Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #255 Ich hätte ihn mir sehr gut auf Sean Connery vorstellen können. Da hätte sich vielleicht ein ganz anderes Rollebouquet erschlossen.
In dem überlangen Kriegsfilm "Der längste Tag" hatte Connery ja tatsächlich Petruo. Lange lange her, dass ich den Schinken zuletzt sah. Aber nach meiner Erinnerung passt Petruo da nicht mal schlecht, aber die Rolle war glaube ich recht klein.
Weiß jetzt nicht, ob mich mein Eindruck täuscht, aber ich habe das Gefühl, dass Luisa Wietzorek jeden weiblichen und Ricardo Richter (+Amadeus Strobl) gefühlt jeden männlichen Teenager spricht. Kann auch sein, dass es wieder etwas weniger geworden ist, aber vor ca. 5-10 Jahren waren beide sehr oft in diesem Bereich zu hören.
Die beiden machen das Ganze auch sehr gut - nur finde ich es schade, dass der Sprecherpool in diesem Alter sehr begrenzt ist.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #255 Ich hätte ihn mir sehr gut auf Sean Connery vorstellen können. Da hätte sich vielleicht ein ganz anderes Rollebouquet erschlossen.
In dem überlangen Kriegsfilm "Der längste Tag" hatte Connery ja tatsächlich Petruo. Lange lange her, dass ich den Schinken zuletzt sah. Aber nach meiner Erinnerung passt Petruo da nicht mal schlecht, aber die Rolle war glaube ich recht klein.
Er passte tatsächlich, obwohl er für Connery etwas zu kühl und glatt klang. Gut, GGH klang auch recht sanft, aber brachte zumindest eine gewisse stimmliche Wärme mit. Allerdings war Connerys Rolle hier relativ tough angelegt, noch jenseits von seinem späteren Augenzwinkern. Ebenso gut hätte man allerdings auch Helmo Kindermann nehmen können. Der hat zwar im Film einen Mini-Auftritt als Schauspieler, aber bei Paul-Edwin Roth war das ja auch kein Hindernis.
Ich finde jetzt auch nicht unbedingt, dass Connery eine stimmliche Wärme haben muss oder sagen wir es mal so: Es kommt auf die Rolle an. Im ersten James-Bond-Film "Dr. No" war es noch Klaus Kindler, der auch sehr tough klang, aber hier passte es sehr gut zur Stimmung des Films.
Connerys spätere Sprecher Klaus Sonnenschein und Otto Mellies würde ich auch nicht unbedingt als "warm" bezeichnen.
Natürlich. Aber gerade durch die starke Assoziation mit GGH ist man bei Connery diese "Wärme" gewohnt, so dass es komisch wirkt, ihn mit einem anderen Stimmtyp zu hören (Kindler, Drache oder eben Petruo), selbst wenn die Besetzung noch vor Etablierung der Feststimme war.
Wahrscheinlich wurde es schon mal erwähnt. Uschi Hugo ist für mich die "P7S1 Asiatin". Zumindest wird sie da mMn. am häufigsten Besetzt. In direkt Asiatischen Filmen, dann auch gerne auf Schwarzhaarige.
Wolfgang Spier erwähnt in seinen Memoiren, dass er öfter auf Chinesen besetzt worden sein; akustisch dürfte das in eine ähnliche Richtung wie Gerd Duwner in vielen derartigen Rollen gegangen sein. In der Synchronkartei habe ich allerdings nur relativ wenige Rollen mit entsprechenden Namen gefunden. Ob es sich öfter um Chargen handelte, deren Rollen zu klein waren, um in Listen genannt zu werden?
Jan Makino meinte im letzten Media Paten Interview, dass er auch von Studios in ein bestimmtes Rollenprofil gesteckt wird. Also zumindest bei TV+, durfte Susanne Kaps immer die Creepy Mädchen in Horrorfilmen sprechen. Böll hingegen wurde öfters auf Coole und Lockere Charaktere besetzt.
Zitat von CrimeFan im Beitrag #263Jan Makino meinte im letzten Media Paten Interview, dass er auch von Studios in ein bestimmtes Rollenprofil gesteckt wird.
Jedes Studio besetzt ihn jeweils für ein anderes Rollenprofil...Schräg...!
Norbert Langer: auf anständige, bürgerliche Herren, nicht selten mit Schnäuzer
In den 90er/frühen 00ern, besonders in Coming-of-Age-/Schulfilmen: Björn Schalla, Simon Jäger, Matthias Hinze auf die Rowdies und Timmo Niesner, Nicolas Böll, Marius Clarén auf die netten, braven Jungs
Ich kann mir denken, auf wen du mit "Herren mit Schnauzer" besonders anspielst!
Wenn du unter "bürgerlich" wohlerzogen mit einem gewissen hang zu Spießigkeit verstehst, würde ich Tom Sellecks "Magnum " wie auch Burt Reynolds in Vielen seiner Rollen - höchstens mit Einschränkungen - zu den "Bürgerlichen" zählen! Ich habe TS in der Rolle immer als besonders locker, leger und immer etwas unangepasst erlebt; nicht umsonst hatte "Higgins" genau deshalb nicht selten seine "liebe Not" mit ihm!
Tatsächlich assoziiere ich Norbert Langer sehr mit sehr nüchternen und sachliche Typen. Teilweise auch "Herren mit Schnauzer" und das muss nicht zwangsweise Magnum sein.
Tatsächlich habe ich von Magnum bislang immer nur einzelne Episoden oder Ausschnitte gesehen, von daher kann ich das nicht so ganz beurteilen wie Thomas Magnum da in Gänze drauf ist. Grundsätzlich sehe ich das Phänomen der Klischeebesetzungen auch mehr in den Nebenrollen (groß oder klein) als in den Hauptrollen, also in den Rollen, wo sich der verantwortende Regisseur vielleicht nicht mehr ganz so viele Gedanken um alle Facetten der Figur macht und einfach aufs Gesicht/Rolle besetzt. Und da fällt mir Langer eben immer auf diesen vernünftigen, ordentlichen, sachlichen Herren (oft mit Schnauzer), wahlweise von Beruf Geschäftsführer, Anwalt, Politiker, ab und an ein Polizeichef auf.
ZU OT: Mit bürgerlich meinte ich eben dieses "aus gutem Hause sein", redliche, rechtsschaffende, konservativ-kultivierte - ohne jetzt total verstaubt zu sein - Figuren. Also einer aus guten Verhältnissen, der lieber einen Rotwein trinkt anstatt abends in die Kneipe an der Ecke zu gehen. Bei Spießigkeit denke ich eher an Gartenzwerge und so Rollen die John Cleese immer mal gespielt hat, aber das sehe ich bei Langers Klischeeprofil jetzt nicht so sehr
Zitat von Ludo im Beitrag #268Und da fällt mir Langer eben immer auf diesen vernünftigen, ordentlichen, sachlichen Herren (oft mit Schnauzer), wahlweise von Beruf Geschäftsführer, Anwalt, Politiker, ab und an ein Polizeichef auf.
Das trifft es wie ich finde ganz gut. Ich hatte Langer auch mal auf Professor Utonium in der Cartoonserie "Powerpuff Girls" sehr gerne gehört und diese Rolle erfüllt so ziemlich alle diese Attribute. Bis auf den Schnauzer. Was ich bei Langer auch interessant finde ist das er wenn er auf einer eher sachlichen und nüchternen Rolle besetzt da jetzt nicht gleich automatisch gefühlslos und kalt klingt, sondern der Figur durchaus eine liebenswerte Wärme und Emotionen verleihen kann die diese sympathisch machen kann, sofern das gewünscht ist. Selbstverständlich kriegt er auch das Gegenteil von hin z.B. wenn er einen Antagonisten spricht wo er schon mal boshaft-zynisch klingen konnte.
Zitat von Ludo im Beitrag #268ZU OT: Mit bürgerlich meinte ich eben dieses "aus gutem Hause sein", redliche, rechtsschaffende, konservativ-kultivierte - ohne jetzt total verstaubt zu sein - Figuren. Also einer aus guten Verhältnissen, der lieber einen Rotwein trinkt anstatt abends in die Kneipe an der Ecke zu gehen.
Damit hätte ich meine zu eng geratene Definition von "bürgerlich" noch ergänzen und erweitern können...
Erstens Selleck und zweitens Burt Reynolds sind mir bei den Stichworten "Langer und Schnauzer" haben sich mir nun mal gleich aufgedrängt, ich hatte eigentlich auch vor, Clark Gable zu erwähnen, der von den Dreien wohl am Besten in dieses Gentleman-Schema passt (afaik. jedenfalls in den meisten von Norbert Langer nachsynchronisierten Rollen des legendären Schauspielers).