Künstlerische Tätigkeit und digitale Überarbeitung sind kein Widerspruch. Die digitale Bildbearbeitung von Schauspielern ist in Kinoproduktionen schon seit Anfang der 90er etabliert. Seit gut 10 Jahren wird insbesondere mit digitaler Verjüngung von Schauspielern experimentiert und das Ergebnis ist mit jedem Film glaubhafter (manchmal auch nicht; siehe Carrie Fisher in Rogue One). Ich denke, in 10 Jahren wird man das "uncanny valley" in diesem Bereich durchschritten haben, so dass digital geschaffene oder verjüngte Menschen nicht mehr von Originalschauspielern zu unterscheiden sein werden. Schon heute fällt es vielen nicht auf, wenn sie es nicht wissen.
Warum sollte für die Stimme nicht das gleiche gelten, was für das Bild längst Usus ist? Um beispielsweise die typische Diktion eines G.G.Hoffmann (nuschel) oder Arne Elsholtz ("Äh, nein, äh, ich sage nur, äh, das Leben... das, äh, Leben findet einen Weg....") nachzuahmen, bedarf es weiterhin viel künstlerischen Könnens. Die Stimmfarbe so anzupassen, dass sie perfekt einen nicht mehr tätigen/verfügbaren Sprecher simuliert, wird in einigen Jahren wahrscheinlich technisch kein Problem mehr sein.
Ob man das aus künstlerischen, ethischen oder rechtlichen Gründen möchte bzw. darf, ist eine andere Frage. Aber zumindest Hollywood hat offenbar keine Probleme damit, auch Verstorbene digital in Bild und Ton nachzuschöpfen.
Zitat von Taccomania im Beitrag #109Ob man das aus künstlerischen, ethischen oder rechtlichen Gründen möchte bzw. darf, ist eine andere Frage. Aber zumindest Hollywood hat offenbar keine Probleme damit, auch Verstorbene digital in Bild und Ton nachzuschöpfen.
Das aber auch nur in Fällen, wo der Schauspieler, der an dem Projekt noch teilgenommen hat (plötzlich) nicht mehr am Leben ist und es noch ein paar kleinere Szenen gibt, die noch zu filmen sind. Aktuell ist das auch ein ziemlich aufwendiger und teurer Prozess wie ich mal in einem Making Of zu dem "Fast & Furious" Film gesehen habe, wo in ein paar Szenen Paul Walkers Bruder per digitaler Bearbeitung zu Paul Walker selbst verwandelt wurde. Für gänzlich neue Filmrollen ist mir aber noch kein Fall bekannt, wo man einen verstorbenen Schauspieler digital nachgeschöpft hat. Wäre in der Form auch gar nicht möglich (zumindest aktuell).
Bezogen auf Synchron würden solche Geschichten auch nur für Nachsynchros einiger Takes funktionieren oder, um den Paul Walker Fall zu bemühen, wenn ein Sprecher mitten in den Synchronarbeiten verstirbt und es noch unvertonte Takes gibt. Kann sein, dass es solche Fälle in der Vergangenheit schon mal gab, wo dann ein Kollege, die fehlenden Takes aufgenommen hat, wobei er das stimmlich so vollführt hat, dass die meisten kaum einen Bruch wahrgenommen hatten.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #110 Für gänzlich neue Filmrollen ist mir aber noch kein Fall bekannt, wo man einen verstorbenen Schauspieler digital nachgeschöpft hat. Wäre in der Form auch gar nicht möglich (zumindest aktuell).
Peter Cushing als Tarkin in Star Wars: Rogue One wurde komplett neu am Rechner geschaffen bzw. sein Antlitz auf einen anderen Schauspieler gelegt. Vielen ist das nicht aufgefallen. Ich fand es weiterhin etwas künstlich, aber nicht mehr weit von der perfekten Illusion entfernt.
Dieser Fall ist mir durchaus bekannt und ich fand es eher grenzwertig. Ob es nah an der "perfekten Illusion" war kann man sich streiten. Ich jedenfalls hatte da recht schnell das Gefühl, dass da irgendwas nicht stimmte und das lag nicht daran, dass ich sofort erkannt hatte, dass das eine Computeranimation war. Hab daraufhin nochmal den Original Cushing aus der alten Trilogie gesehen und das war dann doch schon was ganz anderes gewesen bzw. versprühte schon eine gänzlich andere Aura. Deshalb finde ich es eher anmaßend Schauspieler in der Form "wiederzubeleben" und würde sogar soweit gehen zu sagen, dass es entwürdigend ist. Bisher war es scheinbar auch nur bei diesem einen Versuch geblieben. Da sind mir bisher keine anderen ähnlichen Fälle bekannt.
Zitat von HalexD im Beitrag #99Bernd Egger z.B. als junger T-800 mit „digitaler Thomas Danneberg-Bearbeitung“ wäre bestimmt interessant und vielleicht sogar schon machbar.
Und ich behaupte, für Egger braucht es doch keine digitale Nachbearbeitung! Er kommt ihm auch so nahe genug. Für den "erwachsenen" T-800 wäre ich aufgrund der gewissen akustischen "Verwandtschaft" mit Thomas Danneberg für Rüdiger Bahr.
Zitat von HalexD im Beitrag #99Bernd Egger z.B. als junger T-800 mit „digitaler Thomas Danneberg-Bearbeitung“ wäre bestimmt interessant und vielleicht sogar schon machbar.
Und ich behaupte, für Egger braucht es doch keine digitale Nachbearbeitung! Er kommt ihm auch so nahe genug. Für den "erwachsenen" T-800 wäre ich aufgrund der gewissen akustischen "Verwandtschaft" mit Thomas Danneberg für Rüdiger Bahr.
Mit einer Bearbeitung wäre er vielleicht noch näher dran. Der T800 kann auch etwas künstlich und emotionslos klingen, als käme die Stimme aus dem Computerprogramm oder wurde verfremdet bzw. so hingebogen, ist ja ein Cyborg und Danneberg hat ihn ja auch so gesprochen.
Wenn sich Arnold selbst spricht, klingt das 1:1 wie im englischen Original, er spricht beide Sprachen gleich gut bzw. schlecht. Zumindest wäre es weniger verwirrend und störend als ein neuer Sprecher.
Um ganz ehrlich zu sein: Nein. Die Kombi Schicha - Arnie wirkte auf mich einfach absurd... Außerhalb der Terminator-Reihe vielleicht (hier ist er leider bereits als T-1000 vergeben), stelle ich mir Ronald Nitschke als Arnie eigentlich ganz cool vor.
Witzigerweise finde ich, dass Nitschke vom Typ her zumindest eine Alternativ-Besetzung für Dannebergs "Action-Darsteller" (Travolta, Sly, Schwarzenegger...) sein könnte, obwohl sich die beiden stimmlich nicht wirklich ähneln...
Ich fand die Besetzung von Ralph Schicha vollkommen in Ordnung. Verwundert mich übrigens, dass noch keiner die Idee Johannes Scherer wieder ausgebuddelt hat. Sonst haben wir bald wieder alle Namen durch.