Zitat von Norbert im Beitrag #165Bonusmaterial wird normalerweise nicht synchronisiert, sondern bestenfalls untertitelt.
Bei dem Weihnachtsspecial handelt es sich allerdings um einen vollwertigen, 90 minütigen Film, der wohl auch in ausgewählte Kinos weltweit kommen soll, von daher kann man sicher stark davon ausgehen, dass da synchronisiert wird.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #167Ha, wäre das nicht mal eine gute Gelegenheit, Cumberbatch für das Special in der Synchronfassung umzubesetzen? (Oh, ich ahne was jetzt kommt....)
Da kommt gar nichts. Ist dir vielleicht langweilig?
Dr. John Watson: Martin Freeman - Sebastian Schulz Sherlock Holmes: Benedict Cumberbatch - Tommy Morgenstern Mrs. Hudson: Una Stubbs - Sonja Deutsch Insp. Lestrade: Rupert Graves - Frank Röth Mycroft Holmes: Mark Gatiss - Thomas Nero Wolff Molly Hooper: Louise Brealey - Julia Kaufmann Mary Morstan: Amanda Abbington - Anna Carlsson Anderson: Jonathan Aris - Peter Flechtner Ricoletti: Gerald Kyd - ? Emelia Ricoletti: Natasha O'Keeffe - ? Stamford: David Nellist - Gerrit Schmidt-Foß Lady Carmichael: Catherine McCormack - Bettina Weiß Sir Eustice Carmichael: Tim McInnerny - ? xxxxxxx: zzzzzzzzzzzz - wie früher Hausmädchen: ? - ? Stewardess: ? - Laufbursche: ? - wie früher?
Herr Schlimgen kann so einige Zeilen aus dem 1. Synchronbuch abschreiben ...
Das Beste (und zugleich das Schlechteste), was man dem Special nachsagen kann, ist, dass die Macher ihrer Masche, die sie spätestens in der letzten Staffel voll etabliert haben, treu geblieben sind.
Das Special ist selbstreflexiv und ironisch bis zum Erbrechen – von einem Eintauchen in die Handlung (wie es Holmes später von sich behaupten wird), kann beim Zuschauer keine Rede sein, zumindest war es bei mir so. Man wird regelrecht erschlagen mit Anspielungen auf den Holmes Mythos: der literarischen Vorlagen, der Filme, der Jeremy Brett-Serie, natürlich auch der Cumberbatch-Serie.
Ob man daran Gefallen findet, hängt von den Vorlieben der Zuschauer ab. Es ist ein bisschen so wie bei SCREAM: viele, die diese Filme nicht mochten, mochten sie wohl auch vor allem deshalb nicht, weil die Filme klassische Genre-Elemente wie Thrill. Ekel etc. zugunsten parodistischer Elemente zurückdrängten. Diese Meta-Ebene war andererseits aber auch eine der hauptsächlichen Attraktionswerte für die SCREAM-Fans.
Diese Meta-Masche ist ,wie gesagt, spätestens seit der letzten Staffel ein Hauptbestandteil von SHERLOCK. Trotzdem hat mir die Variante, wie man sie mit dem Special vorgelegt hat, ein bisschen besser gefallen als die der vergangenen Staffel. Das lag vor allem an der Verlegung der Handlung in das setting des 19. Jahrhundert; das ist ohne Frage sehr reizvoll und macht einen Großteil des Vergnügens an diesem Special aus. Ein weiterer Pluspunkt ist der WIZARD OF OZ-Effekt, wenn man die Charaktere, die man aus der regulären Serie kennt, im neuen setting wiedererkennt (was im Grunde ja nur eine Fortführung des gimmicks der Mutter-Serie ist, die ja umgekehrt die Figuren in die Gegenwart verpflanzte).
Am production value kann man auch nichts aussetzen, wie gewohnt hat die Ausstattung, hat das Styling Kino-Format. Den Humor fand ich wiederum an sehr vielen Stellen zu selbstverliebt. Die Stelle, an der ich aber wirklich sehr lachen musste, dürfte wiederum Holmes-Puristen missfallen, und es ist in der Tat mehr als grenzwertig und fällt sehr aus dem Rahmen, trotzdem: ich fand die Slapstickszene am Empfang des Clubs, wo Holmes und Watson ihre Fähigkeiten in der Gebärdensprache demonstrieren, sehr witzig.
Eine Sache, bei der ich anfangs etwas skeptisch war, nämlich: ob und wie man die Verlegung des plots in das 19. Jahrhundert motivieren würde, hat man mehr oder weniger befriedigend gehandhabt. Nicht besonders originell, aber doch akzeptabel.
Die Rätselgeschichte(n) fand ich allerdings sehr mau. Wenn man sein Hauptaugenmerk auf die Detektivgeschichte legt, wird man sehr enttäuscht werden, denke ich. Mein Fazit: am Besten fährt man wohl, wenn man sich nicht so sehr auf die Erzählung konzentriert (der spätestens nach einer Stunde die Luft ausgeht), sondern mehr auf die Erzählweise.