Zitat von Slartibartfast im Beitrag #871Nur dass die Frage überhaupt auftaucht, hätte es schon nicht gebraucht. Ich sehe das als Versuch, wieder mal politisch korrekt sein zu wollen. Aber das gab es in der auch schon mit Brosnan.
Mit "politischer Korrektheit" hat das überhaupt nichts zu tun, nur mit der Aktualität des Films.
Zitat von weyn im Beitrag #873Wieso wurden Smart Blood und Nine Eyes nicht eingedeutscht? Hat man bei den dt. Untertiteln der O-Version auch gemacht und hat wunderbar funktioniert.
Das fand ich jetzt nicht so schlimm. Vor allem "Smart Blood" klingt ja auch wie Smartphone und da spricht man im deutschen auch nicht von intelligenter Telefonie.
Schlimm finde ich fehlende Übersetzungen vor allem in historischen, Fantasy- oder Sci-Fi-Filmen. Bekanntestes Beispiel ist vermutlich die Schiffbruch-Bay.
"Politische Korrektheit" bezieht sich in erster Linie auf Abstammung und Ethnie, sowie auf körperliche und geistige Einschränkungen. Weiss nicht, was das mit dem MI6 zu tun haben sollte.
Haste schön nachgeschlagen, aber absichtlich missverstehen brauchst du mich auch nicht. "Politische Korrektheit" bezieht sich heutzutag im weiteren Sinne auf jede Handlung, die in vorauseilendem Gehorsam unternommen wird, um nicht womöglich als unmoralisch gegenüber dem Mainstream zu gelten. In Bezug auf SPECTRE heißt das, man stellt den MI6 unnötig als Geheimdienst dar, dessen Integrität plötzlich in Frage gestellt wird und macht es zum Teil der Handlung, Argumente für sein Fortbestehen zu liefern. Damit gibt man bewusst ein politisches Statement ab und das ist im Bonduniversum fehl am Platz.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #877Damit gibt man bewusst ein politisches Statement ab und das ist im Bonduniversum fehl am Platz.
Bond ist eigentlich schon immer politisch. Vor allem der Film-Bond. In den Romanen (u. a. in CR und FRWL) ist ja oft SMERSH der Antagonist. In den Filmen wurde das dann durch SPECTRE ersetzt, um etwas zur Entspannung der politischen Lage beizutragen.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #879Der Film-Bond politisch? Dein Ernst? Weil...?
Hab ich doch oben beschrieben. Bei Bond wird schon seit Beginn der Serie eine Entspannungspolitik betrieben, die die ganze Reihe durchzieht. Wortwörtlich dann auch am Ende von FYEO.
Auch nach dem Fall der Mauer ging es politisch weiter. U. a. in TND gegen Rupert Murdoch.
Dass Dagobert Duck sich mal aufs Amt des Bürgermeisters bewirbt, macht "Micky Maus" nicht politisch. Bond ist ein Zeitgeist-Wiederkäuer. Wenn du das rausgewurstete Küttelchen, das Titten und Explosionen in minimalster Dosis beigemengt wird, dann für "politisch" erachtest - ja gut, für Leute wie dich drehen sie solche Filme, das ist mal sicher. Eine gewisse Trennschärfe würde ich dir dennoch empfehlen.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #881Dass Dagobert Duck sich mal aufs Amt des Bürgermeisters bewirbt, macht "Micky Maus" nicht politisch. Bond ist ein Zeitgeist-Wiederkäuer. Wenn du das rausgewurstete Küttelchen, das Titten und Explosionen in minimalster Dosis beigemengt wird, dann für "politisch" erachtest - ja gut, für Leute wie dich drehen sie solche Filme, das ist mal sicher. Eine gewisse Trennschärfe würde ich dir dennoch empfehlen.
Niemand spricht davon, dass alles bei Bond politisch ist, aber eine bestimmte politische Note hatte Bond eben immer. Und nicht immer ist Bond ein "Wiederkäuer", oft sind seine Themen sogar der Realität voraus. Ob das jetzt die Gadgets sind wie der schwimmende Lotus aus TSWLM, der mit dem Schlüssel fernsteuerbare BMW aus TND oder eben die "Nine Eyes" aus SPECTRE, die jetzt tatsächlich so ähnlich nach einem realen Terror-Anschlag geplant werden.
Und zu deinem Beispiel: Disney find ich jetzt nicht so politisch, die Simpsons dagegen schon. Man kann sich von den Simpsons aber natürlich auch nur bespaßen lassen und die politischen Aspekte komplett ausklammern. Genau wie bei Bond eben auch.
Lass uns bei den Fakten bleiben. Fangen wir mit dem an, was du so schreibst.
Samedi 1: "Bond ist eigentlich schon immer politisch". Samedi 2: "... eine bestimmte politische Note hatte Bond eben immer."
Du wählst FDP, nehme ich an. Stichwort "Fähnlein im Wind". Sprich dich mit dir ab, und wenn du eine Meinung hast, her damit.
Kurz noch zu "sogar der Realität voraus". Blofelds Vulkan-Hauptquartier in "Feuerball" war dann eine subtile Anspielung auf die nahende Erderwärmung, Oddjobs Tod ein ironischer Kommentar, dass man sich am Kapitalismus die Pfoten verbrennt? Vielleicht sollte ich deine Aussagen auch einfach nicht zu ernst nehmen, was?
Ich war vergangenen Samstag erstaunt, wie voll der Premierensaal drei Wochen nach dem Filmstart noch war. Ich empfand den Film als unterhaltsam, aber nicht ganz "rund". Das wirkte, als hätten mehrere Drehbuchschreiber unabhängig von einander einige Passagen verfaßt, die sodann zu einem Ganzen geklöppelt wurden. Die Beleuchtung war mir zu stark an Skyfall angelehnt, hier war die Handschrift des Regisseurs deutlich erkennbar. Weshalb James Bond in (fast) jedem Film mit zunehmender Intensität gefoltert werden muß, leuchtet mir nicht ein.
Ein wenig gerät Bond wieder in sein ursprüngliches Fahrwasser zurück, das man mit "Casino Royal" verlassen hatte. Hoffentlich endet das nicht irgendwann wieder mit dem Gleitschirm-Surfen auf einer Welle...
Ich mag Daniel Craig als Bond, aber ein fünfter Film mit ihm muß meiner Meinung nach nicht sein. 2018, wenn wir vermutlich frühestens mit einem neuen Bond rechnen dürfen, wäre er womöglich schon zu alt. Das Tempo und die Action, wie er sie mit seinen bisherigen Filmen vorgelegt hat, wird er mit Ende 40/Anfang 50 nicht mehr glaubwürdig verkörpern können. Das geriete zu einer Persiflage. Etwas weniger Action und etwas mehr Geheimdienstspannung täte der Serie, insbesondere falls Craig noch einmal antreten soll, gut.