Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #225Woran nichts falsch ist, aber man sollte es wissen.
Korrekt.
Das Problem ist halt, wenn man es nicht aus dem "gang und gebe"-Blickwinkel betrachtet. Und wenn ich hier Unterstellungen lese, dass Zimmer quasi damit aus dem Rahmen fällt, irgendwas einheimsen zu wollen - mir aber bei jedem dritten Zimmer-Soundtrack schon nach 10 Sekunden denke: "Eindeutig Hans. So schnell erkennst Du nichtmal Morricone." ist das echt schwierig.
Die Sache ist die, dass halt über die "Allmacht" von Filmverantwortlichen in ihren jeweiligen Sektoren auch teilweise Gerüchte als ne Art "common sense" verbreitet sind, die mit der Realität recht wenig zu tun haben. Deswegen wird zum Beispiel auch so wenig über Kameramänner und Cutter geredet und dafür alles in den Topf "Der Regisseur hat ..." geworfen.
Es gibt durchaus Film-Fans, die sich womöglich weinend in der Ecke verkriechen würden, wenn sie wüssten, wie erheblich geringer der Einfluss von Regisseuren auf den finalen Schnitt eines Films oftmals, entgegen ihrer jeweiligen Annahme, war. Die Hoheit über den "Final Cut" zu haben ist selbst heute noch eine Art Privileg. Den langatmigen Schnitt eines Films bzw. die langatmige Wirkung eines Films pauschal dem Regisseur anzulasten ist daher in der Regel Dünnes, womöglich sogar völlig am Thema vorbei ... wird man aber mit Sicherheit auch noch in 10 oder 20 Jahren häufig lesen. Ob ein Film dynamisch wirkt oder nicht oder wie er visuell aussieht, schreiben die Fans in der Regel dem Namen des Regisseurs zu - ist aber beides überwiegend die Sache anderer Leute (Cut, Kamera). "Champions-League-Regisseure" ausgenommen. Sicherlich setzen die Kameramänner zwar möglichst um, was der Regisseur sich vorstellt - und möglicherweise halten sich sogar die Cutter an den Regisseur -, allerdings wird das Umsetzen der Regieanweisungen nur bei den Schauspielern als sowas wie eine "Eigenleistung" gewertet, im Gegensatz zu den besagten Sektoren. Obwohl gerade Cutter im Allgemeinen wahrscheinlich sogar ein gutes Stück weit freier sind als so mancher Schauspieler. Takes kann ich als Regisseur wiederholen lassen und somit Kamera und Schauspieler gängeln - wird im Schnitt oft schwer werden. Eigentlich ein Witz wie gering der Stellenwert von Cuttern angesichts dessen in der Betrachtung von außen noch heute ist.
Zitat von Samedi im Beitrag #228*hustBillContihust*
Stimmt. Sehr unschönes Klischee-80er-Gedudel. Und dazu einer der langweiligsten Titel-Songs der gesamten Reihe.
Kürzlich erst mal wieder rausgekramt - quasi zum Neustart der Reihe, da "In tödlicher Mission", meiner Erinnerung nach, auch mein Bond-Erstkontakt war. Ein seltsamer Film, der trotz unterdurschnittlicher Musik und eines sehr blassen Schurken irgendwie dennoch zu unterhalten weiß. Moore klebte bei Bond wirklich das Glück an der Socke. In den 80ern war es irgendwie einfach noch nicht bekannt, einen Bond-Film wirklich zu verkacken.
By the way ... "Ein Quantum Trost" würde ich mal das "Lizenz zum Töten/Timothy Dalton"-Prädikat verpassen. Ungewöhnlich, in gewisser Hinsicht auch etwas radikal, überraschend wenig dick aufgeblasen, aber sauber und guter Anschluss an "Casino Royale". "Skyfall" für mich hingegen ein gescheitertes Experiment mit dem wahrscheinlich unpassendsten, schlechtesten Finale der gesamten Reihe - wenn auch ansonsten streckenweise durchaus spannend und ziemlich gut geschrieben. "Spectre" angenehm nostalgisch, aber keine runde Sache. Es ist jetzt an "Keine Zeit zu sterben", den Bogen zu schließen oder einen miesen Abgang nach zuvor wackligen Filmen als Vermächtnis zu hinterlassen. Der Nachgeschmack wird das Entscheidende sein - und den bestimmt letztlich nur dieser Film.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #229 "Skyfall" für mich hingegen ein gescheitertes Experiment mit dem wahrscheinlich unpassendsten, schlechtesten Finale der gesamten Reihe.
Meinst du da den Tod von Silva oder das wirkliche Finale in London?
Zitat von Samedi im Beitrag #230Meinst du da den Tod von Silva oder das wirkliche Finale in London?
Die komplette Nummer auf dem abgeschotteten Anwesen - auch schon die Vorbereitung. "James allein zu Haus" und die ganze Goodbye-Abwicklung um M - das hatte mit Bond sehr wenig zu tun, da ging es um keine "Themen, die die Welt bewegen" mehr, sondern um private Befindlichkeiten von 2-3 Figuren ....
Habe es nur der letzten Anwesenheit des Schurken wegen mal als "Finale" definiert.
Meiner Meinung nach war das mal eine gelungene Abwechslung. Aber generell wird in der Craig-Ära leider das meiste Pulver bereits am Anfang des Films verschossen. Da gibt es meiner Meinung nach keinen finalen Showdown, der so richtig gelungen ist. Weder in CR, QOS noch in SP. Da ist SF sogar noch fast der beste. Zumindest in Bezug auf die Action.
Zitat von Samedi im Beitrag #232Meiner Meinung nach war das mal eine gelungene Abwechslung. Aber generell wird in der Craig-Ära leider das meiste Pulver bereits am Anfang des Films verschossen. Da gibt es meiner Meinung nach keinen finalen Showdown, der so richtig gelungen ist. Weder in CR, QOS noch in SP. Da ist SF sogar noch fast der beste. Zumindest in Bezug auf die Action.
Da ist was dran, aber "Casino Royale" war für mich ausgewogen. Der hatte Hand und Fuß, einen bei Bond bewährten Regisseur UND einen bei Bond bewährten Komponisten. Die anderen drei Filme waren einfach - angefangen bei der Regie - zu experimentell. Die Craig-Ära ist ein super Beweis dafür, dass Bodenständigkeit am Ende eben am treffsichersten ist. Vor allem bei so einer Reihe, wo es halt darum geht, Bögen in gut 50 Jahre Filmgeschichte zu schlagen ...
Der Unterschied zwischen Craig und Brosnan bei den Filmen 2-4 ist halt im Endeffekt, dass bei Craig oft zu viel gewollt und dann kaputt gekünstelt wurde, wohingegen es bei Brosnan halt dann oftmals doch in reinen flachen Murks ohne Anspruch ausartete.
Zitat von Samedi im Beitrag #232Meiner Meinung nach war das mal eine gelungene Abwechslung. Aber generell wird in der Craig-Ära leider das meiste Pulver bereits am Anfang des Films verschossen. Da gibt es meiner Meinung nach keinen finalen Showdown, der so richtig gelungen ist. Weder in CR, QOS noch in SP. Da ist SF sogar noch fast der beste. Zumindest in Bezug auf die Action.
Da ist was dran, aber "Casino Royale" war für mich ausgewogen.
Also ich fand den African Rundown und die Szene am Flughafen in Miami schon deutlich besser als das versinkende Haus in Venedig.
ronnymiller
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Beiträge:
13.01.2020 10:18
#236 RE: James Bond 007: Keine Zeit zu sterben (GB, 2020)
Billie Eilish wird/soll den Titelsong singen. Eine weitere Nachricht, die mich skeptisch stimmt. Bilie Eilish finde ich zwar großartig, das Album war der Hammer. Aber Bond-Songs von jeweils aktuell gehypten großen KünstlerInnen waren fast alle Müll. Madonna, Alicia Keys, Garbage, Sheryl Crow etc. Ich hätte mir nochmal einen starken Auftritt von Shirley Bassey gewünscht. Ihr fantastischer "No good about goodbye" wurde ja leider bei Quantum Toast gegen das miserable Alicia Keys Stück ausgetauscht. Im Internet kann man ihn als "rejected" Song aber hören. Sowas hätte ich mir für das Craig Finale gewünscht. Gerne auch nochmal Adele - der Titelsong war das Beste am ganzen Film. Aber Billie Eilish ist natürlich Chart-kompatibel und deswegen in Sachen Verkaufszahlen die beste Wahl. Vielleicht überrascht sie mich ja mit einem echt guten Bond Song. Aber ich bleibe skeptisch.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #236Bond-Songs von jeweils aktuell gehypten großen KünstlerInnen waren fast alle Müll. Madonna, Alicia Keys, Garbage, Sheryl Crow etc.
Also bei Garbage kann ich mich nicht daran erinnern, dass die überhaupt jemals "gehypt" wurden und Alicia Keys und Madonna waren beide zum Zeitpunkt ihres Bondsongs schon über dem Zenit. Der Song von Crow passte ganz gut in die Zeit, auch wenn Surrender der deutlich bessere Song gewesen wäre.
ronnymiller
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Beiträge:
13.01.2020 15:12
#238 RE: James Bond 007: Keine Zeit zu sterben (GB, 2020)
Madonna war 2002 noch fett im Geschäft und Die Another Day war zumindest damals der meistverkaufte Bond-Song. Zuvor hatte sie das Album Music veröffentlich - Nummer 1 in UK, DE und US - ebenso wie die Single. Also nicht ganz über den Zenit, würde ich sagen. Garbage hatten gerade mehrere Grammys gewonnen. Alicia Keys war vorher Headliner beim Superbowl und hatte ebenfalls Grammys gewonnen. Also auch noch nicht so ganz über den Zenit, oder?
Zitat von ronnymiller im Beitrag #238Madonna war 2002 noch fett im Geschäft und Die Another Day war zumindest damals der meistverkaufte Bond-Song. Zuvor hatte sie das Album Music veröffentlich - Nummer 1 in UK, DE und US - ebenso wie die Single.
"Gut im Geschäft" und "aktuell gehypt" ist aber nicht das selbe.
Zitat von Samedi im Beitrag #228*hustBillContihust*
Stimmt. Sehr unschönes Klischee-80er-Gedudel. Und dazu einer der langweiligsten Titel-Songs der gesamten Reihe.
Immer wieder erstaunlich, wie die meinungen auseinander gehen können. Conti war toll, Newman war toll, Serra hingegen war tatsächlich unpassend und hatte mit Bond nicht viel zu tun.