Für mich definitiv Jürgen Thormann. Hatte ihn letztens in der FÜNF-FREUNDE-Hörspielreihe von 1983 gehört (Folge 20.) und dann in Folge 130. aus dem Jahr 2019, wo er noch einmal zu hören war. Zwischen beiden Hörspielen liegen 36 (!!) Jahre und es klang so, als hätte Thormann BEIDE Hörspiel-Aufnahmen in einer Woche hintereinander eingesprochen - kein Unterschied.
Thormann wäre sogar noch als "JASON KING" (falls die restlichen 13 Folgen irgendwann mal synchronisiert werden sollten) super gegangen - und diese Synchronaufnahme liegt bereits fast 50 Jahre zurück.
Zitat von Griz im Beitrag #226Für mich definitiv Jürgen Thormann. Hatte ihn letztens in der FÜNF-FREUNDE-Hörspielreihe von 1983 gehört (Folge 20.) und dann in Folge 130. aus dem Jahr 2019, wo er noch einmal zu hören war. Zwischen beiden Hörspielen liegen 36 (!!) Jahre und es klang so, als hätte Thormann BEIDE Hörspiel-Aufnahmen in einer Woche hintereinander eingesprochen - kein Unterschied.
Thormann wäre sogar noch als "JASON KING" (falls die restlichen 13 Folgen irgendwann mal synchronisiert werden sollten) super gegangen - und diese Synchronaufnahme liegt bereits fast 50 Jahre zurück.
GG
So unterschiedlich können Eindrücke sein. Ich habe zufällig erst gestern die Columbo-Folge "Mord á la carte" gesehen, die ungefähr 1983 synchronisiert wurde. Und zudem habe ich in den letzten Tagen einige Folgen aus der Hörspielserie "Mindnapping" (so aus dem Zeitraum 2014-2018) angehört, in denen er auch ein paar Auftritte hatte. Klar, er ist immer noch unverkennbar. Ich denke aber, dass inzwischen 30 Jahre vergangen sind, höre ich gut raus. Auf den damaligen Louis Jourdan in der Columbo-Folge würde er heute in einer Neusynchro nicht mehr passen. Ich würde ihn jedenfalls nur noch auf Figuren besetzen, die das Renteneintrittsalter schon länger überschritten haben. Ihn auf einen Typen von Mitte 40 zu besetzen, finde ich schon problematisch.
Da fallen mir viele andere Sprecher ein, die nicht oder kaum altern. Lutz Mackensy zum Beispiel. Und eben - bis zu seinem Tod - Christian Rode; bei ihm höre ich jedenfalls kaum Veränderungen, wenn ich seine Synchros und Hörspiele seit den 70ern so durchgehe.
Thormann klang irgendwie schon immer viel reifer. Wenn ich ihn in alten Rollen höre, finde ich ihn manchmal sogar unpassend, weil er zu alt klingt, obwohl es altersmäßig damals gepasst hat. Das Gefühl habe ich öfters bei zeitlosen Stimmen. Dadurch, dass die heute altersgerecht besetzt werden, kommen mir die alten Synchros auf seinerzeit Gleichaltrigen merkwürdig vor, obwohl es damals sicher nicht so empfunden wurde. Liegt wohl auch an der Prägung. Wenn man Stimmen immer zu alten Gesichtern hört, verbindet man damit auch irgendwann alte Herren.
Zitat von MF88 im Beitrag #225Ich war geschockt, als ich das Geburtsdatum von Christina Hoeltel vor Kurzem gelesen habe. Man kann zwar nicht behaupten, ihre Stimme sei nicht gealtert, aber wie 70 klingt sie auf keinen Fall! o.0
Das trifft (mit gewissen Abstrichen) auch auf Heidi Schaffrath und Reinhilt Schneider zu. Die jungen Mädels, die man sie in Hörspielen immer noch sprechen lässt, kauft man ihnen zwar nicht mehr wirklich ab, aber nach über 70 klingen die beide nicht.
Zitat von SFC im Beitrag #228Dadurch, dass die heute altersgerecht besetzt werden, kommen mir die alten Synchros auf seinerzeit Gleichaltrigen merkwürdig vor, obwohl es damals sicher nicht so empfunden wurde.
Was sicher auch daran liegt, dass es damals mehr Regisseure gab, die experimentierfreudig waren (und vielleicht auch sein durften) - Thormann für Michael Caine war z.B. eine ziemlich abgefahrene Idee, die sogar so gut funktionierte, dass er sich zum Stammsprecher mauserte. Solchen Mut findet man heute nicht oft, was zugegeben auch an diversen Reglementierungen der Studios liegt (ja, ich gebe es zu, ich bin unumschränkter Fan der "klassischen" Synchros).
Inwiefern denn "abgefahren"? Thormann harmonierte von seinem "Stimmalter" her imho. immer ausgezeichnet auf Caine und der Altersunterschied von fünf Jahren zwischen den beiden ist außerdem recht gering.
Zitat von iron im Beitrag #232Inwiefern denn "abgefahren"? Thormann harmonierte von seinem "Stimmalter" her imho. immer ausgezeichnet auf Caine und der Altersunterschied von fünf Jahren zwischen den beiden ist außerdem recht gering.
Ich fand ihn auch immer sehr passend, aber Thormann war auf deutlich andere Figuren abonniert - Heldenfiguren (seien es auch zweifelhafte) gehörten nicht zu seinem Repertoire. Wobei genau zu dieser Zeit ein gewisses Umdenken statt fand, da er sowohl Robert Woods (in "Johnny Pecos") als auch Laurence Harvey synchronisierte, die sonst eher von Kindler oder GGH gesprochen wurden.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #233Thormann war auf deutlich andere Figuren abonniert - Heldenfiguren (seien es auch zweifelhafte) gehörten nicht zu seinem Repertoire. Wobei genau zu dieser Zeit ein gewisses Umdenken statt fand, da er sowohl Robert Woods (in "Johnny Pecos") als auch Laurence Harvey synchronisierte, die sonst eher von Kindler oder GGH gesprochen wurden.
Allerdings kam es auch einige Jahre früher ab und an vor, dass er in Rollen besetzt wurde, bei denen man ihn aus heutiger Sicht nicht erwarten würde, wie etwa der schüchterne Pianist im "Foltergarten des Dr. Diabolo", der sympathische Schriftsteller in der "Totenliste" oder der Heldenpart in "Blut für Dracula". Unsympathen sprach er zu dieser Zeit auch schon ("Liebesgrüße aus Moskau", "Die 27. Etage"), aber wirklich zum Klischee wurden sie bei ihm anscheinend erst ab den 70ern. Insofern stimmt es natürlich, dass er zu der Zeit, als man ihn immer häufiger auf Caine besetzt, eigentlich schon ein anderes Image hatte.
Da sieht man wieder, wie solche Klischees den subjektiven Eindruck beeinflussen. Trotzdem bleibe ich bei meiner Wertschätzung des Mutes zu unorthodoxer Besetzung in damaliger Zeit. (Und auch Klischees haben irgendwann angefangen durch einen, der zum ersten Mal in bestimmter Weise besetzte und damit einen solchen Glücksgriff tat, dass viele andere es nachahmten.)
Zitat von berti im Beitrag #234Unsympathen sprach er zu dieser Zeit auch schon ("Liebesgrüße aus Moskau", "Die 27. Etage"), aber wirklich zum Klischee wurden sie bei ihm anscheinend erst ab den 70ern. Insofern stimmt es natürlich, dass er zu der Zeit, als man ihn immer häufiger auf Caine besetzt, eigentlich schon ein anderes Image hatte.
Wobei ich zumindest McCarthy in der "27. Etage" nicht unbedingt als klassischen Unsympathen bezeichnen würde. Er gehört zwar zu den "bösen Jungs", tritt aber stets höflich auf und ist gegen Gewalt. Vom Seitenwechsel am Ende gar nicht zu reden.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #236Wobei ich zumindest McCarthy in der "27. Etage" nicht unbedingt als klassischen Unsympathen bezeichnen würde. Er gehört zwar zu den "bösen Jungs", tritt aber stets höflich auf und ist gegen Gewalt.
Stimmt, das war kein gutes Beispiel, selbst wenn dem Zuschauer schnell der Verdacht kommt, dass mit dieser Figur etwas nicht stimmt. Sein allererster Einsatz für Peter Wyngarde (in der "Skandal-Folge" von MSC&M) wäre wohl passender gewesen.
Helmut Krauss scheint heute auch fast immer noch so zu klingen wie 1979, als er Yaphet Kotto in "Alien" sprach. Bestätigt auch wieder die These, dass sich Sprecher mit rauchigen Stimmen im Alter nicht wirklich stark verändern - in den meisten Fällen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #233 Ich fand ihn auch immer sehr passend, aber Thormann war auf deutlich andere Figuren abonniert - Heldenfiguren (seien es auch zweifelhafte) gehörten nicht zu seinem Repertoire. Wobei genau zu dieser Zeit ein gewisses Umdenken statt fand, da er sowohl Robert Woods (in "Johnny Pecos") als auch Laurence Harvey synchronisierte, die sonst eher von Kindler oder GGH gesprochen wurden.
Es ging dir doch (sollte ich mich nicht verlesen haben) zuerst eigentlich um die Kombi Thormann/Caine - von Diesem sind mir gerade keine Heldenrollen bekannt.