Zitat von MückeWeiß jemand, warum sich Michael Fassbender als einziger nicht selbst gesprochen hat?
Weil er sich so viel ich weiß noch nie selbst synchronisiert hat. Er hat auch noch nie in na reinen deutschen Produktion mitgespielt. Nehme einfach mal an, das ihm der Bereich Synchron sehr fremd ist und seine deutsche Stimme im Fernsehen einfach unbekannt ist.
Zitat von SchweizerMal ne Verständnisfrage: Haben die deutschen Schauspieler auch ihre Parts synchronisiert in denen sie Deutsch sprechen? Wäre ja absolut ein Witz. Oder wurden nur die Passagen synchronisiert wo die deutschen Schauspieler englisch sprechen? Weil es wäre irgendwie ziemlich idiotisch alles neu einzusprechen.
nicht alle... es gibt Szenen, wie die in der Kneipe mit Diane Kruger, die nur auf Deutsch sind, und daher wurde diese nicht synchronisiert. Da hört man sehr deutlich die Tonangel raus.
Zitat von dlhLudger Pistor hat sich auch selbst synchronisiert.
Pistor hat - wie die meisten Deutschen in Nebenrollen - auch im Original nur deutsch gesprochen, brauchte also vermutlich nicht synchronisiert zu werden.
Im Übrigen lebt dieser Film von seinen verschiedenen Sprachen und den gelegentlichen Verwirrungen daraus und ist einer von den Filmen, die eigentlich prinzipiell nur im Original gesehen werden sollten. Um mal ein bisschen patriotische Arroganz herauszukehren : Das stellt auch ein bisschen die kulturelle und intellektuelle Reife aus: Die „bösen” Deutschen (solange sie nicht gerade Mannschaftsgrade oder Karikaturen wie Hitler und Goebbels sind) sprechen jeder zwei, teilsweise drei Sprachen; der elegante, kultivierte, jedem anderen in diesem Film intellektuell weit überlegene „Oberschurke” Landa sogar vier (vielleicht sogar noch mehr), und alle hervorragend. Die genauso skrupellosen und wesentlich brutaleren Amis sind nicht mal in der Lage, ordentliches Englisch zu reden. Und was einige von denen so Italienisch nennen... Erstaunlich, sowas von einem amerikanischen Autor und Regisseur. Respekt!
Zitat von Andy-CIm Übrigen lebt dieser Film von seinen verschiedenen Sprachen und den gelegentlichen Verwirrungen daraus und ist einer von den Filmen, die eigentlich prinzipiell nur im Original gesehen werden sollten.
In diesem Zusammenhang sollte man sich auch mal das Interview mit Tarantino in der aktuellen Ausgabe der "Cinema" zu Gemüte führen. Tarantino benennt das Sprachproblem dort als einen der Hauptaspekte, die ihn an den Filmen, an die "Inglourious Basterds" zum Teil eine Hommage ist, immer gestört hätten und die er nun beheben wollte. Er schildert dort das Beispiel "Agenten sterben einsam", wo dem Zuschauer vorgegaukelt wird, Richard Burton und Clint Eastwood bzw. Amerikaner oder Engländer könnten ggf. so gut Deutsch sprechen, dass sie problemlos im Feindesland untertauchen können. Nach Tarantios Ansicht ist eine derartige Operation (von der die ganze Story jenes Films lebt) ziemlich unsinnig, da er berechtigt anführt, dass dich schon der geringste Akzent verrät, wodurch ein derartiger Film natürlich schnell stark an Glaubwürdigkeit einbüßt. Nun hat Tarantino extra einen Film gedreht, der solche Probleme berücksichtigt und wird dafür mit einer Synchro geohrfeigt, dank derer Amis im Nazi-besetzten Frankreich plötzlich perfekt Deutsch sprechen, aber was soll's...
Zitat von MückeIn diesem Zusammenhang sollte man sich auch mal das Interview mit Tarantino in der aktuellen Ausgabe der "Cinema" zu Gemüte führen. Tarantino benennt das Sprachproblem dort als einen der Hauptaspekte, die ihn an den Filmen, an die "Inglourious Basterds" zum Teil eine Hommage ist, immer gestört hätten und die er nun beheben wollte. Er schildert dort das Beispiel "Agenten sterben einsam", wo dem Zuschauer vorgegaukelt wird, Richard Burton und Clint Eastwood bzw. Amerikaner oder Engländer könnten ggf. so gut Deutsch sprechen, dass sie problemlos im Feindesland untertauchen können. Nach Tarantios Ansicht ist eine derartige Operation (von der die ganze Story jenes Films lebt) ziemlich unsinnig, da er berechtigt anführt, dass dich schon der geringste Akzent verrät, wodurch ein derartiger Film natürlich schnell stark an Glaubwürdigkeit einbüßt. Nun hat Tarantino extra einen Film gedreht, der solche Probleme berücksichtigt und wird dafür mit einer Synchro geohrfeigt, dank derer Amis im Nazi-besetzten Frankreich plötzlich perfekt Deutsch sprechen, aber was soll's...
Den Film werd ich mir definitv noch einmal im O-Ton ansehen. Schon alleine, weil ich neugierig bin, wie sich Brad Pitts (übrigens ganz schön alt geworden) Deutsch macht. Die Synchro der Amis und Engländer hat mich jetzt nicht so gestört, aber in der Szene im Keller war`s schon schlampig gemacht. Norman Matt (ist der nicht sogar eingebürgeter Amerikaner?)hätte da ruhig einen Hauch Akzent reinlegen können. Als der Lockenkopf fragte, wieso er denn so komisch spreche, wusste ich erst gar nicht, was gemeint war. Erst als der SS-Mann nachhakte, fiel mir wieder ein, dass der Kerl ja Engländer sein soll. Im O-Ton hörte man da sicher kein akzentfreies Deutsch. Um wie ein Enländer zu klingen, reicht es imo nicht, wenn man distinguiert tut. Aber der zuständiger Regisseur schien anderer Auffassung zu sein. Wunder mich nur, dass es nicht der Klischeebrite TNW geworden ist..
Zitat von Andy-CUm mal ein bisschen patriotische Arroganz herauszukehren : Das stellt auch ein bisschen die kulturelle und intellektuelle Reife aus: Die „bösen” Deutschen (solange sie nicht gerade Mannschaftsgrade oder Karikaturen wie Hitler und Goebbels sind) sprechen jeder zwei, teilsweise drei Sprachen; der elegante, kultivierte, jedem anderen in diesem Film intellektuell weit überlegene „Oberschurke” Landa sogar vier (vielleicht sogar noch mehr), und alle hervorragend. Die genauso skrupellosen und wesentlich brutaleren Amis sind nicht mal in der Lage, ordentliches Englisch zu reden. Und was einige von denen so Italienisch nennen... Erstaunlich, sowas von einem amerikanischen Autor und Regisseur. Respekt!
Möglicherweise zeigt sich Tarantino hier wieder mal als Fan des europäischen Filmes - das Gleiche ist nämlich in Gerard Ourys "Die große Sause" zu beobachten: Sogar der wildschwein-artige Major Achbach spricht so gut französisch, dass er sich problemlos verständigen kann, der Offizier im Zug zitiert sogar französische Lyrik, die Franzosen jedoch können sich nur eher ratend als sprechend englisch verständigen (deutsch? gänzlich Fehlanzeige), die Engländer sprechen (mit Ausnahme von Sir Reginald) NUR ihre eigene Sprache.
Hab den Film in der Schweiz gesehen, wo er, wie hier meist üblich, in der jeweils untertitelten Originalfassung läuft. Ich kann mir kaum vorstellen, wie der Film einheitlich auf Deutsch gebracht werden kann. Wie wurde das gemacht? Welche Sprachen blieben erhalten, welche getauscht, wie ging man mit den Übersetzungspassagen um? Das ist bei kleinen Passagen in anderen Filmen ja mit etwas Geschick meist noch möglich, aber hier...
Witzig ist wirklich Brückners Cameo, das auch in der O-Fassung vorkommt. Sollte das ein Insidergag sein? Und auf wessen "Mist" ist er gewachsen?
Zitat von SFCNorman Matt (ist der nicht sogar eingebürgeter Amerikaner?)hätte da ruhig einen Hauch Akzent reinlegen können.
Wäre mir neu. Nur weil er in Köln geboren wurde, muss er doch nicht extra eingebürgert werden, oder?
Dann verwechsle ich ihn mit jemandem. Von einem Sprecher seiner Alterklasse weiß ich, dass er aus Amerika kommt. Hatte jetzt gedacht, er sei das, weil der Name darauf hindeutet.
Zitat von MarkusHab den Film in der Schweiz gesehen, wo er, wie hier meist üblich, in der jeweils untertitelten Originalfassung läuft. Ich kann mir kaum vorstellen, wie der Film einheitlich auf Deutsch gebracht werden kann.
Soweit ich weiß, wurde alles Englische synchronisiert. Ehrlich gesagt finde ich das an manchen Stellen auch sinnvoll. Im ersten Kapitel wechselt beispielsweise Landa vom französischen ins Englische, was eigentlich unsinnig ist - hat natürlich den Zweck, dass der Englische Zuschauer nicht zu viel Untertitel lesen muss. Das ergibt in der Synchronfassung viel mehr Sinn, in welcher man den englischen Teil Deutsch machte. Außerdem verhört Pitt Soldaten in Kapitel 2 oder 3. Auch hier wird Englisch gesprochen. FInde ich eigentlich unrealistisch, da in der damaligen Zeit das gewöhnliche Volk so gut wie kein Englisch konnte, doch die deutschen Unteroffiziere sprechen es fließend. Zu anderen Szenen kann ich nichts sagen, da ich nur den Trailer im O-Ton kenne.
Norman Matt hätte leicht mit einem Akzent aus Österreich sprechen MÜSSEN. So, rein hochdeutsch, hat man die Szene leider nicht verstanden. Das fand ich richtig schlecht gelöst!
Übrigens Tom Tykwer hat Quentin Tarantino beim Dreh der deutschsprachigen Szenen geholfen. Stand im Abspann.
Zitat von SFC Den Film werd ich mir definitv noch einmal im O-Ton ansehen. Schon alleine, weil ich neugierig bin, wie sich Brad Pitts (übrigens ganz schön alt geworden) Deutsch macht. Die Synchro der Amis und Engländer hat mich jetzt nicht so gestört, aber in der Szene im Keller war`s schon schlampig gemacht. Norman Matt (ist der nicht sogar eingebürgeter Amerikaner?)hätte da ruhig einen Hauch Akzent reinlegen können. Als der Lockenkopf fragte, wieso er denn so komisch spreche, wusste ich erst gar nicht, was gemeint war. Erst als der SS-Mann nachhakte, fiel mir wieder ein, dass der Kerl ja Engländer sein soll. Im O-Ton hörte man da sicher kein akzentfreies Deutsch. Um wie ein Enländer zu klingen, reicht es imo nicht, wenn man distinguiert tut.
Man stutzte ja schon zuvor, als der eine "Basterd" immer dem Gefangenen Brad Pitts Worte "übersetzten" musste. Ab da weiß man, dass man um die Ecke denken muss. Was an der Kellerszene durchaus stimmig ist: Norman Matt ist der einzige Profisprecher darin. Alle anderen sind deutsche Schauspieler, die sich selber sprechen und das hört man. Vielleicht war ja das so gewollt. Eine absolute Qual für die Ohren war Diane Kruger. ES war zwar konsequent, sie selbst zu besetzen, aber deutsch war daran nichts mehr. Es ging damit los, dass sie tatsächlich "Dschengis Khan" sagt (statt "Dschingis"), bloß weil da im Englischen ein "e" ist. Die Aussprache des "R"s und des offenen "E"s, etwa in Worten wie dem ständig von ihr wiederholten "gerne", erinnert einen jedes Mal an den typischen Klang eines Amerikaners, der mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, die deutsche Phonetik nachzuahmen, was aber nun mal mit Deutsch nichts zu tun hat. Entweder man spricht deutsch oder man lässt es, aber so ein unglaubwürdiger Mischmasch hat in einer Synchro nichts verloren.
Zitat von SlartibartfastEine absolute Qual für die Ohren war Diane Kruger. ES war zwar konsequent, sie selbst zu besetzen, aber deutsch war daran nichts mehr. Es ging damit los, dass sie tatsächlich "Dschengis Khan" sagt (statt "Dschingis"), bloß weil da im Englischen ein "e" ist. Die Aussprache des "R"s und des offenen "E"s, etwa in Worten wie dem ständig von ihr wiederholten "gerne", tut jedes Mal so weh, dass man zusammenzuckt. Entweder man spricht deutsch oder man lässt es, aber so ein unglaubwürdiger Mischmasch hat in einer Synchro nichts verloren.
Neulich habe ich einen Bericht gelesen, in dem es hieß, dass Tarantino Diane Kruger zuerst nicht besetzen wollte, weil er meinte, die Darsteller deutscher Rollen sollten Muttersprachler sein, und nicht glaubte, dass das auf die Kruger zutreffe. Sie musste ihm erst beweisen, dass sie tatsächlich Deutsche ist.
Zitat von lysanderNorman Matt hätte leicht mit einem Akzent aus Österreich sprechen MÜSSEN. So, rein hochdeutsch, hat man die Szene leider nicht verstanden. Das fand ich richtig schlecht gelöst!
Wieso österreichisch? Es war ja sichtbar, dass der Mann Brite ist. Man kann nicht irgendeinen Akzent nehmen.