Dasselbe habe ich mir heute auch gedacht, als ich das auf der Pidax-Seite gesehen habe. Ein Film mehr, der einem Major-Label nichts bedeutete, trotz der Reputation des Filmes.
Ich finde die Synchro der Batman Serie mit Adam West gehört auch hierher. Sie hat einerseits, da es eine 80er Jahre Synchro war, einen modernen Touch, fängt aber trotzdem den Zeitgeist perfekt ein! Allein die Besetzung der Hauptfiguren, bis zum kleinen Cameo sind wunderbar konsequent und extrem sorgfältig ausgewählt worden. Die Dialoge sind herrlich und meiner Meinung nach oft sogar besser als das Original! Matthias Grimm hat hier eine absolute "Kult-Synchro" geschaffen!
Von der sprache her ist mir so ein moderner Touch meiner Erinnerung nach gar nicht aufgefallen. Ich habe die Synchro auch deshalb im Prinzip lange für eine zeitgenössische gehalten, aber manche Synchronstimmen dürften mich diesbezüglich aber doch schon manchmal stutzig gemacht haben...;)
Ich kann mich gut erinnern, dass mal in einer Folge der ersten Staffel mit dem Riddler als Gegenspieler, das Wort "Rattenscharf" vorkam. Da dachte ich gleich, das Wort passt meiner Meinung nach nicht ganz in die 60er Jahre, wobei die Serie an sich natürlich in der cooleren und lockereren Zeitspanne der 60er spielt!
KLAUS HÖHNE für DONALD PLEASENCE in TUNNEL DER LEBENDEN LEICHEN
Klaus Höhne ist als arrogant-zynischer und herrlich britischer Ermittler wirklich großartig, die sarkastischen Kommentare, die sind mit Höhnes Art sie zu spielen teilweise wirklich zum Brüllen, besonders weil Höhne keinesfalls niemals zu dick aufträgt, sondern ein sehr feines Gespür für die Komik dieser Rolle zeigt und diese perfekt wiedergibt. Generell finde ich es schade, dass man Klaus Höhne - den ich sehr gerne höre - so oft nur in flachen Nebenrollen hören konnte, die schauspielerisch nicht besonders anspruchsvoll ist und besonders schade ist es, dass er sein offensichtliches Talent für komische Rollen so selten unter Beweis stellen konnte.
Darüber hinaus finde ich, dass Klaus Höhne sehr gut zu Pleasences Gesicht passt, er gefällt mir sogar noch etwas besser, als Holger hagen oder Wolfgang Spier. Ich hätte ihn gerne häufiger auf Pleasence gehört.
Ich fand in diesem Film Pleasence eigentlich nicht arrogant im üblichen Sinn, aber auf jeden Fall sehr britisch und sarkastisch. Vor allem der Running Gag mit dem Tee war sehr liebenswert. Höhne gefiel mir ausgezeichnet für diesen höchst individuellen Schauspieler und er sprach die Rolle auch überzeugend.
Generell muss man sagen, dass "Tunnel der lebenden Leichen" auch wieder so ein Fall ist, wo man einem B-Film wieder so eine richtig gute Münchener Qualitätssynchronisation verpasste. Der Film ist durchaus interessant, aber teils auch sehr langatmig und repetitiv.
Sehr schön fand ich nicht nur auch den markanten Gastauftritt von Christopher Lee, der wie aus dem Nichts erscheint, sondern auch, dass man für diese eine Szene Herbert Weicker besetzte. Dieser und Höhne sind in der schönen, sarkastischen Dialogszene den Originalschauspielern unbedingt ebenbürtig, das war in doppelter Hinsicht ein "Magic Moment" des Filmes.
Ich fand den Film alles in allem gelungen, grade wegen Donald Pleasence und der sehr guten Synchronisation (die aber natürlich nicht zum Film an sich gehört), aber auch, weil das Monster hier mal so gnz anders dargestellt wurde, als es sonst üblich ist. Wirkliche Längen hatte er meiner Meinung nach nicht, als Meisterwerk kann man ihn natürlich auch nicht bezeichnen, als sehr sympathischen B-Film allerdings auf jeden Fall.
Die Szene mit Christopher Lee hat mich sehr überrascht, weil ich garnicht wusste, dass er hier auftaucht, sie ist aber auch synchron-technisch eine der besten des Films. Als ich Hertbert Weicker hörte ( der ja erst aus dem Off zu hören bevor lee im Bild auftaucht) habe ich mich schon gefragt, welchen schauspieler er wohl sprechen wird und mich dann gefreut, dass es Christopher Lee war.
Großartig fand ich auch, wie die Szene in der Kneipe synchronisiert wurde. Selten klangen Betrunkene so witzig, wie hier bei Klaus Höhne und Fred Maire.
EDIT: Außerdem mag ich den Soundtrack des Films sehr .
Ist immer schön, wie unterschiedlich Meinungen sind!
Der Soundtrack des Films ist eine Katastrophe!!! Ich hätte hier konventionelle Musik besser gefunden. Die lange Intro und die schauerliche Eingangsmusik fordert einem manches ab.
Das "Monster", wenn man es so nennen will, ist durchaus interessant. Es ist dem Film auch anzurechnen, dass er sich um neue Wege bemüht und das macht er in Grundzügen großartig. Das Ende wiederum ist viel zu lange. Aber der Film ist mitsamt aller Stärken und Schwächen ein sehr origineller Vertreter des englischen Horrorfilmes jener Tage.
Höhne hätte Pleasence in München durchaus öfters synchronisieren dürfen. Er hätte ihm ganz andere Facetten gegeben, als es etwa bei Horst Sachtleben der Fall war.
Mich hat die deutsche Fassung von "Angst über der Stadt" beim neuerlichen Sehen ausgesprochen beeindruckt. Es dürfte wohl keinerlei Zweifel geben, dass Conrad von Molo (zumindest auf Regie-Seite) dafür verantwortlich war, der meiner Meinung nach gerade Anfang der 70er seine beste Phase hatte. Peer Schmidt für Belmondo (leider zum letzten Mal - sieht man von der "Cartouche"-Reko ab) ist sowieso immer ein Genuss, aber mit Thomas Piper hat er einen grandiosen Gegenspieler (auch hier schade, dass seine dramatischen Fähigkeiten so selten genutzt werden). Exzellente Besetzung bis in die kleinsten Rollen - besonders verblüfft war ich darüber, für Georges Riquier wieder A.M. Giani zu hören wie in seiner bekanntesten Rolle in "Die Schatzinsel" (Zufall? Wohl kaum - und ein weiterer Hinweis von Conrad von Molo). Schade, dass 6 min entfernt wurden - die Arte-Reko ist sicher ordentlich gelungen (ich habe sie noch nicht gehört), aber der Bruch wird trotzdem nicht zu überhören sein.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #746Mich hat die deutsche Fassung von "Angst über der Stadt" beim neuerlichen Sehen ausgesprochen beeindruckt.
Schade, dass 6 min entfernt wurden - die Arte-Reko ist sicher ordentlich gelungen (ich habe sie noch nicht gehört), aber der Bruch wird trotzdem nicht zu überhören sein.
Gruß Stefan
Leider scheinen die ARD-Sender, die den Film öfters zeigen, derzeit nur die Rechte für die Kinofassung zu haben. Auf DVD war die fehlende Szene (http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=1859) im Original mit Untertiteln, die Arte-Reko war meiner Erinnerung nach okay; der Bruch störte mich auch nicht, weil es eine abgeschlossene Szene betraf.
Hab' den Film mittlerweile ganz gesehen und Heidenreich ist herrlich komisch und trifft den französischen Humor und Charme von Camille Cottin ganz ausgezeichnet.