Bernd Egger hier ist zumindest mal ein interessanter Versuch, von dem ich rein aus Experimentierfreude froh bin, dass er mal ernsthaft durchgezogen wurde. Er ist natürlich arg jung - für mein Empfinden zu sehr - aber in "meinem" München des letzten Jahrtausends war das eigentlich auch immer schon so, dass teilweise mehr nach Stimmcharakter besetzt wurde denn Alter bzw. einige typische Alt-Sprecher auch schon als solche besetzt wurden, als sie es eigentlich noch gar nicht waren ... Das waren dann allerdings auch echte Typen mit richtig viel Farbe und/oder Spielstärke. Ob ich Bernd Egger da schon hineinzählen würde, weiß ich nicht. Nur scheint mir TERMINATOR auch nicht unbedingt der Film zu sein, der das in einem hohen Maße verlangt. Ich teile SFCs Einschätzung oben absolut und halte von Stimmenimitiererei auch nichts, aber der gemeine Fan scheint da andere Prioritäten zu setzen. Auf Youtube-Instanzen des Trailers las ich viele positive Äußerungen zu der neuen Stimme. Hingegen empfand man leider Joseline Gassen als unpassend, das aber oft auch gepaart mit genereller anti-feministisch bis frauenfeindlicher Tendenz ...
Möglicherweise hat man also für den Terminator-Fan hier genau richtig besetzt. Aber das muss ja nicht bedeuten, dass er es auch in TWINS 2 et al. wird. Ich halte überhaupt auch wenig davon, immer auf globale Anwendbarkeit zu casten. Leben & Synchronisieren im Hier und Jetzt ist die Devise. Wenn sich dabei Stammsprecher herauskristallisieren, schön, man muss es aber nicht auf Teufel komm raus erzwingen. So ärgerlich es auch sein kann, wenn nach dem Wegfall eines Stammsprechers ständig gewechselt wird, halte ich das immer noch für das kleinere Übel.
Zusammengefasst: - spannendes Experiment - würde es selber eher nicht machen wollen/halte es aus Prinzip eher für falsch - mag hier aber richtig sein - bei nächstem Film aber wieder neu casten - bitte Tempel für Frau Gassen errichten
Ich finde, Bernd Egger klingt (zumindest hier) älter als ein Lutz Mackensy oder ein Michael Pan. Wie alt er dann wirklich ist, ist mir erstmal egal. Zudem ist der Terminator eben eine Maschine. Da ist das Alter dann doppelt egal.
Zitat von Samedi im Beitrag #255Ich hab auch nichts gegen die "Lieschen Müllers" unter den Synchronsprechern. Stefan Kurt und Sascha Alexander Gersak waren z. B. super Besetzungen.
Zu Gersak kann ich nichts sagen, Kurt ist in der Tat super, aber niemand, den ich mit "Lieschen Müller" gemeint habe. Ich finde es reichlich merkwürdig, dass man sich hier auf der einen Seite des Forum dafür einsetzt, dass das Synchron, die Arbeit der Synchronschauspieler, mehr gewürdigt wird, es auf der anderen Seite dann aber abfeiert, dass "irgendwer" besetzt wird, nur weil Sprecher X - unter enormer Regie-Verbiegung - im Ansatz wie Sprecher Y klingt. Im Endeffekt sollten alle zufrieden sein, wenn die Sprach-Software soweit ist. Sprecher/innen für die Ewigkeit und immer währende Kontinuität. Win win.
Zitat von Samedi im Beitrag #259Wie alt er dann wirklich ist, ist mir erstmal egal. Zudem ist der Terminator eben eine Maschine.
Das Argument lese ich immer wieder. Man möge mir verzeichen, ich habe mich bislang nicht so intensiv mit dem Film beschäftigt, aber soll es hier nicht so sein, dass Schwarzenegger nicht den Terminator, sondern dessen Erfinder bzw. Vorlage (einen Menschen), spielt?
Zitat von dlh im Beitrag #260 Ich finde es reichlich merkwürdig, dass man sich hier auf der einen Seite des Forum dafür einsetzt, dass das Synchron, die Arbeit der Synchronschauspieler, mehr gewürdigt wird, es auf der anderen Seite dann aber abfeiert, dass "irgendwer" besetzt wird, nur weil Sprecher X - unter enormer Regie-Verbiegung - im Ansatz wie Sprecher Y klingt.
Dafür braucht man glaub ich keine Regie. Egger klang auch bereits in "Spider-Man: A New Universe" wie Danneberg, ohne dass es da so gewünscht war. Und Egger hat ja im Gegensatz zu Kurt und Gersak sogar schon reichlich Synchronerfahrung, auch wenn er natürlich nicht so überpräsent ist wie ein Tobias Kluckert.
Zitat von dlh im Beitrag #260soll es hier nicht so sein, dass Schwarzenegger nicht den Terminator, sondern dessen Erfinder bzw. Vorlage (einen Menschen) spielt?
Davon ist mir bisher nichts bekannt. In den Darstellerlisten wurde er immer als "Terminator" gelistet.
Wie schon erwähnt wurde: SchwarzenEGGER und Baujahr 1984: Beginn der Terminator Reihe - kann doch kein Zufall sein! Und wenn, geiler Zufall. Auf seiner Seite gibt es bei einer oder zwei Werbetrailern eine dunklere und eine helle Version. Er ist durchaus wandelbar und im Kino interessiert das Alter der Stimme einen Scheiß.
Zitat von N8falke im Beitrag #263Wir sollten wahrlich mehr hervorheben wie unheimlich badass Joseline Gassen in diesem Trailer ist.
Ist es peinlich, wenn ich sage, dass ich Gassen zunächst für einen männlichen Sprecher gehalten habe? Mit dieser Röhre könnte sie es stimmlich sogar mit Martin Keßler aufnehmen oder womöglich gleich an die Wand nageln.
Zitat von Samedi im Beitrag #252Das kann man alles mit einer guten Regie ausbügeln.
Nein. Regisseure sind keine Zauberer.
Zitat von Samedi im Beitrag #259Ich finde, Bernd Egger klingt (zumindest hier) älter als ein Lutz Mackensy oder ein Michael Pan.
Ich will nicht auf dir rumhacken, aber das dürfte für die meisten Leute schwer nachzuvollziehen sein. Pan und Mackensy klingen eher hoch aber deswegen ja nicht jugendlich. Die Unterscheidung Tief = Alt und Jung = Hoch ist mir zu platt.
Kurios, habe jetzt selbst Kritik an Frau Gassen gehört. Das klinge nicht "weiblich zart" genug. Meine Fresse. Das ist Sarah Connor, nicht Mary fucking Poppins.
Die Frauen haben ohnehin den größeren Redeanteil, jede Wette. Da wird die Schlacht gewonnen. Frau Gassen gerät da IMO mit einzigartiger Coolness zum Nostalgie-Bulldozer.
Ähnliches habe ich in Kommentaren zum Original-Trailer gelesen. Einer schrieb zum Beispiel, dass Linda Hamilton inzwischen klingt, als würde sie seit 30 Jahren stangenweise Marlboro rauchen. Darum sei der Trailer auch völlig unrealistisch, da sie als Kettenraucherin kein Badass sein könnte. Vielmehr müsste sie bei der kleinsten körperlichen Anstrengung unter Hustenanfällen zusammenbrechen.
Manche haben mit starken Frauen echt ein Problem. Kommen nicht mal mit tieferen Frauenstimmen klar.
Bisschen enttäuschend. Vielleicht aber auch Teil des aktuellen Gender Wars, in dem keine*r mehr weiß, was er/sie/es ist, sein soll, und selbst 50er-Klischees inzwischen Mascara tragen und sich als Realität*in von morgen identifizieren.
Kann doch aber bitte nicht für Fans von "Terminator 2" gelten. Da war Sarah doch quasi der erste weibliche Actionhero (Ellen Ripley war für mich immer mehr eine taffe Frau, die sich ätzender Umstände erwehrt).
Bin auf die entsprechende Diskussion hier noch gespannter als auf die Egger-Diskusssion, die mir schon jetzt in ihrer thematischen Bandbreite abgeschlossen vorkommt.