Zu Kronberg-Zeiten hätte man Frasier aus Cheers sogar ins Deutsche übernehmen können, das war ja einer der wenigen Fälle von Originalsprecher-Kontinuität. Aber lobenswert, dass man sich hier wirklich Gedanken bei der Übersetzung gemacht hat; solche potentiellen Schnitzer durch 1:1-Übersetzung sind bei den Simpsons ja schon öfter negativ aufgefallen.
Super, dass du davon schreibst. Ich erinnere mich noch, die Szene im Original gesehen zu haben. Fand sie erstens extrem witzig und zweitens habe ich mich auch gefragt, wie das wohl übersetzt wird. Hatte es aber total vergessen. Ist das noch aus der 21. oder schon aus der 22. Staffel? Wundert mich nur etwas, dass er nicht Jefferson D'Arcy als Referenz nahm, "Bolt" kennt doch keine Sau.
Die Simpson haben nicht nur EINE Zielgruppe, sondern die Zielgruppen wachsen stetig nach - sonst hätte die Serie nicht über 20 (!) Jahre lang dauerhaften Erfolg. Es ist also müßig zu streiten, ob der mäßig erfolgreiche "Bolt" das bekanntere Beispiel ist oder Jefferson d'Arcy, den keineswegs jeder den Bundys zuordnen kann und der überdies am Anfang eine andere Synchronstimme hatte. Genauso könnte man fragen, ob nicht "Ranger" ein gutes Beispiel gewesen wäre ...
Genau dadrauf wollte ich hinaus. Die Zielgruppe wächst stetig nach. Meißt sind das die 16, 17, 18 jährigen (+ -). Ich habe Geschwister in dem Alter und die kennen mit Sicherheit eher Bolt als Jefferson.
Ein schöner Handkuss Stegmanns an die Synchronfans! Und fast besser als das Original, weil die 3 genannten Figuren aus Animationsfilmen stammen, was zur "Welt" der Simpsons natürlich gut passt.
Weiß jemand warum der Sprecher von Krusty diesen anfänglich immer sehr hoch gesprochen hat und später dann eher sehr tief? (Es ist doch der gleiche Sprecher soweit ich das beurteilen kann, oder?)
Hat vielleicht mit dem Übergang in der Regie von Siegfried Rabe (ZDF) zu Ivar Combrinck (Pro 7) nach Staffel 3 zu tun. Oder gibt es eine Begründung im Charakter? Gastell sprach Homer zu Beginn, als er (Homer, meine ich) noch seriöser war, auch tiefer als später, wo er sich zur Witzfigur entwickelte. Krusty war aber glaube ich von Anfang an so, die Figur bekam mit der Zeit höchstens mehr Raum in den Geschichten.
Viele Rollen wirken in der Anfangszeit recht frei angelegt, wobei das eigentlich so richtig erst im Laufe der ersten Jahre auseinanderdriftete, so z.B. auch Skinner: Im Original klang seine Stimme anfangs viel belegter und Fred Klaus konnte auch noch etwas tiefer sprechen. Dann hörte irgendwann beides auf, die Stimmen wurden immer unterschiedlicher, sodass dann mit Klaus Guth ein ordentlicher Bruch aufkam.
Krusty war auf Deutsch mit seiner flötend-hohen Stimme schon kurios übertrieben angelegt. Im Original kristallisierte er sich immer mehr zum vom ganzen Showbusiness sowas von genervten Alkoholiker heraus. Hier hat Ivar Combrinck anfangs die eigenwillige ZDF-Interpretation übernommen, dann hat man sich aber immer mehr dem Original angenähert. (Und man beachte, wie richtig gut Hans-Rainer Müller das macht!)
Norbert Gastell und Homer ... das ist eine seltsame Geschichte. Eigentlich war er ja nur die Zweitbesetzung, nachdem Hans-Jürgen Diedrich am ersten Tag hingeworfen hat. Letzterer erscheint eine recht merkwürdige Besetzung, aber im Original wurde in Staffel 1 Homer als eine recht krasse Walter-Matthau-Imitiation gesprochen. Zum Schneidenden hätte Diedrich wohl gepasst, Norbert Gastell fing die Tiefe ein. Diese Tiefe hielt er dann auch noch, als das Original schon höher wurde. Auch hier hat er sich im Laufe der Zeit angepasst und ist deutlich über das Ziel hinausgeschossen - wobei, und das ist das Eigenartigste, er selbst der Überzeugung ist, Homer schon von Anfang an mit voller Absicht so angelegt zu haben.
Bernd Simon spricht jetzt die Rolle eher wie das Original, also dunkel mit etwas Druck drauf. In der Vergangenheit hatte er sich immer heller oder normal gesprochen...