Der Film ist klasse. Und das gilt auch für die Synchro. Ich hatte selbst sehr große Zweifel, ob der Joker durch Kluckert nicht in die Beliebigkeit abdriftet. Das ist aber nicht passiert. Er hat jede Nuance Phoenix' getrofen, ist regelrecht mit ihm verschmolzen. Genau so muss eine Synchronfassung sein. Da wurde richtig gespielt, sich richtig ins Zeug gelegt. Anscheinend hatte das Studio großes Interesse an einer ordentlichen deutschen Fassung. Selbst Brückner, der bei jüngeren Filmen De Niros häufig nur noch sein Ding durchgezogen hat, wohl auch, weil ihn die Rollen langweilten, trumpft noch mal auf. Auch bei kleineren Rollen, an denen häufig gespart wird, sind mir keine Ausreißer nach unten aufgefallen. Stattdessen Leute vom Schlage eines Jan-David Rönfeldt, der gerne mehr hätte sagen dürfen.
Obwohl Kluckert so toll gespielt hat, finde ich es schade, dass nicht Nicolas Böll zum Zuge kam. Eine derart ambitionierte deutsche Fassung hätte sein Comeback werden können. Nun wird er weiter ein Nischendasein fristen und weiter als der verschrien sein, der mehr Geld haben wollte. Böll muss sich endlich wieder beweisen dürfen!
Der SK nach, war Regie & Buch diesmal alles Meister. Dabei sagte Stefan Fredrich doch, er macht die DC Filme für Warner? Bezog sich wahrscheinlich bloß auf die Filme innerhalb der DCU Kontinuität, und da tanzt der Joker-Standalone ja bekanntlich aus der Reihe.
Dass Kluckert jemand ist der liefert, stand außer Frage. Er spielt hier bis ans Äußerste, dafür hat man ihn zu loben. Selbst die ganzen krankhaften Lachanfälle von Arthur (die im Trailer noch O-Ton waren), bringt er hier alle nahezu besorgniserregend echt rüber. Das war schon beachtlich. Dafür ist es umso mehr schade - weil Kluckert über die Jahre leider zu beliebig geworden ist, dass trotz seiner grandiosen Leistung die er vom Stapel lässt, irgendwie immer ein fader Beigeschmack dran haften bleiben wird (es hätte auch wer anderes machen können...). Am genialsten war für mich aber die einmalige Sounduntermalung des Films! So fantastisch und bedrohlich expressiv in Harmonie zu dem Dargebotenen. Perfekt!
Erkannt habe ich noch:
Brett Cullen Thomas Wayne Erich Räuker Shea Whigham Det. Burke Axel Malzacher Bill Camp Det. Garrity Marco Kröger Glenn Fleshler Randall Sven Brieger Josh Pais Hoyt Vaughn Frank Röth Douglas Hodge Alfred Pennyworth Dirk Bublies Brian Tyree Henry Carl (Arkham) Jan-David Rönfeldt
Zazie Beetz -> Runa Aleon (wie im Trailer?) Leigh Gill (der Kleinwüchsige) -> Hörte sich nach jemanden wie Rainer Fritzsche an, er selber war es aber nicht. Marc Maron -> Steht in der SK Harald Effenberg, es war aber eindeutig Bernd Vollbrecht.
Toller, Film, tolle Synchro. Was ich bisher noch nie in der Form gesehen habe, dass man komplette handgeschriebene Seiten aus dem englischen Original ins Deutsche übersetzt, sprich in einer Szene schreibt der Phoenix praktisch deutsch in das Tagebuch. Das hat mich wirklich überrascht, da wirkte der standardmäßige Offton-Übersetzung fast schon deplatziert.
@hartiCM Meinst du etwa damit, dass er in dem Film "deutsch" geschrieben hat und man in dem Tagebuch deutschen Text sieht? Diese Form der Nachbearbeitung kannte ich bisher nur aus Animationsfilmen, wo dies technisch kein Problem ist, weil es sowieso alles digital ist.
Die Textseiten beispielweise in einem Buch waren komplett eingedeutscht, war sehr hochwertig. Sogar eine Schreibszene hat man komplett bearbeitet, wurde wohl extra dafür neu Aufgenommen.
Interessant. Frag mich warum man das ausgerechnet in dem Film so gemacht. Für jeden großen Hollywoodfilm das zu machen muss wie ich finde aber auch nicht sein. Jedenfalls würde es mir komisch vorkommen, wenn Amerikaner deutsch schreiben würden.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #249Interessant. Frag mich warum man das ausgerechnet in dem Film so gemacht. Für jeden großen Hollywoodfilm das zu machen muss wie ich finde aber auch nicht sein. Jedenfalls würde es mir komisch vorkommen, wenn Amerikaner deutsch schreiben würden.
Früher, in den 50er/60er-Jahren wurde sowas sehr oft gemacht (recht prominentes Beispiel ist "Psycho"), ist aber dann irgendwann aus der Mode gekommen und durch DVDs/Blu-rays zum Teil auch wieder verschwunden, weil man nur das englische Bildmaster verwendet hat. Stanley Kubrick hat auf sowas auch viel Wert gelegt, in "Eyes Wide Shut" von 1999 gab es auch deutsche Brieftexte etc.
Zitat von WB2017 im Beitrag #251Aber es ist doch irritierender wenn er Deutsch spricht und Englisch schreibt (und seine Off/Gedanken-Stimme das ganze auf Deutsch vorliest). 🧐
Da man sich im Hinterkopf immer bewusst ist, dass es sich um eine Synchronisation eines ausländischen Filmes handelt, kann einen das schon verwundern (trifft es vielleicht besser als irritiert), wenn dann auf einmal sämtliche Tagebucheinträge inklusive Schreibszene komplett auf Deutsch sind. Noch dazu, wenn das Konsumieren von Filmen nicht die Regel ist und man höchstens um die zweimal pro Jahr ins Kino geht. So in dem Umfang, war das auch für mich neu. Komplette richtig geschriebene deutsche Texte, kannte ich zuletzt nur aus dem Liam Neeson im Flugzeug-Film.