Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #480Nun, wenn das für dich (Samedi) als Reboot ausreicht ...
Wie gesagt, man sollte bei Bond immer nur die Filme der jeweiligen Darsteller für sich betrachten. Einige Filme (wie z. B. FYEO oder LTK) sind da natürlich etwas problematisch, aber bei Brosnan und Craig funktioniert das eigentlich ganz gut.
Gut, dass wir die Bücher ignorieren, denn in Lizenz zum Töten versucht John Gardner, Filme und Bücher irgendwie unter einen Hut zu kriegen, was dazu führt, dass Leiter bereits zum zweiten Mal die gleichen Körperteile von einem Hai abgebissen werden - aber ich nehme an, es war ein anderer Hai.
Ich steige gerade von Final Cut auf Premiere um und habe mir zu Übungszwecken mal "Skyfall" vorgenommen und mir einen Version geschnitten, die deutlich besser funktioniert. Schade, dass fast Niemand diese Version sehen kann. Ich bin sicher, dass viele die "neue" Schnittfassung mögen würden. Ich habe viele Dinge die mich störten herausgeschnitten, an exakt drei Stellen den Soundtrack gegen Teile des Casino Royale Tracks ersetzt und an genau einer Stelle den Original Bond Theme eingefügt. Das Ergebnis ist ein überraschend gut funktionierender Film, in dem vor allem die Szenen mit Moneypenny deutlich besser funktionieren und das Pacing besser ist. Meinen Cut kann ich leider nicht zeigen, aber das Changelog kann ich mal zur Diskussion stellen.
Eröffnungssequenz: neue Musik eingefügt (Anfang des Casino Royale Bond Theme) Autoverfolgungsjagd: Beginn fast komplett herausgeschnitten, Moneypenny fährt keinen Spiegel mehr ab Zug: Spruch von Moneypenny über die brandneuen VW Beetle entfernt Nach Explosion von MI6: komplette Sequenz mit Bond und dem unbekannten Girl am Strand entfernt, Szene beginnt mit Bond und dem Trinkspiel Hauptquartier: Szene mit Bond und Moneypenny endet früher - Bond: Wenn sie mich genau im Visiert hätten - Moneypenny: hätten sie nicht die geringste Chance - Schnitt Shanghai Bond verfolgt Killer: Neue Musik eingefügt (Casino Royale CCC4 Theme) Shanghai - Bond wird nicht mehr von Moneypenny rasiert, Szene endet früher (Moneypenny: Soll wohl ein sadistischey Spiel sein - Bond steht vor Spiegel - Schnitt Shanghai Casino - Bond betritt Casino: Neue Musik eingefügt (klassischer Bond Theme) Silver ist weg und Q stellt Hackerangriff fest: Szene gekürzt, Q zieht keine Stecker mehr aus dem Computer Bond fährt mit M weg: Dialog vor Erreichen von Skyfall komplett entfernt Finale Szene: extrem gekürzt, Bond wird ins Büro gebeten und begrüßt nur kurz Miss Moneypenny mit "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit Miss Moneypenny" und wirft ihr einen Blick zu, Moneypenny lächelt nur, Bond geht ins Büro von M (so wirkt es nicht mehr so gewollt mit der Faust ins Auge, sondern nett und beiläufig".
Sehr interessanter Changelog, die meisten Szenen davon hätte ich auch gekürzt. Gefällt. Stelle mir das Pacing so recht gut vor. Wie hoch ist die Laufzeit denn am Ende geworden?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #470Aber wenn du mich bewusst missverstehen willst - bitte schön.
Das ist seine Art zu diskutieren, nicht wundern. Der Thread sollte in "Samedis Lieblingsbond" umbenannt werden. Wann immer jemand anderer Meinung ist, widerspricht er (Samedi) so oft, bis alle aufgeben. (Glücklicherweise ist fortinbras nicht in diesem Thread unterwegs, sonst würde jedesmal berti an seiner statt sprechen, wenn ihn jemand kritisiert.)
Zitat von PeeWee im Beitrag #482Gut, dass wir die Bücher ignorieren, denn in Lizenz zum Töten versucht John Gardner, Filme und Bücher irgendwie unter einen Hut zu kriegen, was dazu führt, dass Leiter bereits zum zweiten Mal die gleichen Körperteile von einem Hai abgebissen werden - aber ich nehme an, es war ein anderer Hai.
Witzig, dass du auf diese Szene verweist. Wären die Craig-Filme keine Prequels, wäre Felix Leiter dadurch eh quasi komplett raus und ich fand sein Comeback eigentlich mit Jeffrey Wright cool (fraglich allerdings, warum hier keiner "BlackLeiter" schrie, aber "Blackpenny" schon). Das macht schon alles Sinn, so wie es ist - jetzt nochmal früher anzufangen und Figuren wiederbeleben, die cool waren. Die Brosnan-Filme waren inhaltlich eigentlich überflüssig und obendrein Leiter nicht mehr zu gebrauchen, Q so alt, dass er seinen eigenen Nachfolger präsentieren musste. Wäre noch M als Konstante geblieben, aber ausgerechnet den beraubte man dann auch noch seines Charmes und seiner Bedeutsamkeit für den Support Bonds - vor allem, wenn es darum ging auch "Einfach mal die Fresse zu halten". Um nicht zu sagen, dass man ihn seiner Eier beraubte ... dass "er" dann obendrein auch noch eine Frau wurde, ist hierbei nebensächlich.
Und dann wundern sich die Leute noch, wenn ich sage, dass man sich beim Vorwurf, auf die Fans der alten Filme sei geschissen worden, bitteschön als erstes an die Brosnan-Filme wenden soll. Wo es nämlich einfach mal so war. Paradoxerweise war zwar Brosnan immer noch kein guter Bond, aber zumindest noch das "bondischste" oder "bondeskeste" an diesen Filmen. Erschreckend eigentlich. Die Brosnan-Filme führten in ihrem Modernierungswahn total ins Nichts und wateten außerdem in einer ausgetretenen Story-Welt, wo es eben beispielsweise jenen Felix Leiter schon gar nicht mehr gab und geben konnte, so wie er in den 60ern cool gewesen war. Die Brosnan-Bonds sind daher in gewisser Weise für die Bond-Reihe sowas ähnliches wie es "Batman & Robin" für die Batman-Reihe war, nach dem Nolan nicht umsonst ein Reboot der Reihe machte und vorher auch einige Jahre ins Land zogen. Es war einfach vorbei. Man hatte das Ganze tot geritten. Und es wäre tatsächlich sinnvoll gewesen, Judi Dench für das Reboot auch nicht mehr zu verpflichten, aber damit hätte man gewissermaßen das vollumfängliche Scheitern der Brosnan-"Ära" eingestanden - und das wollte man wahrscheinlich nicht, um eine gewisse Kontinuität in der Reihe zu waren, so als sei immer alles nach Plan gelaufen ...
Fraglich, warum dann jetzt keiner schreit, dass das kein Film der regulären Reihe war und sowas hingegen in der regulären Reihe ja mal GAR NICHT geht.
By the way ... welche Hautfarbe Moneypenny hat, ist für die Szene, wie sie sich als Moneypenny outet, die kritisiert wird, komplett egal. Und auch dahingehend, welchen Hintergrund Moneypenny in der neuen Version als Ex-Agentin hat, ist das total Wurscht. Ob sie also nun Black ist oder nicht, tut nichts zur Sache. "Blackpenny" als Kritikschlagwort in den Raum zu werfen, ist abwegig.
Für meinen Geschmack ist die neue Moneypenny die erste, bei der ich nachvollziehen kann, warum Bond sie anflirtet. Aber gut, bei den früheren Filmen wirkte es auch meistens so, dass er nur aus Spaß mit ihr flirtet - oder aus Mitleid. Das war immer recht süß, aber ich seh keinen Grund, warum Moneypenny nicht sexy sein darf. Bond legt ja trotzdem auch noch andere Frauen flach.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #487Die Brosnan-Filme waren inhaltlich eigentlich überflüssig
Mit dem Ende des kalten Krieges verlor James Bond schon etwas seinen gesellschaftspolitischen Boden. Ich glaube, ich habe das schon einmal ausgeführt, aber es ging in den Bond-Filmen allgemein nie um ein irgendwie ernsthafte Illustrierung derjenigen fremden Länder, in denen sie spielten. Die UdSSR gab immer einen allgemein anerkannten Gegner, manchmal Gegenspieler ab, den als Feindbild gemeinschaftlich anzusehen einem schon irgendwo ein warmes Gefühl gab ... GOLDEN EYE stützte sich gewissermaßen auf das Nachspiel und DER MORGEN STIRBT NIE empfand ich damals als sehr zeitgemäße und sinnvolle Neuorientierung. Man kann dem natürlich entgegenhalten, dass eine Mediensatire eigentlich keinen Bond braucht. Zudem erscheint das Thema in Zeiten von Web 2.0, der Fünften Gewalt und Lügenpressenvorwürfen vielleicht nicht mehr so unantastbar, wie es das damals noch tat, um die Größe eines Bond-Filmes aufbieten zu können.
Du sprachst vor kurzem von zwei Arten von Heiliger Kuh Bond. Dies würde also in die Kategorie 2 fallen, neuer souveräner Weg.
Wie müsste denn in dem Zusammenhang der Umgang mit einer weiblichen M aussehen? In den 60ern konnte das alles problemlos ein Altherrengeschäft sein. Heutzutage sind (Frauen jetzt bitte mal weglesen ) Genderwahn und Emanzentum aber nun einmal gesellschaftlicche Realität in einem Maße, dass es nach Kategorie 2 nicht unbedingt einfach ignoriert werden kann.
Man ist in einem Dilemma: Kategorie 1, alles bleibt beim alten. Dann tritt man sich auf der Stelle tot. Kategorie 2, man passt sich an. Dann nimmt man sich die Grundlage des Identität. Bond schafft sich ab.
Meine persönliche Ansicht: Das Problem mit Judi-Dench-M ist, dass sie sich so extrem in den Vordergrund gespielt hat, man ihr aber auch den Raum ließ. Bond hätte sie mit einem sexistischen Spruch auf den Lippen nonchalant einfach immer stehen lassen sollen und dann einfach sein Ding durchziehen. (Ich muss da gerade an SLEDGE HAMMER denken, den die Schimpftiraden seines Bosses auch immer völlig kalt ließen, dass er nicht einmal auf sie einging.) Ist schließlich leichter, um Verzeihung zu bitten als um Erlaubnis. Und nicht einmal das müsste er, weil er den Erfolg auf seiner Seite hat und M sich nichts mehr zu sagen traut ... mit ihrer Raute des Schweigens ... ich schweife ab. ;-)
PS:
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #489Für meinen Geschmack ist die neue Moneypenny die erste, bei der ich nachvollziehen kann, warum Bond sie anflirtet. Aber gut, bei den früheren Filmen wirkte es auch meistens so, dass er nur aus Spaß mit ihr flirtet - oder aus Mitleid.
Weil er es kann. Und weil das eben zum "guten Ton" in den männerdominierten Büroräumen gehört. Allerdings hatte ich in der Hinsicht auch schon Probleme mit Samantha Bond. Die passte nicht in die Kategorie amüsanter Büroschmuck und entzog sich irgendwie immer der phallokratischen Objektifizierbarkeit.
"Ich weiß ja nicht, wie wir Reboot definieren wollen, aber Timmy Dalton trauert einer Frau nach, an deren Grab Moore steht, nachdem Connery sie rächen wollte, obwohl Lazenby sie geheiratet hat. Alles klar?"
Aber wann ging es hier das letzte mal um Spectre? :P
Und das Teilen der Bond-Forum URL war nicht für die Werbung gedacht, sondern weil hier ja einige User sind die Bond mögen und sich gut auskennen und ich gerne andere Meinungen lese usw. :) Da wäre es ja cool gewesen wenn ein paar reinschauen würden. Aber gut, keiner ist gezwungen. Ist halt nur schade um die Diskussionen und Meinungen. :)
Für mich gab es den ersten richtigen Reboot übrigens mit CR. Davor war Bond immer noch Bond wie er seit DN war. Klar, es gab Ungereimtheiten aber nie so extrem, das es nicht trotzdem irgendwie passte ;)
"Wären die Craig-Filme keine Prequels, wäre Felix Leiter dadurch eh quasi komplett raus"
Nicht zwingend, da er ja durchaus nicht tot ist und auch in den Büchern mit Hakenhand und Holzbein durch die Gegend stapft.
Da die Craigs aber nun offensichtlich Prequels sind, leidet Bond nach seiner Zeitreise zurück in die 60er an Gedächtnisschwund, denn er erkennt seinen Kollegen Leiter da nicht wieder...
Bei Bond ist das mit Prequels und Reboots so eine Sache. CR ist eher eine neue auf den Fleming-Romanen basierende Verfilmung und QOS, SF und SPECTRE dessen (ebenfalls an Fleming orientierte) Fortsetzungen. Der Begriff Prequel würde bedeuten, dass er in den 50er Jahren vor Dr. No spielt, was ja nicht der Fall ist.
Wenn man aber mit den Prequel oder Reboot auf das junge Alter von Bond anspielt, dann ist eben TLD auch ein Reboot, weil eben Bond wieder jünger ist als er im direkten Vorgänger AVTAK war.
Um zum Beispiel Tracy zu kommen:
So wie die Szene in FYEO dargestellt ist, spielt sie unmittelbar nach OHMSS und daher vor DAF. Weil Dalton aber ebenfalls um Tracy trauert, aber jünger ist als Moore in FYEO müsste die Szene also vor FYEO spielen.
Bei Bond wird es immer wieder gewisse Bezüge zu früheren Filmen geben, was aber nicht bedeutet, dass der jeweilige Film dann genau vor oder nach den Ereignissen der Filme mit einem anderen Bond-Darsteller spielt.
"So wie die Szene in FYEO dargestellt ist, spielt sie unmittelbar nach OHMSS und daher vor DAF. Weil Dalton aber ebenfalls um Tracy trauert, aber jünger ist als Moore in FYEO müsste die Szene also vor FYEO spielen."
Ahhh, natürlich. Und die Szene mit Sean Bean spielt WÄHREND der Szene mit Timmy, wo er in LTK den Besen wegwirft, aber UNTER der, wo Roger Moore auf dem Eifelturm ist. Man kann sich natürlich auch alles irgendwie schönreden, wenn man möchte. Ich hätte gerne die Szene gesehen, wo Q Picard den Aston Martin erklärt (Schleudersitz) und Q Bond seine Vergangenheit zeigt. Aber welcher Q ist welcher?
Du scheinst mich wohl nicht zu verstehen. Eben deshalb sollte man immer nur die Filme des jeweiligen Darstellers betrachten, weil es ansonsten immer zwangsweise Probleme mit der Kontinuität gibt.