Zitat von Verwirrter im Beitrag #2055Na ja, dieser Artikel nutzt eher den Anlass des Stimmenwechsels um das übliche Ab-der-zehnten-Staffel-wurde-es-kagge-Geheule abzulassen. Auf die Neubesetzung an sich wird nur kurz eingegangen.
Dieser Artikel ordnet den Stellenwert dieses Sprecherwechsels eigentlich ganz korrekt ein: Viel Lärm um wenig. Ein Marketing-Gag von Pro7, um die Quoten der künstlerisch tatsächlich seit Jahren in den Seilen hängenden Serie ein wenig zu puschen. Der Sprecherwechsel für Homer ist - im Gegensatz zum damaligen Wechsel Volkmann-Engelke - letztendlich nicht annähernd kontrovers genug, um damit Schlagzeilen machen zu können (was ja eigentlich auch wieder für Jablonka spricht - nach dem Motto: so nah an Gastelll, dass sich eine wirklich kontroverse Diskussion wohl schon verbietet ). Dafür hätte Pro7 schon den jüngsten Synchronstar am Firmament casten müssen: Lukas Podolski... Also beschäftigt sich der Journalist stattdessen lieber mit der eigentlichen Figur und den für jeden aufmerksamen Fan der Simpsons deutlichen und daher nicht zu ignorierenden Qualitätseinbruch der Serie, welcher u.a. durch den Abgang vieler - die ersten 10 Jahre - prägender Autoren bedingt sein dürfte. Das ist beileibe kein "Rumgeheule" sondern eine akkurate Einschätzung des seit Jahren zu beobachtenden Zustandes dieser Serie.
So üblich finde ich die Beurteilung gar nicht und würde sie auch nicht als "Geheule" abtun, weil sie meiner Meinung nach ins Schwarze trifft. Genau das ist der Grund, warum die meisten Simpsons Folgen jenseits der 10. Staffel Scheiße sind. Ab Staffel 20 gab es dann mal wieder ein paar "herzlichere" Folgen, aber die meisten waren großer Mist.
Wie man allerdings Elisabeth Volkmann eine "weichere" Stimme bescheinigen kann, ist mir ein Rätsel.
Vielleicht hatte Gastell etwas von dem alten Homer über die Zeit gerettet, das nun von Jablonka nicht angeboten werden kann, weil es diese Figur gar nicht mehr hergibt (schon lange nicht mehr) und jetzt wird es eben umso offensichtlicher.
Zitat von FToF im Beitrag #2057Wie man allerdings Elisabeth Volkmann eine "weichere" Stimme bescheinigen kann, ist mir ein Rätsel.
Im Vergleich zu Anke Engelkes Marges schon.
Zitat von FToF im Beitrag #2057Vielleicht hatte Gastell etwas von dem alten Homer über die Zeit gerettet, das nun von Jablonka nicht angeboten werden kann, weil es diese Figur gar nicht mehr hergibt (schon lange nicht mehr) und jetzt wird es eben umso offensichtlicher.
Ich finde den Artikel super. Deckt sich ziemlich genau mit meiner Meinung. Ich schau auch nur bis Staffel 9. Evtl. sogar weniger. Die Simpsons funktionieren halt nicht mehr als Durchschnitts-Familie in dieser Gesellschaft. Wir sind halt viel zynischer, oberflächlicher und gesichtsloser geworden. Unsere Werte sind andere als damals. Jemand wie z.B. Bart wäre heute einfach ein Versager, nicht mehr das Cool-Kid. Dem müssen sich die Simpsons anpassen, aber es funktioniert halt nicht mehr weil die Rollen und das Gefühl der Serie anders angelegt sind. Für die heutige Zeit gibt es Family Guy oder South Park. Die passen besser in den Zeitgeist. Mit den Simpsons hätte längst Schluss sein müssen.
Die Pro7-PR-Leute haben aus dem Akte-X-Desaster offensichtlich gelernt und den Medien erfolgreich eingeredet, dass die 27. Staffel und der neue Sprecher hochgradig bedeutsam sind. Ist leider viel heiße Luft, wenn man sich die "Qualität" der Folgen ansieht.
Heute Morgen um 6.50 Uhr lief auf HR-Info ein ausführliches Interview mit Christoph Jablonka. Er sagte u.a., er könne als Star Trek Fan nachvollziehen, daß ein Sprecherwechsel nicht gut ankomme, da für ihn der Wechsel der Stimme von Captain Picard (Rolf Schult - Ernst Meincke) ein kleiner Weltuntergang gewesen sei. Sehr sympathischer Mensch...
Schon erstaunlich, dass da jetzt jedes Dritte für sich ein Interview führt. (Bei Picard ging es mir damals auch so. Das war furchtbar im DS9-Pilotfilm, aber ich habe mich daran gewöhnt. Hier muss man sich aber durch die miesen neuen Folgen quälen und sich gleichzeitig an eine neue Stimme gewöhnen. Das ist viel schwerer als bei TNG, das damals in Hochform war.)
Ich habe die beiden Folgen gestern Abend noch ein zweites Mal geschaut.
Am Dienstag war ich noch oftmals irritiert. Was Christoph Jablonka da spielerisch abliefert, ist schlichtweg fantastisch. Trotzdem wollte es aufgrund seiner Stimmimposanz nicht immer so recht mit dem Bild verschmelzen.
Gestern hingegen, als ich mehr Ruhe hatte, funktionierte es dann richtig, richtig gut. Natürlich gibt es immer noch ein paar irritierende Momente und ist insgesamt etwas anders, aber es überzeugt mich. Es macht einfach Freude, dem zuzuhören.
Ich hätte Christoph Jablonka nie besetzt, weil ich Frontalimitationen nicht gut finde und es anders mit ihm kaum machbar gewesen wäre. Die dafür nötige Anstrengung hört man in der Regel und belastet das Ohr. Aber in dem Fall ist es wirklich gut gemacht. Da wurde wirklich sehr gute Arbeit bei der Aufnahme geleistet.
Eine Sache scheint jedoch leider wirklich unwiederruflich verloren: Homers natürliche Kindlichkeit. NG brachte das von Haus aus mit, CJ muss das alles spielen. (Assoziationen mit Klaus Guth als Skinner kamen mir am Dienstag kurioserweise auch.)
Interessantes Interview. Ich habe im Gegensatz zum Interviewer das Gefühl, dass Jablonka überraschend positiv aufgenommen wird. In überwältigendem Ausmaß.
Also ich habe am Dienstag natürlich auch eingeschalten, allerdings schon zuvor CP als neue Stimme gehört und muss sagen: Er ist in Ordnung. Bin über die ganze positive Resonanz wirklich verblüfft, weil ich das kaum erwartet hätte. CP hat sich wirklich große Mühe gegeben. Man merkt, dass er wirklich die Betonungen so versucht zu setzen, wie es der gute Norbert Gastell getan hätte. Vor allem in der Bar Szene, die auch als 9 Sekunden Clip kurz vor der Ausstrahlung bei Youtube hochgeladen wurde, merkt man das gut, aber es ist einfach nicht dasselbe. Besonders die normalen Homer Töne lassen ganz viel vom alten vermissen. Dieses Naive und Kindliche in der Stimme ist komplett weg. Damit funktioniert das Ganze für mich auch nur bedingt. Norbert Gastell wird einfach nie zu ersetzen sein. Man kann sich die neuen Folgen synchrontechnisch trotzdem geben, aber irgendwie hat NG immer die dürftige Qualität der neuen Folgen gerettet. Gab ja nun wirklich kaum gute Folgen mehr. Ruckzuck vorbei und null erzählt.