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Dieses Thema hat 730 Antworten
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 Serien: Serienführer
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Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.226

20.08.2015 09:43
#346 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Peter Falk hat mit seiner privaten Schusseligkeit die Figur stark geprägt - die in die Suppe hängende Krawatte in "Mord mit der linken Hand" war eine ungeplante Panne - das wurde von seinen Mitstreitern, mit denen er nicht selten befreundet war, ins Spiel aufgenommen und später kultiviert. Aber es wird wohl keiner behaupten, dass Falk nicht intelligent gewesen sei.
Es dürfte sein Bestreben gewesen sein, den anfangs wirklich eher wie einen bissigen, kleinen Hund angelegten Columbo zur Sympathiefigur zu entwickeln - Unsympathen als Hauptfigur funktionieren fast nie (die Gegenbeispiele - über Louis de Funes lacht man mit Schadenfreude und Wonne; Dr. House wird akzeptiert, weil er ein heeres Ziel hat: den heldenhaften Kampf gegen Krankheiten, der einen wohl zynisch machen muss, aber Columbos Mörder sind oft zu charmant oder gar sympathisch, da würde er als knarriger Gegner abstürzen). Und bei schrulligen Menschen gibt es immer einen, der entzückt ausruft "Ach wie knuffig" - und die meisten schrulligen Menschen wissen das auch.
So, das war von meiner Seite aus genug Exkurs.

Gruß
Stefan

John Connor



Beiträge: 4.883

20.08.2015 11:48
#347 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Wo es um Exkurse geht, da kann ich einfach nicht widerstehen.

Da hat wohl jeder seinen Columbo - meine Interpretation ist eher näher an Er2 und Stefan dran (denke ich).

Für mich speist sich die Figur aus dem Kontrast zu zwei Konzepten: einerseits zu den körperbetonten Action-Detektiven der 60er wie MANNIX, andererseits zu den arroganten, dandyhaften armchair detectives in der Nachfolge Sherlock Holmes' (wie stark diese Traditionslinie noch ist, sieht man an Patrick Jane in THE MENTALIST).

Die Schusseligkeit ist definitiv TEil des Charakters, so sehe ich das auch - man kann das z.B. sehr schön sehen in der Landau-Episode DOPPELTER SCHLAG in den Szenen mit der Haushälterin, vor allem wenn er den Fernseher kaputt macht. Das soll mit Sicherheit die Figur sympathisch machen, da hat Stefan absolut recht.

Aber auf der anderen Seite ist Columbo kein durchschnittlicher Kriminalist, er verstellt sich sehr wohl gegenüber Verdächtigen - da sind die oben erwähnten Fremdbeschreibungen durch die Täter ein klarer Fingerzeig seitens der Drehbücher. Und nicht umsonst ist ja die "Columbo-Methode" ein geflügeltes Wort geworden inzwischen.

Dass Columbo nämlich auch durchaus souverän, ja fast dominant agieren kann, sieht man beispielsweise sehr gut in der Johnny Cash-Episode SCHWANENGESANG, wo er nicht nur gegenüber Cash vergleichweise wenig taktisch ist, gegenüber John Dehner oder John Randolph sogar überhaupt keine Camouflage betreibt. Noch deutlicher ist Columbos unverstellte Haltung in der Szene mit dem Bestattungsunternehmer zu beobachten: er weiß um die branchenüblichen Tricks, fällt darauf nicht rein, geht auch nicht zum Schein darauf ein, bleibt aber die ganze Zeit höflich-verständnisvoll.

Es heißt ja bisweilen, dass deutsche TV-Kommissare sich die Anti-Action-Haltung Columbos und seine Durschnittlichkeit zum Vorbild genommen hätten - das kann ich so überhaupt nicht sehen. Dafür haben sie etwas, was Columbo gänzlich abgeht: eine oft fragwürdige autoritäre Haltung bzw. Väterlichkeit und auch eine gewisse Arroganz.

Ich glaube, Columbos eigentliches Vorbild war Miss Marple.

berti


Beiträge: 17.846

20.08.2015 21:13
#348 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #347
Ich glaube, Columbos eigentliches Vorbild war Miss Marple.

Die von Agatha Christie ersonnene oder deren Rutherfordsche Interpretation (das sind ja praktisch zwei völlig verschiedene Figuren)?
Wenn es um "klassische" Detektivfiguren als Vorbild geht, wurde von den Machern selbst Pater Brown genannt (natürlich die von G. K. Chesterton erfundene Figur und keine filmische Interpretation).
Ein Gedanke, der komischerweise noch nicht genannt wurde: Könnte es sein, dass die unterschiedliche Darstellung von Columbos Zerstreutheit etc. teilweise auch vom jeweiligen Regisseur/Drehbuchautor und dessen Interpretation abhing?

Er2 ( gelöscht )
Beiträge:

20.08.2015 22:15
#349 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #348
Zitat von John Connor im Beitrag #347
Ich glaube, Columbos eigentliches Vorbild war Miss Marple.

Die von Agatha Christie ersonnene oder deren Rutherfordsche Interpretation (das sind ja praktisch zwei völlig verschiedene Figuren)?
Wenn es um "klassische" Detektivfiguren als Vorbild geht, wurde von den Machern selbst Pater Brown genannt (natürlich die von G. K. Chesterton erfundene Figur und keine filmische Interpretation).
Ein Gedanke, der komischerweise noch nicht genannt wurde: Könnte es sein, dass die unterschiedliche Darstellung von Columbos Zerstreutheit etc. teilweise auch vom jeweiligen Regisseur/Drehbuchautor und dessen Interpretation abhing?


Möglich, aber spätestens ab der zweiten Staffel kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass sich Falk da großartig hätte reinreden lassen.

John Connor



Beiträge: 4.883

20.08.2015 22:59
#350 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #348
Die von Agatha Christie ersonnene oder deren Rutherfordsche Interpretation (das sind ja praktisch zwei völlig verschiedene Figuren)?


Och, würde ich nicht unbedingt sagen: der harte definitorische Kern der Figur - schrullige Tante Emma, die man unterschätzt - blieb in den Rutherford-Vehikeln ja unangetastet. Für die Affinität zwischen Columbo und Miss Marple spricht ja auch, dass die Columbo-Erfinder später auch die Miss Marple-Variation Jessica Fletcher ins Leben gerufen haben.

Zitat von berti im Beitrag #348
Wenn es um "klassische" Detektivfiguren als Vorbild geht, wurde von den Machern selbst Pater Brown genannt (natürlich die von G. K. Chesterton erfundene Figur und keine filmische Interpretation).


Pfft, der hat doch genauso 'n Rad ab wie der autistische Dandy-Detektiv: welcher Rationalist glaubt schon an Gott - oder predigt gar dessen Lehren!? Neenee, Columbo und Miss Marple sind schon die "normalsten" unter all den cleveren Detektiven.

Zitat von berti im Beitrag #348
Ein Gedanke, der komischerweise noch nicht genannt wurde: Könnte es sein, dass die unterschiedliche Darstellung von Columbos Zerstreutheit etc. teilweise auch vom jeweiligen Regisseur/Drehbuchautor und dessen Interpretation abhing?


Glaub ich nicht, in der Serien-Bibel wird das schon von Anfang an fixiert gewesen sein.

berti


Beiträge: 17.846

21.08.2015 07:37
#351 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #350
Zitat von berti im Beitrag #348
Die von Agatha Christie ersonnene oder deren Rutherfordsche Interpretation (das sind ja praktisch zwei völlig verschiedene Figuren)?


Och, würde ich nicht unbedingt sagen: der harte definitorische Kern der Figur - schrullige Tante Emma, die man unterschätzt - blieb in den Rutherford-Vehikeln ja unangetastet.

Ich glaube, die Kombination von "schrullig" und "unterschätzt" werden trifft auch auf andere (meist Hobby-)Detektive zu.
Und was das Verhältnis zwischen der literarischen Figur und der Rutherfordschen Interpretation angeht, siehe diesen älteren Beitrag (ganz unten):
Die Stimmen der Detektive (7)

Lammers


Beiträge: 4.155

22.08.2015 14:39
#352 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #350
Zitat von berti im Beitrag #348
Ein Gedanke, der komischerweise noch nicht genannt wurde: Könnte es sein, dass die unterschiedliche Darstellung von Columbos Zerstreutheit etc. teilweise auch vom jeweiligen Regisseur/Drehbuchautor und dessen Interpretation abhing?


Glaub ich nicht, in der Serien-Bibel wird das schon von Anfang an fixiert gewesen sein.


Wobei er in "Mord nach Rezept" noch nicht so zerstreut ist wie in den Serien-Folgen (ab Folge 3), woran man mal wieder sehen kann, dass Columbo in diesem Spielfilm noch anders angelegt war. Bei "Lösegeld für einen Toten" ist dann schon mehr davon zu sehen, wenngleich auch noch nicht zu 100 %.

Eifelfilmfreak


Beiträge: 337

27.08.2015 21:43
#353 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

In Folge 34 (Tod am Strand) fehlt noch die Eintragung zur Rolle des Sgt. Kramer, gespielt von Bruce Kirby! Ich meine bei der heutigen Austrahlung auf ZDF Neo hier "Helgo Liebig" herausgehört zu haben...

Dan


Beiträge: 11

10.09.2015 20:42
#354 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Hallo!
In Folge 50 "Selbstbildnis eines Mörders" meine ich für die Rolle des Max Barsini den Schauspieler Gerhard Garbers herausgehört zu haben. Er scheint frappierende Ähnlichkeit mit ihm zu haben. Ob Gerhard Garbers auch als Synchronschauspieler aktiv war, etzieht sich leider meiner Kenntnis...

Wilkins


Beiträge: 4.422

10.09.2015 20:47
#355 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Hallo,
doch das kann sehr gut sein. Gerhard Garbers ist zwar ein seltener Gast im Synchronstudio, aber synchronisiert hat er definitiv. Passt auch vom Standort Hamburg gut.

Klaus



Beiträge: 713

12.09.2015 19:24
#356 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Das könnte er wirklich sein, hier eine Hörprobe von Gerhard Garbers.

Gruß
Klaus

Klaus



Beiträge: 713

10.10.2015 14:30
#357 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

6. Mord in Pastell (Suitable for Framing)

Hier noch eine Ergänzung:

Polizist Ferguson (steht vor Ednas Haus) (?) - Karl Renar

Gruß
Klaus

DVD-Junkie


Beiträge: 149

24.10.2015 22:56
#358 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

In der Episode "Schach dem Mörder" wird Heidi Brühl nicht etwa von Eva Kinsky synchronisiert, sondern von Gundula Liebisch.

Dan


Beiträge: 11

26.10.2015 21:00
#359 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

Hallo!

Blutroter Staub

Miguel (Emilio Fernández) - Wolf Dietrich Berg

Eifelfilmfreak


Beiträge: 337

29.10.2015 20:09
#360 RE: Serienführer: Columbo (USA 1968-2003) Zitat · antworten

So sehr mir Biederstaedt als Columbo gefällt, so sehr muss man doch eines kritisieren: In jedem Film hört man immer nur die gleichen Stimmen: Immer wieder Lakenmacher, Richert und vor allem Kirchberger! Grützner,Sehrndt und Tennigkeit stehen da kaum nach! Der Sprecherpool in HH war damals wohl sehr dünn......

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