In der "Blaulicht"-Episode "Die Butterhexe" sieht man einen 16-jährigen Lümmel, der schon eine irritierend tiefe Stimme hat, obwohl das ungefähre Alter zweifellos stimmt. Das bereits vorhandene Stimmvolumen hätte mich eigentlich drauf bringen können, trotzdem habe ich ihn nicht erkannt - Thomas Kästner! Weitestmöglich von seinen späteren (Synchron-)Rollen entfernt!
Er ist schon erstaunlich nah an seiner erwachsenen Stimme dran. Beispiele wie Rohrbeck oder Plate anzuführen, wäre hier nicht ganz fair von mir, da beide immer noch wie End-Teenager klingen können, aber selbst Kaspar Eichel kann man in so jugendlichem Alter schon erkennen, wenn man die erwachsene (junge) Stimme gut im Kopf hat, aber hier wäre ich im Leben nicht drauf gekommen - woran die schnoddrige Haltung einen großen Anteil hat.
Sprecher, die man auf den ersten Blick nicht erkennt, weil man in der "falschen" Stadt nicht mit ihnen rechnet, ist ein bekanntes Phänomen. Was ist aber, wenn man die Sprecher in der "falschen Stadt kennengelernt hat und nie in der eigentlichen Stadt erkennt? So geht's mir nahezu standardmäßig mit Lothar Grützner. Kennengelernt in Brunnemann Synchros Ende der 60er. Dort wird er von mir auch immer erkannt, in Hamburg aber ständig Blackout. Ähnliches Phänomen bei Horst Stark.
Gestern habe ich "Rio Grande" zum ersten Mal gesehen und tatsächlich den jungen Michael Chevalier überhaupt nicht erkannt, der damals erst 18 gewesen sein dürfte. Das war wirklich Lichtjahre entfernt von der tiefen brummigen Stimme aus den 70ern und 80ern, mit der ich ihn bisher immer verbunden habe.
GGH hingegen habe ich im gleichen Film trotz jung klingender Stimme sofort erkannt. Die Sprechweise ist einfach unverkennbar.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #215Gestern habe ich "Rio Grande" zum ersten Mal gesehen und tatsächlich den jungen Michael Chevalier überhaupt nicht erkannt, der damals erst 18 gewesen sein dürfte. Das war wirklich Lichtjahre entfernt von der tiefen brummigen Stimme aus den 70ern und 80ern, mit der ich ihn bisher immer verbunden habe.
Ging es dir mit Synchronrollen von ihm aus der Zeit um 1960 herum auch so? Da habe ich ihn früher manchmal auch nicht erkannt.
Von Chevalier kenne ich erst wieder ab Anfang der 1970er-Jahre Synchronrollen. Von daher kann ich dazu nichts sagen oder die Veränderung seiner Stimme genauer datieren.
Sollten dir mal Rollen von ihm aus der Phase "dazwischen" unterkommen wäre es natürlich interessant, ob er für dich eher nach "Rio Grande" oder nach 1970 klingt.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #215Gestern habe ich "Rio Grande" zum ersten Mal gesehen und tatsächlich den jungen Michael Chevalier überhaupt nicht erkannt, der damals erst 18 gewesen sein dürfte. Das war wirklich Lichtjahre entfernt von der tiefen brummigen Stimme aus den 70ern und 80ern, mit der ich ihn bisher immer verbunden habe.
Ging es dir mit Synchronrollen von ihm aus der Zeit um 1960 herum auch so? Da habe ich ihn früher manchmal auch nicht erkannt.
Mir ging es bei einer Synchro eines alten, britischen Films aus den späten 1940ern so (Titel ist mir leider nicht bekannt), der etwa um 1962 herum synchronisiert wurde und ich mal ausschnittweise reingeschaut habe. Einerseits war er für mich schon rauszuhören, auf der anderen Seite war es für mich aber nicht hundertprozentig der Fall, weswegen ich dann beim Nachschlagen des entsprechenden Films las, dass dort tatsächlich Michael Chevalier zu hören war.
Zitat von Lammers im Beitrag #219Mir ging es bei einer Synchro eines alten, britischen Films aus den späten 1940ern so (Titel ist mir leider nicht bekannt), der etwa um 1962 herum synchronisiert wurde und ich mal ausschnittweise reingeschaut habe.
Das war nicht zufällig "Adel verpflichtet"? Denn zu diesem würden die Angaben zur Entstehung des Films und der Synchro passen, und ihn hattest du Anfang des Jahres erwähnt (als kurz nacheinander Uta Hallant und Lothar Blumhagen gestorben sind).
Nein, der Film war zwar etwa aus der selben Zeit, aber definitiv nicht "Adel verpflichtet", obwohl ich dort auch etwas gebraucht habe. Ich meine aber definitiv einen anderen Film. Das war eher etwas aus der Gangsterfilm/Noir-Richtung.
Zu den ersten Sprechern, die ich bereits im Teenageralter drauf hatte, gehörten Gert G. Hoffmann, Gerd Duwner und Arnold Marquis. Umso erstaunlicher, dass ich Marquis beim ersten Ansehen von "Den Seinen gibt's der Herr..." vor gut 20 Jahren trotzdem nicht auf Bourvil erkannte, obwohl er diesen ja regelmäßig sprach. So erstaunlich ruhig und zurückhaltend, wie Bourvil im Film spielt, hat ihn Marquis hier aber auch synchronisiert...
Ganz frühe Rollen von Ekkehardt Belle sind für mich nur schwer zu greifen. Auch weil er da noch nicht so markant wie später klingt. Ich hatte ihn schon vor ein paar Jahren in "Picknick am Valentinstag" (1975) nicht erkannt. In dem kürzlichen gesehenen Eastern "In den Krallen des roten Phönix" (1981) ging es mir ebenfalls so. Hier schimmerte schon etwas mehr seine später markante Stimme heraus, aber dennoch... ohne Nennung bei Martin oder Arne hätte ich ihn nicht ohne weiteres erkannt. Allenfalls erahnen konnte ich ihn.
Mir ging es bei einem Auftritt von ihm als Schauspieler in der Serie "Sonderdezernat K1" auch so: optisch war er deutlich erkennbar, akustisch aber absolut nicht. Siehe hier:Extreme Stimmveränderungen (12)