Zwei absolute Sternstunden der münchener Synchron-Geschichte sind meiner Meinung nach die Synchronisationen von Sidney Lumets NETWORK (1976) und Peter Weirs Frühwerk PICKNICK AM VALENTINSTAG (1975, DF 1977).
Network
Hier ist eigentlich das gesamte Sprecher-Ensemble fantstisch. Allen voran natürlich Holger Hagen als immer mehr dem Wahnsinn verfallenden, alternden Nachrichten-Sprecher und späteren Hass-Propheten mit beeindruckenden manischen Passagen in denen Holger Hagen unglaublich intensiv und mitreißend spielt. Doch auch Rose-Marie Kirstein für Faye Dunnaway als kalt wirkende, aber doch verletzliche und innerlich leere Karriere-Frau, die zunehmend überspannt und hysterisch wirkt, so wie Hartmut Reck für Robert Duvall Medienmogul, der über Leichen geht wissen zu beeindrucken. Großartig war zudem auch Wolf Ackva für William Holden als einzig menschlich und echt wirkender Charakter in der medialen Retorten-Welt, der jedoch an ihr zerbricht. Doch auch die Nebenrollen-Sprecher (Manfred Schott, Rolf Zacher, Marianne Wischmann etc.) zeigen eine solide bis gute Leistung, besonders hervor zuheben ist hier Gerd Duwner für Ned Beatty in einer kleinen, aber wichtigen und sehr prägnanten Nebenrolle.
Picknick am Valentinstag
Dem ganzen Film haftet etwas mysteriöses, undurchdringliches an und ebenso verschleiert wirken auch die Charaktere, was die Sprecher/innen, allen voran Constanze Engelbrecht, Uschi Wolff und Sabine Plessner perfekt wiedergeben. Doch auch Marianne Kehlau, als strenge, unnahbar wirkende, aber innerlich verletzte, dem Alkohol verfallene Schuldirektorin, Uta Hallant als sensible Lehrerin, so wie Ivar Combrinck und Ekkehardt Belle gefallen mir in ihren Rollen unglaublich gut. Auch die Sprecher der Nebenrollen, wie Eleonore Noelle, Peter Thom, Harry Kalenberg, Erik Jelde, Fritz Tillmann etc. wirken sehr stimmig, passen absolut zur Atmosphäre des Films und spielen ihre Rolle sehr gut. Eigentlich bietet das gesamte Sprecher-Ensemble eine Synchron-Sternstunde dar, da mag man sich garnicht für einen entscheiden. Selten habe ich besetzungs-technisch und schauspielerisch eine so grandiose Synchronisation gehört.
Hier ist eigentlich das gesamte Sprecher-Ensemble fantastisch. Allen voran natürlich Holger Hagen als immer mehr dem Wahnsinn verfallenden, alternden Nachrichten-Sprecher und späteren Hass-Propheten mit beeindruckenden manischen Passagen in denen Holger Hagen unglaublich intensiv und mitreißend spielt. Doch auch Rose-Marie Kirstein für Faye Dunnaway als kalt wirkende, aber doch verletzliche und innerlich leere Karriere-Frau, die zunehmend überspannt und hysterisch wirkt, so wie Hartmut Reck für Robert Duvall Medienmogul, der über Leichen geht wissen zu beeindrucken. Großartig war zudem auch Wolf Ackva für William Holden als einzig menschlich und echt wirkender Charakter in der medialen Retorten-Welt, der jedoch an ihr zerbricht. Doch auch die Nebenrollen-Sprecher (Manfred Schott, Rolf Zacher, Marianne Wischmann etc.) zeigen eine solide bis gute Leistung, besonders hervor zuheben ist hier Gerd Duwner für Ned Beatty in einer kleinen, aber wichtigen und sehr prägnanten Nebenrolle.
Ganz meine Meinung, besonders Duwners Auftritt hat mich beeindruckt: Was er aus dieser nur wenige Minuten umfassenden Rolle herausholt und wie er dabei zwischen bedrohlichem Schreien und verführerischem Flüstern wechselt, verschlägt einem die Sprache. Wirklich schade, dass er sich nicht öfter von dieser Seite zeigen konnte/durfte! Ob das eine seiner Lieblingsrollen war? Auf Ackva trifft das (laut Bräutigam) zu; für Holden wirkte er zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, sagte mir aber schon bald zu, obwohl ich mir in dieser Rolle durchaus auch Engelmann vorstellen könnte (Hagen war ja schon "vergeben"). "Network" ist jedenfalls ein Film, auf den das abgedroschene Wort "prophetisch" zutrifft, auch wenn seine Darstellung der Auswüchse des Privatfernsehens damals selbst in Amerika wie eine groteske Überzeichnung gewirkt haben dürfte.
In Network-Clips habe ich Holger Hagenzum ersten Mal in einer Synchro und überhaupt herumbrüllen gehört. Das war also für mich eine neue Erfahrung und beinahe ein persönliches, eindrucksvolles synchrongeschichtliches Ereignis. So gesehen eine "Sternstunde"...:)
Christian Quadflieg, Volkert Kraeft, Klaus Höhne und Johanna Mertinz in Der Kontrakt des Zeichners
Peter Greenaways Filme sind angstrengend und kein bisschen unterhaltsam. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass seine Filme zu den anstrengendsten gehören, die ich bis jetzt kennen gelernt habe und dennoch sehe ich sie mir immer wieder mit dem größten Vergnügen an, denn auch, wenn man im ersten Moment häufig überhaupt keine Ahnung hat, was das ganze bedeuten soll und keine Minute verpassen darf, wenn man der Handlung noch irgendwie folgen möchte, sind sie in jedem Fall bereichernd. Wenige Filme ziehen mich so sehr in den Bann und über wenige Filme denke ich intensiver nach, als über seine - genau das mag ich an Filmen. Eine schlechte Synchronisation kann einen eigentlich guten Film zerstören, besonders, wenn er sehr speziell ist und es dadurch schwer wird das, was den Film ausmacht ins Deutsche zu übertragen - zum Glück ist das hier hervoragend gelungen.
Die synchonisation dieses Films würde ich in jedem Fall auch in die Kategorie "Sternstunden er münchener Synchrongeschichte" einordnen. Eigentlich zeigen alle Sprecher eine sehr gute Leistung, besonders hervor zuheben sind jedoch die Oben genannten. Christian Quadflieg ist fantastisch als sich überlegen fühlender und den Adel verachtenden von Anthony Higgins dargestellten Künstler, der seine Überlegenheit daraus bezieht, dass er sich gegenüber dem Adel mit ihrem durch Erbe und Heirat entstandenen Wohlstand als einzig ehrliche person empfindet, sich gegen Ende jedoch immer mehr als "blind" und nicht als hellsichtig entpuppt, er zeigt in dieser Rolle eine schauspielerisch wirklich hervorragende Leistung.
Grandios sind aber auch Volkert Kraeft und Klaus Höhne als durch Perücke und Maske enstellte Aristokraten, die keineswegs würdevoll und souverän, sondern eher unfreiwillig komisch und bisweilen affektiert und zickig wirken (der teilweise kieksende, aber niemals übertreibende Volkert Kraeft ist wunderbar), letztendlich aber doch die Zügel in der Hand behalten. Es hätte schnell passieren können, dass die Sprecher ihre Rollen durch zu übertriebenes Chargieren zerstören, doch ihnen gelingt das Kunststück, sich zwar zurück zu halten, ihre Rollen aber dennoch punktgenau wiederzugeben. Zudem zeichnet sich der Film durch eine sehr altertümliche Sprache, mit sehr langen und komplizierten Satzgefügen aus, die bestimmt nicht leichtt von den Lippen gehen, aber besonders Klaus Höhne beeindruckt in diesen Szenen. Sowieso entwickeln die Sprecher in den Dialogszenen eine ungeheure Intensität(auch Klaus Guth und Christine Ostermayer, die ich oben nicht genannt habe). Nicht zuletzt wäre da noch die nur selten zu hörende Johanna Mertinz, die als ebenso intrigante, wie intelligente Mrs. Talmann (Anne-Louise Lambert) mehr als nur überzeugt.
Zu guter Letzt muss ich noch das gute Dialogbuch ansprechen. Wie schon gesagt hat der Film im Original eine sehr altertümliche, komplizierte Sprache mit unendlichen satzgefügen, die einen großen Teil des Films ausmacht - meiner meinung nach ist es wirklich sehr gut gelungen dies ins Deutsche zu übertragen.
"Die schwarze Tulpe" - gibt es da irgend etwas (am Film und an der Synchro), das man kritisieren könnte? Ich würde sagen: absolutes Nein! Auch wenn ich Christian Wolff nie viel abgewinnen konnte, zu Delon passt er grandios und setzte auch die beiden Charaktere gnadenlos voneinander ab. Fritz Tillmann finde ich sowieso immer toll, ein absolutes Kabinettstück aber machte Harry Wüstenhagen aus seiner Rolle, mir scheint er sogar immer einen Tick gefährlicher als Marsilach und lässt die Gehetztheit der Figur neben all der albernen Selbstüberschätzung zum Tragen kommen. GGH mal als Erzähler zu hören, ist eher ungewohnt (und etwas merkwürdig die Entscheidung, die Sätze im Finale statt dessen von Götz Claren sprechen zu lassen). Uta Hallant, Dagmar Altrichter, Eduard Wandrey - sie alle gaben (wie es in ganz anderem Zusammenhang mal eine hervorragende Filmkritikerin schrieb), was sie geben konnten: ihr Bestes. Und über allem thronte Hans Wilhelm als Garant hohen Niveaus, den er auch als perfekter Dialogautor gewähren konnte. Eine der wenigen Fälle, in dem ich froh bin, dass keine alternative DEFA-Fassung existiert - ich wüsste nicht, für welche ich mich entscheiden sollte.
Keine Ahnung ob das allgemein als *Sternstunde* angesehen werden kann. Aber da ich kein passenderes Thema weiß, wird es hier reingepackt. Mir gefällt das Ensemble von American Pie 1-3 + Das Klassentreffen gut. Im einzelnen seien genannt: Kim Hasper (Jim), Alexander Doering (Kevin), Björn Schalla (Steve Stifler), Julien Haggége (Paul Finch) sowie Ursula Hugo (Vicky) und Bianca Krahl (Jessica). Sebastian Schulz (MIGF-Typ Nr. 2) wurde immer wieder für eine Kleinstrolle zurückgeholt. Das sind alles Jungs und Mädels* denen ich sehr positiv gegenüberstehe und immer wieder entsprechend erfreut bin, die alle in der American Pie Saga zusammenzuhören. Deswegen kann man das als eine meiner persönlichen Sternstunden bezeichnen. *In 1999 konnte man sie mit Anfang/Mitte 20 noch als Jungs/Mädels bezeichnen, die relativ am Anfang ihrer Karriere waren. Und bei allen genannten kommt es mir so vor, dass sie sich zwar nicht rar machen, aber auch nicht so oft zu hören sind, leider. Jedenfalls nicht bei den von mir geschauten Sachen. Ausnahme ist vielleicht Bianca Krahl. Die anderen Hauptrollen wie Manja Doering, Marius Clarén und Frank Otto Schenk gehören nicht zu meinen Favoriten, was aber nicht bedeutet, dass Oz und Jims Dad nicht gerne gesehen + gehört werden. Neben Clarén fürs Dialogbuch war Dietmar Wunder für die Regie zuständig, so dass er in jedem Teil für verschiedene Personen ein paar Sätze spricht. In Teil 1,3+4 musste er seine Stimme anscheinend so "Schwul" stellen wie es geht. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass die Geschwister Doering nicht eine gemeinsame Dialogzeile in allen vier Teilen haben.
Ich schätze Klaus Kindler ohnehin sehr, auch und gerade abseits seiner "üblichen" Rollen. Und seit ich weiß, dass es keine zeitgenössische Synchro von "Fünf Glückspilze" gab, auf die wir heute verzichten müssen, kann ich seine Vorstellung für Francois Perier als völlig überforderter Ehemann ohne Einschränkung genießen (naja, fast, aber die fehlenden ITs und völlig verkorkste Archivmusik bin ich ja aus DEFA-TV-Fassungen gewöhnt). Hier durfte er sein oft übersehenes (und beträchtliches) komisches Talent in vollem Maße ausspielen - es ist ein Genuss, wie er jammert, tobt, bettelt, stottert.
Die DEFA-Synchro von "Stadt der Angst" (1955) ist fabelhaft besetzt. Da passen wirklich alle Stimmen. Besonders natürlich Walter Niklaus für Spencer Tracy. Er spricht ihn hier recht ruhig und ungewohnt sanft, ganz anders als man Niklaus sonst kennt, passte so sehr gut zur Rolle. Ungewöhnlich, aber fantastisch war auch Rolf Römer für Robert Ryan. Das hat der Rolle noch einen geradezu mystischen Touch verliehen. Da die alte BRD-Synchro ohnehin nicht über - für die Schauspieler - vertraute Stimmen verfügte, würde ich die DEFA-Fassung jederzeit vorziehen. Ernst Schröder ist mir zu lasch, da vermisse ich doch sehr Walther Suessenguth. Auch Carl Raddatz finde ich nicht optimal. Ist mir für Robert Ryan 'ne Spur zuviel des Guten. Einziges Manko der DDR-Synchro ist natürlich, dass sie 'zu neu' für 1955 wirkt. Da sind einige Dialoge enthalten, die in der BRD-Synchro schon passender waren.
Anders sieht's bei "Blinde Wut" (1936) aus, einem weiteren Spencer Tracy-Film. Da beide Synchros erst von 1986 waren, herrscht hier ungefähr Gleichgewicht. Mit Elmar Wepper wirkt Tracy zu positiv, während er mit Karl Sturm viel zu unnachgiebig ist. Ansonsten sind die Synchros nahezu gleichwertig, wo beide Fassungen ihre Daseinsberechtigung haben. Toll war Norbert Langer als unnachgiebiger Staatsanwalt, der mit Peter Hladik wiederum etwas zu schwach daher kam.
Zitat von Silenzio im Beitrag #758Die DEFA-Synchro von "Stadt der Angst" (1955) ist fabelhaft besetzt.
Ich persönlich finde sie ebenfalls, wie du auch schon geschrieben hast, besser als die Kinosynchro von 1955. Das liegt sicherlich an den Sprechern, vor allem finde ich aber Walter Niklaus für Spencer Tracy wesentlich besser als Ernst Schröder. Ernst Schröder empfinde ich hier nicht zu lasch, für mich ist er eher das Gegenteil; zu poltrig und zu laut. Vor allem aber sind es die Dialoge, die in der DEFA-Synchro m.E. aufgrund der Schärfe einfach besser sind. Da wurde in der Kinosynchro einfach zuviel entschärft und zensiert.
Zitat von Silenzio im Beitrag #758Einziges Manko der DDR-Synchro ist natürlich, dass sie 'zu neu' für 1955 wirkt. Da sind einige Dialoge enthalten, die in der BRD-Synchro schon passender waren.
Das stimmt. Man merkt dass sie nicht aus den 50ern ist, sondern später entstand. Bei den Dialogen fällt mir jetzt das Beispiel mit "No comment" ein; eine Redewendung, die man in Deutschland 1955 wohl noch nicht kannte und daher anders übersetzte. 1986 hat man es dann originalgetreu übersetzt.
Zitat von Lammers im Beitrag #759Vor allem aber sind es die Dialoge, die in der DEFA-Synchro m.E. aufgrund der Schärfe einfach besser sind. Da wurde in der Kinosynchro einfach zuviel entschärft und zensiert.
Vor mehreren Jahren ist mir beim Vergleich beider Synchros allenfalls aufgefalls, dass in einer Schlüsselszene entfernt wurde, dass Reno Smith Japaner als "Ratten" und "tollwütige Hunde" bezeichnet; ansonsten schienen die Inhalte der Dialoge relativ originalgetreu übersetzt worden zu sein. Der im Original von verschiedenen Figuren benutzte Ausdruck "Japse" dagegen fehlt auch in der DEFA-Fassung (vielleicht meinte man, er sei dem DDR-Publikum unbekannt?).
Wohl eher, dass man vermeiden wollte, dass der Begriff auch in der Realität aufgegriffen wird - da war man bei der DEFA schon vorsichtig, weswegen mir auch noch nie Worte wie "Kanake" oder "Fidschi" in DEFA-Synchros vorgekommen sind, obwohl sie genau genommen nur Ableitungen von Selbstbenennungen bestimmter Inselbewohner sind ("kanaka" auf Hawai).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #761Wohl eher, dass man vermeiden wollte, dass der Begriff auch in der Realität aufgegriffen wird - da war man bei der DEFA schon vorsichtig
Auch dann, wenn es um Filme ging, die sich klar gegen Rassismus positionierten und in denen solche Ausdrücke nur von unsympathischen Figuren benutzt werden, mit denen sich kaum jemand identifizieren würde (was hier beides eindeutig der Fall war)?
Offiziell zwar nicht eingestanden, aber ich habe erlebt, dass in meiner Schule "Jude" oder "Russe" als Schimpfwort benutzt wurde. Daher, um leichtfertigen Umgang mit Worten zu vermeiden, durchaus denkbar.
Zitat von Lammers im Beitrag #759Vor allem aber sind es die Dialoge, die in der DEFA-Synchro m.E. aufgrund der Schärfe einfach besser sind. Da wurde in der Kinosynchro einfach zuviel entschärft und zensiert.
Vor mehreren Jahren ist mir beim Vergleich beider Synchros allenfalls aufgefalls, dass in einer Schlüsselszene entfernt wurde, dass Reno Smith Japaner als "Ratten" und "tollwütige Hunde" bezeichnet; ansonsten schienen die Inhalte der Dialoge relativ originalgetreu übersetzt worden zu sein. Der im Original von verschiedenen Figuren benutzte Ausdruck "Japse" dagegen fehlt auch in der DEFA-Fassung (vielleicht meinte man, er sei dem DDR-Publikum unbekannt?).
Genau die Szene habe ich gemeint. Da hat man in der Kinosynchro doch mehr entschärft und war dann in der späteren Synchro doch etwas "ehrlicher", wenn man auch gewisse Dinge, wie diese, die gerade genannt wurden, aus Vorsicht anders übersetzte. Nicht nur, aber auch auf Grund der auch in heiklen Situationen genaueren Übersetzung finde ich die spätere Synchro besser. Das bringt die von Robert Ryan gespielte Figur Reno Ryan einfach besser rüber.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #761Wohl eher, dass man vermeiden wollte, dass der Begriff auch in der Realität aufgegriffen wird - da war man bei der DEFA schon vorsichtig
Auch dann, wenn es um Filme ging, die sich klar gegen Rassismus positionierten und in denen solche Ausdrücke nur von unsympathischen Figuren benutzt werden, mit denen sich kaum jemand identifizieren würde (was hier beides eindeutig der Fall war)?
Ich glaube auch dann nicht. Selbst nicht in dem französischen Film "Höllenzug" (1984), wo ein junger Araber von einer faschistischen Vereinigung aus dem Zug geworfen wird und so Rassenunruhen ausgelöst werden. Lediglich einmal kommt der Begriff 'Kaffer' im Zusammenhang von Rassismus im Allgemeinen auf, ansonsten ist nur immer von 'Arabern' die Rede.