Zitat von bertiDanke für die Info. Mi diesen beiden Serien kenne ich mich kaum aus, deshalb wußte ich das nicht. Bei Wolfgang Schick überrascht es mich allerdings auch nicht, da er sich ja öfter Berliner "ausgeliehen" hat.
Warum ? Hatte er gute Connections in Berlin oder hat das andere Gründe ?
Offenbar ja. Er hat ja zunächst in Berlin für die Elite Film gearbeitet, bevor er zur Beta nach München ging. In seinen Münchner Synchros hört man immer wieder Berliner Sprecher, z. B. Arnold Marquis, Harald Juhnke und Arne Elsholtz (damals jedenfalls noch Berliner) in "Tote schlafen fest" oder Joachim Kemmer und Horst Gentzen in "Casablanca".
Hamburg ist (nach wie vor) da noch eifriger - die vielen berliner und münchner "Gaststars" in den "Columbo"-Synchros sprechen da eine deutliche Sprache (Schwarzkopf selbst wurde ja nach der ersten in München synchronisierten Staffel "importiert"), und in "Geheimagent John Drake" sprach nicht nur der Berliner Heinz Drache die Hauptrolle (wie er viele Jahre später auch bei Columbo nochmals Patrick McGoohan übernahm), sondern hier führte auch Karlheinz Brunnemann Regie, den ich ja nun nur aus berliner Synchros kenne (zudem ist in einigen Folgen, nicht in allen (!), die UFA als Synchronstudio aufgeführt - die aber lag damals in Berlin-Tempelhof, obwohl es eindeutig eine hamburger Synchro ist und in den restlichen Folgen auch Studio Hamburg als Synchronstudio angegeben ist - das verstehe wer will).
Bei "Columbo" hing das vielleicht auch damit zusammen, dass Alexander Welbat dort öfter die Regie hatte, der (wie Schick) ja vorher in Berlin tätig war und dort noch Kontakte hatte. Weitere Beispiele für Kooperationen von Berlin und Hamburg wären "Brust oder Keule", "Die vier Halunken der Königin" oder auch die "Sesamstraße" (Wolfgang Kieling, Gerd Duwner, Edgar Ott, wobei Kieling natürlich auch bei "Columbo" dabei war).
Welbat führte nur bei wenigen Folgen Regie - meist war es Werner Bruhns, danach (erst sehr spät) übernahm Lothar Kompatzki und erst nach ihm Welbat, wobei er ja schon 1977 verstarb ("Momentaufnahme für die Ewigkeit" muß also über ein Jahr auf Eis gelegen haben), kann also nicht sehr viele Folgen betreut haben. Die meisten "Gaststars" hat also (vor Kirchberger natürlich) Bruhns an Bord gebracht - angefangen mit Helmo Kindermann und Brigitte Grothum im ersten Columbo, weswegen ich auch ihn als Regisseur der Super8-Synchros von "Mit Schirm, Charme und Melone" vermute - aber das ist ein anderer Thread ... Schick war übrigens meines Wissens nicht "vorher", sondern im Gegenteil vor allem NACH Star Trek in Berlin tätig - möglicherweise hat das etwas damit zu tun, dass es mit einem Mal kein münchner Arena-Studio mehr gab ("Jason und die Argonauten"), sondern ein berliner - ob die etwas miteinander zu tun hatten, entzieht sich meiner Kenntnis, aber die Verpflichtung münchner Synchronregisseur wie Schick und Ludwig lässt es vermuten.
Lothar Michael Schmidt und Wolfgang Schick, bei K.E. Ludwig bin ich mir nicht sicher, waren festangestellte Autoren und Regisseure der Beta, also von Leo Kirch. Die Arena war auch eine Kirchtochter. Deshalb kamen sie auch häufig in beiden Städten zum Einsatz.
Zitat von Stefan der DEFA-FanSchick war übrigens meines Wissens nicht "vorher", sondern im Gegenteil vor allem NACH Star Trek in Berlin tätig - möglicherweise hat das etwas damit zu tun, dass es mit einem Mal kein münchner Arena-Studio mehr gab ("Jason und die Argonauten"), sondern ein berliner - ob die etwas miteinander zu tun hatten, entzieht sich meiner Kenntnis, aber die Verpflichtung münchner Synchronregisseur wie Schick und Ludwig lässt es vermuten.
Um 1958 hat er aber schon bei Filmen wie "Bravados" oder "Der Barbar und die Geisha" in Berlin für die Elite Film Dialoge geschrieben bzw. Regie geführt.
P. S.: Danke für die Infos zu den "Columbo"-Folgen. Ich hatte nur noch in Erinnerung, das Welbat bei einigen Regie geführt hat, wußte aber nicht mehr, welche genau das waren. Ich war zu faul, nach dem entsprechenden früheren Posting zu suchen.
Es wurde schon mehrfach erwähnt, dass Wolfgang Draeger wegen seiner Beteiligung am Synchronsprecher-Streik einige Zeit in Berlin "Hausverbot" hatte. Um 1970 war er öfter in München zu hören ("Der kleine Caesar", "Das Gold von Sam Cooper"), einige Jahre später wieder verstärkt in Berlin. Und wieder einige Jahre danach zog er nach Hamburg.
Zitat von bertiUm 197ß war er öfter in München zu hören ("Der kleine Caesar", "Das Gold von Sam Cooper")
Pferdefuß der Sache ist, dass "Das Gold von Sam Cooper" eine rein berliner Sprecherbesetzung hat (mit Ausnahme von Thomas Braut, aber selbst der war 1967 mehrfach in Berlin zu hören) - trotz der Erwähnung von Aura Film im Abspann. Wie sich das zusammenreimt, ist mir unklar.
Das Eckart Dux im Laufe seiner (langen) Karriere in Berlin, München und Hamburg sehr aktiv war und in den letzten Jahren hauptsächlich in letzterer Stadt synchronisiert hat, ist bekannt, ebenso, dass er ab den späten 60ern seinen Schwerpunkt in München hatte. Gab es danach nochmal eine Phase, in der man ihn überwiegend in Berlin hörte? Heinrich Riethmüller besetzte ihn dort in "101 Dalmatiner" und als Lucky Luke, aber das allein muss natürlich noch nichts heißen.
Paul-Edwin Roth war gebürtiger Hamburger und scheint in seinen letzten Lebensjahren überwiegend dort synchronisiert zu haben. Daneben kenne ich ihn als Sprecher allerdings sowohl aus Berlin als auch aus München. Lässt es sich in seinem Fall ungefähr datieren, wann er wo seinen Schwerpunkt hatte?