Zitat von bertiZu einer anderen Sache: Rainer Brandt hat bekanntlich in einem Interview erzählt, dass er Danneberg bei "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" gegen den ursprünglich vorgesehen Sprecher (sicher Hartmut Reck) durchgesetzt habe), weil Danneberg ihm "lockerer" klang.
Ist noch keiner auf die Idee gekommen, dass Claus Jurichs der vorgesehene Sprecher gewesen sein könnte? Reck und Schott halte ich für unwahrscheinlich, da Brandt sie möglicherweise sogar genommen hätte - immerhin besetzte er den mittlerweile auf Spencer etablierten Hess ja auch. Man kann sicher darüber streiten, ob bspw. Schott "locker" klingt (er passte eben gar nicht auf Hills Gesicht, ansonsten zählte er schon zu den souveränsten Sprechern seiner Generation). Jurichs hatte auch schon zweimal Girotti/Hill gesprochen und passte zwar zu seinem Gesicht, aber spätestens in "Vier für ein Ave Maria" überhaupt nicht zu seiner Spielweise, noch weniger also zu der schnoddrigen Rolle in "Himmelhunde".
Darüber habe ich schon kurz nachgedacht. Jurichs hätte einerseits den Vorteil gehabt, dass er im Unterschied zu Reck und Schott Berliner war und man ihn (anders als Hess) daher nicht hätte importieren müssen. Andererseits lagen seine beiden Einsätze für Hill schon etwas zurück, und "Ave Maria" dürfte sicher bei weitem nicht so erfolgreich gewesen sein wie die beiden Filme mit Reck. Dass der Verleih jetzt plötzlich wieder Jurichs hätte besetzen wollen, kann ich mir da nicht recht vorstellen.
Zitat von Stefan der DEFA-FanReck und Schott halte ich für unwahrscheinlich, da Brandt sie möglicherweise sogar genommen hätte - immerhin besetzte er den mittlerweile auf Spencer etablierten Hess ja auch.
Allerdings war Hess im Unterschied zu Reck und Schott bereits vor den "Himmelhunden" dabei, sich fest zu etablieren. Und sein markanter Spencer-Tonfall war sicher damals schon etwas, was sich vielen Kinobesuchern eingeprägt hätte. In Brandts Team konnte da wohl keiner von der Markanz her mithalten, selbst Arnold Marquis nicht.
Zitat von berti"Ave Maria" dürfte sicher bei weitem nicht so erfolgreich gewesen sein wie die beiden Filme mit Reck.
Das wage ich heftig zu bezweifeln - warum wurde denn der frei erfundene Titel "VIER Fäuste für ein HALLELUJAH" gewählt? Doch nur als Anspielung auf "VIER für ein AVE MARIA" - eine andere logische Erklärung gibt es für mich nicht. Das deutet doch darauf hin, dass der Colizzi-Film in Deutschland mindestens genauso erfolgreich war wie der erste von Barboni, sonst hätte der Verleih doch sicher ganz deutlich gemacht, dass es sich um die Fortsetzung von "Die linke und die rechte Hand des Teufels" handelt.
Und warum wurde nur 7 Jahre später (das ist nichts) der Film in einer Neusynchro (mit den "Originalstimmen") wieder in die Kinos geschickt, wenn er nicht erfolgreich war? Der fehlende Nachschub an neuen Filmen kam erst später.
Zitat von Stefan der DEFA-FanUnd warum wurde nur 7 Jahre später (das ist nichts) der Film in einer Neusynchro (mit den "Originalstimmen") wieder in die Kinos geschickt, wenn er nicht erfolgreich war? Der fehlende Nachschub an neuen Filmen kam erst später.
Vielleicht, weil es sich bei diesem Film um einen Italowestern handelte, und die beiden zu dieser Zeit vielleicht noch am ehesten mit Spaß-Western in Verbindung brachte? Schließlich wurden auch die beiden anderen Filme aus dieser Trilogie neu bearbeitet, und zumindest der "Hügel" wahrscheinlich kurz danach. Ist aber nur eine Spekulation meinerseits!
An Jurichs glaube ich absolut nicht. Er hatte "Terence Hill" nur ein einziges Mal gesprochen. Darum, dass Hill mit Girotti identisch war, wusste man möglicherweise nicht einmal. Jurichs ist nicht wahrscheinlicher als Reinhard Glemnitz, geschweige denn Peer Schmidt, zumal Schmidt, meiner Ansicht nach, sogar eher ein Berliner als ein Münchner war, auch wenn er Hill nur in München gesprochen hat(te). Außerdem war Schmidt ja auch derjenige, der Jurichs als Cat Stevens beerben durfte. So wichtig kann Jurichs also nicht gewesen sein. Zumindest nicht wichtiger als Schmidt.
Für meinen Geschmack war Jurichs ein völliger Fehlgriff, da er nur in den Milchbubi-Rollen vom Gesicht kam. Das war so extrem, dass es eigentlich jedem aufgefallen sein müsste. Auch damals. WARUM hätte man ausgerechnet den etablieren sollen? Jurichs ist mit der letzte, auf den ich käme, wenn ich einen kaltschnäuzigen, harten Hund besetzen will. Überhaupt auf die Idee zu kommen, Jurichs als klassischen Italowestern-Hero zu besetzen, halte ich für völlig absurd. Wobei es im Grunde wiederum auch nicht abwegiger ist, als z.B. Jürgen Kluckert für Chuck Norris zu nehmen.
Hess ist übrigens das beste Argument, dass es doch Reck gewesen ist, denn Hess ist schließlich auch im Zuge von den beiden "Trinita"-Filmen nach Berlin übernommen worden. Nichtsdestotrotz ist es Schott aber gelungen, sich dazwischen zu mogeln und die Frage ist, wie schwer das gewogen hat. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass Harmut Reck damals ja scheinbar schon in Berlin war. Gerade WEIL Reck damals in Berlin oder auf dem Sprung dahin war, wiegt der Punkt, dass man trotzdem Schott genommen hat, in meinen Augen umso schwerer...
Zitat von MückeNichtsdestotrotz ist es Schott aber gelungen, sich dazwischen zu mogeln und die Frage ist, wie schwer das gewogen hat. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass Harmut Reck damals ja scheinbar schon in Berlin war. Gerade WEIL Reck damals in Berlin oder auf dem Sprung dahin war, wiegt der Punkt, dass man trotzdem Schott genommen hat, in meinen Augen umso schwerer...
Ich vermute wie gesagt, dass Schotts Besetzung ein reiner Rollencast war, weil man Reck den Part des anfangs soften Sir Joseph nicht zutraute, der praktisch nichts mit dem "müden Joe" gemeinsam hatte. Oder würde etwas gegen diese Erklärung sprechen?
Schott hatte ihn ja auch schon in "Freibeuter der Meere" gesprochen, in München. Und der kam nach den beiden Trinity-Filmen raus. Also kam nach zwei Reck-Einsätzen zweimal Schott zum Zuge, bevor es Danneberg wurde. Wer hatte denn eigentlich bei den "Freibeutern" Regie?
Aber wenn es Sommer war (wie auch bei den Trinity-Filmen), warum hat er dann nicht wieder Reck besetzt? Bei den ganzen frühen Teamfilmen, die Sommer bearbeitet hat fällt sowieso auf, dass er Hill fast ständig neu besetzt hat (Glemnitz, Schmidt, Reck, Schott), wohingegen Spencer immer einen Stammsprecher hatte (Hoffmann, Hess - und der auch nur weil Hoffmann ausfiel).
Zitat von SilenzioIch vermute ja Horst Sommer, aber dann hätte der Film einen ausführlichen deutschen Vorspann.
Meist, aber nicht immer. "Keoma" hat überhaupt keinen deutschen Vorspann (von Sprecherangaben ganz zu schweigen), während der im gleichen Jahr synchronisierte "Zeit zu leben, Zeit zu sterben" einen kompletten deutschen mit Sprechern hat. Sommer ist als Experte für Italo-Trivialfilme durchaus wahrscheinlich - vielleicht wollte er Hill mit Reck cooler (und älter) machen, mit Schott dagegen jünger und verschmitzter (was zum Bild des "Swashbucklers" passen würde).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan Das wage ich heftig zu bezweifeln - warum wurde denn der frei erfundene Titel "VIER Fäuste für ein HALLELUJAH" gewählt? Doch nur als Anspielung auf "VIER für ein AVE MARIA" - eine andere logische Erklärung gibt es für mich nicht. Das deutet doch darauf hin, dass der Colizzi-Film in Deutschland mindestens genauso erfolgreich war wie der erste von Barboni, sonst hätte der Verleih doch sicher ganz deutlich gemacht, dass es sich um die Fortsetzung von "Die linke und die rechte Hand des Teufels" handelt.[Stefan
Die Erfolgsquoten kann man in alten Axtmann-Verleihkatalogen noch nachlesen. Stefan vermutet ganz richtig: Demnach waren die Colizzi-Filme (in den eher klamaukfreien Synchros!) nach Einschätzung der Kinobesitzer (genaue Besucherzahlen wurden damals noch nicht veröffentlicht) erfolgreicher als der erste Barboni-Film. Der zweite Barboni 'Vier Fäuste für ein Halleluja' sprengte dann allerdings den Rahmen und lag mit Abstand vorne (wohlgemerkt in der seriöseren alten Synchro!).
Ab da war das Wort 'Halleluja' im Filmtitel ein Signal für die Zuschauer, und selbst humorlose Filme wie 'Der Teufel kennt kein Halleluja' (gedreht noch VOR dem zweiten Barboni, gelaufen erst DANACH) warteten mit diesem Zauberwort auf, um eine Verwandtschaft zu suggerieren. Und viele Filme, die absolut NICHTS mit Spencer/Hill zu tun hatten (z.B. Sollimas 'Von Angesicht zu Angesicht', umgetitelt in 'Halleluja, der Teufel läßt euch grüßen'), starteten erneut.
Zitat von bertiRainer Brandt hat bekanntlich in einem Interview erzählt, dass er Danneberg bei "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" gegen den ursprünglich vorgesehen Sprecher (sicher Hartmut Reck) durchgesetzt habe), weil Danneberg ihm "lockerer" klang. Im Trailer hört man bekanntlich noch Rainer Brandt auf Terence Hill (und es gibt noch weitere Abweichungen):http://www.youtube.com/watch?v=95l2yzXZejA Ob der Trailer zu einer Zeit entstand, als Brandt sich bereits sicher war, Reck nicht zu besetzen, Danneberg aber noch nicht feststand? Oder könnte Brandt kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt haben, sich selber zu etablieren? Immerhin hatte er ihn vorher schonmal gesprochen, und es wurde früher mal erwähnt, dass Danneberg einige Schauspieler/Rollen von Brandt übernommen habe,
Was meinen die Experten: Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Brandt bei "Zwei Himmelhunde" tatsächlich daran gedacht haben könnte, sich selber zu besetzen, bevor er sich für Danneberg entschied?
Ein Experte bin ich zwar nicht, aber ich halte es durchaus für möglich. Und zwar weil er die Rolle definitiv lockerer anlegen wollte und seinem eigenen Stil, den er da mit Sicherheit im Kopf hatte, kommt Danneberg durchaus sehr, sehr nahe. Überhaupt muss man dieses schnoddrige überhaupt rüberbringen können. Von daher denke ich schon.
Möglich. Ironischerweise sprachen Brandt und Hess ein Jahr später zusammen in "Zwei tolle Hunde in Hongkong" (Spencer/Hill-Kopie). Aber die Sprüche im Trailer sind ja auch zu dämlich: "Jetzt sauf ich 'n Blondes und dann greif ich mir 'ne Blonde."