Stimmt schon, aber der Oscar war auch sachlich gerechtfertigt. Auch im Vergleich zu den anderen Kandidaten. Wenn Ledger keinen verdient hatte, hatte auch Brando für den "Paten" keinen verdient.
Mit Maske wiederum kannst du nicht wirklich alle Facetten bedienen und wirst daher keinen Oscar gewinnen, was wiederum auch nicht wirklich eine Kritik an der Academy ist.
Da stimme ich dir vollkommen zu, der Oscar war auch mehr als gerechtfertigt. Was ich damit sagen wollte ist, dass die Academy im Allgemeinen Filmen wie The Dark Knight zu wenig Beachtung schenkt und dabei nicht selten übersieht, dass es auch in Mainstream-Filmen oscarwürdige Performances gibt.
Wie man so liest soll auch Cillian Murphy wieder einen (wohl leider nur ein Cameo wie in Dark Knight) Auftritt als Scarecrow haben. Und wo wir schon beim Thema Oscar sind: Wenn für jemanden mal zumindest eine Nominierung (über)fällig wäre, dann für ihn. Jetzt nicht unbedingt für seinen eher kleinen Part in der Batman-Reihe, sondern ganz allgemein.
Es gibt leider sehr viele weitgehend unbeachtete Film-Schauspieler, die mit ihren Fähigkeiten eigentlich aus der Masse herausgestochen haben. Eigentlich schon seit mindestens Anbeginn der Tonfilmzeit.
Ledgers Darstellung war vielleicht sogar eine der besten, die überhaupt jemals mit einem Oscar prämiert worden sind, denn wenn du den in Interviews vom November 2007 gesehen hast, hältst du es nicht für möglich, dass der mit dem Joker identisch war, wohingegen selbst das irgendwo theatralische Gehabe eines Brando immer noch irgendwie auf den Paten passte. War da halt ne Masche, wie John Connor hier mal sehr schön feststellte.
Ledger war zweifellos groß in The Dark Knight, aber für mein Empfinden war der Oscar eher eine verspätete Auszeichnung für seine brilliante Leistung in "Brokeback Mountain", die man damals übergangen hat. Ungefähr zu vergleichen mit dem Oscar für Scorsese für seinen, meiner Meinung nach schwächsten Film, The Departed. Nachdem er für seine wahren Meisterwerke, Taxi Driver, Raging Bull oder Casino immer leer ausging. Aber solche nachgeschobenen Ehrungen gibt es in der Geschichte der Academy ja zuhauf. Und besser zu spät als gar nicht.
Bin ich hier eigentlich der Einzige, der den ganzen Hype um "The Dark Knight" nicht so ganz nachvollziehen kann? Zuerst einmal finde ich den Film mit 2.5 Stunden Laufzeit für eine "Comic-Verfilmung" zu lang geraten, ausserdem habe ich mich ständig gefragt: "Why so serious?" Der Film nimmt sich viel zu ernst - klar, Nolan kreiert eine inhaltliche Anti-Mainstream-Adaption eines Helden, sprich äusserst viel Realismus, Humor auf ein Minimum gedrosselt, Actionszenen ebenfalls eher dürftig angesetzt ...
Für mich macht das nur im Ansatz einen perfekten Film, da wäre mMn mehr drin gewesen. Insofern, um wieder auf das Thread-Thema zurückzukommen, bin ich auch bei "The Dark Knight Rises" etwas skeptisch.
Und zu Ledger und der Sache mit dem Oscar: Er hat den Joker wirklich verdammt gut gespielt, das ist unbezweifelt. Aber hätte er den Oscar wohl auch bekommen, wenn er noch am Leben wäre?
PS: V wie Vendetta ist für mich eine überaus gelungene Comic-Verfilmung, und mit 127 Minuten noch einigermassen im Rahmen einer idealen Laufzeit.
Gibt es Laufzeit-Regeln für Comic-Verfilmungen? Also für meinen Geschmack hätte der Film auch ruhig noch länger sein können, denn "Längen" gab's für mich keine.
Der Film sticht gerade dadurch aus der Masse heraus, dass er sich "viel zu ernst" nimmt.
Mal ehrlich: In der Regel waren Superhelden früher überstylte Klotzköpfe und in den letzten 10-20 Jahren meistens irgendwelche pseudo-sensiblen Weicheier, die ohne ihre Superhelden-Fähigkeiten nichtmal eine Rolle Klopapier abgerollt gekriegt hätten. Wenn ich allein an die "Spider-Man"-Filme von Raimi denke, wird mir bei der Zeichnung von Peter Parker speiübel, auch wenn die ansonsten nicht so übel waren. Der Hulk ist sowieso das Musterbeispiel für den tragischen Helden - etc.pp. Erst seit Nolan kommt da mal ne Prise "Erwachsen" mit rein und Superhelden sind weder Muckibuden-Honks noch - im Sinne von Weichei - Schwucht...sorry....Schwachköpfe.
"The Dark Knight" war einer der atmosphärisch düstersten Filme überhaupt. Ein perfekter, moderner Film noir, dessen dunkle Häuserschluchten auf IMAX schlicht überwältigend waren. Und wenn man schon ansonsten kaum noch gute Noirs hinkriegt, dann eben Superhelden-Style. Warum nicht? Außer "Black Dahlia" und "Hollywoodland" ist da ja in den letzten Jahren nicht viel passiert.
Der Ang Lee Hulk war schon ein tolles Beispiel für eine gelungene Comicverfilmung. Für damalige Verhältnisse recht düster und mit einer gewissen Ernsthaftigkeit insziniert. Auch sehr gut aufgelegte Schauspieler, genialer Score und beeindruckendes Pacing.
Ja, war er auch. Gerade aus dieser Figur hätte man allerdings viel symptomatischen Kitsch rauskitzeln können, was zum Glück jedoch ausblieb. Und folglich bekam der Film auch relativ schlechte Kritiken und war der erste, der ein Reboot erntete. Sauber.
Boah, Hardy ist so kernig, sonor und tief. Das kriegt von allen Kandidaten nur Liebrecht hin wenn man nah am O-Ton bleiben will. Michael Caine find ich echt klasse, mal gucken wie Thormann das macht. Catwoman könnte man für meinen Geschmack immernoch gern rausschneiden.