Aber die Veränderung kam wohl relativ plötzlich, nachdem über Jahrzehnte sich seine Stimme kaum veränderte; normalerweise geht so was über einen deutlichen längeren Zeitraum. Könnte auf gesundheitliche Gründe deuten ... Dass er trotzdem noch ins Studio geht - höchsten Respekt.
Ich kann die Einschätzung bezüglich Blumhagen nicht teilen. Hast du ihn wirklich nicht mehr wiedererkannt? Ich hatte ihn sofort im Ohr, etwas brüchiger klingt er schließlich nicht erst sei gestern. Für sein Alter ist seine Stimme aber immer noch voller Kraft. Außerdem: Er spricht in besagtem Trailer einen Affenmenschen. Dass er noch so gut mit seiner Stimme chargieren kann, spricht doch eher für ihn.
Die meisten aktuellen Filme interessieren mich nicht, daher konnte ich mich nur am Trailer orientieren. Da habe ich tatsächlich praktisch nicht erkannt. Wenn man die Entwicklung der letzten Jahre genauer verfolgt hat, ist das wahrscheinlich anders.
Rainer Brandt als Stan Lee in "The Big Bang Theory" hätte ich auch kaum erkannt. Wenn ich seine Stimme hier mit der aus den Winnetou-Filmen vergleiche, ist da kaum Ähnlichkeit.
Klaus Münster hab ich aktuell, nach längeren Zeit, in "Chicago Justice" für Tim Kazurinsky gehört. Gut, ich kenne seine Stimme fast nur aus den 90ern. Aber hier hätte ich ihn fast nicht wieder erkannt. Ging hier schon fast in Richtung Günter Wolf oder so.
Ich habe Otto Mellies letztens in einem alten Hörspiel aus den 60er-Jahren gehört und überhaupt nicht wiedererkannt. Er klang zwar damals schon recht tief, aber seinen markanten heutigen Klang scheint er erst spät bekommen zu haben. Mittlerweile hat er ja eine leichte Ähnlichkeit zu Norbert Gastell entwickelt, wie ich finde.
Diese Knarrigkeit, die du wahrscheinlich meinst, hat er erst seit ungefähr 2000 - über Jahrzehnte hinweg war seine Stimme sehr edel (wie auch die seines Bruders). Wobei ich die Veränderung keineswegs so extrem finde (Alter halt), aber ich bin auch mit seiner Stimme aufgewachsen und das Typische ist erhalten geblieben. (off-toppic: Welches Hörspiel war es? "Frau Holle"? "Schneeweißchen und Rosenrot"?)
Zitat von Acid im Beitrag #47Und wo ich gerade Tommi Piper lese: Dessen Stimme hat sich seit Alf-Tagen auch schon ziemlich verändert, wie ich in den Futurama-Filmen feststellen musste. Was aber nicht unbedingt schlecht ist, da er mit dieser Assoziation glaube ich lange Zeit zu kämpfen hatte.
Finde ich überhaupt nicht, ehrlich gesagt. Ein bisschen gealtert ist seine Stimme vielleicht schon, aber es fällt nicht wirklich auf, da er auch schon in jungen Jahren relativ rau klang (ähnlich wie Christian Brückner).
Ich hab mal ein paar ältere Filme angesehen wo Bernd Rumpf eine Synchronrolle hatte und mir fällt auf, dass sie zumindest noch bis in die 90er noch komplett anders war als heute. Hatte mich da übrigens schon immer gewundert weshalb Rumpf vor allem im Bezug zu Liam Neeson so sehr mit Helmut Gauß verglichen wurde. Jetzt da wo ich die alte Stimmlage von Rumpf kenne verstehe ich auch warum. Damals Klangen er und Gauß sich wirklich noch verdammt ähnlich.
Mittlerweile haben sich beide aber sehr weit auseinander entwickelt. Rumpfs Stimme hat in den letzten Jahren enorm an Bass, Tiefe und geschniegelte Eleganz hinzu gewonnen und ist dadurch auch stimmlich mit Liam Neeson stark zusammengeschmolzen. Gauß hingegen hat sich über die letzten Jahrzehnte gefühlt nur geringfügig verändert. Sicherlich ist die Stimme kräftiger und älter geworden, aber ansonsten höre ich ihn sowohl in älteren als auch in aktuellen Rollen noch ganz gut heraus mit seiner bekannten Stimme.
Übrigens mag ich Rumpfs aktuelle Stimme viel mehr. Die hat irgendwie etwas anziehendes. Der könnte mir ein Telefonbuch vorlesen und ich würde gebannt zuhören. Die gleiche Wirkung würde Helmut Gauß leider bei mir nicht entfalten, wobei ich ihn auch toll finde.
Bei seiner früheren Synchronrolle in "Ladykillers" (wo Mücke sich vor vielen Jahren kurz an Hallervorden erinnert fühlte) und als Schauspieler in Staudtes "Herrenpartie" kann man Gerlach Fiedler allenfalls (wenn man es weiß) an seiner Diktion erkennen; seine Stimme hatte damals aber noch nicht das charakteristisch Brummelnde und Bassige, das kam erst viele Jahre später.
Das hast du schön ausgeführt, Nyan-Kun. Rumpf hat eine Art Magie dazugewonnen. Es ist die neue Tiefe, vor allem aber auch das Spiel mit ganz feinen Nuancen, das filigrane Spiel auf der Kadenz-Klaviatur. Das muss man sich bei uns ja auch erst einmal trauen, wo derlei schnell als Chargieren an die Wand gestellt wird. (Und mitunter wohl auch zurecht, wenn es nicht so gekonnt vollzogen wird)
Ich frage mich, ob ihn nicht vielleicht der Kollege Alan Rickman in ihren gemeinsamen Jahren über Bande in seinem Spiel inspiriert, verändert, weiterentwickelt hat...
nachdem Judy Winter diesmal bei den Mediaparten zu Gast ist, ist mir wieder eingefallen, dass ich sie hier schon seit Längerem erwähnen wollte. Ich finde dass sich ihre Stimme zu Beginn der 2000er-jahre doch stark (etwa seit 2005 als sie dem Gespräch zufolge jane Fonda "übernahm") NOch gegen Ende der Neunziger klang sie wesentlich anders (obwohl ich sie in gesprächen aus dieser zeit gestern doch ansatz-/teilweise heraushören konnnte, nachdem ich ihre früheres Timbre lange nicht mehr gehört hatte.