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Dieses Thema hat 382 Antworten
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 Filme: Klassiker
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Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

21.02.2020 19:44
#346 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Jetzt geht es weiter mit Auszügen aus den Briefen der Synchron-Schnittmeisterin an mich.
Damit hatte ich ja am 31.1.2020 hier in dieser Rubrik begonnen.

"Bei der EHRE DER PRIZZIS sprach Erik Schumann die Hauptrolle, und dem NICHOLSON hatte man bei der Rolle
im Mund irgendwas eingesetzt, so daß seine Backen dicker waren und seine Sprache dadurch etwas dümmlicher,
was der Rolle entsprach.
Natürlich mußten wir nun auch was erfinden, und der arme ERIK sprach die ganze Rolle mit Zahnarzt-Tampons
in der Schnauze und litt fürchterlich."

"RUTH LESCHIN war zunächst Cutterin bei Synchron, dann Autorin und noch später Regisseurin. Noch im hohen
Alter hat sie sich sehr für Soziales engagiert, ging zu Demos mit Plakat vor der Brust und kümmerte sich
sehr um Krebskranke, seitdem sie bei Synchron nicht mehr gearbeitet hatte."

"Christine "Cissy" Lembach hatte mit Männern nie was am Hut, aber brachte eine Tochter zur Welt, an der sie
viel Freude hatte."

"Nein, der VOLKER J. BECKER hat meines Wissens nie selbst synchronisiert. Dazu war er viel zu sehr
introvertiert."

"Das absolut schüchterne Blümchen (Walter Bluhm) war allseits sehr beliebt und wuchs nur einmal über sich
hinaus, als er den Regisseur CONRAD VON MOLO anbrüllte und das Studio verließ, weil Molo ihn derart getriezt
hatte. Und das passierte ausgerechnet bei MOLO, der zwar sehr geschätzt, aber auch gefürchtet war."
(ob das Auswirkungen auf die weitere Zusammenarbeit der beiden hatte, steht nicht im Brief)

"ERNA HAFFNER und WOLFGANG LUKSCHY in einer kleinen Pause im Synchron-Atelier: Erna: Wolfjang, ick hab ja nu
n´Herzschrittmacher. Wist ma sehen? Erna macht sich tatsächlich oben frei !
Mußte nich, Ernaken, ick hab doch ooch einen, antwortet Lukschy, und macht sich oben ebenfalls frei...
Das Studio bog sich vor Lachen. Die Arbeit mußte für etliche Minuten unterbrochen werden..."

"Da ich auch gerne und vor allem etliche Disney-Filme machte, hatte ich viel mit HEINRICH RIETHMÜLLER zu tun,
der ja alles Musikalische übernahm. Er hatte den Schalk im Nacken und ließ sich von unserer SIMOTON-Chefin Frau
Stoll kaum etwas sagen. Da prallten zwei Dickköppe aufeinander. Aber am Schluß ging immer alles gut aus."
(H.Riethmüller wurde ja bundes- und DDR-weit ( Östereich und die Schweiz nicht zu vergessen) durch die ZDF- Show
DALLI DALLI bekannt,
als musikalischer Chef der kleinen Begleitband.)

"Mit MARTIN BENRATH hatte ich sehr selten zu tun, aber ich mochte ihn sehr, wir kannten uns schon von früher, da wir
dieselbe Schauspiellehrerin hatten, das war Maria Loja, die Gattin von Schauspieler Hans Stiebner.
Der Martin war damals schon sehr, sehr zurückhaltend und hat nie über Privates gesprochen. Ich habe das dann
akzeptiert und fand es bald danach völlig richtig.So blieb ihm vieles erspart, Stichwort Klatschpresse."
(wird fortgesetzt.der Synchronopa.)

berti


Beiträge: 17.494

21.02.2020 22:44
#347 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Danke für diese Anekdoten!

Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #346
"Bei der EHRE DER PRIZZIS sprach Erik Schumann die Hauptrolle, und dem NICHOLSON hatte man bei der Rolle
im Mund irgendwas eingesetzt, so daß seine Backen dicker waren und seine Sprache dadurch etwas dümmlicher,
was der Rolle entsprach.
Natürlich mußten wir nun auch was erfinden, und der arme ERIK sprach die ganze Rolle mit Zahnarzt-Tampons
in der Schnauze und litt fürchterlich."

Als Simon Jäger Jahrzehnte später Heath Ledger in der Rolle des Jokers synchronisierte, hat er sich auch etwas in den Mund gestopft, wie er bei der Übergabe der Silhouette erzählte.
Dass ein brüllender Walter Bluhm auch noch nach so langer Zeit in Erinnerung geblieben ist, kann ich mir absolut vorstellen!

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

22.02.2020 08:32
#348 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Die Briefe sind ja auch schon über 20 Jahre alt. Da war die Cutterin "erst" 74. Da gehts mit dem Oberstübchen noch
gerade so, denke ich. In eineinhalb Jahren, so Gott, die Natur, wer auch immer es will, weiß ich´s dann.
Gruß.hans.

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

03.03.2020 21:00
#349 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Dann mal schauen, was die nette Synchron- Cutterin aus Berlin-West, die bei einem halben Dutzend Berliner
Synchronfirmen tätig war, mir noch so geschrieben hat, was auch für andere Synchronfreunde hier interessant
sein könnte:

Ich zitiere: "Wie kommen Sie auf HEINZ GIESE ??? Ich habe zwar mit ihm viele Filme gemacht, aber ein toller
Schauspieler ist er nicht (damals lebte er noch, Albr.). Da hat er seine Grenzen. Er verlegte sich ja später
auf Text und Regie und bekam, da er politisch sehr engagiert ist (Sozi !), meistens Filme , die dieses Thema
hatten. Viel macht er jetzt nicht mehr (der Brief stammt vom Jahr 2000, da war GIESE 81/82). Auch seine zweite
Frau, die INGE WELLMANN, macht nicht mehr viel, sie dagegen war eine Komödiantin erster Klasse."

"Ach ja, da fällt mir ein, daß ich den Jack Lemmon- Film AVANTI ! AVANTI ! gemacht habe. THOMALLA war wieder in
Höchstform, aber er und auch Harry Wüstenhagen, der den Manager sprach, wollten mich erschlagen, weil ich angeblich
zu lange Takes gemacht hatte. Aber das ging ja nicht anders, weil die sich oft überlappten, und der LEMON redet
sowieso immer so lange Sätze!"

"Alfred Balthoff: alle nannten ihn nur "Fredy". Zu ihm hab ich auch noch Episödchen."
(schade, dazu ist es nicht mehr gekommen....)

"Nun will ich Ihnen von meiner Arbeit als Cutterin erzählen, allerdings nur auszugsweise. Eine langgediente Kraft
wie ich hat äußerst vielfältige Aufgaben, die kann ich alle gar nicht im einzelnen schildern. In jedem Brief werde ich
aber einiges mitteilen, was Sie noch nicht wissen, denke ich, und Sie wissen wirklich eine ganze Menge.
Also:
Hinter den Take- Nummern notiert sich der Cutter immer, welche Aufnahme "genommen" wurde. "1" bedeutet dann die "Letzte".
Das ist aber noch nicht alles bei den Takes. Oft wird von Take "1" ein Teil ersetzt durch den Teil im Take "2". Aber das
sind Details, ich versuch mal, mich auf wesentlichere Dinge für einen Laien zu konzentrieren.
Übrigens, die Sprache, die unter uns Synchron-Mitarbeitern und Sprechern herrscht, ist schon recht eigentümlich. So heißt
es z.B. , wenn der Zeitplan mit den zu einer bestimmten Uhrzeit bestellten Sprechern überzogen wird : "Wir hängen"
"Cont" heißt Conter und bedeutet, der Mund des ausländ. Schauspielers ist nicht zu sehen, aber er spricht.
"On" heißt: der Text ist im Bild, "off": er ist nicht im Bild usw.usf. Das sind ganz viele Abkürzungen, die die Arbeit
natürlich zügiger machen.
Glauben Sie mir, Synchron ist eine einzige Schummelei, man kann es auch Betrug nennen (Ich kann mir das leisten, bin ja
längst im Ruhestand.) Warum Schummelei ? Ganz einfach, an den Schneidetischen läßt sich bei der Endfertigung (aufgepaßt:
das ist natürlich noch vor dem Zusammenkleben !!) unheimlich viel verändern, verbessern, lippensynchron u.v.a. machen, so
wie es nie bei der eigentlichen Sprachaufnahme getan war. Das hat mehrere Gründe. Der Hauptgrund: Man spart Zeit und
damit auch Geld und Nerven bei allen Beteiligten."
(wird fortgesetzt)

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

30.03.2020 15:11
#350 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Es geht weiter mit Auszügen aus Briefen der netten Westberliner Cutterin an mich:

Sie hat ganz viel zum Synchronablauf an sich mitgeteilt. Ich versuche das zusammenzufassen und
möglichst die englischen Begriffe auszutauschen gegen deutsche, die sie meistens mitgenannt hat:

.....Der Film wird angeliefert, bei Normallänge in 10 Rollen a 300 Meter

.....Mit dem angelieferten Film wird auch gleich der Originaltext, so daß´sofort eine Übersetzung
gemacht werden kann, die aber nichts mit sychronischer Genauigkeit zu tun hat, denn den synchronen
Text macht später dann der Regisseur entweder mit der Cutterin zusammen, aber seit Jahren schon
sie alleine.
.....Der Cutter/die Cutterin muß dann den ganzen Film TAKEN. (Taken, zu Schleifen zus.-kleben, das
weiß sicher hier jeder, Einzelheiten lasse ich weg)
.....Der Cutter sitzt neben dem Schauspieler, der Regisseur hinten in der Kabine. Beide geben Anwei-
sungen
....Der Cutter kämpft um Synchronität, der Regisseur um Ausdruck. Ist alles zur Zufriedenheit, heißt
es : TAKE GESTORBEN.

Wie beim Spielfilm dreht man den Film nicht kontinuierlich runter. Das hängt in erster Linie mit dem
Drehplan zusammen, den der Aufnahmeleiter erstellt in Absprache mit den vorgesehenen dt. Sprechern,
je nachdem, wie sie "können", also für diese Synchro Zeit haben.
.....Niemand von ihnen kann immer 100%ig synchron sein.Manche Schauspieler sprechen zu kurz, manche zu
lang. Daß am absoluten Ende der Arbeit dennoch (fast) alles synchron "aussieht", das
ist eine der wichtigsten
Arbeiten des Cutters und erfolgt am Schneidetisch durch "Hin-und Herziehen" des Takes.
Es hat ja keinen Zweck, den Schauspieler/die Schauspielerin zu quälen, daß er/sie bei der Aufnahme unbedingt
100%ig synchron sein muß, denn die Erfahrung sagt: es wird auch bei der 20. Wiederholung nicht besser.....
Und ein erfahrener guter Cutter kriegt das-wie gesagt-am Schneidetisch hin....
......Mit der angelieferten Kopie des Films kommen auch gleich die IT´s (internationale Musik-und Geräuschbänder),
sind aber oft nicht vollständig. Dann muß z.B. ein Geräuschemacher kommen, und wir nehmen das Fehlende im Studio
auf.
Die Bänder werden am Ende dann gemischt (das sind meistens 2 Sprachbänder, 2 Musikbänder und 1 Geräuscheband, in
der Regel).
Bevor gemischt wird, nimmt man noch Hintergrund-Gequassel oder Vogelgezwitscher oder Zirpende Grillen auf, wenn es
auf den IT´s (s.oben) fehlt. Diese "Geräusche" hat man im Archiv parat zu liegen.
.....Bevor aber diese End-Mischung vonstatten gehen kann, kommt erstmal die GROßE ABNAHME mit dem Regisseur, dem
Synchron-Firmenchef und meistens mit einem Herrn vom Verleih.
Ein allseits gefürchtetes Unternehmen, denn die fangen nun an zu meckern.
(und über dieses Meckern wollen wir gern mehr erfahren--demnächst in diesem Forum...)

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

25.04.2020 19:18
#351 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Ich schließe hier an und fahre mit dem Briefzitat der Schnittmeisterin fort: "Die Assistentin sitzt bei dieser GROßEN
ABNAHME dabei und notiert alles..... Ich korrigiere hin und wieder etwas für mich (denn in der Vorführung sieht man
ja alles zum ersten Male auf der Leinwand in GROßFORMAT).....Dem Firmenchef gefällt vielleicht ein Text nicht und
dem Verleih...oh Gott...womöglich ein Sprecher nicht.
Aber alles MUß ja noch vor der Mischung geregelt werden. Also möglicherweise Neuaufnahmen für Text....Umbesetzung
eines Sprechers....ein Horrortrip....
Ist dann aber alles unter einem Hut, beginnt die Mischung. Der Cutter sitzt neben dem Tonmeister und hat sich ein
Schema gemacht, um ihm zu sagen,
............WO Einsätze sind
............WO Atmosphären-Schleifen reingefahren werden müssen
............WO ein zweites Band anfängt und wo es aufhört
Wenn irgendeine Szene dann DOCH noch nicht optimal scheint, dann kramen wir in unserem Archiv und
suchen z.B. noch einen kläffenden Köter oder ne tickende Uhr oder Stimmen im Hintergrund raus und
fahren die ein.
Bei der Mischung sitzt meistens auch einer vom Verleih dabei und gibt seinen "Senf" dazu....alles
ist reine Nervensache...Aber für den Cutter ist damit der Film "gestorben". Nur die Assistentin
muß die Mischbänder noch "einstarten", beschriften, und dann ab zur Kopieranstalt.
Das wäre nun alles, aber natürlich gibt es noch andere, viele kleine "Sachen", die in diesem Ablauf
passieren können, aber sie sind nicht so wichtig, darüber zu schreiben.
Ich habe nun geschildert, wie eine NORMALE SYNCHRONISATION MIT FILM vor sich geht.
Dann kamen die VIDEOS zu uns, die ich in meiner aktiven Zeit auch noch mitgemacht habe. Da war vieles
ganz anders und anfangs komplizierter; aber wir haben es hingekriegt; und heute (Jahr 1999, albrecht)
ist das alles ja schon längst Schnee von gestern...." (Zitatende)

Damit habe ich alles eingegeben, was aus den Briefen der netten Cutterin möglich war. Aber es geht weiter
mit "Erlebnissen" von weiteren Synchronschaffenden dann beim nächsten Mal.

Ach ja, noch ergänzend folgendes: Die nette Schnittmeisterin war in mehreren Synchronfirmen BERLIN-WEST`s
tätig, und nur dort.

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

23.05.2020 15:12
#352 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Hallo ! Habe alte Synchro-Notizen von mir gefunden, deren Inhalt ich von ganz verschiedenen Quellen mal erhalten habe.
Ich bitte um Entschuldigung, wenn diese Angaben bei den Synchronfans dieser Filme längst bekannt sind.
Andererseits denke ich, könnte es doch diesem und jenem helfen, der sich für alte Synchros interessiert.
Wie man´s macht ist´s eh`verkehrt.

AGNES FINCK: Plötzlich letzten Sommer (Katherine Hepburn) und REBECCA (Joan Fontaine)
ROMA BAHN: Günstling einer Königin (Bette Davis) und My fair Lady (Mrs.Higgins)
RENATE KÜSTER: Die Nibelungen (BRD 1966) (Karin Dor)
EDITH TEICHMANN: Verbrechen ohne Schuld(1950)(Mai Zetterling)
GÜNTHER UNGEHEUER: Todesangst bei jeder Dämmerung (George Raft)

INGRID ANDREE: Die Erbin (Olivia de Havilland) und DER EHEKÄFIG (Ingrid Thulin)
VIKTORIA VON BALLASKO: Das Mädchen mit der Maske (Annabella) und OH SUSANNE (Joan Fontaine)
KURT ULRICH (bis 1961 Synchron DEFA, dann ca. 1 Jahr im Westen Synchron): Verrat auf Befehl (Poul Reichardt)
ERNST STAHL-NACHBAUR: Ivanhoe ,der schwarze Ritter (1952) (Basil Sydney)
HEINZ WELZEL: Höllenfahrt nach Santa Fee (John Wayne) und Drei Münzen im Brunnen (Rossano Brazzi)
PETER PETERSZ: Razzia in Paris (Lino Ventura)

SKLAVIN DES HERZENS: Gert Tellkampf (Cecil Parker)
HELLO DOLLY !: Michael Wuschik hat nach seinen eigenen Angaben den zweiten jungen Mann (Tänzer) gesprochen
GUDRUN GENEST: PUSCHEL, DAS EICHHORN-TV-Zeichentrickserie (ERZÄHLERIN)
ULRICH HAUPT: Tiger Bay (John Mills), Die Brücke der Vergeltung (Rod Steiger)
FERIEN WIE NOCH NIE (GB 1951):Wilfried Hyde-White (Otto Matthies)

Gruß.hans

Lammers


Beiträge: 4.070

23.05.2020 16:35
#353 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #350
....Der Cutter kämpft um Synchronität, der Regisseur um Ausdruck. Ist alles zur Zufriedenheit, heißt
es : TAKE GESTORBEN.


Sagt man das eigentlich immer noch in manchen Studios oder ist das durchweg durch ein allgemeineres "Danke" abgelöst worden? Ich weiß, dass man Ersteres früher sagte (s. eine Doku auf 3sat zum Thema Synchronisation).

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

23.05.2020 17:00
#354 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Die jüngeren Generationen machen es, soweit ich das mitbekomme, eher mit einem Danke und einem kurzen "Wunderbar" oder dergleichen. Das ist sozusagen das positive Schlusswort zu Takes - wohl nicht zuletzt auch, weil man sich dem angeschlagenen Tempo den Mund fusslig reden würde, wenn man immer mit "Take gestorben" käme.
Eindeutig ist es ja so und so.

Gruß
Stefan

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

26.06.2020 10:11
#355 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Hallo !

Heute beginne ich mit einer (möglicherweise) "Sensation" !

..............Es geht um den US-amerikanischen Spielfilm der MGM von 1952 "LILI", in dem ZSA ZSA GABOR mitspielt,
und mein langjähriger Spezi hat nun herausgehört, daß Zsa Zsa von HILDE VOLK, der Gattin Erik Odes, synchronisiert
wird .
Weiterhin hat mein Spezi HILDE VOLK "identifiziert" in den Synchronrollen
...............Mein Herz singt nur für dich-1952 für Paula Corday (Rolle Franziska Landers)
...............Vorhang auf! -1953 für Nanette Fabray (Rolle Lily Marton)
Mein Kompliment an den Spezi für diese Leistung !(er ist sich hier bei den dreien ganz sicher)

..................Jetzt weiter mit Synchros, die ich mir im Laufe etlicher Jahre von verschiedenen Quellen notiert
hatte und habe:

EVELYN GRESSMANN: Bette Davis "Die Braut kam per Nachnahme"
..................Sally Kirkland "Abenteuerliche Erbschaft"
..................Jean Simmons "Ein amerikanischer Quilt"

LINA CARSTENS: "Blockade in London" für Margaret Rutherford
..............."Entscheidung vor Morgengrauen" für Helene Thimig

LUTZ MOIK: "Die Brücken von Toko-Ri" (Mickey Rooney)
..........."Als Jim Dolan kam" (George Peppard)

AMADEUS AUGUST: "Schmetterlinge sind frei" (Edward Albert)
................"Die Rückkehr der Musketiere" (Richard Chamberlain)
................"Falcon Crest" (TV-Serie) (Roy Tinnes)

RÜDIGER BAHR: "Meine 3 Schwestern und ich" (William Shatner)
.............."Cheers" (US-Serie) für Ted Danson (Rolle Sam Malone)
..............Ed O`Neill in AL BUNDY ist ja bekannt (ich hoffe, die andern nicht so, haha)

ETHEL RESCHKE: "Wo ist Papa?" (Ruth Gordon)
..............."Die sündige Stadt" (Elsa Lanchester; diese Dame auch in der 2.Synchronfassung "Das Privatleben Heinrich VIII.")
..............."Höllenfahrt nach Santa Fe" (Claire Trevor)

MICHAEL GÜNTHER: "Der Löwe im Winter" (Darsteller/Rolle leider nicht genannt)
Er schrieb mir, daß er in einer Reihe von Filmen synchronisiert hat.
Ich zitiere ihn: "......habe die dt.Texte und die Dialogregie von über 120 Filmen besorgt, darunter DOKTOR SCHIWAGO, BLOW UP,
TANZ DER VAMPIRE, DER LÖWE IM WINTER, MÖRDER AHOI!, SONNTAG IN NEW YORK, IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS".
Wer Fan von Michael GÜNTHER sein sollte: Er hat 1956 einen Spielfilm gedreht, MAZURKA DER LIEBE (nach "Der Bettelstudent)-DEFA.

(bin nicht sicher, ob ich´s schon eingegeben habe. Wenn ja, verzeiht!)
Synchronopa.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

26.06.2020 12:51
#356 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #355
MICHAEL GÜNTHER: "Der Löwe im Winter" (Darsteller/Rolle leider nicht genannt)

Das ist leicht: Timothy Dalton in seinem Filmdebüt als König von Frankreich.

Gruß
Stefan

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

27.06.2020 07:55
#357 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Danke, STEFAN ! Dann schaue ich jetzt erstmal in die "Bank" und in die "Kartei", ehe ich weiter frage.
Gruß.hans

kinofilmfan


Beiträge: 2.577

27.06.2020 08:13
#358 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Zitat
Vorhang auf! -1953 für Nanette Fabray (Rolle Lily Marton)



Dem "Spezi" meinen Dank. Diese Rolle hatte ich (wie so manch andere...) noch offen. Ist auch gut vorstellbar, denn ihr Ehemann sprach Fred Astaire und hat (vermutlich) auch Buch und Regie gemacht.

Zitat
ETHEL RESCHKE: "Wo ist Papa?" (Ruth Gordon)
..............."Die sündige Stadt" (Elsa Lanchester; diese Dame auch in der 2.Synchronfassung "Das Privatleben Heinrich VIII.")
..............."Höllenfahrt nach Santa Fe" (Claire Trevor)



Keine Ahnung, ob ich das schon mal geschrieben hatte: für mich ist Ethel Reschke auch die deutsche Stimme von Jean Hagen in "Du sollst mein Glückstern sein".

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

28.06.2020 07:59
#359 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Der Spezi wird sich freuen, KINOFILMFAN. Er liest im Forum, möchte aber (noch) nichts eingeben, da er beruflich
stark in Anspruch genommen ist.
Gruß.hans.

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

10.07.2020 16:57
#360 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Hab noch einige Synchron-Infos, und ich bitte um Nachsicht, wenn diese längst in diesem schönen, abwechslungsreichen
Forum von anderen Fans eingegeben sind:

.......PANZERSCHIFF GRAF SPEE- GB 1956: Der Erzähler war ARTHUR WIESNER, der auch bei DEFA´s tätig war (Film u. Synchron)

.......BEI MIR NICHT- die Mitwirkende Carroll Baker wird von DINAH HINZ synchronisiert
.......VON DER TERRASSE - Die mitspielende Joanne Woodward (Gattin von Paul Newman) spricht DINAH HINZ, die der Schauspieler-
......."dynastie" "H I N Z " entstammt.

.......DER BESIEGTE GEIZHALS - Lucille Ball wird von URSULA GRABLEY gesprochen. Stammsprecherin von Missis Ball war AGI PRANDHOFF.
.......EINE LADY MIT VERGANGENHEIT - Frau GRABLEY sprach auch Paulette Goddard, zumindest hier,
.......während Missis Goddard im Klassiker DER GROßE DIKTATOR von HANNELORE SCHROTH synchronisiert wurde. Übrigens, letztere
.......sprach auch mal DIE LOLLO ("Gina Nationale") in der LETZTEN ETAPPE und die "8-malige LIZ" in "Wer hat Angst vor V.Woolf?"

.......Auch CHARLES BRAUER geb. Knetschke, Hauptdarsteller im dritten DEFA-Film IRGENDWO IN BERLIN(1946) , "altersberühmt " durch
.......den TATORT vom Ersten mit Manfred Krug, hat synchronisiert, "sogar" DEAN MARTIN in HALLO, JERRY LEWIS (Uwe Friedrichsen).
.......Weitere "Einsätze": Frank Faylen IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN? / Roy Scheider IN DER STILLE DER NACHT / David McCallum DIE FARM
.......DER VERFLUCHTEN

......JEANNE MOREAU: In ihren Streifen JULES UND JIM sowie MONSIEUR KLEIN wird sie von 1-2-3 CORONA (paßt ja gerade) Eva-Ingeborg Scholz
......gesprochen. Letztere debutierte übrigens im Spielfilm KEIN PLATZ FÜR LIEBE (DEFA 1947) in einer ganz kleinen Rolle an der Seite
......von Günther LOBE

......Der hervorragende Bühnenschauspieler ROLF BOYSEN hat auch gefernseht und synchronisiert. Seine Stimme ist m.E. gut zu erkennen.
......Ich gebe totzdem ein paar Sprechrollen von ihm ein:
......PIERRE MONDY in der 61er Fassung von DER GRAF VON MONTE CHRISTO/ ELI WALACH in DER SIEGER/ BELA LUGOSI in DRACULA

......Da wir gerade bei PAULETTE GODDARD waren. ILSE WERNER sprach sie auch, in PIRATEN IM KARIBISCHEN MEER / und die damals
noch berühmtere MAUREEN O`HARA hat Frau WERNER in DER SEERÄUBER synchronisiert. Frau Werner war im Nachkrieg etwa 2 Jahre
gesperrt. Aber nicht im Osten, so daß sie mindestens ein Hörspiel beim ostzonalen BERLINER RUNDFUNK 1945/46 als Sprecherin
produziert hat. HANS ROSENTHAL berichtet darüber in seinen Erinnerungen. Bevor er zum RIAS ging, war er beim BR angestellt
und hat Ise Werner mit seinem Fahrrad von ihrer Wohnung abgeholt und wieder zurückgebracht.
(wird fortgesetzt)

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