Zitat von Wilkins im Beitrag #149Überhaupt ein kurioses Zeitdokument: Einerseits 80er-Jahre-Blödelei, andererseits hört man hier schon typische Neuzeit-Stimmen wie Martin Keßler und Björn Schalla. Schräge Sache.
Kann es sein, dass das Michael Richters letzte Blödelsynchro war (VHS-Start: 25.8.1994) bzw. eine seiner letzten Arbeiten überhaupt? Der letzte Film war lt. Synchronkartei "Léon - Der Profi" (Kinostart: 19.01.1995), davor hat er noch "Enthüllung" (Kinostart: 05.01.1995) bearbeitet - beides seriöse Synchronfassungen. Sind jemandem noch spätere Arbeiten bekannt?
Ich bin übrigens erstaunt, für wie viele Kombinationen er verantwortlich war, die später zum Standard geworden sind. Offenbar gehen u.a. Reno/Kerzel (Léon), Willis/Lehmann (Stirb langsam) und Carrey/Fredrich (Ace Ventura) auf sein Konto. Im Grunde hat der gute Mann seinen eigenen Thread verdient.
Zitat von Gast im Beitrag #1Zum Brüllen finde ich auch Herbert Weicker für Christopher Lee in "Dracula jagt Minimädchen". Vor allem das "Ei!" ist unbezahlbar, das höre ich mir beim Ansehen oft vier, fünf mal in Folge an, weil ich's nicht glauben kann.
Ebenfalls ziemlich grotesk erscheint es mir in "Dracula - Nächte des Entsetzens", dass Christian Marschall dort neben Christopher Lee noch Patrick Troughton als Diener des Grafen synchronisiert. Dass ein Sprecher mehrere größere Rollen im selben Film hat, gab es bei Brandt und Brunnemann öfter, auch bei manchen Cartoons, die Tele 5 um 1990 bearbeiten ließ, kam das vor. Aber im Kontext einer "normalen" Kinosynchro wirkt es lächerlich, zumal der Diener Klove zu Beginn Text hat, Dracula später zunächst aus dem Off zu hören ist und beide in einigen Szenen Dialog miteinander haben! Marschall drückt seine Stimme für Lee zwar und knurrt betont "böse", aber die "Doppelung" ist doch offensichtlich, weshalb die "eigentlich" schockierend gemeinte Szene der Folterung des ungehorsamen Dieners durch seinen Herrn zur Lachnummer verkommt. Hielten die Verantwortlichen ihr Publikum für schwerhörig? Aber auch so wirkt Marschalls Geknurre eher albern als bedrohlich, im Unterschied zu Lee, der im Original teilweise geradezu charmant klingt.
Endlich beglückt uns Netflix mal wieder mit einem Meisterwerk (wobei sie es nicht selbst verbrochen zu haben scheinen). Die Synchrontafel sagt eigentlich schon alles.
Die Besetzung finde ich ziemlich interesting: Jörg Fischer und Gunter Ziegler haben damals schon in etlichen alten Sierra-Adventures mitgesprochen, deren deutsche Lokas in den USA entstanden. Und Emily Behr kennt man sogar aus hiesigen Synchros.
Jim Boeven kenne ich aus den Ami-Bearbeitungen von "The Great Buck Howard" (wo er Colin Hanks sprach) & "Rosemary's Baby" (auch auf Netflix gelaufen). Letzerer unter der Regie vom allseits beliebten Kai Wulff. Endlich beschert uns Netflix das lange herbeigesehnte Revival der Flugzeug-Synchros.
"Eins sag' ich Dir: Wenn ich erwachsen bin, geh' ich ran, wie 'ne Hafennutte!" "Ich möchte jedenfalls nicht, dass meine Tochter eines Tages 'alter Hurenbock' zu mir sagt."
Was hast du da wieder ausgegraben... Den muß ich in voller Länge sehen. Kalauersynchro ist ja das eine, aber wie die Kinder(stimmen) hier herziehen hab ich glaub auch noch nie erlebt.
Du lieber Himmel, wer hat denn seine Kinder für solche Dialoge zur Verfügung gestellt! Irgendwo sollte eine Grenze sein und für mich ist sie hier schon merklich überschritten.
"Schande des Dschungels" - Schande des Synchronstudios? Naja, der Film ist für sich ja schon eine Ansammlung von Blödheiten, Obszönitäten und Szenen, die im Realfilm oberste Splatterqualität hätten. Da passen die Sprüche und Unflätigkeiten von Michael Richter schon wieder dazu. Einige sind sogar ganz witzig ("Afrika - wo man glaubt, dass es neben Leningrad auch Leninkrumm gibt") und der Rest ... ich habe nur wenige Minuten durchgehalten, das ist ein Film für einen Abend, an dem sich mehrere Leute völlig besaufen. Synchrontrash pur!
Sie scheinen immer noch verheiratet zu sein. Zumindest wird er in diesem Artikel aus dem letzten Jahr als ihr Ehemann bezeichnet:http://www.morgenpost.de/berlin/leute/ar...da-Swinton.html Regie-Arbeiten von ihm aus den letzten zwanzig Jahren fielen mir allerdings auch nicht ein.