Ein klassisches Beispiel: Martin Flörchinger (großer Theaterschauspieler und gelegentlich auch Synchron- und Hörspielsprecher) sprach den Off-Kommentar von "Der gewöhnliche Faschismus". Das Besondere: In einer extra für die deutsche Fassung gedrehten voran gestellten Szene sitzen der Regisseur Romm und Flörchinger neben einander und Romm stellt den Schauspieler als sein deutsches Stimm-Alter-Ego vor. Eine bemerkenswertere Autorisation einer deutschen Synchronisation hat es wohl nie gegeben.
Auch aus früheren Zeiten: Häufig waren Gerry Wolff und Walter Niklaus als Sprecher in Dokumentationen zu hören - einzelne Titel kann ich nicht mehr nennen, aber es handelte sich nicht selten um kürzere, optimistisch eingefärbte Filmbeiträge über die Gegenwart; ich kann mich noch gut erinnern, wie zu den (s/w-)Aufnahmen einer Neubausiedlung Niklaus' sanfte und ganz unpathetische Stimme zu hören war "Das sind wir" - den plakativen Text durch die unprätentiöse Art quasi unterstützend und unterlaufend zugleich.
Zitat von berti im Beitrag #75In Erwin Leisers "Feindbilder. Propagandafilme im Zweiten Weltkrieg" von 1995 ist Helmut Krauss als Voice-over-Stimme zu hören, die die Texte aus fremdsprachigen Filmen spricht.
In Leisers einige Jahre zuvor entstandenem Film "Pimpf war jeder" ist Krauss ebenfalls zu hören.
In der ZDF-Reihe "Deutschlands große Clans" ist Philipp Moog der Erzähler. Eine sehr erfreuliche Abwechslung, nachdem man dort in den letzten Jahren meist auf Frank Glaubrecht oder Tobias Meister gesetzt hat!
Vor ein paar Tagen lief im NDR die Sendung "Europas Hauptstädte, die Sie kennen sollten". Präsentiert wurden diese von Andreas Fröhlich, der die Sehenswürdigkeiten der einzelnen Städte mit so viel Ironie und Verschmitztheit in der Stimme vorstellte, wie man es ansonsten in diesem Bereich nur von Norbert Langer gewohnt ist. Bitte mehr davon!
Vor einigen Wochen bin ich beim Zappen zufällig in eine Terra-X-Dokumentation über Zugvögel geraten und blieb tatsächlich einige Minuten hängen. Das Thema an sich interessierte mich kaum, aber Dietmar Wunder machte es trotzdem spannend.
Kürzlich lief auf MDR die Dokumentation "Wo der Osten Urlaub machte", speziell ging es um Bulgarien. Off-Sprecherin war dann passenderweise auch eine aus der ehemaligen DDR: Petra Kelling.
Im Making of zum letzten "Olsenbande"-Film sind auch so einige Off-Sprecher zu hören. Die deutsche Bearbeitung fand wie der letzte Film beim STL statt. Haupt-Erzähler war Peter Reinhardt. Aber auch Wolfgang Winkler, Wolfgang Jakob, Werner Senftleben, Thomas Dehler, Thorsten Giese sind zu hören.
Auf der DVD von "Pappa ante Portas" ist ein etwa halbstündiger Beitrag über die Dreharbeiten enthalten, der von Rainer Brandt gesprochen wird. Aufgrund der engen Verbindung zwischen Tobis und Brandtfilm nicht weiter überraschend.