Hab die Kassette inzwischen gefunden, ich schau gleich mal rein.
EDIT:
Okay, so ist der Schluß auf der Taurus-VHS:
Mortimer sagt, er würde an der Sache nichts verdienen. Monco fragt, was mit ihrem Vertrag sei. Mortimer antwortet: "Vielleicht ein anderes Mal." (Dies sind die letzten Worte, die in der Brandt-Synchro gesprochen werden!) Dann geht er zu seinem Pferd, Schnitt, man sieht ihn schon weiter entfernt. Dann Wechsel zu Monco, der schon auf dem Kutschbock sitzt. Er pflückt die Satteltasche aus dem Baum und fährt ab. Dann die Schlußeinstellung auf die sich entfernende Kutsche mit den Leichen, Schwarzblende.
Im Grunde also nur noch ein Torso der ursprünglichen Schlußszene.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #86Man darf aber, gerade was "Für ein paar Dollar mehr" betrifft, nicht die DVD als Vergleichspunkt heranziehen, sondern muss sich an die Pro7-Ausstrahlung aus den 90ern halten! Auf DVD wurden nämlich einige Geschwätzigkeiten der Erstfassung (!!) wieder entfernt. Beispiel? Der Chinese betritt keineswegs wortlos (Original & DVD) Mortimers Zimmer, sondern sagt (während die Kamera auf Mortimers verdutztes Gesicht schneidet) "Der Kopfgeldjäger bringt mich um, wenn ich ihre Sachen nicht zum Bahnhof bringe" (ist zwar auch in der Brandt-Fassung so zu hören, aber wie schon früher von mir geäußert - es ist sehr offensichtlich, dass Brandt sich auf die alten deutschen Dialoge stützte und keine Neuübersetzung hatte). Auch in Brinkmanns Fassung zählt Cuchillo nicht in seiner Heimatsprache (dieser kurze Schnipsel stammt auf DVD aus der englischen Fassung - deutlich zu hören, dass das nicht Gastell ist), sondern wie anderen auf deutsch. Eastwood betritt das Telegrafenbüro - der Alte dreht sich um und fragt "Wer ist da?" - im Original bleibt die Sequenz stumm und das wurde auf DVD übernommen. Das sind Beispiele, die mir aus dem Kopf einfallen - alles Veränderungen, die bei der ersten Synchronfassung vorgenommen wurde (wie gesagt: die DVD verrutscht den Eindruck da merklich).
Ich nehme an, diese Stellen der Erstsynchro sind in der Neuauflage ebenfalls stumm?
Zitat von Lord Peter im Beitrag #226Mortimer sagt, er würde an der Sache nichts verdienen. Monco fragt, was mit ihrem Vertrag sei. Mortimer antwortet: "Vielleicht ein anderes Mal." (Dies sind die letzten Worte, die in der Brandt-Synchro gesprochen werden!) Dann geht er zu seinem Pferd, Schnitt, man sieht ihn schon weiter entfernt. Dann Wechsel zu Monco, der schon auf dem Kutschbock sitzt. Er pflückt die Satteltasche aus dem Baum und fährt ab. Dann die Schlußeinstellung auf die sich entfernende Kutsche mit den Leichen, Schwarzblende.
Identisch mit der Erstfassung, nur sagt Heinz Engelmann "Ein anderes Mal" statt Heinz Petruo "Vielleicht ein anderes Mal".
Bei der Erstfassung schiebt man's ja auf die angeblich verlorene letzte Rolle, daß hier Hardenberg spricht. Und bei der Brandt-Fassung? Fehlt da etwa auch die letzte Rolle?? Einen derartigen Schlüssel-Satz hätte man in beiden Fällen aus den jeweiligen Fassungen übernehmen müssen !!! Den Einwand, man wollte die ganze nun längere Sequenz mit derselben Stimme haben, lasse ich hier nicht gelten!
Zitat von Lord Peter im Beitrag #226Mortimer sagt, er würde an der Sache nichts verdienen. Monco fragt, was mit ihrem Vertrag sei. Mortimer antwortet: "Vielleicht ein anderes Mal." (Dies sind die letzten Worte, die in der Brandt-Synchro gesprochen werden!) Dann geht er zu seinem Pferd, Schnitt, man sieht ihn schon weiter entfernt. Dann Wechsel zu Monco, der schon auf dem Kutschbock sitzt. Er pflückt die Satteltasche aus dem Baum und fährt ab. Dann die Schlußeinstellung auf die sich entfernende Kutsche mit den Leichen, Schwarzblende.
Identisch mit der Erstfassung, nur sagt Heinz Engelmann "Ein anderes Mal" statt Heinz Petruo "Vielleicht ein anderes Mal".
Bei der Erstfassung schiebt man's ja auf die angeblich verlorene letzte Rolle, daß hier Hardenberg spricht. Und bei der Brandt-Fassung? Fehlt da etwa auch die letzte Rolle?? Einen derartigen Schlüssel-Satz hätte man in beiden Fällen aus den jeweiligen Fassungen übernehmen müssen !!! Den Einwand, man wollte die ganze nun längere Sequenz mit derselben Stimme haben, lasse ich hier nicht gelten!
Gruß, kogenta
Soll das heißen, den Dialog "Irgendwelche Probleme?" gabs auch in der Erstfassung nie? Übrigens: Der Satz "Ein anderes Mal vielleicht" von Petruo ist auf der BD zu hören.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #229Soll das heißen, den Dialog "Irgendwelche Probleme?" gabs auch in der Erstfassung nie?
Genau das. Die gesamte Schlußsequenz war in beiden Kino-Fassungen gleichermaßen radikal zusammengekürzt. Das Zählen der Kopfgelder, das Erschießen von Pistilli und "Irgendwelche Probleme?" gab's erstmals 2003 im TV zu sehen/hören (rekonstruiert wahrscheinlich aber schon 1995, denn eine Vorschau wurde damals schon gesendet, wie ich mich dunkel erinnere; ausgestrahlt wurde damals aber die gekürzte Erstfassung ohne Reko-Szenen, aber incl. der angeblich fehlenden letzten Rolle).
Wenn auf der neuen DVD Petruo mit "Vielleicht ein anderes Mal" in der Brandt-Fassung zu hören ist, so ist hier wenigstens korrekt rekonstruiert worden; ein ganz kleiner Plus-Punkt für die Brandt-Fassung - der die von mir oft beschriebenen Mankos natürlich nicht aufwiegen kann. Warum das bei der Erstfassung trotz Vorliegen der Passage mit Engelmann nicht gemacht wurde, ist mir schleierhaft. Eine fehlende Rolle hat es nie gegeben, da diese bereits 1995 gesendet wurde (Mitschnitt liegt mir vor).
Hauptproblem ist für mich nicht die fehlende Engelmann-Zeile, sondern dass die Nachsynchro jetzt runtergepitcht ist. Ging hier aber nicht anders, da sonst die Musik gelitten hätte, die hier fast durchgängig zu hören ist. Sehr GUT hat man die Szene gelöst, wo die Telegrafenleitung zerschossen wird. Die Szene muss in der Brandtfassung übel geschnitten gewesen sein, aber die Musik lief dabei logischerweise durch. Um nun am Ende der Szene und bei den kurzen Dialogen die Brandtfaassung dennoch nehmen zu können, wurde mehrfach zwischen beiden Musiktracks hin und hergeblendet und das gelang recht gut.
Habe sowieso nie verstanden, warum bei einem Film, der mit 24 Bildern/sec gedreht wurde, rekonstruierte Szenen mit 25 Bildern/sec nachsynchronisiert wurden. Teils gar mit denselben Sprechern, die dann anders klingen! Ein unnötiges Durcheinander, das rächt sich jetzt bei HD-DVDs. Aber davon unabhängig hätte man auch im Hinblick auf mögliche künftige Kinokopien und eine 'einheitliche Verfälschung' hier immer schon bei 24 Bildern/sec bleiben müssen. Selbst bei kompletten Neusynchros wie 'Es war einmal in Amerika' gab es so gesehen keinen Grund, mit 25 Bildern/sec zu synchronisieren.
Wie war das denn in der Vergangenheit mit für's TV oder für VHS synchronisierten Filmen? Meines Wissens wurde da immer mit 24 Bildern/sec synchronisiert, jedenfalls im vor-DVD Zeitalter, bevor die 'Experten' mit fragwürdigen 'Verbesserungen' auf das Metier losgelassen wurden. Oder irre ich mich hier? Nur reine TV-Produktionen, die mit 25 Bildern/sec gedreht wurden, wurden auch so synchronisiert. Wobei ich mir da nichtmal sicher bin ...
Die Beta Technik hat auf jeden Fall schon in den 60ern auf 25 b/s synchronisiert - hört man deutlich an den Stimmen selbst bei Kinofassungen wie "Hitchcocks Mord". Auch die Ultra in München muss in den 70ern schon auf 25 b/s gearbeitet haben - beim alten Kaufvideo von "Der Spion, der mich liebte" ist es merkwürdigerweise passiert (fragt mich nicht wie), dass die zweite Hälfte (ungefähr ab der Motorradverfolgung) einen halben Ton nach unten rutschte und die Stimmen sich grauenvoll dunkel und träge anhörten, obwohl es ja eigentlich die Kinogeschwindigkeit ist. Auch die 69er Fassung von "Berüchtigt" ist deutlich hörbar eine 25 b/s-Synchro.
Aha, also doch schon. Als Regel oder als Ausnahme? Und wie sah es mit Serien a la 'Bonanza' oder 'Star Trek' aus? Wer hört das auf Anhieb? Einen Tick zu schnell höre ich nämlich nicht unbedingt raus (wenn, dann an der Musik), zu langsam dagegen schon.
Die angesprochenen Hitchcock-Filme - und viele andere Filme - liefen nach der TV-Sendung auch noch als 16mm-Kopien in den kommunalen Kinos, da hab' ich die damals erstmals gesehen, mir ist allerdings nie was aufgefallen. Nun gut, darauf hat man früher wohl auch nicht weiter geachtet.
Mir fällt der Filmvorführer ein, der immer den letzten Bus um 22.30 Uhr kriegen mußte, und bei dem jede 20.00 Uhr Vorstellung entsprechend pünktlich zu Ende ging, weil er etwas längere Filme einfach mit erhöhter Geschwindigkeit vorgeführt hat. Hat keiner gemerkt.
Als Kino-Zuschauer war man Mankos in Ton und Bild gegenüber früher wesentlich toleranter, sofern man sie überhaupt wahrgenommen hat. Da zählte doch mehr der Film als die technische Brillanz der Vorführung. Diese Prioritäten haben sich seit Einführung der DVD leider stark verschoben, bei einigen technik-hörigen Zuschauern sogar über das Maß hinaus.
Zurück zum Thema: Einen kompletten Film mit 25 b/s zu synchronisieren - darüber mag man streiten. Aber rekonstruierte Fragmente mit 25 b/s innerhalb eines Films mit 24 b/s - solch ein Mischmasch ist definitiv Unsinn!
Bei "Die 2" war es wohl so, daß die Folgen aus den 70ern noch auf 24fps synchronisiert wurden, die nachgeschobenen dann auf 25fps. Koch hat bei den Blu-rays glücklicherweise aufgepaßt.
Bei den auf Video (und nicht auf Film) synchronisierten Serien kommt ja noch die Konvertierungsmethode zum Tragen, die je nach Algorithmus sogar mehr als 4% Zeitunterschied verursachen kann.
Zitat Mir fällt der Filmvorführer ein, der immer den letzten Bus um 22.30 Uhr kriegen mußte, und bei dem jede 20.00 Uhr Vorstellung entsprechend pünktlich zu Ende ging, weil er etwas längere Filme einfach mit erhöhter Geschwindigkeit vorgeführt hat. Hat keiner gemerkt.
Zu tiefe Tonspuren fallen ja leider viel negativer ins Gewicht als zu hohe. Insofern ging die ganze Misere erst mit der Einführung der BD los, da früher nur Abweichungen nach oben auftraten, die zwar "anders" klingen, aber eben nicht unnatürlich.
Es ist ja auch keineswegs so, dass die meisten BDs in Kinogeschwindigkeit laufen, wie immer behauptet wird. Sie laufen mit 23,976 Bildern, nur leider haben europäische HD-Fernseher meist ein 24p-Interface, so dass viele Kamrerafahrten ein leichtes Ruckeln aufweisen. Die schöne BD-Welt ist in vielen Punkten gar nicht so schön.
Den wenigsten ist bewußt: die hiesigen DVDs sind farblich völlig verhuntzt worden. Der von Leone gewollte leichte Gelbstich wurde eliminiert, das Bild wirkt dadurch viel härter.
Eine Schande, denn die gesamte Atmosphäre verändert sich durch die falsche Farbgebung. Und auch noch zu dunkel - statt gleißendem Sonnenlicht sieht's aus wie kühle Abenddämmerung.
Bei 'Spiel mir das Lied vom Tod' gilt leider das Gleiche! Nur die ital.DVD ist farblich korrekt (und zudem ungekürzt 177 Minuten).
Noch ein paar Ergänzungen zur Brandt-Synchro von "Für ein paar Dollar mehr".
Fahrgast im Zug (Jesús Guzmán) Franz-Otto Krüger Schaffner (Mario Meniconi) Toni Herbert Tucumcari Barkeeper (Ricardo Palacios) Rainer Brandt Tucumcari Sheriff (Tomas Blanco) Joachim Cadenbach White Rocks Sheriff (Guillermo Méndez) Manfred Lehmann Red Cavanaugh (José Marco) Knut Reschke Cavanaugh's Komplize (Roman Ariznavarreta) Wolfgang Ziffer Tucumcari Bank Manager (Sergio Mendizabal) Gerd Holtenau Martinez (Enrique Navarro) Karl Schulz Saloonwirt in El Paso (Joseph Bradley) Toni Herbert
FToF
(
gelöscht
)
Beiträge:
13.08.2016 11:07
#239 RE: Für eine Handvoll Dollar / Für ein paar Dollar mehr
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #236Insofern ging die ganze Misere erst mit der Einführung der BD los, da früher nur Abweichungen nach oben auftraten, die zwar "anders" klingen, aber eben nicht unnatürlich.
Wobei es schon auch unnatürlich klingt, aber nicht per se störend. Bei bekannten Stimmen aber, die dann plötzlich wie Mickey Mouse klingen, wirkt es schon sehr lästig. TNG, DS9 und VOY habe ich mir z.B. auf DVD unkorrigiert nie ansehen können und TNG auf Tele 5 (HD mit 25 fps) geht für mich auch nicht. Bei Filmen, die man nur einmal im Kino sah und dann nur noch falsch hört, ist das dann aber wirklich verträglicher, da man zu tiefen Ton auch ohne Vergleich immer als störend empfindet.
Die Serien, die du nennst, sind IMHO auch stärker als 4% nach oben gepitcht. Es handelt sich hier um ein anderes Problem, das beim Normwandeln von NTSC nach PAL entsteht. Hierbei existieren mehrere technische Verfahren, welche Beschleunigungen zwischen 0 und 6(!) Prozent ergeben.