Klar kann man Spectre auch seriös und zeitgemäß inszenieren. Man hat sich nur leider für die Micky-Maus Variante entschieden. Le Chiffre und Mr. White waren in CR doch auch äußerst zeitgemäß gestaltet. Spectre als moderne Organisation, die tatsächlich überall Agenten eingeschleust hat und Regierungen fast unbemerkt kontrolliert, wäre eine bessere Lösung gewesen. Vielleicht sogar ähnlich wie in Quantum, wo das CIA sich praktisch auf eine Kooperation mit der Organisation einlässt. Überraschende Auflösung: Bond bekämpft Blofeld oder Mr. White, wird am Ende aber zurückgepfiffen, weil die Regierungen Blofeld eigentlich schützen, weil sie glauben, ihn zu brauchen. Eine echte Agentenstory mit modernem Ansatz. Es gibt sicher noch bessere Möglichkeiten.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #813Wobei ich hoffe, dass man die Reihe neu startet.
Bitte (noch) nicht - ich fände es besser, mit Craig nochmal einen Film a la Casino Royale aufzulegen. Wenn man die Schwächen von SPECTRE weglässt, bieten sich durch die Konstellation zum Ende des Films und Anleihen bei den Romanen "Im Geheimdienst ihrer Majestät", "Moonraker" und "Feuerball" jetzt wirklich eine Menge Möglichkeiten, die Schwächen von SPECTRE auszubügeln und einen tollen Abschluss für Daniel Craigs Ära als James Bond zu gestalten. Es ist absolut möglich aus diesen Möglichkeiten als Quasi-Fortsetzung zu SPECTRE ein zweites Casino Royale zu gestalten - aber bitte eben MIT Craig.
Die Nebencharaktere M, Moneypenny, Tanner und vor allem Q haben mich in SPECTRE übrings sehr überzeugt - da hat man viel richtig gemacht (in meinen Augen). Auf der "Bösewicht"-Seite vor allem Mr. White aber durchause auch Mr. Hinx. Ich hätte nichts dagegen, diese Charaktere alle wieder zu sehen in einem Film, der aus der Ausgangssituation etwas schafft, das durchweg überzeugt. Der Film hat wirklich gute Elemente, die aber vor allem durch ein undurchdachtes, schlechtes Drehbuch zum Schluss alles ein wenig vor die Wand fährt - und das sehr unnötig. Ich hab's nicht mit Eyes Wide Shut und ich fand das SPECTRE Meeting wirklich gut. In Feuerball fand ich es noch besser, aber das ist nicht wirklich schlecht, was man gemacht hat. Unnötig die ganzen Filme verketten und (wie schon gesagt) die Story irgendwie vor die Wand fahren zum Schluss ... das hab ich nicht verstanden.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #813Die sehr durchwachsenen Kritiken (und das deutlich reduzierte US-Einspiel) wird man sich zu Herzen nehmen.
Insgesamt scheint SP sogar noch besser zu laufen als SF (der ja bisher der erfolgreichste Bondfilm war). In Frankreich läuft SP sogar um 61% besser und das trotz der Anschläge.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #801Bei nem schwarzen Bond bin ich raus. Das hat auch nichts mit Rassismus oder so zu tun, allerdings ist ein schwarzer Bond genauso sinnlos wie ein weiblicher. Punkt 1: Bond ist in der Beschreibung von Ian Fleming nicht schwarz.
Auch ich stehe der Idee, den nächsten Bond von einem schwarzen Schauspieler dargestellt werden könnte, kritisch gegenüber. Die Figur des James Bond an sich ist imo. immer die gleiche (die nun einmal immer schon weiß war) - nur von verschiedenen Schauspielern dargestellt, die sie unterschiedlich anlegen. So gesehen wäre das ein unlogischer Kontinuitätsbruch, wenn sie plötzlich dunkelhäutig wäre - nur um als progressiv und tolerant zu gelten. Dieses Problem würde eben auch bei einem weiblichen Bond entstehen (wegen des Geschlechtertausches noch mehr). Daher stehe ich außerdem einem amerikanischen Bond kritisch gegenüber, außer er kann eine britische sprachfärbung überzeugend nachahmen. Es wäre nicht mehr nachvolziebar, wie ein republikanisch gesinnter (nicht im Sinne einer partizugehörigkeit) Amerikaner mit hörbarem Akzent auf einmal "im Auftrag des Geheimdienstes Ihrer Majestät" ermitteln würde... das müsste im Film ebenfalls erst ausführlich erklärt werden und würde dem Prinzip "Eine Figur - mehrere Darsteller" widersprechen. deshalb bin ich auch bei James Brolin skeptisch Ein kanadischer, oder neuseeländischer Schauspieler könnten jedoch passen, Sie haben schließlich die Queen als ihr Staatsoberhaupt. Ich als Laie könnte allerdings das kanadische nicht vom US-amerikanischen Englisch unterscheiden, aber für US-amerikanische Ohren soll sich das kanadische Englisch angeblich doch etwas merkwürdig anhören... als Synchronfans, die vorwiegend die DF sehen, kann uns das aber letztlich egal sein.
Zitat Es hat nichts mit political correctness zu tun, eine Figur, die dem Dünkel der 50er Jahre entspricht, plötzlich zu einem Schwarzen zu machen. Es ist einfach völlig paradox und sonst gar nichts.
Was meinst du mit Dünkel? Einen Rassendünkel möche ich Fleming wegen seiner Vorstellung von Bond nicht a priori unterstellen.
Zitat Am besten dann noch ein Remake von "Django Unchained" drehen, in dem diesmal Waltz den Django spielt. Hell, yeah. Aber wenn ein Schwarzer einen top gestyleten, anerkannten, berühmten 50s-Agenten spielen [...]
@Jaques Naurice: Rein von ihren schauspeielerischen Können her gesehen würde ich das Indris Elba und Co. durchaus zutrauen!. Waltz war Dr. King Schultz, das reicht;)...
Zitat von Insomnio im Beitrag #818Diese Zahlen sind inflationsbereinigt. Das passt schon so.
Der finanziell erfolgreichste Bondfilm aller Zeiten ist ohne wenn und aber "Feuerball".
Da kann man jetzt lange darüber diskutieren, welche Faktoren man in die Rechnung miteinbezieht. Interessant wäre natürlich von jedem Bondfilm der prozentuale Anteil an der weltweiten Gesamtzuschauerzahl des jeweiligen Kinojahres.
Fakt ist: Wenn man die weltweiten Einspielergebnisse betrachtet, ist Skyfall bisher der erfolgreichste Bondfilm aller Zeiten und SPECTRE ist ihm dicht auf den Fersen.
Nö. Und ändert so oder so auch nichts daran, wie zutiefst mittelmäßig der Film ist. Dass er manchen anspruchsloseren Zuschauern gefällt - tja, schön für die. Selbst Brosnan hat den Film heute offen kritisiert. Verschenkte Chance. Next.
Nein, Brosnan ist nicht neidisch. Er spricht aus Erfahrung. Ist ja nicht so, als wären seine Bondfilme ein Musterbeispiel für intelligentes Storytelling. Er hat lange genug selbst unter den Drehbüchern gelitten und daraus auch keinen Hehl gemacht.
Spectre ist ihm zu lang und zu "Bourne". Außerdem hält er das Buch für schwach. Das hat er aber nicht missgünstig geäußert, es ist schlicht und ergriffen seine Meinung. Für Craig hat er übrigens nur lobende Worte übrig.