Ich habe den Film gestern gesehen und dabei ist mir ein eigenartiger Effekt aufgefallen. Für Rambo war es ja stets typisch, entweder überhaupt keinen direkten Blickkontakt zu halten oder jemanden regelrecht anzustarren. Dazu waren seine wenigen gesprochen Sätze auch oft sehr monoton. Soweit Alles in bester Ordnung. Kombiniert mit seiner inzwischen grauen Erscheinung und der ruhigen Seniorenstimme von Prochnow, wirkte die Figur Rambo auf mich jedoch immer wieder wie ein verwirrter Bewohner eines Seniorenheims. Ich habe auch eine Weile überlegt ob Stallone vielleicht sein Schauspiel verändert hat oder es gar an der Regie liegen könnte. Jedoch sorgt dieses Rambo-Typische Verhalten nicht wie in älteren Filmen für eine extrem cool und ruhig wirkende Persönlichkeit des Protagonisten sondern lässt ihn meiner Meinung nach wirklich oft überfordert erscheinen. Wäre interessant zu sehen, wie diese Rolle nun nochmal mit Danneberg auf mich gewirkt hätte. Dennoch passte Prochnow sonst sehr gut, auch wenn er beim Brüllen ziemlich fremd auf Stallone klang.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #75Die Leute, die Danneberg in der Vergangenheit kritisierten, waren meist solche, die u.a. für eine Selbstsynchro Schwazeneggers eintraten.
Ist das wirklich so? Habe ich so nicht beobachtet.
Also mir war nur der gute alte Mücke aufgefallen, der sehr für eine Selbstsynchro von Schwarzenegger war und die Meinung vertrat, dass die Besetzung Dannebergs auf die 80er Jahre Actionhelden diese beliebig machte. Ansonsten hatte ich aus früheren Kommentaren unabhängig davon immer mal wieder vernommen, dass sie Prochnow für Stallone besser fanden. Wohlgemerkt bezog sich das auf den früheren Prochnow. Mir sind da auch nicht so viele Leute aufgefallen, die Danneberg kritisierten.
Ich war einer der derjenigen, die mit Dannebergs Stallone in den letzten Jahren nicht mehr zufrieden waren, weil sich aus meiner Sicht Origina-Ton/Optik einfach zu sehr von Dannebergs Stimme entfernt haben (ähnlich wie bei Mickey Rourke und Joachim Tennstedt), aber mich irritiert eher die Äußerung, dass vornehmlich die Kritiker bei Schwarzenegger auf eine Selbstsynchro gepocht hätten. Im Gegenteil habe ich es beobachtet, dass die Forderung nach einer Selbstsynchro Schwarzeneggers eher von den Leuten kam, die Dannebergs Interpretation geliebt und geschätzt haben und eher aus der Not heraus dafür plädierten, weil Danneberg (für sie) einfach nicht zu ersetzen ist/war.
Zitat von dlh im Beitrag #79Ich war einer der derjenigen, die mit Dannebergs Stallone in den letzten Jahren nicht mehr zufrieden waren, weil sich aus meiner Sicht Origina-Ton/Optik einfach zu sehr von Dannebergs Stimme entfernt haben (ähnlich wie bei Mickey Rourke und Joachim Tennstedt)
Die Beiden kann man schlecht mit der Kombi Stallone-Danneberg verleichen...! Während bei Rourke eine optisch extreme Veränderung seines Aussehens vor sich ging, hatte sich Tennstedts Stimme so gut wie gar nicht verändert. Besonders in den letzten Jahren ist Thomas Danneberg stimmlich in den Keller gerutscht (afaik. erstmals bemerkt habe ich es in "John Rambo"). Damit hat sich ein großer Kontrast zwischen Stimme von Thomas Danneberg und Sly's Aussehen wieder ausgeglichen (sofern jemals ein wesentlicher Unterschied bestanden hat).
In den USA und einigen anderen Ländern existierten die ersten 10 Minuten im Wald nicht in der Kinoversion. Sollte die kürzere Version hier zu Lande ebenfalls mit auf die Bluray gepresst werden, würde das einigen Zuschauern sicher den Einstieg mit Prochnow erleichtern. Wie bereits erwähnt konnte man während der ersten Nachtszene die Stimme kaum jemandem zuordnen. Quelle: https://bloody-disgusting.com/movie/3585...e-us-uk-canada/
Kann doch egal sein, ob der Zuschauer anfangs wegen der Stimme verwirrt ist. Die Szenen im Wald sind wichtig für die Einführung des Hauptcharakters.
Der Film ist übrigens eine kleine Trashperle.. Fürs Kino eigentlich nicht ausreichend, aber der Name lockt ja noch ein paar Zuschauer in die Lichtspielhäuser. Ich hatte viel Spaß bei der Gewaltorgie.
So - meine Pro Prochnow Stimmung ist leider ein bisschen dahin. Im Kino war auch ständig um mich rum Gemecker wegen der Stimme. Ich begründe das mal: 1. Die Szene im Wald. Wenn Prochnow laut sprechen muss oder wie hier schreien muss, kommt er nicht mal mehr annähernd in die notwendige Stimmlage. Nur gut, das Rambo danach nur noch einmal lauter spricht. 2. Prochnow drückt so stark, dass ich beim zu hören schon Halsschmerzen bekomme. Danach braucht der aber drei Wochen Sprechpause und viel Honig, um die Stimmbänder wieder zu entlasten. Da ich selber ausgebildeter Sprecher bin, weiß ich wie unangenehm das ist, tiefer zu drücken als man eigentlich kann. Ich hab ja selber mit Prochnow schon persönlich Interviews geführt und in Normalstimmlage ist er viel höher und dünner, als Stallone heute. 3. Danneberg konnte selbst den dümmsten Dialogen eine besondere Note verleihen. Nicht umsonst sind viele Sprüche der anderen Rambos purer Kult. Das leicht humoristische und sarkastische geht Prochnow völlig ab.
Schade. Ich weiß, es gibt hier einige Befürworter der Kombi und man bleibt jetzt auch dabei (zu viel hin und her ist ja auch kacke) - aber die bestmögliche Besetzung ist es für mich überhaupt nicht. An Danne kommt die Besetzung mal gar nicht ran. Wenn ich mir einige meiner Lieblings-Stallones (Demolition Man, Cliffhanger) mit Prochnow vorstelle, bekomm ich Schüttelfrost.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #83 1. Die Szene im Wald. Wenn Prochnow laut sprechen muss oder wie hier schreien muss, kommt er nicht mal mehr annähernd in die notwendige Stimmlage. Nur gut, das Rambo danach nur noch einmal lauter spricht.
Exakt das ist die Begründung für meinen vorherigen Post! Würde man sich die Kinofassung der USA ohne die Szene im Wald ansehen, hätte man einen DEUTLICH sanfteren Einstieg mit Prochnow auf Stallone. Beim Brüllen passt gar nix mehr. Schon damals im Trailer als Stallone bei der Gang "Hey!" schrie, dachte ich erst dass es der Take eines mexikanischen Gangsters war.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #832. Prochnow drückt so stark, dass ich beim zu hören schon Halsschmerzen bekomme. Danach braucht der aber drei Wochen Sprechpause und viel Honig, um die Stimmbänder wieder zu entlasten. Da ich selber ausgebildeter Sprecher bin, weiß ich wie unangenehm das ist, tiefer zu drücken als man eigentlich kann. Ich hab ja selber mit Prochnow schon persönlich Interviews geführt und in Normalstimmlage ist er viel höher und dünner, als Stallone heute.
So what? Danneberg musste für Sly auch drücken, bis der Arzt kam. Im "Sly-Modus" finde ich Danneberg und Prochnow sogar gar nicht mal so unähnlich. Dieses Hauchige, Kratzige geht in eine ähnliche Richtung.
Muss aber trotzdem ganz ehrlich sagen, dass ich ihn bei den ersten Rocky-Teilen für den jüngeren Stallone damals viel passender fand.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #832. Prochnow drückt so stark, dass ich beim zu hören schon Halsschmerzen bekomme. Danach braucht der aber drei Wochen Sprechpause und viel Honig, um die Stimmbänder wieder zu entlasten.
Hast du bei RAMBO 4 auf deinen Ohren gesessen? Schau (hör) dir noch mal den Trailer an (besonders die letzten Sätze) und dann reden wir noch mal über Halsschmerzen:
Zitat von ronnymiller im Beitrag #832. Prochnow drückt so stark, dass ich beim zu hören schon Halsschmerzen bekomme. Danach braucht der aber drei Wochen Sprechpause und viel Honig, um die Stimmbänder wieder zu entlasten.
Hast du bei RAMBO 4 auf deinen Ohren gesessen? Schau (hör) dir noch mal den Trailer an (besonders die letzten Sätze) und dann reden wir noch mal über Halsschmerzen:
Prochnow klingt da wesentlich natürlicher, da seine Stimme schon von Natur aus tiefer und rauer ist.
Prochnow klingt natürlicher? Stimme tiefer und rauer? Da muss ich jetzt aber echt lachen. Ohne technische Hilfsmittel und verstellte Stimme ist da gar nix tief und rau. Ich hab mich wie gesagt, schon persönlich mit Prochnow getroffen und unterhalten. Ich höre jetzt aber auf hier zu diskutieren. Es wird Leute geben, die das mögen was Jürgen Prochnow für Stallone veranstaltet. Für mich ist das weniger toll. Bei Creed 2 war es eine gute Lösung, innerhalb der Reihe. Ich fands damals auch ganz gut. Je öfter ich es höre und vor allem jetzt bei Rambo, empfinde ich Prochnow als zu angstrengt. Das strengt mich auch beim gucken an. Wenn Danne gedrückt hat, wirkte das immer noch natürlich genug - er hatte die Fähigkeit, "mehrere" Stimmen in sich zu vereinen und konnte so auf den unterschiedlichsten Schauspielern klingen, als wäre es eben nicht ein und derselbe Sprecher. Otto-Normal hat nie gerafft, dass Schwarzenegger, Stallone, Aykroyd, Hill oder Nolte quasi die "gleiche" Stimme hatten - weil es eben zwar derselbe Typ, aber doch nicht wirklich dieselbe Stimme war.
Jetzt ist es also Prochnow. Ich glaube, es hätte bessere Alternativen gegeben.
Natürlich gibt es für Danneberg keine perfekte Alternative. Aber Prochnow ist momentan die beste Lösung. So stark drückt er auch gar nicht. Er nimmt den O-Ton ab und es läuft dann einfach. Zu arges gequetsche würde kein guter Regisseur wollen. Nein. Ich bin froh darüber, dass man sich hier für was besonderes entschieden hat. Auch wenn ich zugeben muss, dass Prochnow für Rambo ein bisschen zu "Arthouse" klingt. Dafür hat er die ruhigen Momente sehr stark gespielt - hier dürfte er sogar Slys Spiel übertroffen haben. Eigentlich eine Verschwendung.
Ich finde sowieso, dass Stallone mittlerweile mehr wie eine Kunstfigur und weniger wie ein richtiger Schauspieler wirkt. Da fällt eine etwas "comichafte" Sprechweise mMn nicht so stark ins Gewicht, ist also eher das geringere Übel...