Zitat von Er2 im Beitrag #766 Ist das jetzt Majestätsbeleidigung?
Lass doch den Blödsinn, echt jetzt.
Zitat von Er2 im Beitrag #766 Dir passt die Meinung des Youtubers einfach nur nicht - wie kann er nur! Skandal!
Habe ich doch schon dementiert. Du glaubst es mir nicht. Ok, Thema durch.
Zitat von Er2 im Beitrag #766Keinerlei Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Videos.
Doch, und zwar einen Beitrag weiter oben, den du halt nicht gelesen hast. Aber Diskussionen über Meinungen sind müßig, weil sie halt subjektiv sind. Es kommt ja doch immer nur zu Antworten wie "Geschmäcker sind verschieden". Aber genau deshalb sind sie auch uninteressant.
Zitat von Er2 im Beitrag #766Nur Metageschwurbel: dass das Scheiße ist, weil das Kind sich anmaßt altes zu bewerten.
Richtig, ich habe mir erlaubt in einem zweiten Beitrag die inhaltliche Ebene zu verlassen und auf etwas hinzuweisen, dass mir in letzter Zeit häufig aufgefallen ist. Übrigens geht es mir nicht um die Bewertung an sich, sondern um die Respektlosigkeit. Gegenüber Personen mag das inzwischen usus sein und auch mich versetzt es nicht mehr sonerlich in Rage, wenn jemand unnötig persönlich wird. Aber hier geht es nicht um mich und auch nicht um die Person dieses Youtubers. Es geht um ein rein abtsraktes Phänomen, das er demonstriert hat. Dass du bei mir nun eine emotionale Reaktion aufgrund von unterschiedlichen Meinungen sehen willst, ist wie schon gesagt, Taktik. Emotionen sind nämlich auch zumeist uninteressant.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #704Bei Bond will ich eine Art Superhelden sehen und keinen emotional frustrierten, schmerzleidenden Normalo, der trotz Fast-Lobotomie durch die Kraft der Liebe (bitte was? Bond sagt "Ich liebe dich"? Das ging früher nur mit Tracy und bei Craig meinetwegen mit Vesper, aber nicht mit dem Bondgirl der Woche) immun gegen Folter ist.
nach der Zweitsichtung folgender Hinweis: Bond sagt nicht ein einziges Mal im Film die von dir ihm in den Mund gelegten Worte. Nach der zweiten Bohrung (die von Oberhauser übrigens derart angekündigt wird, dass XXX nur dann passiert, wenn er die richtige Stelle trifft) eilt Madeleine zu Bond und sie sagt: "Ich liebe dich." Oberhauser fragt dann ungerührt nach dem Erfolg der Bohrung ("Können diese blauen Augen Sie noch erkennen?") und Bond erwidert trocken: "Ich würde dich überall erkennen, überall."
Von Liebe spricht Bond an keiner Stelle, weder in dieser Szene noch irgendwann anders.
Mir hat der Film ganz gut gefallen. Hier und da ein Paar Logiklücken, sicherlich etwas zu wenig Action/Höhepunkte (letzteres ist ein klares Mendes-Problem und war auch schon bei "Skyfall" ein Haken), aber von der Story-Konstruktion her letztendlich durchweg bindend - nie langweilig oder ähnliches. Der Erzählstil von Mendes ist natürlich schon deutlich was anderes als das, was man mit Moore oder Connery angeboten bekommen hat. Ich finde die Gangart von Martin Campbell da doch etwas passender, aber trotz alledem ist "Spectre" voll von sympathischen Anspielungen auf frühere Filme wie "Liebesgrüße aus Moskau" und "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" und wer nach dem Ende dieses Films immer noch ernsthaft behaupten will, dass "Details" wie der Aston Martin nur lieblos hingeschmissen werden, um den altgedienten Fans zu gefallen: Gesundheit!
Übrigens: Dass ein Bond-Schurke "zu wenig" Szenen hat bzw. erst gegen Ende des Films an Präsenz gewinnt, ist gute alte Bond-Tradition und weder die Schuld von Sam Mendes noch von Christoph Waltz, von Daniel Craig oder vom Weihnachtsmann oder Mario Basler. Wer die alten Filme so liebt, sollte das eigentlich wissen? ... Ein ganz wesentliches Versatzstück von Schurken wie Dr. No oder dem ursprünglichen "Man lebt nur zweimal"-Blofeld ist, dass Bond sie erst gen Ende des Films in ihrer Festung aufspürt und dingfest macht.
Abwegig ist auch der Vorwurf, Waltz spiele sich selbst. Waltz spielt die Rolle merklich zurückgenommener und gefühlskalter als seine Schurken-Parts in "Wasser für die Elefanten" und "Inglourious Basterds". Damit tut er zudem genau das Gegenteil von Fröbe, der seinen Reiz daraus bezog, dass er sein Charisma auf die SPITZE trieb, sich also sozusagen selbst karikierte. Waltz macht etwas anderes. Er bemüht sich um einen überraschenden Zugang zu der Rolle. Ich fand es gut, zumindest nicht "schlechter" als Amalric oder Bardem. Wobei Mikkelsen als Le Chiffre für mich immer noch der beste in den Craig-Filmen ist.
Festzuhalten ist außerdem, dass eigentlich bei jedem Bond-Darsteller außer Connery der erste Film der beste war: Moore in "Leben und sterben lassen", Brosnan in "GoldenEye", aber auch Dalton. Zudem ist auffällig, dass Film 2 bei praktisch allen einen recht schlechten Ruf hat. "Der Mann mit dem goldenen Colt" wird oft als schlechtester Bond von Moore bezeichnet, ebenso hat "Ein Quantum Trost" seinen Ruf weg, "Lizenz zum Töten" gilt als recht experimentell und ich habe "Der Morgen stirbt nie" auch noch nie in einer Auflistung vor "Die Welt ist nicht genug" gesehen, aber so ist eben der Herdentrieb bei den Bond-Filmen. Indem dieser vierte Filme zumindest wieder Tuchfühlung zu Teil 1 aufnimmt, hat Craig Brosnan auf jeden Fall endgültig den Rang abgelaufen. Wir erinnern uns: Brosnans vierter Film war "Stirb an einem anderen Tag". Connerys und Moores Standing wird Craig nicht mehr packen, klar, schon gar nicht nach der langen Pause zwischen Teil 2 und 3, aber das muss er auch nicht. Er ist der erste seit Moore, dessen Dasein als Bond in gewisser Hinsicht als runde Sache zu bezeichnen ist, die nicht entweder im Nichts oder in bodenloser Scheiße endet. Das ist ja immerhin schonmal was.
Bin gespannt auf Teil 5. Mein Favorit für die Regie wäre Pierre Morel. Der könnte Bond, siehe "Taken", siehe "The Gunman".
Was mir übrigens aufgefallen ist: Waltz spricht in der Originalfassung ein zum Teil "schlechtes" Englisch. Könnte sein, dass Mendes damit auch eine gewollte Anpielung auf Gert Fröbe untergebracht hat. In Interviews äußerte sich der Regisseur mehrfach zu Fröbe und seiner Goldfinger Darstellung. Waltz spricht für gewöhnlich wesentlich "sauberer" und akzentuierter als hier. Wenn es Absicht sein sollte, würde ich das auch als eine der vielen "Fehlentscheidungen" von Mendes einstufen. Waltz Leistung ist in diesem Film leider insgesamt ziemlich schwach. Wenn man mal ehrlich ist, spielt Waltz auch nur bei großartigen Regisseuren auch wirklich gut. (Polanski / Tarantino) - er hat in den USA unglaublich viel Mist gedreht und teils saumäßig schlecht gespielt.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #773 Wenn man mal ehrlich ist, spielt Waltz auch nur bei großartigen Regisseuren auch wirklich gut.
Ich finde, Waltz hat schon bei Kommissar Rex super gespielt. Und Oliver Hirschbiegel würde ich jetzt nicht in eine Reihe mit Tarantino und Polanski stellen.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #773Wenn man mal ehrlich ist, spielt Waltz auch nur bei großartigen Regisseuren auch wirklich gut. (Polanski / Tarantino) - er hat in den USA unglaublich viel Mist gedreht und teils saumäßig schlecht gespielt.
Oder frei nach Otto Waalkes: Waltz ist grandios. Grandios überschätzt.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #773er hat in den USA unglaublich viel Mist gedreht und teils saumäßig schlecht gespielt.
Auf welche von Waltz' 312 Hollywood-Filmen beziehst du dich denn genau?
Mir stellt sich grad die Frage, wie man "in den USA unglaublich viel Mist gedreht" haben soll, wenn man insgesamt bisher gerade mal für 11 US-Filme vor der Kamera gestanden hat und zudem dort noch einmal als Sprecher im Einsatz war ... Waltz hat "The Green Hornet" und "Die drei Musketiere" sicher nicht gerade gerettet, aber er war bereits super in "Wasser für die Elefanten" und "Der Gott des Gemetzels", überzeugend in "Big Eyes" und "The Zero Theorem" - alles übrigens sehr unterschiedliche Rollen.
Das "Problem" mit Waltz ist, dass er ein recht eigenwilliges Charisma hat, das gerade für uns andere Deutschsprachige besonders auffällig ist. Seine Stimme hat etwas sehr Spezielles, wodurch er immer recht verspielt und verschmitzt wirkt. Waltz hat als solcher bereits eine dermaßen starke Präsenz, dass dies Rollen überlagern kann. Sowas als Schwäche zu bezeichnen, ist allerdings Bullshit. Ginge es danach, wäre auch Peter Ustinov ein schlechter Schauspieler gewesen ... und mir ist Zeit meines Lebens noch niemand untergekommen, der Sir Peter als schlechten Schauspieler bezeichnet hat.
Übrigens: Gerade in "The Green Hornet" hat sich Waltz' witzigerweise total von seinem Image lösen können, obwohl es nun wirklich NICHT seine beste Rolle in Hollywood war. Selbst aus so einem Streifen kann man also durchaus positive Leeren ziehen.
Das finde ich sehr spannend. Ich hab mir den Film auch nochmal ein zweites Mal angesehen und mich erinnert Waltz's Performance sehr an Donald Pleasance in "Man Lebt Nur Zweimal"!
Zitat von Rai87 im Beitrag #779Das finde ich sehr spannend. Ich hab mir den Film auch nochmal ein zweites Mal angesehen und mich erinnert Waltz's Performance sehr an Donald Pleasance in "Man Lebt Nur Zweimal"!