Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #304In "Fliegen Sie mal ohne" war nach längerer Zeit mal wieder die typische Besetzung der ersten s/w-Peel-Folgen zu hören (Brandt, Schröder, Petruo, Martienzen). Und kein Werner Peters weit und breit. Das verstärkt meine Theorie zweier alternierender Synchronregisseure (und Welbat war auch wieder mal dabei). Seltsam - Edgar Ott war in einer Minirolle dabei: ein Satz. Bisschen wenig für einen damals schon aufstrebenden Sprecher.
Bis auf Brandt waren die in Klammern Aufgezählten allerdings auch in den Folgen mit Werner Peters regelmäßig zu hören. Aber Peters´ Abwesenheit fällt natürlich auf; wahrscheinlich hätte er sich selbst auf Hugh Manning besetzt (oder vielleicht auf John Hollis?). Hältst du denn meinen Verdacht für wahrscheinlich, dass es (zumindest in der s/w-Phase) auch beim Dialogbuch einen Wechsel gab? Das würde zumindest mit deiner Theorie übereinstimmen, dass damals Hans F. Wilhelm der "zweite Mann" war, da er laut Synchronkartei für seine eigenen Synchros auch die Dialoge schrieb, während ich dort keine Angabe finden konnte, derzufolge er auch für andere Regisseure als Autor arbeitete.
Eine andere Sache, die aber auch mit dem Thema Besetzungen zu tun hat: Auf den ersten Blick lesen sich die Besetzungslisten der vom ZDF ausgestrahlten Folgen mit Emma Peel wie ein Who´s Who der damaligen Berliner Szene. Auf den zweiten fällt aber auf, dass es so einige sehr aktive Sprecher gibt, die in der Serie entweder gar nicht oder nur auffallend selten besetzt wurden: Siegfried Schürenberg und Wilhelm Borchert etwa glänzten durch Abwesenheit, obwohl beide sicher auch manche Rollen hätten synchronisieren können, für die hier Curt Ackermann zu hören ist; Schürenberg hätte eventuell auch manche Parts der Wagner-Brüder einsprechen können (die allerdings auch eher selten vertreten waren). Horst Niendorf fehlte ebenso wie Eckart Dux und Siegmar Schneider; sowohl Niendorf als auch Dux wären theoretisch in den Rollen als Steeds Freund/Kollege denkbar, in denen meist Michael Chevalier zu hören war. Holger Hagen war zumindest bis 1966/67 oft in Berlin zu hören, aber nicht in dieser Serie; oder beschränkte sich seine (meist größeren) Rollen an der Spree auf Spielfilme? Heinz Giese brachte es nur auf zwei Auftritte, Paul-Edwin Roth sogar nur auf einen, obwohl gerade Roth mit seiner eher unauffälligen Stimme vielseitig einsetzbar war. Und hätte es im Falle von Uta Hallant bei einer einzigen Rolle bleiben müssen?
Nachtrag: Fritz Tillmann brachte es auch nur auf einen Auftritt, und selbst der fiel erst in die Tara-King-Phase.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #712da zwischen den s/w- und den Farbfolgen doch auch leichte Unterschiede zu bemerken sind
Mir ist aufgefallen, dass Friedrich Schoenfelder in den vom ZDF ausgestrahlten Emma-Peel-Folgen komplett fehlte, nachdem er zuvor (s/w) und danach (Tara King) öfter dabei war. Erstaunlich, da diese Serie sich so "urbritsch" gab! Ein kleiner Unterschied betrifft auch Heinz Petruo, der in der EP-Phase zwar regelmäßig dabei war, sein Bösewicht-Klischee allerdings hauptsächlich in s/w bediente (wobei es selbst da auch Ausnahmen gab).
Ich kenne die Serie zwar nicht, aber mich stört es tatsächlich, wenn in langlaufenden Serien Mehrfachbesetzungen (manchmal sogar kurz hintereinander) von Sprechern auftreten - ausgenommen sind natürlich kleine Einzeiler. Klar, jeder Synchronpool hat Grenzen aber dann muss man eben gut disponieren und nicht pro Staffel 3x denselben Sprecher einsetzen, wie bei einigen Serien geschehen - Beispiele habe ich ja schon hier und da gennant
Lustig, dass du es genau andersherum siehst und dir von einigen Sprechern gar "mehr" Aufritte gewünscht hättest😅
Mehrfachbesetzungen derselben Leute gab es teilweise wirklich, besonders Gerd Martienzen, Harry Wüstenhagen, Michael Chevalier und Lothar Blumhagen hörte man gefühlt fast in jeder Folge, besonders in der Farb-Phase.
Zitat von Ludo im Beitrag #724Lustig, dass du es genau andersherum siehst und dir von einigen Sprechern gar "mehr" Aufritte gewünscht hättest😅
Gerade weil manche extrem oft besetzt wurden, hätte ich etwas mehr Abwechslung interessant gefunden. Oder auch, dass manche in einer bestimmten Phase mal wieder genommen worden wären, die davor oder danach öfter zum Zuge kamen. Gerade Friedrich Schoenfelder hätte ich mir für Peter Cushings Auftritt gewünscht, da mir Klaus Miedel fehlbesetzt erscheint und der Rolle (in manchen Szenen charmant und liebenswert, in anderen dann wieder eiskalt und herrisch) leider nicht gerecht wurde.
Zitat von berti im Beitrag #723Nachtrag: Fritz Tillmann brachte es auch nur auf einen Auftritt, und selbst der fiel erst in die Tara-King-Phase.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #712da zwischen den s/w- und den Farbfolgen doch auch leichte Unterschiede zu bemerken sind
Mir ist aufgefallen, dass Friedrich Schoenfelder in den vom ZDF ausgestrahlten Emma-Peel-Folgen komplett fehlte, nachdem er zuvor (s/w) und danach (Tara King) öfter dabei war. Erstaunlich, da diese Serie sich so "urbritsch" gab! Ein kleiner Unterschied betrifft auch Heinz Petruo, der in der EP-Phase zwar regelmäßig dabei war, sein Bösewicht-Klischee allerdings hauptsächlich in s/w bediente (wobei es selbst da auch Ausnahmen gab).
Ich habe da eher Gerd Martienzen im Gehör, der doch fast in jeder Episode der Serie einen "zwielichtigen" Charakter bzw. den "Bösewicht" gab, oder? Der brauchte nur in den ersten 20 Sekunden bereits auftauchen, schon wusste man, dass genau diese Rolle nicht ganz koscher war.
Zitat von Griz im Beitrag #726Ich habe da eher Gerd Martienzen im Gehör, der doch fast in jeder Episode der Serie einen "zwielichtigen" Charakter bzw. den "Bösewicht" gab, oder? Der brauchte nur in den ersten 20 Sekunden bereits auftauchen, schon wusste man, dass genau diese Rolle nicht ganz koscher war.
Nicht ganz: Martienzen sprach zwar oft Bösewichter, aber es gab auch Ausnahmen wie etwa den Wildhüter in "Tödlicher Staub", den Karatelehrer in "Die Roboter", Agent Tulpe in "Wer ist wer", den (unsympathischen) Gärtner in "Sie wurden soeben ermordet" oder den Kaufhausangestellten in "Ausverkauf des Todes". Selbst der Schirmverkäufer in "Kennen Sie Snob?" gehört zwar zur "bösen Seite", ist aber eher auf sympathische Weise skurril gezeichnet.
Zitat von berti im Beitrag #710Wenn Hans F. Wilhelm in Filmen als Synchronregisseur genannt wurde, scheint er meistens auch die Dialoge geschrieben zu haben; bei Peters ist mir bisher nicht bekannt, dass er auch Autor war.
Das ist tatsächlich eine offene Frage. Die Serie "Polizeibericht" wäre der bisher einzige Beleg für seine Tätigkeit als Autor – mir liegt sie leider nicht vor, aber da im Abspann ja i. d. R. so etwas stand wie "Deutsche Bearbeitung: Rondo Film – Werner Peters", kann es sich bei der verbreiteten Angabe auch schlicht um eine Fehlinterpretation des Firmennamens handeln. Vielleicht kann dazu noch jemand etwas sagen.
Und was Ludo sagt, ist natürlich schon berechtigt: Ich würde mich nicht wagen, bei einzelnen Folgen auf diesen oder jenen Regisseur zu schließen, weil ein bestimmter Sprecher fehlt oder plötzlich auftaucht. Was das prominenteste Beispiel angeht: Peters hat das mit der Selbstbesetzung natürlich immer wieder übertrieben (nicht nur hier, sondern z. B. auch bei "Hucky und seine Freunde") – aber ob er sich auch wirklich in jeder von ihm bearbeiteten Folge besetzen musste? Genauso gut ist doch auch denkbar, dass Peters die Regie mal für diese oder jene Folge abgegeben und trotzdem eine Rolle übernommen hat, weil er (immerhin der Firmenchef) gerade greifbar war ...
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #728Ich würde mich nicht wagen, bei einzelnen Folgen auf diesen oder jenen Regisseur zu schließen, weil ein bestimmter Sprecher fehlt oder plötzlich auftaucht. Was das prominenteste Beispiel angeht: Peters hat das mit der Selbstbesetzung natürlich immer wieder übertrieben (nicht nur hier, sondern z. B. auch bei "Hucky und seine Freunde") – aber ob er sich auch wirklich in jeder von ihm bearbeiteten Folge besetzen musste? Genauso gut ist doch auch denkbar, dass Peters die Regie mal für diese oder jene Folge abgegeben und trotzdem eine Rolle übernommen hat, weil er (immerhin der Firmenchef) gerade greifbar war ...
Das kann natürlich sein, zumal Peters in manchen Folgen nur eine Minirolle ("Der Club der schwarzen Rose", "Vorsicht, Raubkatzen!") oder mehrere kleine Rollen ("Duplikate gefällig?", "Kennen Sie Snob?") hatte, in anderen dagegen relativ große Rollen ("Geschlossene Räume", "Filmstar Emma Peel", "Mit 160 aus dem Stand"). Erscheint dir aber nicht zumindest Stefans oft geäußerter Verdacht wahrscheinlich, dass sich hier zwei Regisseure abwechselten? Zumindest die Verteilung von Wüstenhagen einerseits und Brandt, Ott oder Thormann andererseits erscheint mir auffällig.
Möglich erscheint es mir in jedem Fall! Aber dass man über die Hintergründe ohnehin fast nichts weiß, macht weiteres Spekulieren eben auch besonders schwer.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #712Brandt ganz bestimmt nicht, aber Hans Wilhelm halte ich nach wie vor für die wahrscheinlichste Variante. Und vielleicht auch Welbat, da zwischen den s/w- und den Farbfolgen doch auch leichte Unterschiede zu bemerken sind.
Kannst du sagen, inwiefern du zwischen s/w und Farbe "leichte Unterschiede" bemerkt hast? Was die Emma-Peel-Folgen angeht, so war mir dort bisher (wie bereits geschrieben) nur aufgefallen, dass Friedrich Schoenfelder komplett fehlte und dass Heinz Petruo zwar immer noch oft dabei war, aber deutlich seltener als Bösewicht. Ich frage das deswegen, weil mir die starke Veränderungen in der Besetzungspolitik beim Übergang zu Tara King vor Hases Beitrag nicht SO deutlich waren.
Naja, eben leichte Unterschiede. Der Pool der s/w-Folgen war geradezu winzig, bei den Farbfolgen wurde er etwas größer. Dass Warren Mitchell trotz gleicher Rolle bei seinen zwei Auftritten verschiedene Stimmen hatte, obwohl Duwner nach wie vor zum Pool gehörte, muss nichts bedeuten, aber ...
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #734Dass Warren Mitchell trotz gleicher Rolle bei seinen zwei Auftritten verschiedene Stimmen hatte, obwohl Duwner nach wie vor zum Pool gehörte, muss nichts bedeuten, aber ...
... andererseits wurde mit Benson (Frederick Jaeger) die (abgesehen natürlich von den Hauptrollen) einzige andere wiederkehrende Rolle in der Serie beide Male von Herbert Stass synchronbisiert. Das kann natürlich auch Zufall sein, da Stass ja auch in anderen Folgen in Assistenten-Rollen zu hören war ("Vorsicht, Raubkatzen!", "Duplikate gefällig?"). Und zwischen den beiden "Roboter"-Folgen gab es auch inhaltliche starke Bezüge, was bei den beiden mit Brodny nicht der Fall war, weshalb den Verantwortlichen vielleicht gar nicht auffiel, dass diese Figur schon zuvor in der Serie aufgetreten war.
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