Das stimmt: Pleva und Schott haben stimmlich nichts gemeinsam.
Das Jörg Pleva auf Kubrick-Verfiulmungen spezialisiert war ist richtig. Aber denoch ist es unverzeihlich, daß man Manfred Schott nicht die Chance gab, Nicholson in SHINING zu sprechen. Er WAR defenitiv der beste Sprecher auf Jack Nicholson (und hat ihn auch in fast allen Rollen bis zu seinem Tod 1982 gesprochen. Sogar in einer Mini-Rolle in einem Biker-Film (1968/69)).
Damit das wirklich hier reinpasst fehlt zwar Greg Germanns schauspielerische Beteiligung im Film Sophies Entscheidung (Sophie's Choice, 1982) – doch dass der damals bereits 28-jährige Peter MacNicol (John Cage in Ally McBeal) hier von einem noch reichlich grün klingenden Oliver Rohrbeck gesprochen wird – dieser dürfte damals noch Teenager gewesen sein – wirkt nicht nur ziemlich befremdlich, sondern auch ganz witzig, wenn man die zahllosen Wortgefechte aus fast 150 Folgen der genannten Serie noch im Ohr hat
Das Naheliegendste fällt einem immer zuletzt ein: In den ersten beiden "Olsenbande"-Filmen wurde Ove Sprogöe noch "fremd"synchronisiert, sein (späterer) Stammsprecher Karl-Heinz Oppel ist dafür auf Peter Steen zu hören. Verwirrenderweise treten beide oft in direkten Dialog, womit beide Filme also ein Schmäckerchen obiger Kategorie darstellen.
Auch wenn Horst Niendorf DER Sprecher für Gene Hackman ist, sollte man sich vor Augen führen, daß er Hackman in "French Connection" zum ersten Mal synchronisierte. So gesehen ist es schon befremdlich, daß man im selben Film für Roy Scheider die Stimme von Rolf Schult hört, der Hackman bisdato immerhin dreimal synchronisiert hatte (öfter als jeder andere); zuletzt bei "Höllenfahrt der Poseidon", wo Dietmar Behnke Regie führte - genau wie bei "French Connection"! Das wiederholte sich bei "Superman", wo Niendorf ersetzt wurde (weil er nach München gezogen war), aber nicht etwa durch Schult, sondern durch Michael Chevalier; dafür hörte man Schult für Marlon Brando.
Ein anderes Beispiel (daß zugegebenermaßen die Thematik großzügig auslegt): In den 50ern war Wolfgang Lukschy Stammsprecher von Stewart Granger. Sieht man davon ab, daß Granger bereits in "Unter Geiern" von Heinz Engelmann gesprochen wurde (perfekte Besetzung!), ist es irgendwie seltsam, Lukschy in "Old Surehand" in einer anderen Rolle zu hören. Naja, er synchronisierte sich ja auch selbst ...
In Antwort auf:Auch wenn Horst Niendorf DER Sprecher für Gene Hackman ist, sollte man sich vor Augen führen, daß er Hackman in "French Connection" zum ersten Mal synchronisierte. So gesehen ist es schon befremdlich, daß man im selben Film für Roy Scheider die Stimme von Rolf Schult hört, der Hackman bisdato immerhin dreimal synchronisiert hatte (öfter als jeder andere); zuletzt bei "Höllenfahrt der Poseidon", wo Dietmar Behnke Regie führte - genau wie bei "French Connection"!
Intuitiv hätte ich auch gesagt, dass FRENCH CONNECTION nach HÖLLENFAHRT DER POSEIDON eingedeutscht wurde - liegt wohl daran, dass Hackman hier durch sein Toupet etwas jünger wirkt -, tatsächlich hatte CONNECTION aber exat ein Jahr vor POSEIDON seine Deutschland-Premiere, womit Schult vor der Staffelübergabe an Niendorf bei Hackman genauso oft zum Einsatz gekommen wäre wie Marquis, der ja nun wirklich eine glatte Fehlbesetzung war. Die Frage, warum Behnke für POSEIDON dann doch auf Schult, den ich nach Niendorf für den zweitbesten Hackman-Sprecher halte, zurückgegriffen hat, erübrigt sich laut Arnes Datenbank aber: Behnke übernahhm erst bei FRENCH CONNECTION II die Regie von Friedrich Schoenfelder.
Naja, ich schreib mir's hinter die Löffel, daß ich mich vorher etwas genauer in Arnes Datenbank informiere. Aber nochmal Gene Hackman: In "Schnappt Shorty" sind gleich drei Stammsprecher von Hackman zu hören - Sonnenschein tatsächlich für Hackman, von Nordhausen (er hat ihn oft genug gesprochen, um als Stammsprecher zu gelten) für Lindo. Wo Nr. 3 ist? Man sieht im Kino das Finale von "Im Zeichen des Bösen" in der wunderbaren alten Kinosynchro - mit Horst Niendorf für Charlton Heston! Apropos Sonnenschein: Ob man ihn auf Danny de Vito mag oder nicht, aber er hatte schon vor Gerd Duwners Tod ihn mehrfach gesprochen - somit hört man also gleich zweimal im Film einen Stammsprecher für den direkten Gegenpart. Das hätte man auch eleganter lösen können, bspw. mit Hartmut Neugebauer (für mich Nr. 2 nach Niendorf, obwohl ich Schult sehr schätze) für Hackman und Wolfgang Kühne für Lindo.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan Aber nochmal Gene Hackman: In "Schnappt Shorty" sind gleich drei Stammsprecher von Hackman zu hören - Sonnenschein tatsächlich für Hackman, von Nordhausen (er hat ihn oft genug gesprochen, um als Stammsprecher zu gelten) für Lindo. Wo Nr. 3 ist? Man sieht im Kino das Finale von "Im Zeichen des Bösen" in der wunderbaren alten Kinosynchro - mit Horst Niendorf für Charlton Heston!
In "Heist - Der letzte Coup" spricht Neugebauer Hackmann, Sonnenschein de Vito und von Nordhausen ist in einer Nebenrolle zu hören.
In JENSEITS ALLER GRENZEN (BEYOND BORDERS, 2003) wird Noah Emmerich nicht wie bis zu der Zeit üblich von Tobias Meister gesprochen, sondern von Benjamin Völz. Meister spricht dafür den Widersacher, einen fiesen Waffenhändler. Passt allerdings wesentlich besser so rum ... und Meister genießt seine Rolle - wie alle dieser Art - auch sichtlich (bzw. hörbar)
Stanley Tucci wurde bei seinen Gastauftritten in "Miami Vice" noch nicht von Lutz Mackensy gesprochen, zumal dieser ja Philip Michael Thomas sprach. Gerade aufgrund der Intensität von Tuccis Auftreten irgendwie irritierend.
Das Chaos komplett macht für mich die Tatsache, dass meine Lösung nach dem Überlegen für einen "original-nahen" Sprecher, anhand von Tuccis O-Ton in "The Hoax", (bereits Monate bevor ich ihn in "Vice" als Frank Mosca sah) Reent Reins hieß.
In Antwort auf:womit Schult vor der Staffelübergabe an Niendorf bei Hackman genauso oft zum Einsatz gekommen wäre wie Marquis, der ja nun wirklich eine glatte Fehlbesetzung war
Oh ja! Aber am schlimmsten war's erst danach in "Marschier oder stirb" mit Marquis' gealtertem Stimm-Organ. Passte null, wirkte mehr als nur viel zu alt, außerdem viel zu bullig und generell extrem undynamisch. Da kam Marquis selbst auf Kirk Douglas in den 80ern noch besser.
Rolf Schult war erstklassig. Mag' ich eigentlich sehr gerne. Bis jetzt für mich die Nummer eins, aber ich habe tatsächlich noch keinen Film gesehen, in dem es Horst Niendorf war. Zumindest kann ich mich nicht dran erinnern, nur an's Reinzappen. Hartmut Neugebauer find' ich nicht besonders. Wirkt irgendwie zu behäbig und zu glatt. Klaus Sonnenschein geht da schon besser. Engelbert von Nordhausen ist vom Image her auch zu glatt, aber der kann auch anders. Hab' ich auch nur mal vor Ewigkeiten kurz beim Reinzappen gesehen. Da hatte er aber einen typischen Tonfall drin, der nur sehr mäßig passte.
"In der CSI: Las Vegas / CSI: Miami Crossover-Episode (Cross-Jurisdictions) hat Tim Speedle (Rory Cochrane) noch die Stimme, die Eric Delko (Adam Rodriguez) später in der Serie hat, und Letzterer eine, die ich nicht kenne.
Kann das jemand bestätigen und mit ggf. Namen ergänzen?"
Endlich mal ein Thema, bei dem ich dir widersprechen kann, Mücke. Für mich ist Neugebauer der perfekte Hackman. Er kommt extrem gut vom Gesicht und Körper runter, kann wunderbar ausgefeilt sprechen und lässt Hackman weit angenehmer wirken als im ziemlich wächsernen Original. Selbst bei Arschloch-Rollen wie etwa "Crimson Tide" bleibt da eine Art Nachhall von Seele, eine menschliche Note, die Hackman gerade in seinen letzten Jahren des Schauspiels (er ist ja Pensionär) - ob nun gelangweilt oder unterfordert - nicht mehr für nötig gehalten zu haben scheint.
Niendorf war ähnlich gut, Schult war mir zu schmal, von Nordhausen finde ich viel zu schlüpfrig und kehlig für Hackman. Gerade da klang er immer so, als hätte er 'nen Frosch im Hals. Unerträglich auf Hackman.