Grundsätzlich würde Catwoman in einem Nolan-Batman ja funktionieren... nur nicht in diesem, denn sie ist weder Gegenspieler noch tatsächlicher Sidekick. Insgesamt fand ich den Film zwar durchaus gut, die beiden anderen Teile aber deutlich besser. Gotham ist mir zu "echt" geworden, während es im ersten Film noch angenehm stilisiert designed war, und im zweiten Film gar keine große Rolle als Schauplatz spielte. Aber jetzt, wo die Stadt eine größeren Part in der Geschichte einnimmt, wirkte sie dann doch einfach nur wie New York.
Und synchrotechnisch war Nathan zumindest als Batman wirklich... übertrieben. Ich fand es immer eher cool, das er dem Original entsprechend seine Stimme als Batman gedrückt hat, aber hier ging es nochmal eine Etage tiefer als in den anderen Filmen, und wirkte stellenweise nur noch albern ("Wo öst dör Zöndör?!?").
Naja, Nolan hat mit "The Dark Knight" einfach einen zu guten Film abgeliefert, um den nochmal zu toppen. Trotzdem hat "Rises" eine Menge Gutes zu bieten, vor allem einen toll erzählten Fokus auf Bruce Wayne. Zwar gab es für einen einzelnen Batman-Film etwas zu viel Wayne und etwas zu wenig Batman, aber als Teil der Trilogie stimmt das Verhältnis wieder und bildet einen guten Abschluss... insbesondere für die Hauptfiguren.
Ach ja, Philipp Moog fand ich völlig daneben besetzt auf Matthew Modine. Er hat ihn ja offenbar schon mehrfach gesprochen, aber Moog klingt dermaßen jung, dass er so überhaupt nicht auf Modines altes Gesicht passen will (auch wenn die beiden Alterstechnisch gleichauf liegen)
Bezüglich Tobias Kluckert auf Bane: Meister und Kluckert HABEN es gerallt. Sie haben den Charakter 1:1 ins deutsche übertragen.
Ob dies nun die richtige Entscheidung war, sei dahingestellt. Vielleicht hätte man was eigenes kreieren sollen (Beispiel: Marcus Off als Jack Sparrow), aber ich bin zufrieden. Da haben die Macher Eier gezeigt.
Zitat von ElEf im Beitrag #364Meister und Kluckert HABEN es gerallt.
Wahrscheinlich. Die Interpretation ist ja auch nicht falsch. An der Umsetzung scheitert es.
Zitat von ElEf im Beitrag #364Da haben die Macher Eier gezeigt.
Stimmt, sie waren mutig Tobias Kluckert zu nehmen wo er doch mit Hardys Stimme wenig zu tun hat und nicht eine nächstliegendere Wahl zu treffen. Eier bewiesen ihm eine (in der heutigen Synchronwelt) quasi unmögliche Aufgabe aufzubürden. "Sag deine Termine für die nächste Woche ab und schrei dich mal auf dem Gang ein Stündchen lang heiser. Rauch dabei eine Schachtel Roth-Händle." Das wären Eier gewesen. Ich weiß, nicht machbar.
Zitat von ElEf im Beitrag #364Sie haben den Charakter 1:1 ins deutsche übertragen.
So weit würde ich nicht gehen. Da gehört auch zu das es authentisch wirkt. Wenn ich mir Hardy anhöre, meine ich zu hören das ihm das sprechen (aufgrund der Schmerzen) sehr schwer fällt. Das Problem hatte Kluckert aber nicht. Im Gegenteil, er war so sauber und deutlich wie eh und je.
Vielleicht war es das beste was man in der kurzen Zeit die für Synchronaufnahmen zur Verfügung stehen, aus dem vorliegenden Material und mit der Besetzung machen konnte, aber es lässt mich dennoch unbefriedigt. Und das ist kein Vorwurf an den Sprecher, nicht mal ausschließlich an den Regisseur. Da muss ein Verantwortlicher mutig sein. Wenn mir ein Mechaniker ein Auto zusammen bauen soll, aber nur drei Reifen anmontieren kann aufgrund einiger Probleme, ist das Ergebnis ebenfalls unbefriedigend für den Kunden.
Naja, mehr zu Bane wenn ich wirklich den ganzen Film im Original gesehen habe. Ich lehne mich schon wieder aus dem Fenster.
Die Amis haben selbst Probleme mit Banes Originalstimme, hier eine Kritik:
"So, based solely on the entertainment factor, I was disappointed. The first problem I had was with "Bain". Really? Was this guy kicked in the nuts? what was the deal with his Vienna boys choir voice? Whenever he talked I half expected him to break out into a monologue of Shakespeare."
@PeeWee: Hab Zahnschmerzen heute, drum versteh ich's vielleicht: Ist "Inkonsistenz" als Ausdruck für "Unbeständigkeit" falsch? Wie gesagt, falls ich den Witz deiner Worte übersehe, parrdon.
@Rest: Jeder Fisch stinkt vom Kopf her (bis auf die mit Blähungen). Es war Nolans Entscheidung, Bane so sonderbar sprechen zu lassen. Meister und Co. haben lediglich das getan, was ihr Job ist: perfekt imitieren. Die werden sich selbst am Kopf gekratzt haben und überlegt haben, was das da sein soll.
Vielleicht bilden wir uns da auch nur ein, dass Kluckert ein wenig so klingt, als fände er das, was er da gerade veranstalten muss, selbst ziemlich gaga.
Schön übrigens, dass keiner kommt und schreit "Off-Topic".
Zitat von ElEf im Beitrag #364Bezüglich Tobias Kluckert auf Bane: Meister und Kluckert HABEN es gerallt. Sie haben den Charakter 1:1 ins deutsche übertragen.
Ob dies nun die richtige Entscheidung war, sei dahingestellt. Vielleicht hätte man was eigenes kreieren sollen (Beispiel: Marcus Off als Jack Sparrow), aber ich bin zufrieden. Da haben die Macher Eier gezeigt.
Ich hab jetzt hier nicht jeden Beitrag gelesen, aber den Film gestern gesehen und, redet Bane tatsächlich im englischen auch so eigenartig? Damit mein ich jetzt nicht den Sprachverzerrer den er um den Mund trägt, sondern die Art wie er redet bzw. wie Kluckert redet. So auf "britisch witzig" irgendwie, schwer zu erklären. Er geht immer mit der Stimme so nach oben. Und manchmal verstellt er sie richtig, fast schon in die Richtung eines Kermit der Frosch. Die die es auf Deutsch gesehen haben wissen vielleicht was ich meine. Ist das im englischen etwa auch so? Im Trailer ist mir das nicht aufgefallen.
EDIT: Ok, nachdem ich nun ein paar Beiträge durchgelesen habe ist es wohl im Englischen auch so. Ich finde es ja irgendwie interessant, nur habe ich es absolut nicht erwartet! Muss den Film unbedingt dann noch auf Englisch schauen.
P.S.: Kluckert ist übrigens nach wie vor einer meiner Lieblingssprecher. Wie gut er Bane macht kann ich aber erst im Vergleich mit dem Original sagen.
Zitat von Knew-King im Beitrag #349Dubber, mir gefällt die Story im Grunde auch, es gibt viele Sachen die ich richtig geil fand, aber das ändert nichts daran das der Film handwerklich (z.B. Erzählstruktur) ganz fette Defizite hat. Er will zu viel und erreicht dadurch nichts. Dicke, fette Plotholes. Dabei wär es so einfach gewesen einen fantastischen daraus Film zu machen. Catwoman raus, weniger John Blake, Peter Foley raus, Dialoge schleifen, weniger Substories, Konzentration auf Bruce Wayne und sein Dilemma, mehr Zwischenmenschliches (Die Szenen sind nämlich alle gut), weniger Action, mehr Substanz. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten das Studio hat Nolan reingeredet. Bane ist für mich kein Schwachpunkt eigentlich. Ich finde Hardys Performance geil und der Charakter rockt. Die Überflüssigkeit am Ende wäre auch nicht weiter tragisch wenn sein Ableben durch Catwoman (!!! HALLO?!?! Wie scheiße!) nicht so ein Reinfall gewesen wäre.
Seh ich anders. Fand den Film von vorne bis hinten sehr gut. Und auch Blake und Catwoman find ich klasse. Das Blake so eine wichtige und große Rolle war hatte ich zu Beginn gar nicht gedacht, war dann aber froh, da Gordon-Levitt sowieso einer meiner Lieblingsschauspieler ist. Hathaway wollten ja einige von vornherein nachsagen dass sie falsch für die Rolle wäre, aber ich finde sie war perfekt und hat geile Auftritte gehabt. Sie hat IMO hineingepasst und ohne sie wäre der Film weniger interessant gewesen. Das Ende war auch schön, aber irgendwie ein bißchen an den Haaren herbeigezogen. Wie hat Batman das überlebt? Den Wink auf Robin fand ich aber echt lustig, vorallem weil Nolan sagte er würde Robin nie machen, und im Prinzip war Robin die ganze Zeit im Film, nur hat er statt ein Superheldenkostüm halt eine Polizeiuniform getragen. ;)
EDIT: Sorry für den Doppelpost!
EDIT 2: Jetzt mal in die Originalversion reingehört und der redet ja auf Englisch echt genauso, fast sogar noch ne Spur schlimmer. Das hat Kluckert aber wirklich genauso rübergebracht wie im Original, find ich gut dass man das durchgezogen hat, auch wenn ich es eigenartig finde und Bane wohl nicht so hätte reden lassen an Nolans Stelle.
Nachdem ich den Film heute gesehen habe, muss ich leider sagen: Eine wirklich schlechte Synchronarbeit. David Nathan klingt so furchbar, dass ich direkt Halsschmerzen kriege beim zuhören. Auch in der "Normalstimmlage" klingts merkwürdig. Kluckerts Bane klingt mal blechern, mal dröhnig tief. Schauspielerisch ging auch so manches daneben. Typische Blockbuster Synchro, bei der die Macher möglicherweise kein vernünftiges vollständiges Bild und Ton Material zur Verfügung hatten. Dann kommt eben sowas dabei raus.
Würdest du das Ganze vielleicht mit ein paar weiteren Details ausschmücken oder reicht für "schlechte Synchronarbeit" bereits die Sache mit Kluckert und Nathan? Letzterer spricht allerdings tatsächlich erneut tiefer als in den vorherigen Filmen. Ich war in einem Double Feature und hatte vorher direkt nochmal "The Dark Knight" gesehen gehabt, das fiel also direkt auf.
Vielleicht nennst du einfach ein paar weitere Beispiele (in Spoilern), an denen du dein Urteil festmachst.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #367@PeeWee: Hab Zahnschmerzen heute, drum versteh ich's vielleicht: Ist "Inkonsistenz" als Ausdruck für "Unbeständigkeit" falsch? Wie gesagt, falls ich den Witz deiner Worte übersehe, parrdon.
Dann müssen deine Zähne aber sehr weh tun und ich wünsche dir (ernst gemeinte) gute Besserung. PeeWee findet den Ausdruck einfach anglizistisch (gemeint war doch wohl eher "Logikloch" - oder schlicht "Widerspruch") und hat dir einen Kommentar geschreinert, der nur aus Anglizismen besteht. Sehr gekonnt, wie ich finde:-)
Ich bin mir leider auch nicht sicher ob ich deinen Satz verstehe, Dubber. Da du schreibst "Hab Zahnschmerzen heute...", impliziert das in meinem Kopf, dass hinter dem "vielleicht" das Wort "nicht" fehlt.
Gott, Danke, ich wußte, daß Slarti verstehen würde, worauf ich hinaus wollte. Er ist ja auch einer, der Wert darauf legt, daß nicht nur die Sprecher stimmen, sondern auch die Texte, die sie sprechen müssen.
Hier wird gerne auf "Criminal Minds" herumgeritten und was die Besetzung angeht - Tennstedt für ZWEI !!! wiederkehrende Serienkiller; weder Jason Alexander noch Jonathan Frakes mit Bierstedt besetzt -, aber wenn die anfangen, "inconsistent" mit "inkonsistent" zu übersetzen, dann ist der Ofen wirklich aus. Synchronautoren, die das tun, gehört ihr Buch um die Ohren gehauen - höflich ausgedrückt.
"Ist "Inkonsistenz" als Ausdruck für "Unbeständigkeit" falsch?" Liebster Dubbi, ich dachte immer, "Unbeständigkeit" wäre der Ausdruck für "Unbeständigkeit" - also wozu die Inkontinenz? (Nein, kein Tippfehler! Und gute Besserung!)