Zitat von Koboldsky im Beitrag #210Man könnte zwar argumentieren, dass Nitschke damals noch 19/20 war, wo man sich eh noch eher jugendlich anhört, aber bei den meisten Sprechern hört man doch da schon den späteren Stimmcharakter deutlich heraus?
Gute Frage. Ob das auf die meisten zutrifft kann ich nicht sagen, aber es gibt da doch schon hin und wieder mal Fälle, wo sich diejenigen in jungen Jahren gänzlich anders anhörten als ein paar Jahrzehnte später. Ist bei David Nathan auch so. Der klang in jungen Jahren Torsten Sense nicht gänzlich unähnlich.
Krass finde ich übrigens auch die Stimmveränderung bei Axel Lutter. Hatte mal wieder "Twins" gesehen und konnte zunächst gar nicht glauben, dass Webster da von Axel Lutter gesprochen wurde. Der Klang Ende der 80er überaus glatt und hatte für mich einen etwas anderen Stimmcharakter. Weiß jetzt aber auch nicht so genau wann seine Stimme so richtig rau würde. Jedenfalls hat sich seine Stimme danach nicht mehr wirklich verändert.
Hab zwar seit einigen Jahren nicht mehr für Stuttgart und somit auch nicht mehr mit Frank zusammengearbeitet - abgesehen davon war er kaum in Stgt., mehr in Heilbronn - aber der war am Mikro immer ein Phänomen. Privat klingt er überhaupt nicht so, kommt auch eher hager und klein daher, scheint sich aber nur mit dieser Röhre am Mikro wohl zu fühlen, bzw. stellt die sich dann automatisch ein - wodurch die Figuren, die er für mich gesprochen hat, körperlich in der Regel das Gegenteil von ihm sein mussten.
Er war ja Mitte der 80er in vielen DEFA-Filmen zu sehen und manchen Synchros zu hören - da "passten" Aussehen und Stimme noch gut zusammen. Der beste Winnetou nach Konrad Halver ...
Früher habe ich Hans-Jürgen Dittberner sozusagen „im Schlaf“ erkannt - auch bei Klein(st)rollen. In letzter Zeit lese ich in aktuellen Filmen in den Credits seinen Namen und könnte nicht sagen, wen er gesprochen hat.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #210Man könnte zwar argumentieren, dass Nitschke damals noch 19/20 war, wo man sich eh noch eher jugendlich anhört, aber bei den meisten Sprechern hört man doch da schon den späteren Stimmcharakter deutlich heraus?
Gute Frage. Ob das auf die meisten zutrifft kann ich nicht sagen, aber es gibt da doch schon hin und wieder mal Fälle, wo sich diejenigen in jungen Jahren gänzlich anders anhörten als ein paar Jahrzehnte später. Ist bei David Nathan auch so. Der klang in jungen Jahren Torsten Sense nicht gänzlich unähnlich.
Also in der Hinsicht ist Christian Brückner z. B., wie ich finde, das komplette Gegenteil: Der hat sich seit seinem Einstieg in der Synchronbranche Mitte der 60er-Jahre wirklich fast gar nicht verändert (nur minimal kratziger geworden vielleicht).
Eine seiner ersten Synchronrollen war "Bonnie und Clyde" von 1967 - und da habe ich mich wirklich gefragt, wie man mit 24 schon so eine rauchige Stimme haben kann.
Brückner ist wirklich einer der Sprecher, die irgendwie nie gealtert sind, sondern schon immer "alt" klangen (auch als sie noch jung waren), habe ich das Gefühl.
Horst Frank synchronisierte zwar eher sich selbst (wobei sogar das einige Jahre nicht selbstverständlich war), aber ab und an war er auch für andere Schauspieler zu hören (etwa Laurence Harvey in "Botschafter der Angst"). Wenn man seine Stimme aus den 50ern/60ern damit vergleicht, wie er um 1979 klang, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Optisch ist er für mich auch in frühen Rollen sofort erkennbar (sein Gesicht ist einfach zu markant), aber stimmlich hat seine exzessive Lebensweise für einen extremen Wandel gesorgt, indem er tief nach unten rutschte und etwas Knarzendes bekam. Mitte der 80er sorgte eine Kieferoperation dann noch dafür, dass ein zischelnder und nuschelnder Klang hinzukam; aber diese Veränderung erscheint mir nicht so krass wie die vorherige.
Ich habe ja vor einiger Zeit im "Markante Stimmen" Thread geschrieben, dass Gerrit Schmidt-Foß Leo DiCaprio stimmlich in den letzten 5-6 wieder eingeholt hätte. Ich vertrat die These, dass zwischen 2009-2013 die beiden sich mal kurz entzweit hätten, da DiCaprio optisch markanter wurde, GSF aber noch teilweise so klang wie in den späten 90ern. Ich bezog mich vor allem auf "Once upon a Time in Hollywood" wo ich GSF als tatsächlich gereifer empfand, das war aber der letzte aktuelle Film, indem ich GSF/DiCaprio bewusst zu hören bekam (und der erste nach "Wolf of Wall Street").
Aber gerade eben schaute ich mal kurz in den Trailer von "Don't look up" rein und da fiel mir auf, dass GSF hier ungewöhnlich tief klang. Teilweise ging das schon leicht in die Richtung David Nathan (der ja ganz ganz früher mal GSF nicht unähnlich klingen konnte). Könnte es sein, dass GSF in den letzten 2 Jahren nochmal ne ganze Ecke dunkler geworden ist, oder ist das nur ne Vermutung/Verhörer anhand des Trailers?
Ging mir dieses Jahr ähnlich, bei "Raging Fire". Da musste ich auch mehrmals hinhören, um GSF zuerkennen. Selbst sein legendäres Geschrei ist Tiefer geworden: https://voca.ro/1aAMh2U6DHHQ
Ggf. auch ein Tonhöhenfehler. Gibt ja aktuell zwei Serien wo er seine alten Rollen nach Jahren wieder aufgenommen hatte. Bei ihm konnte ich absolut keine Änderung in der Stimme wahrnehmen.