Und wieder ist ein bekannter Sprecher aus der Serie Verstorben. Donald Arthur ist Gestern im alter von Alter 79 Verstorben er war die Stimme von Kent Brockman u.a.
Ok, jetzt geht es aber wirklich langsam den Bach runter! Mit Engelke konnte ich mich ganz gut anfreunden, aber mittlerweile sind für mich zu viele Fehlbesetzungen vorhanden. Taschner für Burns ist wirklich daneben, Flanders neue Stimme gefällt mir auch nicht, Barts Tonlage ist schon seit einigen Staffeln viel zu tief, Müller auf Grampa nervt (der ist schon auf zu vielen alten Säcken zu hören), Albus auf Barney klingt ziemlich gequält (Rüth war mMn absolut genial dagegen)...Das ist doch alles nicht mehr das Wahre! Gastell konnte mir immer irgendwie zumindest ein Schmunzeln entlocken, aber mit Jablonka werde ich einfach nicht warm.
Für die Umbesetzungen aber schon - und ich bin mir ziemlich sicher, dass für manche Nebencharaktere nicht "der perfekte" Sprecher gesucht wurde, sondern einfach ein Sprecher genommen wurde, der eh regelmäßig im Studio ist und das schon irgendwie hinbekommen wird. IMO ist die Synchro irgendwie auch weniger liebenswert, als noch in den Anfangsstaffeln. Viel zu reingewaschen, zu hochdeutsch - aber das ist eigentlich ein generelles Synchronproblem und nicht Simpsons-exklusiv.
Es ist also kein Zufall, dass diese Neubesetzungen zufällig alle aus Sprechern bestehen, die eh schon für Simpsons sprechen, bzw. regelmäßig für Pro Sieben arbeiten?
Ich frage mich, in welche Richtung man bei der neuen Kent-Brockman-Stimme gehen wird - mehr in Richtung Arthur, mehr in Richtung Original oder was ganz neues. Sicher, Donald Arthur war sehr lang zu hören und hat die Figur in Deutschland mit seiner markanten Stimme sicher geprägt, aber z. B. Werner Abrolat in Staffel 1 legte die Figur ja ganz anders an. Somit wäre ich auch dafür, die Figur mal in der Synchro ganz neu zu interpretieren.
Ja, Donald Arthur war schon sehr eigen und stimmlich weit vom Original entfernt - allerdings wird die Originalstimme m.E. dem massiven Aussehen nicht so gerecht. Auch spielerisch fand ich Donald Arthur meistens überlegen. Bei ihm hatte man wirklich das Gefühl, dass er ganz genau verstehen will, worum was es da eigentlich geht, um trotz seiner eher kurzen Auftritte noch ein "Drumherum" durchscheinen (insbes. des nicht gezeigten Fernsehproduktionsgeschehens) zu lassen, statt einfach nur seine Takes runterzuknallen.
Ihr wisst, dass ich in der Regel sofortige Spekulationen nicht angebracht finde, wenn der Sensationscharakter überwiegt und es eh noch so lange hin ist, dass man ein, zwei Wochen auch warten kann. Anders als bei Homer wird die Entscheidung aber hier SEHR, SEHR schnell fallen müssen. Darum scheint es mir diesmal statthaft.
Hier daher meine sehr kurzfristigen Ideen:
1. Hartmut Neugebauer Der hat das Volumen, um das massive Aussehen zu füllen, beherrscht den Pathos-Singsang und auch süffisant innerhalb vorgetäuschter Seriosität. (Würde ich übrigens auch für Rabbi Krustofski nehmen.)
2. Frank Engelhardt Hätte, dem Original etwas näher kommend, weniger Volumen, aber genauso Süffisanz, kann aber auch auf seriös machen. Würde für mich optisch auch gut funktionieren.
3. Michael Brennicke Seriös, na klar, hat aber auch so einen herrlichen Betroffenheitston drauf, den Kent häufiger mal bringt.
Aber hier mit deutlicherem Abstand:
4. Holger Schwiers Bracchial, aber dabei cool, kämer sicher lässig als alles wegquatschender Moderator. Vielleicht aber eine Spur zu viel.
5. Thomas Wenke Meine Allzweckwaffe, ich weiß. Wohl zu jung, und gerade im Zeichentrick oft sonderbar dünn, aber wenn er richtig aufdrehte, könnte er diese versteckte Sensationslüsternheit treffen. Schwiers in Jung.
6. Thomas Rauscher Würde in ähnliche Richtung gehen, aber alterstechnisch besser passen als Th.W. Ist vordergründig seriös, aber dabei auch latent aufdringlich. Überhaupt hat er auch schon in der Serie bewiesen, dass er sensationshafte Moderatoren drauf hat.
7. Ulf J. Söhmisch Da Jasper immer so wenig hat, könnte man auch ihm Brockman evtl. noch anhängen ... oder hätte man früher zumindest vielleicht hinbekommen können. Heute wäre er wohl etwas zu alt.
8. Ekkehardt Belle Völlig anders als Donald Arthur, aberso energiegeladene Kerle, die das aber "irgendwie ernst" meinen kann er auf seine eigene Art auch gut - vielleicht aber doch zu anders.
9. Karl Knaup Hat so eine Mischung aus Seriosität und Bracchialität, die ganz lustig kommen könnte. Würde dabei irgendwie Werner Abrolats Imitation nahekommen. Irgendwie auch wie Schwiers, aber nicht so spektakulär.
10. Henk Flemming Und den nominiere ich für den Kreativpreis in Ausgefallenheit. Meist etwas polternd, aber in Kombination mit nasalen Zügen, die er bei Aufgeregtheit bekommt, auf eine ganz seltsame Weise vielleicht an D.A. erinnernd. Eigentlich wäre er für mich übrigens das Double schlechthin für Christoph Lindert, der kurioserweise Brockman tatsächlich ein einizges Mal auch sprach.
Kent Brockman ohne amerikanischem Akzent stelle ich mir aber sehr gewöhnungsbedürftig vor. Mit Arthur wirkte er für mich immer wie ein echter US-Nachrichtensprecher - und das machte den Charme aus, finde ich.
Vielleicht könnte man wieder einem Muttersprachler den Part geben... (wenn einer verfügbar ist).
Manfred Lehmann könnte ich mir auch gut als Kent Brockman vorstellen. Er hat genug Volumen in der Stimme für Kent (dass es mit dem Aussehen harmoniert) und könnte vielleicht auch etwas in Richtung Donald Arthur gehen. Aber ich glaube nicht, dass er es wird, dass käme örtlich nicht hin (ich gehe davon aus, dass der neue Sprecher ein Münchener wird).