Ach so, dann haste natürlich recht. Dann kann Connery ja die deutsche Filiale von G. verklagen!
Ich kenne die Entstehungsgeschichte des Titels hauptsächlich von den Interview-Äußerungen Connerys, die man freilich im PR-Zusammenhang sehen muss - jedenfalls hat er dabei als Urheber des Titelvorschlags immer seine Frau Micheline genannt.
Zitat von John Connor im Beitrag #740Ach so, dann haste natürlich recht. Dann kann Connery ja die deutsche Filiale von G. verklagen!
Ich kenne die Entstehungsgeschichte des Titels hauptsächlich von den Interview-Äußerungen Connerys, die man freilich im PR-Zusammenhang sehen muss - jedenfalls hat er dabei als Urheber des Titelvorschlags immer seine Frau Micheline genannt.
Es kann durchaus sein, dass der Titel "Never say never again" unabhängig von Flemings "Never say no" entstanden ist.
Ja, davon gehe ich sogar mit Sicherheit aus. ABer immerhin sehr bemerkenswert, dass die deutschen Bearbeiter der Werbung die Steilvorlage gut auszunutzen wussten!
Ich habe den Film am vergangenen Donnerstag gesehen und habe ihn mal etwas sacken lassen, um dazu was zu schreiben. Grundsätzlich bin ich PRO Craig, ich fand alle seine Filme bislang sehr gut (vom Schnitt in QoS abgesehen).
Ich möchte mich dem mal so nähern, indem ich beschreibe, was ich ändern würde, wenn ich die Möglichkeit hätte: 1. Der unsägliche Titelsong würde rausfliegen bzw. von einer Frau gesungen werden.
2. Dementsprechend Daniel Kleinman den Vorspann nochmal neu gestalten lassen - ich fand ihn genau so schlecht wie den Song. SKYFALL ist da mein Maßstab - Song und Titelsequenz waren einfach nur geil.
3. Ich finde die Entwicklung vom "rohen" Bond in Casino Royale zum "formelhafteren" Bond in SPECTRE zwar gut (wieder mehr Gadgets, mehr Witz) - jedoch hat man zuvor maximal Babyschritte in diese Richtung gemacht und nun einen riesenhaften Sprung. Ich würde es Bond a la CR,QoS,SF schwerer machen in den Österreich-Szenen sowie bei seiner Flucht aus Blofelds Hauptquartier. Das geht zu leicht, dieses "Larger-Than-Life" stand Moore und Brosnan sehr gut (und einige bevorzugen das ja auch) - zu Craig bzw. seiner Interpretation der Figur James Bond passt es nicht. Dort hätte ich es abgewandelt, so dass es für ihn einfach "schwerer" ist, diese Teilziele zu erreichen. Gerade das "Superheldenhafte" steht Craig einfach nicht - ich mochte gerade das in seinen Filmen sehr, dass man die Figur mehr so darstellt, wie in den Romanen. "Realismus" ist da Null mein Maßstab - lediglich eben das, was Craig in den bisherigen Filmen dargestellt hat.
4. Ich hätte Blofelds Hauptmotivation nicht so ins private, persönliche rutschen lassen. Ich finde die Anleihen bei der Kurzgeschichte "Octopussy" sehr gut - ich finde auch die "Halbbrüder"-Sache nicht schlecht. Aber für mich hätte da ein Satz reingehört wie "Und dann musste ich feststellen, dass die Laus in unserem Pelz du bist, James. Zu oft bist du uns und unseren Zielen schon in die Quere gekommen - so wie du schon mir immer in die Quere gekommen bist. [Ab hier von mir aus die Kuckuck-Geschichte]". Das hätte es viel besser und runder gemacht. Die Folterszene aus "Colonel Sun" kommt hier dann wirklich gut - verträgt sich dann aber eben nicht mit Bonds quasi unlädierter Flucht aus dem "Krater"
5. Ich würde nach der Flucht aus dem Hauptquartier in Tanger den Showdown auf Denbigh beschränken. Die ganze Sache im MI6-Gebäude wurde ich streichen.
6. Nachdem Bond mit Madeleine "in den Sonnenuntergang reitet", hätte ich Blofeld (jetzt mit Narbe) nochmal gezeigt - die Katze streichelnd z.B. und Ende. Ja, das ist ein wenig klischeehafter - aber überhaupt wäre es besser, die Rahmenhandlung SPECTRE auf 2 Filme zu verteilen. Dies hätte als "Cliffhanger" gut funktioniert. Im Grunde genommen war es bei CR auch ein wenig so.
Mit diesen Änderungen wären die tollen Elemente von SPECTRE meiner Meinung nach besser zur Geltung gekommen: - Wieder mehr bekannte Bond-Elemente (Gunbarrel am Anfang, Q, Moneypenny, M) - Tolle Pre-Title-Sequenz - Sehr schöne Q-Szenen - Ein Aston Martin mit Gadgets - Ein richtig toller Handlanger (Hinx) - Tolle Locations - Tolle Action (ich fand alle Actionsequenzen wirklich gut) - Schöne Anspielungen auf die alten Filme - Schöne Insider-Anspielungen auf die Romane ("Hildebrandt" zum Beispiel) - Gute Gags - Tolle Sub-Story mit Mr.White und Madeleine inklusive L'American etc.
Die oben genannten Pluspunkte bieten eigentlich eine hervorragende Basis für genau genommen ZWEI Filme. Zum einen bieten sie erneut wiederkehrende, bekannte Inhaltsstoffe der "Bond-Formel". Die einzelnen Handlungselemente (MI6-Probleme, Globale Überwachung, Mr.White und Tocher-Connection, SPECTRE, Persönliche Beziehung Blofeld/Bond) bieten eine hervorragende Ausgangsbasis für einen richtig tollen Bondfilm - und streckenweise gelingt es auch. Es rumpelt aber hier und da - man merkt, dass man eigentlich zwei Filme machen wollte (Craig wollte das aber nicht) - weil zu viele Dinge, die in Film 2 gehört hätten hier reingepumpt wurden.
Der Ausgangspunkt der Handlung (Bond folgt den Anweisungen der verstorbenen M und nimmt eine Fährte auf) ist super, die Abfolge MI6 - SPECTRE - Mr. White - Madeleine - Blofeld ist auch richtig gut. Alles gespickt mit (in meinen Augen) gut funktionierenden Actionszenen, tollen Locations, Gags und netten Nebengeschichten (wie die mit Q und Moneypenny zum Beispiel). Der eigentliche Showdown dann die Auflösung des Hauptproblems der Handlung des SPECTRE Films (Denbigh und das MI6-Programm, welches globaler Überwachung und unbemannter Kriegsführung weichen soll). Zum Schluss dann die Erkenntnis, dass Madeleine die moderne Tracy darstellt und das vermeintliche Happpy End - gefolgt vom "Cliffhanger" in Form des jetzt vernarbten Blofeld.
In Bond 25 sollte man diese Elemente dann aufnehmen. Madeleine muss dran glauben - Blofeld aber auch. Blofeld will den dritten Weltkrieg anzetteln. Hier würde ich Elemente aus den Romanen "Moonraker", "Man lebt nur zweimal" und "Im Geheimdienst ihrer Majestät" einbringen - und ggf. ein wenig "Feuerball". Das wäre dann der perfekte Abschluss für die Craig-Ära. Natürlich kann Bond 25 in Teilen noch so geraten - aber SPECTRE funktioniert in der vorliegenden Form nicht so gut, wie von mir beschrieben (finde ich).
Gesamtfazit: Ansich guter Film, viele gute Elemente - aber nicht richtig ausbalanciert und gemixt. 3/5.
Meine Craig-Rangfolge: Casino Royale, Skyfall, Ein Quantum Trost, Spectre (wobei sich die letzten beiden nach mehrfacher Sichtung noch die Plätze tauschen könnten).
Meine 007 TOP-10: Golfinger, Feuerball, Casino Royale, Skyfall, Liebesgrüße aus Moskau, Ein Quantum Trost, Im Geheimdienst ihrer Majestät, Dr. No, Spectre, Leben und sterben lassen
Die Synchro (wir sind hier ja immer noch ein Synchronforum ;-)) war für mich abgesehen von den paar Textrumplern aber OK, auch Waltz kam für sich selbst ganz gut. Insgesamt wie immer eine gute Synchro mit einer gut aufspielenden deutschen Besetzung. Die bekannte Problematik mit einer bestimmten Besetzung ging für mich in Ordnung - das "Original" kann aber nicht ersetzt werden.
Zitat von Samedi im Beitrag #744Und was genau hat dir an der Titelsequenz nicht gefallen?
Alles. Sie wirkte auf mich wie aneinandergeschusterte Einzelsequenzen - es war irgendwie einfach nicht gut. In Verbindung mit diesem grausamen Song wirklich ein Tiefpunkt innerhalb der Filmreihe. Skyfall war einfach genial von der Titelsequenz und dem Song her - um Klassen besser als SPECTRE. Hat mich enttäuscht - wie der Song vorab aber schon.
Zitat von Samedi im Beitrag #744Und was genau hat dir an der Titelsequenz nicht gefallen?
Alles. Sie wirkte auf mich wie aneinandergeschusterte Einzelsequenzen - es war irgendwie einfach nicht gut. In Verbindung mit diesem grausamen Song wirklich ein Tiefpunkt innerhalb der Filmreihe. Skyfall war einfach genial von der Titelsequenz und dem Song her - um Klassen besser als SPECTRE. Hat mich enttäuscht - wie der Song vorab aber schon.
Der Song ja, aber der Main Title ging noch für mich. Das aneinander geklebte gab es auch schon bei einigen Brosnans. Aber der Rest halt...
Zitat Hier übrigens eine super Review zu SPECTRE:
Selten so einen Bullshit gehört: "Noch nie dagewesene Action im Teaser" (Der Teaser besteht nur aus Zitaten), "Blofeld ist eine Knallcharge [wie meinen?], aber auch ein Gespenst." Nichts gegen eine fundierte Analayse, aber das ist reine Projektion der eigenen Erwartungshaltung. Am frechsten ist aber die Aussage "Connery funktioniert noch aus nostalgischen Gründen." Es geht mir langsam echt auf den Keks, mit wie wenig Respekt solche Kinder über Filme sprechen, die älter als sie selbst sind. Als ich jung war, habe ich alles in schwarzweiß ausgesogen, um ein möglichst großes Filmwissen zu bekommen. Dabei wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine Film als altbacken zu sehen, weil er alt ist. Dieser Knabe sagt das einfach so, als wären sowieso alle seiner Meinung und begründet diese noch nicht einmal. How pathetic...
Ein Zitat auf YT lässt diesbezüglich tief blicken: "Die Filmanalysen konzentrieren sich auf bestimmte, meist kulturwissenschaftliche bzw. ideologiekritische Aspekte und haben nicht den Anspruch, umfassend den jeweiligen Film (Schnitt, Kamera, Schauspiel etc.) zu analysieren..."
Die Filmanalysen haben also nicht den Anspruch, umfassend den Film zu analysieren... Is' klar, denn der schmucke Literat hat sich offenbar in die Niederungen des Action-Kinos verlaufen und möchte uns jetzt ausschließlich über Kulturwissenschaft und die ausschweifende Ideologiekritik von SPECTRE aufklären. Ein dermaßen überhöhter, feuilletonistischer Deutungsversuch greift bei klassischem Kintopp à la 007, der auch und gerade von Elementen wie Schnitt und Kamera lebt, allerdings nicht nur vollkommen ins Leere, sondern dürfte dem Bond Otto-Normalzuschauer und geneigten Synchron-Afficionado ohnehin ziemlich schnurz sein.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #748 Es geht mir langsam echt auf den Keks, mit wie wenig Respekt solche Kinder über Filme sprechen, die älter als sie selbst sind.
Was hat denn das Alter des Kritikers damit zu tun? Mit deiner Betrachtungsweise könnte heute (beinahe) niemand mehr Filme wie z. B. "Metropolis" oder "Die 39 Stufen" beurteilen, nur weil die Filme älter sind als man selbst.
Hirn an Samstag... Es geht hier schlicht um Respekt den Menschen gegenüber, die etwas geleistet haben, als man selber noch in die Windel gemacht hat. Angekommen? Nein, ich glaube kaum. Aber frei nach Erhardt, wir können es ja auch lassen, also lassen wir das.
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