neugebauer), was ich wirklich außerordentlich einfallslos und oft auch störend finde. Draufgeklatscht und fertig - furchtbar. Selbst andere ältere Semester wie Beckhaus, Dux oder Thormann hat man im Vergleich zu den obigen Herren wesentlich seltener gehört...
Der Bruder von Otto Mellies Eberhard Mellies war dagegen ein eher seltener Gast im Synchron. Ich kenne von ihm zwar nur seine Rolle in "The Walking Dead", aber das war schon eine ziemlich erfrischende Besetzung gewesen. Weiß gar nicht warum man ihn im Gegensatz zu seinem zu der Zeit präsenteren Bruder kaum auf den Schirm hatte im Synchron. Könnte aber auch sein, dass er auch anderweitig beschäftigt war.
Zum Thema eher nerviger Klischeebsetzungen bei älteren Herren fallen mir auch noch in der Vergangenheit Kaspar Eichel ein. Dazu noch in den letzten Jahren Uli Krohm und Axel Lutter ein. Das diese Leute obendrein auch noch die Rollen/Schauspieler ihrer verstorbenen oder in den Ruhestand gegangenen Kollegen übernehmen macht es irgendwie nicht besser. Die genannten Herren leisten zwar gute Arbeit, aber es sind oftmals auch ziemlich einfallslose Besetzungen und verglichen zum vorherigen Sprecher recht beliebig.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #284Der Bruder von Otto Mellies Eberhard Mellies war dagegen ein eher seltener Gast im Synchron.
Im gesamtdeutschen vielleicht - bei der DEFA war er zeitweilig einer der präsentesten Sprecher überhaupt - fast vergleichbar mit GGH, auch im Besetzungsprofil. Da er merklich älter war als sein Bruder, zog er sich vielleicht auch nach 2000 bewusst zurück (oder kein Regisseur hatte ihn mehr auf dem Schirm). Definitiv hätte ich ihn gern öfter gehört.