Das unterschreibe ich gerne. Als "Fandor" war Marquis wirklich passend. Ich fand ihn sogar einen Tick besser als Klinger. Dass er auch noch den Lord und Fantomas sprechen musste, war aber natürlich unnötig.
Ich schaue gerade wieder viel "Malcolm mittendrin" und bin verwundert, wieso Wilhem-Rafael Garth aktuell sporadisch (fast) nur bei Synchros von City of Voices vorkommt. :/
Denke wenn man Synchron nur so als sporadischen Zeitvertreib macht ist es schwierig in der Branche hängen zu bleiben, sodass man auch bei besseren Studios rein kommt. Ich hatte mich etwa vor Jahren wahnsinnig drüber gefreut, dass René Dawn-Claude tatsächlich noch an Wilhem-Rafael Garth gedacht hatte als er ihn in "Mirai Nikki" besetzt hat.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #225Und - auch wenn das einigen Widerspruch hervorrufen könnte - auch Arnold Marquis hätte Marais ruhig öfter sprechen können. In "Fantomas bedroht die Welt" passte er großartig (dass er auch den Blaumaskenträger UND teilweise Caussimon sprechen musste, nur das erregt meinen Widerwillen) und kam Marais' Originalstimme sogar näher als viele Andere. Klinger ist ungeschlagen, aber GGH, Schoenfelder oder Biederstaedt sind wahrlich keine Prachtbesetzungen, da wäre Marquis weitaus geeigneter gewesen.
Schauspielerisch war Marquis als Fandor sicher überzeugend, wirkte auf mich aber schon beim ersten Sehen als Kind etwas voice-over, weil der Bruch zu Klinger einfach zu groß war. Natürlich muss man Brunnemann dankbar sein, dass er hier nicht wieder GGH nahm; aber unter den damaligen "Vielsprechern" im Heldenfach hätte ich Niendorf origineller gefunden.
Zitat von Silenzio im Beitrag #230Niendorf? Um Gottes Willen! Der würde viel zu glatt und langweilig für Jean Marais klingen.
"Langweilig" klang er zu dieser Zeit sicher öfter, was aber oft daran gelegen haben dürfte, dass er häufig stereotyp besetzt wurde. In interessanteren Rollen (etwa Rod Taylor in "36 Stunden", Michael Gough in der Kinosynchro der "Todeskarten des Dr. Schreck" oder Robert Shaw in "Liebesgrüße aus Moskau") wirkte er auf mich alles andere als "langweilig". Natürlich muss man bedenken, dass Fandor im dritten Teil (noch) weniger zentral ist als im zweiten (der Schwerpunkt verschob sich immer mehr in Richtung Juve), aber ganz so undankbar wie manche andere Niendorf-Rolle aus dieser Zeit wäre er allemal nicht gewesen.
Ich habe schon überlegt, ob ich eine flammende Verteidigungsrede für Niendorf schreibe, aber das habe ich bei anderer Gelegenheit ja schon ausreichend getan. Nur liegt auch er gar nicht ideal auf Marais (wenn auch nach dem Ausschnitt aus "Ritter der Nacht" immer noch besser, als ich es vermutet hätte), weshalb er für genauso einen großen Bruch gegenüber Klinger gesorgt hätte und es also keine Verbesserung wäre. (Ja, mich haben die Umbesetzungen innerhalb der Reihe schon als Kind ungeheuer gestört.)
Der Gangster- Thriller Primecut, in Deutschland unter dem bescheuerten Titel Die Professionals veröffentlicht, ist zwar ein filmischer Totalausfall, aber Wolfgang Kieling für Gene Hackman hat mir durchaus gefallen. Schade, dass er Hackman nur in diesem Machwerk sprechen durfte.
Mogens von Gadow für einen kleinen, dicklichen, komischen Charakter - das klingt nicht nach einer originellen Besetzung. Und trotz allen Klischees wünschte ich mir, er hätte öfter als bei nur einer Schmalfilm-Synchronisation ("Claws for Alarm") die Gelegenheit bekommen, Porky Pig/Schweinchen Dick zu sprechen. Das Gros abseits von Gross (aua, was für ein Wortwitz) war entweder ebenso unoriginell besetzt oder aber wiederum so abwegig (Maire, Hess!), dass es darauf nicht angekommen wäre - und Gross selbst war leider eher nervig als sympathisch. Gadow dagegen sprach Porky überraschend und angenehm normal, weitaus weniger chargierend als bspw. viel später Joe Pesci. Ganz abgesehen davon, dass er ein großartiger und meiner Meinung nach häufig unterschätzter Schauspieler ist.
Udo Schenk für Stanley Tucci hätte es ruhig öfters geben können. Mit Schenk wirkte Tucci wie ich finde schon "geerdeter", ruhiger und autoritärer, aber dennoch lässig genug. Fand insofern diese Kombi auch in "Terminal" ganz große Klasse. Die Fälle wo Schenk zum Einsatz kam waren aber dann doch mehr Fälle, wo Lutz Mackensy denke ich eine Spur zu drüber oder schrill gewesen wäre.
Ich bedaure ohnehin, dass Schwarzkopf ab den 60ern so wenig synchronisierte, denn er war so vielseitig einsetzbar wie beständig großartig. Für Blier aber war er eine der seltenen perfekten Besetzungen, bei denen für mich nur noch Günter Grabbert mithalten kann. Da hatte von Molo mal wieder ein glückliches Händchen.
Unlängst habe ich "Der stolze Rebell" gesehen. Werner Peters für Alan Ladd hat mir sehr zugesagt. leider wurde er lt. DSK nur in dem einen Film auf ihn besetzt.:/