Zitat von Lammers im Beitrag #15 Der alte Frankland, gespielt von Barlowe Borland (spricht übrigens in der OF mit schottischem Akzent), wirkt in der ZDF-Fassung deutlich besser, was durchaus auch an dem markanten Organ von Franz-Josef Steffens liegt, der ihn doch ausdrucksstärker rüberkommen lässt, während der Sprecher der DEFA-Fassung (Stefan, übernehmen sie !) doch etwas schwächer und gebrechlicher klingt.
Bin ja ein Westkind und daher mit vielen DEFA-Bearbeitungen nicht vertraut (sofern diese nicht im Westfernsehen ausgestrahlt wurden). Aber bei "Sherlock Holmes" schalte ich fast immer auf die DEFA-Fassung bei den Koch-DVDs. Gefällt mir irgendwie besser.
Das sind ALLES DEFA-Fassungen, auch die älteren mit Niklaus und Bohl (abgesehen von den ZDF-Bearbeitungen aus Hamburg, die nach der Wende entstanden sind) - ich weiß nicht, wer diesen Unsinn aufgebracht hat, die alten Fassungen wären für das Westfernsehen produziert worden ...
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #18Das sind ALLES DEFA-Fassungen, auch die älteren mit Niklaus und Bohl (abgesehen von den ZDF-Bearbeitungen aus Hamburg, die nach der Wende entstanden sind) - ich weiß nicht, wer diesen Unsinn aufgebracht hat, die alten Fassungen wären für das Westfernsehen produziert worden ...
Obwohl im Booklet zu den DVDs regelmäßig auf die DEFA-Herkunft hingewiesen wird, werden die Synchros mit Alfred Bohl im Menüt komischerweise als "West-Fassungen" bezeichnet.
Zitat von smeagol im Beitrag #17Aber bei "Sherlock Holmes" schalte ich fast immer auf die DEFA-Fassung bei den Koch-DVDs. Gefällt mir irgendwie besser.
Da du damit vermutlich die Alternativsynchros mit Hinrich Köhn meinst, bist du mit diesem Urteil nicht allein; siehe die Beiträge vom 4. Juni und 28. August 2007 in diesem Thread: Basil Rathbone (5)
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #18ich weiß nicht, wer diesen Unsinn aufgebracht hat, die alten Fassungen wären für das Westfernsehen produziert worden ...
Da muss jemand bei KOCH Media etwas furchtbar missverstanden haben.
"Das Fenster zum Hof" von Alfred Hitchcock ist wie in der Synchronfassung von 1984 auch in der Urfassung von 1955 gut besetzt. Eine Ausnahme gibt es aber dennoch: Raymond Burr, der den Nachbar Thorwald spielt, hat in der letzteren Fassung Walter Süssenguth, der auf dem kräftigen Burr trotz Maskerade viel zu alt und schmächtig klingt.
Ein Trostpflaster ist, dass Burr nicht im Detail zu sehen ist (entweder im Dunkeln oder zu weit weg), aber eine gute Wahl ist es dennoch nicht. Der in der 1984er Fassung besetzte Joachim Nottke passte wesentlich besser.
Der Einsatz von Native Speakers hat natürlich seine Vorteile, allerdings stechen einige von diesen in ansonsten guten Projekten arg negativ hervor. Ich vermute hier mal die mangelnde Routine. Für mich das aktuell prominenteste Beispiel: Rajvinder Singh in The Big Bang Theory. Für meinen Geschmack, ist es auch nach den vielen Staffeln nicht besser geworden.
Zitat von Lammers im Beitrag #15Das merkwürdigste an der DEFA-Fassung ist [...} die Tatsache, dass dort der "Hund" von einem Mensch synchronisiert wurde.
berti, schieb das doch bitte auch mal in die Foren-Schatztruhe!
Beim Vergleich beider Fassungen des Episodenfilms "Schwarze Geschichten/Der grauenvolle Mr. X" ziehe ich die Kinosynchro deutlich vor. Ihr einziger Schwachpunkt ist aus meiner Sicht Arnold Marquis für Basil Rathbone; für diesen Schauspieler hätte es genügend Alternativen (z. B. Erich Fiedler oder Klaus W. Krause) gegeben. In der ZDF-Fassung gefiel mir Gottfried Kramer in dieser Rolle deutlich besser; zugleich ist er aus meiner Sicht auch der einzige Lichtblick einer Synchro, die trotz hervorragender Sprecher ziemlich blass wirkt.
Die beiden Synchros von Woody Allens "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten ..." haben jeweils überwiegend positive Besetzungen (die teilweise verkalauerten Dialoge und vor allem das dusselig übersprochene Lied im Vorspann ziehen die erste natürlich massiv runter). Bei der Kinosynchro ist Harald Juhnke für Woody Allen allerdings ein Ärgernis. Die Episode "Was ist Sodomie?" kenne ich nur in der Kinosynchro, da diese bei den Ausstrahlungen der letzten Jahren stets in die ZDF-Fassung eingefügt wurde. Aber ich kann mir vorstellen, dass Elmar Wepper für Gene Wilder ähnlich merkwürdig wie Juhnke für Allen wirkt.
Bei der Synchro von "Die Katze auf dem heißen Blechdach" (1958) ist der einzige Schwachpunkt neben der ansonsten wirklich guten Synchronbesetzung Wolfgang Kieling auf Paul Newman. Die Tatsache, dass die Kombi wirklich gewöhnungsbedürftig wirkt und dass Kieling leider nicht an GGH heranreicht, lässt einen zu dem Schluss kommen, dass hier GGH wirklich perfekt gewesen und deswegen Pflicht gewesen wäre. Aber MGM war in jener Zeit immer für Überraschungen gut (leider).
Oh, da bin ich ganz und gar anderer Meinung. Kieling fand ich hier nahezu perfekt besetzt und hab auch sonst GGH keine Sekunde vermisst. Im Allgemeinen muss man auch sagen, dass GGH Newman kurz vorher lediglich in zwei Filmen sprach, und die waren nicht gerade die bekanntesten. Da finde ich's umso schmerzlicher welche Änderungen der Film (bedingt durch den Hays Code) gegenüber dem Theaterstück erfuhr. So wurde der Aspekt der Homosexualität völlig außer Acht gelassen.
Zitat von Silenzio im Beitrag #29Da finde ich's umso schmerzlicher welche Änderungen der Film (bedingt durch den Hays Code) gegenüber dem Theaterstück erfuhr. So wurde der Aspekt der Homosexualität völlig außer Acht gelassen.
"Völlig" nicht, aber er wurde schon erheblich abgeschwächt und man versuchte, davon abzulenken. Aber obwohl Film und Drehbuch mehrfach umgearbeitet wurden, blieben doch eine Handvoll Dialogstellen, die für 1958 etwas gewagt klingen und in der deutschen Fassung leicht entschärft wurden. Zensur in der Synchronisation